Eine Insula am Rande der Subura aber noch Rande zum Esquillin

  • Langsam begann Lucius die Sache zu genießen, als Apolonia plötzlich eine völlig schräge Frage stellte. Er ein Problem mit Frauen? Wie sollte er ein Problem mit ihnen haben, wenn er nichts mit ihnen zu tun hatte? Eine Schwester, Cousine oder Freundin? Er hatte ja nicht einmal eine Mutter. Das hieß: natürlich hatte er eine Cousine, die eine blöde Schnepfe war, die eingebildet und arrogant war - aber die kannte diese Nutte hier garantiert nicht! Octavena kam aus Hispania und war nie in Rom gewesen, soweit er wusste!


    Und überhaupt, wie kam sie darauf? Hatte er sich irgendwie falsch verhalten? Hatte diese blöde Schlampe von Greta getratscht, dass er sie ein bisschen grob angefasst hatte? Aber selbst wenn - was hatte das bitte mit seiner Verwandtschaft zu tun?


    Vor lauter Verärgerung über solche komischen Fragen drehte er sich um, sodass Apolonia sicherlich würde aufpassen müssen, um nicht von ihm herunterzufallen.
    "Was sind das denn für komische Fragen! Mich erniedrigt niemand!"
    knurrte er sie an - wie kam sie nur auf solche Gedanken? Er hatte ja wohl mehr als klar gemacht, dass er ein ganzer Mann war und sich nicht auf der Nase herumtanzen ließ! Zumindest von niemandem außer dem Alten... - aber das war eine andere Sache!

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  • Apolonia spürte es genau, langsam wurde Crispus lockerer, doch dann geschah das, was sie geahnt hatte, nachdem sie Greta mit Tränen in den Augen an sich vorbeirennen sah. Mit jedem Wort zum Thema Frauen kam seine alte Anspannung wieder auf.
    Apolonia rechnete auch mit einer besonderen Reaktion von seiner Seite und dennoch hatte seine plötzliche Drehung, sie derart überrumpelt, dass sie sich nicht mehr halten konnte und sie von ihm runter fiel. Seine knurrigen letzten Worte hörte sie nicht mehr. Sie versuchte nur noch irgendwie und wo Halt zu finden. Verzweifelt versuchte sie mit ihrer linken Hand an der Liege halt zu finden, während ihre rechte Hand sich an seiner Schulter festkrallte. All ihre verzweifelten Bemühungen nutzten nichts, sie fiel doch auf ihren Rücken zu Boden und zog im fallen Petronius Crispus mit sich, so dass er auf ihr landete.
    Fieberhaft überlegte sie, was sie nun sagen oder machen sollte.
    Ihn mit ihren Armen umschlingen und anfangen ihn so doch noch zu betören? Oder besser einen lustigen flotten oder ironischen Spruch bringen?
    Seine Bekanntschaft zu Varus lähmte sie. Ihre sonstige Spontaneität war wie weggeblasen.

  • Der junge Petronier wurde wiederum völlig überrascht von dem Versuch Apollonias, sich an ihm festzuhalten. Er spührte nur, wie sich ihre Fingernägel in seine Schulter krallten, dann purzelte er auch schon auf sie und kam gerade noch so im Liegestütz zum Halten, sodass er nicht mit vollem Gewicht auf sie fiel. Zornig sah er zu seiner brennenden Schulter, wo die Striemen von Apolonias "Krallen" rot leuchteten.


    Mit einem Satz hatte er sich - natürlich noch immer vollkommen nackt - auf ihrem Becken aufgesetzt und gab der Prostituierten eine schallende Ohrfeige - nicht wirklich absichtlich, sondern eher aus Reflex.
    "Spinnst du?"
    fuhr er sie an.

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  • Ja ist denn der von allen Göttern verlassen? Zuerst gibt er mir eine Ohrfeige und dann fragt er auch noch ob ich spinne. Diese Frage erübrigte sich doch wohl, wer hier spann das lag doch wohl auf der Hand.
    Apolonia die sich gleich nach der Ohrfeige in solch einer gewaltigen Selbstbeherrschung übte, dass jeder sie dafür bewundert hätte, wenn er gewusst ätte wie es in diesem Moment in ihr aussah. Normalerweise wäre der Reflex eine genauso heftige Ohrfeige gewesen oder ein Tritt mit Fuß oder Knie. Wie sie es unterdrücken konnte, wusste sie im nachhinein selber nicht. Die Anwesenheit von Varus, dem Besitzer des Lupanar, machte es möglich.
    Dann diese abstruse Frage. Nach einem heftigen Schlucken unterdrückte sie ihre Antwort, die sehr geschäftsschädigend gewesen wäre und antwortete so, wie sie es als Sklavin so oft tun musste, was sie eigentlich aber nie wieder wollte.
    „Verzeih mir Dominus, ….jetzt habe ich dich verletzt, darf ich deine Wunde versorgen? … Wie kann ich meinen Fehler wieder gut machen? … Bitte sage nichts zu Varus. Ich werde alles machen was du von mir erwartest. Bitte Verzeih und äußere deine Wünsche.“ Mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten war dies eine Kleinigkeit. Dazu noch etwas schluchzen und ein paar Tränen herausquetschen.
    Auf die Knie werfen war ja in ihrer Lage nicht möglich, dies hätte sie sonst auch noch gemacht.

  • Was für ein Sinneswandel! Gerade hatte sie noch die große Schwester spielen wollen, jetzt lag sie unter ihm und wimmerte ihn an - was Lucius natürlixh weitaus besser gefiel, was man wiederum sehr gut erkennen konnte, wenn man an ihm heruntersah. Das genau tat der junge Petronier auch selbst und so kam er auf den Gedanken, dass er vielleicht doch andere Wünsche als eine Massage hatte - und die hatten wenig mit Verarzten zu tun! Stattdessen machte er es wie zuvor: Er stand auf, packte Apolonia und zerrte sie hoch.
    "Du wirst gleich sehen, wer hier wen erniedrigt!"
    Damit stieß er sie gegen die Liege, riss grob ihre Kleidung hoch und holte sich, was er wollte. Es dauerte wieder nicht sehr lange, bis er fertig war und zufrieden aufatmete.


    Dann ließ er die Lupa einfach los, drehte sich weg und ging zu seiner Tunica, um sich wieder anzuziehen.

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  • Das ist es also doch, was das Kerlchen braucht, dachte Apolonia, als er sich derart aufführte um endlich auf Touren zu kommen. Sie hatte schon schlimmeres als junges Mädchen gesehen. Sie sah wie Sklavinnen ausgepeitscht, auf dem Boden herumkriechen mussten, angekettet und eine Folter über sich ergehen lassen musste, damit ihr Herr endlich zum Zuge kam.
    Apolonia biss indessen die Zähne zusammen, zog ihre Tunika runter und strich diese glatt während sie geschäftsmäßig freundlich meinte: „Und geht es dir nun besser? Du hättest doch gleich deine Wünsche in dieser Richtung äußern können. Dafür sind wir ebenso ausgerichtet. Wir können, wenn du magst, gerne den Raum aufsuchen, der dafür ausgerüstet ist.“
    Sie glaubte nicht daran, dass Crispus dies wollte. Er wurde bestimmt gerade mit ihrem Angebot überfordert. Sollte er doch darauf eingehen, so musste sie dadurch.
    „Wie wäre es zuerst aber mit einer kleinen Stärkung und einem Becher Wein? Wir können alles weitere dabei besprechen. …. Keine Sorge auch dies wird für dich nicht berechnet.“ Dies musste Apolonia einfach noch hinzufügen. Die Kosten schienen ja seine Hauptsorgen zu sein.

  • Ein Raum, der dafür ausgerüstet ist? Der bisher unbefleckte Petronier hatte natürlich keine Ahnung, wovon die Puffmutter hier nun wieder sprach - dass es eine ganze Sparte an Lupanaren für seine Vorlieben gab, davon hatte er natürlich keine Vorstellung!


    Stattdessen irritierte es ihn ziemlich, dass diese Lupa so einfach zum Geschäft überging, nachdem er sie geohrfeigt und benutzt hatte - das entsprach nicht gerade dem, was er von anderen Leuten (und schon gar nicht von Frauen) gewohnt war. Anstatt ihn als Puffmutter wegzuscheuchen - was wohl jede Lupanar-Leiterin in Mogontiacum mit ihm gemacht hätte - bot sie ihm sogar noch eine kleine Erfrischung und ein weiteres Gespräch an. Aber was meinte sie nun wieder mit "alles weitere"? Und musste ihn diese Betonung der niedrigen Kosten nicht irgendwie misstrauisch machen?


    Normalerweise wäre er vermutlich einfach geflüchtet (bzw. weggegangen, ohne etwas zu sagen), aber dann erinnerte er sich, dass er ja ein aufstrebender Eques war und das vor ihm nur eine schäbige Nutte. Vor der brauchte er sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen!
    "Wie 'alles weitere'?"
    fragte er deshalb mit genervtem Unterton - ob es wieder um seine hypothetischen Freundinnen ging?

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  • OH ihr Götter, der ist ja störrischer wie ein…. Nein er ist Kunde, dazu noch ein wichtiger, ….obwohl na ja auf unsere Kosten, doch…. Eben von Varus angeschleppt. Diese Gedanken gingen Apolonia durch den Kopf, ehe sie sich kurz entschlossen in seinen Arm einhakte und ihn freundlich zurück in den Vorraum führte. Dort waren die kleinen Köstlichkeiten wieder aufgefüllt und frische Becher mit einer neuen Kanne Wein standen dort bereit. Sie wies zur Kliene und meinte: „Nimm doch Platz dann redet es sich leichter.“ Auffallend langsam füllte sie zwei Becher mit Wein, wovon sie einen an Crispus weiter reichte, um dann selber einen großen Schluck zu trinken, wobei sie ihn musterte. „Du wolltest eben wissen alles weitere“, fing sie das Gespräch an. „Ich weiß du verachtest uns für das was wir tun, doch gerade Männer wie du, die sich noch keine Sklaven leisten können brauchen uns. Ebenso die Männer die ihre Vorlieben und Fantasien ausleben möchten, wie auch die Männer, die ihr wahres Ich vor der Familie verbergen wollen. …. Was soll ich dir alle Gründe aufzählen die es gibt uns, nennen wir es freundlich, zu besuchen. Ich könnte jetzt auch sagen benutzen, was deinem Denken über uns eher gerecht würde aber glaub mir ohne uns ging es euch viel schlechter.“
    Abermals nahm Apolonia einen Schluck Wein und sah Crispus herausfordernd an. „Du bist jung und hast heute entdeckt wie du deinen Alltagsärger abreagieren kannst. Ich will gar nicht wissen, wer oder was dich so fertig macht aber meinen Rat solltest du jetzt annehmen, auch wenn du jetzt denkst, ich sage das nur um etwas zu verdienen. Nutze die Erkenntnis die du hier gewonnen hast und es geht dir besser. Komm zu uns verlange nach mir, ich werde dir auch einen Sonderpreis einrichten oder wenn du uns einen neuen Kunden bringst, einen kostenlosen Besuch einräumen.“
    Um ihm Zeit zu geben, gehörtest zu verarbeiten, nippte sie mehrmals an ihrem Wein und beobachtete ihn unter halbgeschlossenen. Abschließend stellte sie noch die Frage: "Möchtest du jetzt den Raum sehen mit dem für dich bestimmt ansprechendem, …nun nennen wir es freundlich, Spielzeug?“

  • Sehr widerwillig ließ Lucius sich von Apolonia in den Nachbarraum führen - er verstand nicht, was hier passierte, wie eine Person nach solcher Erniedrigung einfach zur Tagesordnung übergehen konnte und dann wieder losplapperte, als wären sie auf dem Forum an einem Stand für billige Souvenirs. Entsprechend setzte er sich auch nicht, sondern ließ sich erst den Becher in die Hand drücken. Er trank auch direkt daraus, denn er wusste wirklich nicht, was sie jetzt von ihm wollte:
    Keine Sklaven leisten können? Woher wollte sie das denn wissen?
    Vorlieben verstecken? Welche Vorlieben? Und vor wem?
    Wahres Ich? Was wusste sie denn, was sein wahres Ich war?
    Ohne sie ginge es ihm schlechter - wieso das denn? Bisher war er ja auch recht gut ohne sie ausgekommen!
    Alltagsärger abreagieren? Hatte er das etwa getan? Er hatte doch im Grunde nur diese arroganten Nutten gedemütigt!
    Oder wahrscheinlich eigentlich nicht, denn so wie es bei dieser Apolonia aussah, war das alles nur Schauspielerei gewesen - so wie die Schauspielerinnen in den billigen Straßentheatern, die sich auch oft gern auszogen! Irgendwie eine ziemlich ernüchternde und ziemlich unbefriedigende Erkenntnis - denn wenn man es rational betrachtete, hatten sie ihn damit hereingelegt und ihn auch irgendwie manipuliert! Wahrscheinlich hatte diese Nutte von Apolonia das alles feinsäuberlich eingefädelt, um ihn in diesen komischen Raum zu locken! Er hatte zwar keine Ahnung, was das für ein Raum war, der ihm scheinbar gefallen sollte, und was mit "Spielzeug" gemeint war, aber er war nun wieder höchst misstrauisch.


    Überhaupt hatte er das Gefühl, dass dieser ganze Aufenthalt seine Rationalität viel zu sehr eingeschränkt hatte! Natürlich hatte sich diese Greta absichtlich so dumm angestellt und ihn wie einen impotenten Trottel aussehen lassen! Natürlich hatte diese Apolonia ihn absichtlich provoziert und ihm das Gefühl von Überlegenheit gegeben! Aber jetzt, wo seine Lust wirklich endgültig befriedigt war (es hatte schon beim zweiten Mal ein bisschen geschmerzt), würde er nicht noch einmal auf diese Fallen hereinfallen!


    Mit einem Schlag setzte er den Becher auf dem Tisch ab.
    "Nein! Ich gehe!"
    verkündete er daher mit fester und wieder etwas feindseliger Stimme.
    "Wo is' hier der Ausgang?"

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  • Apolonia zog es vor weiter ab zu warten. Sie hatte schon auf dem Weg zum Vorraum gespürt, wie er sich immer mehr versteifte. Sein Misstrauen oder vielleicht auch seine Vorurteile nahmen scheinbar wieder überhand.
    Ein heimliches Lächeln wollte sich bei ihr hervor stehlen, als sie ihn so da stehen sah. Wie ein trotziger Junge, der sich nichts eingestehen will, dachte sie. Doch das sollte nicht weiter ihre Sorge sein. Damit muss er nun selber klar kommen. Genügend Hilfe hatte sie ihm angeboten und wenn er den Raum nicht sehen wollte sein Problem. Gleich will er bestimmt gehen. So war es dann auch, fast wäre sie erschroken zusammengezuckt, wie er so plötzlich und heftig den Becher auf den Tisch knallte.
    „Ganz wie du wünschst“, erwiderte sie und wies mit der Hand in Richtung Ausgang.

  • Tatsächlich ließ Apolonia sich nicht weiter beeindrucken - naja, zumindest zuckte sie ein bisschen zusammen, als er so harsch reagierte. Aber sie hielt ihn auch nicht auf, wofür der junge Petronier ein bisschen dankbar war - diese Frau irritierte ihn noch mehr, als Nicaea es damals getan hatte... Wo war nur seine Vernunft und kritische Distanz hingekommen?


    Fürs erste war er aber erlöst und er ging schnurstracks zur Tür. Dort fiel ihm ein, dass er ja eigentlich auf Helvetius Varus wartete - allerdings traute er sich auch nicht, noch einmal zu dieser unheimlichen Frau zurückzukehren. Naja, sicherlich würden sie sich irgendwann einmal wieder über den Weg laufen. Und bis dahin hatte er immerhin seine Unschuld verloren, ohne auch nur ein As dafür auszugeben! Trotz aller unbefriedigenden Aspekte konnte er also doch irgendwie zufrieden sein...


    So machte Lucius sich auf den Nachhauseweg, um Armin von seinen Erlebnissen zu berichten...

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  • Kurz vor Sonnenuntergang hatten zwei Frauen die Villa Flavia verlassen. Beide trugen eher schlichtere Kleidung unter ihren Pallae, die offensichtlich auch schon bessere Tage gesehen hatten. Man hätte vermuten können, dass es sich um Sklavinnen oder Angestellte der Flavii handeln können. Selbstredend hatte die Flavia auf eine Sänfte verzichtet. Nichts sollte an diesem Abend auf ihre Herkunft schließen. Ihr schneller Schritt führte sie direkt hinunter in die Stadt, dorthin wo das Herz der urbs aeterna schlug. Selbst jetzt um diese Zeit, da doch bald die Dämmerung einsetzen würde, waren die Straßen voll. Der Strom der Vergnügungssüchtigen zog unablässig hinein in die Subura. Auch Domitilla und Candace folgten ihm. Es bedurfte einige Zeit und viel Geduld, bis sich die beiden Frauen durchgefragt hatten. Keine schmuddelige Absteige! Ein gepflegtes Etablissement sollte es sein. Schließlich legte man den beiden Frauen das "Aedes iste Laetitia" ans Herz.
    In einer Seitengasse stießen sie schließlich auf die unscheinbare Insula, in deren Inneren sich eben jenes "Aedes iste Laetitia" befinden sollte. Wie immer ging die Sklavin voran, auch wenn diese Situation für sie sehr ungewohnt war. Nachdem sie einem relativ langen Lagen Gang gefolgt waren, fanden sie sich vor einer Tür wieder. Beherzt klopfte Candace an und wartete, was nun geschah.

  • Natürlich mal wieder weit und breit nichts von Dracon zu sehen, bestimmt war er in der Küche und schlug sich den Bauch voll. Morrigan würde wohl bald mal ein Hühnchen mit ihm rupfen müssen.
    So also war es Morrigan, die der Flavia öffnete. Morrigan wäre beinahe das Herz in die sprichwörtliche Hose gerutscht. Was machte die denn hier?
    Nun versuchte die Perserin sich natürlich nichts anmerken zu lassen, ihre Begegnungen mit der Flavia waren ja eher flüchtig gewesen. Nur Candace konnte zum Problem werden, also bekam die Leibsklavin der Flavia einen flehenden Blick sich nichts anmerken zu lassen und dann wurde natürlich endlich der Gast begrüßt.
    „Salve. Wie kann ich euch behilflich sein?“ Morrigan glaubte zwar nicht, dass die beiden sich verlaufen hatten, aber man wusste ja nie, deswegen wollte sie erst mal wissen, ob die beiden Frauen wirklich ins Lupanar wollten.

  • Den ganzen Tag an der Tür, das war nicht zum Aushalten. Eigentlich sollte der Schmächtige die Tür hüten. Dieser Dödel war nach 5 Minuten gegangen, weil keiner klopfte. In der Küche war es gemütlich und Essen gab es reichlich. Dracon angelte sich eine Schüssel mit einem gebackenen Huhn und ein halbes Dutzend eingelegte Eier. Das beste war in Arbeit. Seine heiß geliebten Mohnbällchen. Der Koch wusste sich mit ihm gut zu stellen. Ein Krug verdünnten Wein holte die kleine Sklavin, die sie mit übernommen hatten. Er schenkte sich selber einen Becher ein.


    Das sich Dracon in der Küche aufhielt, war bei den Gästen die vor der Tür standen, das beste was passieren konnte.

  • Zitat

    Original von Morrigan
    ...
    So also war es Morrigan, die der Flavia öffnete. Morrigan wäre beinahe das Herz in die sprichwörtliche Hose gerutscht. Was machte die denn hier?
    Nun versuchte die Perserin sich natürlich nichts anmerken zu lassen, ihre Begegnungen mit der Flavia waren ja eher flüchtig gewesen. Nur Candace konnte zum Problem werden, also bekam die Leibsklavin der Flavia einen flehenden Blick sich nichts anmerken zu lassen und dann wurde natürlich endlich der Gast begrüßt.


    „Salve. Wie kann ich euch behilflich sein?“ Morrigan glaubte zwar nicht, dass die beiden sich verlaufen hatten, aber man wusste ja nie, deswegen wollte sie erst mal wissen, ob die beiden Frauen wirklich ins Lupanar wollten.


    Die Flavia hatte ihrer Leibsklavin ganz eindeutige Anweisungen gegeben. Auf keinen Fall sollte der Name der Gens Flavia mit diesem Besuch in Verbindung gebracht werden. Sie sollte sich als die Freundin einer schüchternen Plebejerin ausgeben, die demnächst verheiratet werden sollte. Candace hatte sich schon alles sorgfältig zurechtgelegt, damit sie ja nichts Falsches sagte. Als „Plautia Regilla“ wollte sie sich ausgeben, die ihre Freundin „Roscia Orestilla“ begleitete. Als sich die Tür öffnete, wollte sie bereits mit ihrem eingeübten Text beginnen. Jedoch gelang es ihr nicht einmal das erste Wort zur Gänze auszusprechen.
    „Sal….“ Abrupt verstummte sie und starrte die Frau an der Tür an, als ob sie gerade einen Geist gesehen hätte. Sie war auch nicht mehr fähig, noch einmal den Faden wieder aufzunehmen.
    Domitilla wurde zunehmend nervöser. Was war nur mit der Sklavin los? Letztendlich ergriff sie die Initiative. Die Flavia trat neben ihre Sklavin und übernahm ihren Part.
    „Salve! Du musst meine Freundin entschuldigen. Sie ist schrecklich schüchtern. Ich bin Orestilla und das ist Regilla. Nun, wir haben ein ganz besonderes Anliegen, was wir ganz sicher nicht hier auf der Straße besprechen sollten. Nun, wie wär´s? Wir zahlen auch gut!“

  • Puh zumindest schien es Candace die Sprache verschlagen zu haben. Was gar nicht mal so übel war.
    Und die Flavia schien sie auch nicht zu erkennen und wollte scheinbar nicht erkannt werden, denn sonst hätte sie sich ja vorgestellt oder vorstellen lassen und nicht so ne Geschichte von wegen Orestilla, Freundin Regilla... schüchtern und bal blub erzählt. Als ob Candace ihre Freundin war.
    Aber das hatte Morrigan im Augenblick gar nicht zu interessieren, hier schien es um Geschäft zu gehen, und da war Morrigan inzwischen ganz tun gar abgebrüht.. Geschäft ging vor Katastrophe.
    Also setzte sie ihr dienst freudiges Gesicht auf und bat beide Frauen lächelnd herein.
    Schnell wurde noch die kleine Haussklavin des Lupanar in die Culina geschickt. Leise wurde ihr mitteilt das sie Wein holen sollte und jeder der sich in der Küche aufhielt gefälligst dort bleiben sollte.
    „Ich denke ihr beide zieht es vor in einem Separee mit mir zu reden?“ fragte sie natürlich eigentlich rein rhetorisch, denn sie konnte sich nicht vorstellen, das die Domina sich ins Atrium setzen wollte. Also ging sie voraus und führte die beiden Frauen in ein recht abgeschieden liegendes Zimmer. Dieses war wie alle anderen auch mit äußerster Sorgfalt und Liebe zum Detail eingerichtet.
    Ein kleiner Tisch, dort würde schon bald der Wein und die Krüge zum stehen kommen, bestimmt würde auch die ein oder andere Nascherei sich zum Wein einfinden.
    Das Zimmer selbst war sehr fraulich gehalten, alles in zarten rot Tönen. Eben das besondere Zimmer für die Frauen, die im Lupanar nach Abwechslung suchten.

  • Sim-Off:

    @ Varus: Da sind wir nun also... endlich. ^^


    >>> ... ein lautes "MILITES STATE!", aus dem Munde des iulischen Tribuns persönlich ertönte. Dann zeigte er auf das Haus, auf dem recht unscheinbar mit kleinen roten Mosaiksteinchen geschrieben stand "Aedes iste Laetitia".


    "Ein Contubernium sichert die Ausgänge vorn. Ein Contubernium sichert die Ausgänge auf der anderen Seite des Gebäudes." Falls auch dort welche waren, man wusste ja nie. "Niemand kommt rein; niemand raus! Das dritte Contubernium folgt mir nach drinnen. ABITE!", befahl der Iulier. Und noch während er von seinem Reituntersatz abstieg, machten sich bereits die ersten sechzehn Männer an die befohlene Sicherung der Ein- und Ausgänge. Einem der Männer für die Frontsicherung übertrug Dives noch die Aufsicht über seinen Gaul. Dann gab er den restlichen acht Männern, darunter auch den Tirones Fabius Scato, Iulius Macro und Germanicus Antias den Wink, ihm zu folgen. Ohne ein Anklopfen - der Krach draußen war sicherlich auch so ausreichend zu hören gewesen - trat der Tribun in seiner stattlichen Uniform in das Bordell, gefolt vom dritten Contubernium seiner heute angeführten Truppe.


    "Salvete zusammen und einen guten Tag! Ist dies das Lupanar "Aedes iste Laetitia" des Helvetius Varus?" Die Frage war hörbar rhetorisch, nachdem dem Iulier das Mosaik am Eingang nicht entgangen war. "Mein Name ist Iulius Dives, Tribun der Cohortes Urbanae, und dies ist eine unangekündigte Betriebskontrolle.", kündigte er mit kräftiger Stimme selbstbewusst an. "Milites, vier Mann sichern die Zimmer, zwei Männer sichern das Dach und zwei bleiben hier bei mir. Abite!", wandte er sich an die Urbaniciani. "Ist der Helvetius zufällig persönlich da oder muss ich mit einem Verwalter oder einer Verwalterin Vorlieb nehmen?", richtete der Iulier sein Wort hernach an die erstbeste Nutte, die ihm in den Blick kam, und ging zielstrebig auf sie zu.

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Was für ein Tumult war denn da vor der Tür? Noch ehe man drüber nachdenken konnte, stand auch schon eine ganze Horde Soldaten im Lupanar.
    Die kleine Haussklavin war sichtlich erschreckt als man nach dem Verwalter verlangte. Nur ein kurzes Nicken, denn sie brachte gerade keinen Pieps raus und schon war sie weg.


    „Morrigan schnell ein Iulius Dives, Tribun der will dich oder Helvetius Varus sprechen.“
    „Wer?“
    „Iulius Dives, Tribun der Cohortes Urbanae.“
    „Hat er gesagt was er will?“ Morrigans Minie wurde sorgenvoll.
    „Unangekündigte Betriebskontrolle, hat er gesagt.“


    Morrigan fluchte auf persisch vor sich hin. „Ich bin schon auf dem Weg.“


    Schnell noch die Sache zurecht gezupft und schon war sie auf dem Weg, kurz vor erreichen des Atriums, atmete sie nochmal tief durch, setzte ihr freundliches Lächeln auf und betrat eben jenes.


    „Slave Iulius Dives, Tribun der Cohortes Urbanae. Helvetius Varus ist leider nicht zu gegen, ich bin Morrigan, Verwalterin des Lupanar. Was kann ich für dich tun?“ Ihre Stimme war freundlich und unverbindlich. Ihre Blicke hatten die Anwesenden genau betrachtet und sie war erleichtert, keiner dabei, den sie aus ihrem früheren Leben kannte.

  • Beim Anblick der vorbildlich gleich gerufenen und auch erschienenen Verwalterin zuckten zunächst kurz die Augenbrauen des Iuliers ein wenig zusammen und für einen kleinen Augenblick bildete sich eine feine Furche auf seiner Stirn. Wohlweislich hatte es Dives vermieden seit seinem One-Night-Stand mit Caelius Caldus vor mehreren Jahren ein Lupanar aufzusuchen. Er wollte nämlich um jeden Preis vermeiden, dass unnötig viele Menschen von seinen intimsten Neigungen, der Vorliebe fürs eigene Geschlecht, erfuhren! Dennoch aber wollte ihm der Eindruck entstehen, als hätte er dieses Gesicht dieser Frau schon einmal irgendwo gesehen.
    "Salve, Morry-Gänn.", grüßte der Tribun nicht sonderlich freundlich aber doch höflich zurück, wobei er hörbar seine ganz eigene Aussprache dieses fremdartigen Namens hatte. Und dieser andersartige Name war es dann auch, der ihn erst einmal von seinen vorherigen Gedanken abbrachte. So einen Namen hätte er sich schließlich sicherlich gemerkt, glaubte er sich sicher sein zu können.


    "Also, Morry-Gänn" - oder vielleicht sollte man sie römischer auch eher Morrue-Gaenn schreiben - "ich benötige eine Übersicht der Ein- und Ausgaben dieses Etablissements zusammen mit einer Liste aller Mitarbeiter, aller männlichen wie weiblichen Prostituierten hier. Und ferner muss ich, während ich selbst all die genannten Dinge hier durchsehen werde - ich werde also, so keine Ungereimtheiten autauchen, nichts mitnehmen oder so - meine Männer die Räumlichkeiten einmal durchsuchen lassen... nach... nunja, allem Möglichem eben, was in dieser Branche zum ungesetzlichen Nebenverdienst so üblich ist." Er lächelte neutral. "Ich hoffe doch, das ist kein Problem... Morry-Gänn?"

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  • Morrigan war sich sicher, das sie den Tribun noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, also blieb sie weiter freundlich und wurde nicht nervös oder der gleichen, auch nicht als er eine Aufstellung der Einnahmen und eine Liste der Angestellte forderte. Morrigan kannte den römischen Hang zur Bürokratie, also war sie es die immer darauf achtete, das penibel jede Einnahme und Ausgabe aufgeschrieben wurde, schon allein, damit sie es Varus immer vorlegen konnte, nicht dass der dachte sie würde ihn besch... .
    Sie schickte also die kleine Sklavin los die gewünschten Sachen zu holen.
    Sie selber wand sich dann wieder an den Tribun. „Tribun Iulius Dives, möchtest du nicht dort Platz nehmen, wenn du die gewünschten Unterlagen durchsiehst? Und kann ich dir was anderes anbieten? Also was zu Trinken, eine Kleinigkeit zu Essen?“ Sie deutete auf eine kleine Sitzgruppe, die sich in einem etwas ruhigeren Teil des Atriums befand. „Natürlich können deine Männer sich überall umschauen.“
    Morrigan schaute Dives abschätzend an, nach einer Weile in ihrem Beruf bekam man ja schon so einen Blick dafür, was welcher Kunde wollte. Und dieser hier schien für frauliche Reize nicht sonderlich empfänglich. So wurde Borkan geschickt um Wein und eine kleine Stärkung zu holen und diese zu servieren.

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