Tablinum von Marcus Helvetius Commodus Raum IX, OG

  • Ocella folgte den Ausführungen von Commodus aufmerksam und machte sich ebenfalls Gedanken über die Handlungen des alten Senators. Milo war noch in Misenum, während klar war, dass Commodus zeitnah hierher zurückkehren würde. Commodus hatte ganze vier Landgüter erhalten, während Milo bislang noch keines sein Eigen nennen konnte und vermutlich erst welche erhielt, wenn Geminus sterben würde. Wann das jedoch geschehen würde, wussten nur die Götter. Bedachte man es rein sachlich, hatte Geminus den jungen Commodus in die deutlich bessere Position gebracht, als Milo. Commodus konnte sofort mit seinen Vorbereitungen beginnen, während Milo noch warten musste, bis er sein Erbe bekäme.


    Betrachte es mal folgendermaßen, Commodus. Geminus hat dich in eine Position gebracht, aus der du umgehend deine Vorhaben angehen kannst. Er wusste, dass du kurzfristig hierher kommen wolltest und überschrieb dir schon jetzt ganze vier Gründstücke, also doppelt so viele, wie Milo lediglich in Aussicht gestellt wurden. Ich halte das schon für ein klares Statement zu deinen Gunsten. Dass das Haus auf dem Esquilin nicht dir gehört, mag ein kleiner Wermutstropfen sein. Vielleicht ist es aber auch nur ein kleines Geschenk an Milo, der derzeit mit Sicherheit die schlechtere Ausgangsposition hat.

  • "Oh er hat mir sogar 5 gegeben. Ich hab eines nur gleich an Varus hier weitergegeben für seine bisherigen Verdienste und da ich denke das es im Moment niemand besser geeigneten gibt um die Weinberge in Ariccia zu retten. Ich denke auch das es ein klares Zeichen ist das ich im Moment der Favorit bin, auch wahrscheinlich wegen Milo´s... Abwesenheit. Aber es ist noch nichts entschieden. Das mit dem Haus stört mich an sich auch gar nicht so sehr. Ich hätte es sowieso stark umbauen lassen wenn ich dort eingezogen wäre da es nicht wirklich meinen Vorstellungen und Wünschen entspricht.
    Was mir an der ganzen Sache nicht gefällt ist das die Möglichkeit von internen Kämpfen besteht und sowas können wir uns ob unser eh schon geschwächten Stellung nicht leisten. Daher auch die klare Forderung der Unterstützung. Nun ist die Frage wie sehen meine und unsere nächsten Schritte aus. Was meinst du Ocella?"


    Commodus war gespannt wie Ocella sich nun verhalten würde. Natürlich hatte er längst eine Vorstellung was er als nächstes tun wollte. Aber er wollte heraus finden wie Ocella dachte und in wie weit sich seine Vorstellungen mit denen von Commodus deckten.

  • Das war eine gute Frage, auf die es aus der Sicht Ocellas nur eine Antwort gab. Grundsätzlich war dies eine gute Strategie, wenn es um das eigene Fortkommen ging. In diesem spezielen Fall jedoch war es von umso größerer Bedeutung. Dein Ziel wird es sein, dich möglichst schnell hier eine Position zu erarbeiten, aus der du gute Chancen für eine Kandidatur zu den Vigintvir, dem ersten Schritt des Cursus honorum, bekommst. Alles was du Milo vorraushast, wenn, ja wenn er nach Rom zurückkehrt, muss dieser erstmak nachholen. Außerdem wird sich dann auch die unumschränkte Unterstützung für dich einfacher begründen: Derjenige mit den besseren Chancen hat auch das Vorrecht zur Unterstützung. Was kannst du hierzu tun? Such dir vielleicht eine Anstellung, in der du öffentlichkeitswirksam arbeiten kannst. Mach dich bekannt. Der Name Helvetius zieht noch, ich habe es bereits einmal erfahren dürfen, als ich in der Casa Iulia zu Gast war.


    Er atmete kurz durch und trank einen Schluck. Die Pause war gut gesetzt, da dadurch der Name der Iulier an Gewicht gewann. Allerdings war die Pause auch notwendig, um seinen trockenen Hals mit dem Wein etwas zu befeuchten. Da der Becher nun wieder leer war, winkte er die nubische Sklavin heran und deutete ihr, nachdem sie etwa den halben Becher voll gemacht hatte, an, dass er nun eine etwas den Wein nun etwas stärker verdünnt wünschte. Danach nickte er der Sklavin freundlich zu und wandte sich wieder an Commodus: Wovon ich dir vorerst abraten würde, ist, klar Partei im Bürgerkrieg zu ergreifen. Er ging davon aus, dass die nubische Sklavin nicht plauderte, da er dies auch aus der Casa Helvetia in Ostia nur so kannte, setzte aber eine kurze Pause, damit Varus gegebenenfalls einschreiten und die Nubierin des Raumes verweisen konnte. Sowieso wusste er nicht, ob seine Verwandten bereits Partei ergriffen hatten, was ihn wohl in ein Dilemma stürzen würde. Das war ihm aber erstmal egal.


    Allerdings machte er hier erstmal eine Pause. Er wollte seinen Verwandten auch eine Chance geben, ihn frühzeitig zu unterbrechen. Jedenfalls würde er diese Meinung sinnvoll und nachvollziehbar vertreten können, wenn es in eine Diskussion ging. Auch wenn er deswegen vielleicht lange Zeit eine Familie gehabt hätte.

  • Shani stand die meiste Zeit einfach nur bei den Krügen und sah so unauffällig wie möglich aus, warf hin und wieder einen Blick auf die Becher oder in die Krüge.
    Erneut schenkte sie Ocella nach, auch er war nicht ganz zufrieden gewesen mit seinem vorherigen Wein, und Shani konnte sich nicht vorstellen, wie man sie bisher auf Gäste loslassen hatte können, wenn sie ihre Sache anscheinend derart schlecht machte. Da stellte sich dann doch die Frage, wer hier seltsame Vorstellungen von verdünntem Wein hatte, sie oder die beiden Gäste.
    Das Wort Bürgerkrieg fiel und Shani horchte kurz auf, aus purem Interesse, vielleicht etwas über das zu erfahren, was eigentlich allgegenwärtig war. Hier in der Casa erreichte sie aber nicht ganz so viel und es war ja auch nicht Aufgabe der Sklaven, sich mit derartigen Themen zu beschäftigen.

  • Eine recht gute Zusammenfassung wie Commodus fand. Zunächst wollte er etwas wegen des Bürgerkrieges sagen.
    "Tatsächlich ist das eine gute Idee sich nicht genau zu positionieren solange der Sieger nicht feststeht. Andererseits dürfen wir auch nicht vergessen wer wir sind und wie wir an diesem Platz gekommen sind. Das meiste haben wir der Gens Ulpia zu verdanken die ja nun ausgestorben ist. Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren aber so wie es sich im Moment andeutet haben doch eine Gruppe von Senatoren diese Tat begangen. Das einzige was mich daran stört ist das derjenige der am meisten davon profitiert hat und auf dem Thron sitzt. Ebenso das der leibliche Bruder des Kaisers verschwunden ist. Ich hänge nicht wie Varus, aus einem Grund den er mir selber nicht erklären konnte, nicht an der Idee das dieser verschwundene Bruder der rechtmäßige Kaiser sein müsste. Aber eins sollte klar sein der oder diejenigen die tatsächlich für den Tod der Ulpier verantwortlich sind haben unsere Feindschaft verdient denn das verlangen unsere Ehre, unsere Loyalität und unsere Treue. Das Problem ist nur und da mach ich mir keine Illusionen und werde daher die Gens nicht gefährden wie wir Beweise finden die über jeden Zweifel erhaben sind. Aber ich verspreche euch hier das wenn ich irgendwann mal in der Position bin das herausfinden zu können werde ich alles tun um dieses Wissen zu erlangen."


    Commodus konzentrierte sich wieder mehr auf Ocella.
    "Sobald ich hier in Roma das aktive und passive Wahlrecht empfangen habe werde ich mich bei der nächsten Wahl stellen um das Amt des Vigintivirs zu erlangen. Die Suche nach einem passendem Patron steht ebenfalls an, wobei das sehr schwer werden wird und ich denke nicht das das vor dem Ende des Bürgerkriegs etwas wird. Morgen werde ich mich zur Schola begeben und mich dort um einen Posten als Praeceptor bewerben. Dies ist vielleicht nicht der Posten der am besten dafür geeignet ist bekannt zu werden. Aber ich denke diejenigen die sich dort für Kurse anmelden sind schon mal was. Die Suche nach Klienten wird natürlich auch der ständige Begleiter sein in den nächsten Monaten und Jahren. Ohne Hausmacht geht ja später bei den wirklich wichtigen Wahlen nichts mehr.
    Eine Sache habe ich aber noch vor die ich bisher noch nicht erwähnt habe. Sie hat mit meinem Vater zu tun. Ocella kennst du sein Schicksal?"

  • Ocella nickte, sowohl um zu bestätigen, dass Commodus seine Unterstützung bei dem ersten Punkt hatte, als auch aus Erleichterung, dass sein Vorschlag nicht sofort als Hochverrat angenommen wurde. Auch die weiteren Punkte überzeugten Ocella. Als Praeceptor trat man bereits sehr in die Öffentlichkeit und zeigte mit der Übernahme dieses Amtes auch, dass man an der Ausbildung der Jugend interessiert war. Vielleicht würde auch unter seinen Schülern der ein oder andere Junge sein, der sich und das Patronat des Commodus würde stellen wollen würde. Auch hier nickte Ocella ruhig, trank noch einen Schluck des Weins und versuchte dann den Rest der Ausführungen zu folgen. Als dann die Rede auf Falco kam, dachte Ocella an das, was er von ihm wusste: Er war Prätorianerpräfekt und damit de facto der zweitmächtigste Mann im Imperium. So oft man aber über ihn redete, als er das Amt innehatte, so sehr wurde er totgeschwiegen, als er es verloren hatte. Da es sich nicht um direkte Verwandschaft handelte und Ocella auch nicht wusste, dass Falco ja durch die Heirat mit Calvina Ocellas Onkel wurde, hatte er sich nicht weiter dafür interessiert. Und spätestens mit dem Tod seines eigenen Vaters, Helvetius Cato, waren die Angelegenheiten des Roma-Zweigs vollständig in den Hintergrund gerückt.


    Nein, ich habe nichts von dem Schicksal deines Vaters gehört. sagte Ocella dementsprechend auch wieder konkret. Er war gespannt, wie sich die Geschichte seines Onkels gestaltete, der ja lange Zeit zu den mächtigsten Männern des Imperiums gehörte.

  • Commodus fing gleich an zu erzählen.
    "Nun bis zu dem Teil wo er Praefectus Praetorio geworden ist denke ich brauche ich nicht viel sagen. Es ist denke ich bekannt das er das scharfe Schwert des Imperators war zu der Zeit. Kein beliebter Mann, das bestimmt nicht, aber geachtet und teilweise auch gefürchtet.
    Ich will mich halbwegs kurz halten. Im Auftrag Kaiser DIVUS IULIANUS hatte er sich bei den östlichen Legionen aufgehalten um dort Gerüchte von bevorstehenden Revolten nachzugehen. Dabei wurde er in eine Falle gelockt und war lange Zeit in Armenien gefangener der Parther. Während seiner Gefangenschaft fand er heraus das die Parther einen Großangriff auf das Reich planten. Es gelang ihm sich zu befreien, nach Roma zurück zu kehren und dem Kaiser zu berichten.


    Der Kaiser war dankbar für die Warnung und auch das mein Vater wieder lebendig zurückgekehrt war. Sein Amt war in der Zeit seiner Gefangennahme natürlich anderweitig vergeben worden. Der Kaiser teilte meinem Vater mit er solle sich erst einmal zurück ziehen und von der Zeit in der Gefangenschaft erholen. Lediglich das Versprechen, falls die Parther tatsächlich angreifen sollten, wieder nach seinen Diensten zu verlangen erhielt er.


    Wie du dir vorstellen kannst war es natürlich nicht einfach für meinen Vater die neue Situation zu akzeptieren. Ebenso ganz du dir sicher denken wenn man lange Zeit ... nun manche würden es vielleicht als Kettenhund bezeichnen, jedenfalls wenn man lange Zeit so etwas war und nun vollkommen ohne Macht da stand gab es viele die sich rächen wollten. Mein Vater nahm daher den Rat an und verließ Rom wieder. Er nahm noch ein paar alte Getreue mit, darunter den Mann der unter ihm der Princeps Praetorii der Prätorianer war und weitere Männer die alle nach seinem Verlassen aus der Garde entfernt worden waren.
    Er ging auf die Latifundien der Gens auf Paxos und erholte sich dort von der Gefangenschaft und versuchte wieder Fuß zu fassen im Reich ohne gleichzeitig seine Feinde zu sehr aufmerksam zu machen.
    Wie es das Schicksal so wollte traf meine Mutter Helvetia Calvina, nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, nahezu gleichzeitig auf Paxos ein. Die beiden, ja nicht direkt miteinander verwandt, verliebten sich ineinander und heirateten. Außer Helvetius Geminus der natürlich seine Genehmigung dieser Verbindung gab wurde das aber so gut es ging geheim gehalten. Eben wegen der vielen Feinde meines Vaters die natürlich nur zu gerne erfahren hätten das er nun so eine verwundbare Stelle hatte. Meine Eltern verbrachten einige Zeit gemeinsam auf Paxos die unter anderem zu meiner Existenz und der meiner Geschwister führte.
    Doch alle glückliche Zeit musste ein Ende haben und im diesem Fall war es der tatsächlich erfolgende Angriff der Parther auf das Reich. Gleich nachdem der Kaiser von dem Angriff hörte ließ er meinen Vater kommen, er hatte ihn ja als erstes davor gewarnt. Zur Belohnung und wahrscheinlich auch wegen seiner Ortskenntnisse Botenbesuch er ihn zum PRAEFECTUS AUGUSTI."


    Commodus seufzte kurz.


    "Wie der Krieg gegen die Parther ausging denke ich brauch ich dir nicht zu erzählen. Zwar wurden sie zurückgeschlagen aber der Preis dafür war der Tod von Kaiser DIVUS IULIANUS.
    Dies war natürlich für alle Römer ein Schock und ein weiterer Grund warum wir auf ewig die Feinde der Parther sein werden. Aber an dieser Stelle sprechen wir ja über meinen Vater und nicht über das Reich und seine Feinde. Jedenfalls erhielt mein Vater noch vor dem Tod des Kaisers von diesem einen Geheimauftrag den auch ich nicht kenne. Dieser führte ihn jedenfalls tief in den Osten des Reiches.
    Einige weniger Male kehrte er noch nach Paxos zurück und später schickte er meiner Mutter noch einige wenige Briefe. Darin ging es hautpsächlich um sie und uns Kinder. Von seinem Auftrag hat er natürlich nie Einzelheiten berichtet. Ich weiß nicht genau wann, aber irgendwann kamen keine Briefe mehr und inzwischen sind etliche Jahre vergangen und man kann wohl davon ausgehen das mein Vater irgendwo im Osten, im Partherreich in Erfüllung seiner Pflicht gestorben ist."


    Commodus schloss erst einmal um das Gesagte bei seinen beiden Zuhörern sacken zu lassen und ihnen Gelegenheit zur Nachfrage zu geben.

  • Ocella hörte seinem Cousin aufmerksam zu und nickte regelmäßig, um grundsätzliche Zustimmung oder Verstehen zu verdeutlichen. Als Commodus dann auf die Parther zu Sprache kam, machte er eine abfällige Geste. Die Parther waren wohl die Geißel des Reiches gewesen und hatten viel Unheil gebracht, darunter auch den Tod jenes Kaisers, mit dem die Gens eng verbunden war.


    Als es dann auf diesen ominösen Geheimauftrag, runzelte Ocella kurz die Stirn. Es muss wohl für Falco extrem schwierig gewesen zu sein, einen solchen Auftrag umzusetzen, wenn quasi alls Feinde im Reiche mit ihm machen konnten, was sie wollten, hatte er doch seinen Schutz durch Amt und Patronat verloren. Ein Geheimauftrag sagst du? fragte Ocella eher rhetorisch, als verständnislos. Sollte es etwa sein, dass Commodus irgendwie geschaffte hatte, herauszufinden, um was für einen Auftrag es sich handelte. Jetzt warr Ocellas Neugier erst recht geweckt und er machte deutlich, dass er keine weiteren Fragen hatte. Mal schauen, wie dieses Gespräch weiterginge.

  • Commodus schaute kurz in Richtung der Sklavin und dachte das er einen kleinen Happen vertragen könnte. Scheinbar war da aber noch nichts fertig und so wandte er sich wieder Ocella zu.
    "Ja... leider weiß ich nichts genaueres. Er war noch ein paar wenige Male auf Paxos und hat uns besucht und auch ein paar Briefe geschrieben die ich habe. Aber natürlich hat er in diesen Briefen keine Details geschrieben und auch meine Mutter konnte sich nicht an mehr Details als bereits genannt erinnern bzw. war sich sicher das er ihr nicht mehr gesagt hat. Es kann auch gut sein das sich mit dem Ende der Ulpier inzwischen keinerlei Aufzeichnungen mehr finden lassen über weitere Details darüber. Worauf ich hinaus will ist aber eine ganz andere Sache. Sobald das... "Chaos" geklärt ist wer auf dem Thron ist beabsichtige ich mich an diesen zu wenden. Die Urkunde zur Ernennung PRAEFECTUS AUGUSTI befindet sich ebenfalls in meinem Besitz. Wie du sicherlich weißt wird dieser entweder auf unbestimmte Zeit oder aber auf Zeit ernannt. Soweit ich es aufklären konnte war bei meinem Vater ersteres der Fall. Bis heute ist er von diesem Amt nie öffentlich enthoben worden. Bedeutet also mir als seinen Erben "steht" der Lohn seiner Arbeit zu. Diesen gedenke ich, natürlich mit aller gebotenen Vorsicht einzufordern. Er muss nicht unbedingt in Form von Gold sein. Ich kann mir durchaus auch andere Formen vorstellen. Zum Beispiel eine die die beiden freien Seiten in der Tabula füllt."


    Commodus zeigte kurz auf die Tabuls in der die verschiedenen Grundstücke der Gens aufgeführt waren.

  • Die Mundwinkel zogen sich während der Ausführungen des Commodus langsam zu einem Lächeln nach oben. Es war natürlich in der Theorie ein guter Plan, allerdings glaubte Ocella, dass es schon Probleme mit der Finanzabteilung des Kaisers geben würde, die alle Hebel in Bewegung setzen würden, um Gründe für die Nichtauszahlung zu finden. Trotzdem war dieser Gedankengang eines Gensoberhaupts mehr als würdig. Ein sehr guter Plan. Bereite dich aber auf ein langes Gefecht mit der Finanzabteilung des Kaiserhofs vor. stellte Ocella sachlich fest. Es fiel aber auf, dass ihm der Plan gefiel. Trotz oder auch grade wegen des anstehenden Gefechts. Denn jede Gens kam nur dadurch nach oben, dass sie gewisse Gefechte ausgetragen hat.

  • Varus, der in den letzten Minuten die meiste Zeit geschwiege hat, ergriff kurz das Wort.
    "Ich glaube da komme ich dann ins Spiel. Ich habe ganz guten Kontakt zu Decimus Varenus. Der ist in der Finanzabteilung tätig und so er denn die endgültige Kaiserfestlegung übersteht haben wir da einen Fuß in der Tür um den Wiederstand der Finanzabteilung etwas zu vermindern. Trotzdem wird es natürlich nicht einfach werden."

  • Commodus nickte zustimmend
    "Natürlich ist das nicht das einzige auf das ich den Erfolg des Planes stellen will aber doch ein wichtiger Grundpfeiler. Wie lange bleibst du noch hier Ocella?
    Ich dachte gerade, natürlich mit deiner Erlaubnis Varus, dass wir den Decimer doch mal einladen könnten und vorfühlen. Gleichzeitig können wir die sie bisher noch nicht kennen dann auch seine Ehefrau Helvetia Esquilina kennen lernen."

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    In diesem Moment betrat Hannah den Raum, schwer beladen mit einem Tablett mit diversen kleinen Schüsseln mit verschiedenen Dingen wie Oliven in Öl, einglegte Gemüsestücke, halbierte Eier usw. In der Mitte war ein großes Brot was noch leicht dampfte. Die Kennerin konnte sehen das es wohl Brot von heute Morgen war welches ein wenig mit Wasser beträufelt worden war und kurz in den Ofen gelegt wurde.
    Fragend schaute die offensichtlich nervöse Hannah Shani an. Sie war sicher auf ihrem Instrument und bei häuslichen Tätigkeiten wie sauber machen, Wäsche waschen und dergleichen. Aber drei fremde Männer bedienen war absolut neu für sie und das bei ihrem eintreten kurz oder lang 4 Augenpaare auf ihr ruhten machte es nicht besser.

  • Shani war durchaus beruhigt als endlich Hannah mit einem Tablett den Raum betrat, sprich, das Essen brachte.
    Dann hatte Serrulus also noch Brot geholt? Shani reckte den Hals etwas, um einen Blick auf das zu werfen, was angeboten wurde, probieren konnte sie es natürlich nicht und wenn es nicht schmeckte, was es im Grunde ohnehin nicht ihr Problem. Aber natürlich wäre es für alle Beteiligten und auch für den Dominus angenehmer, wenn das Essen schmeckte.
    Sie nickte der jungen Frau noch einmal aufmunternd zu, als sie deren unsicheren Blick bemerkte. Sollte irgendetwas schief laufen, wäre sie ja noch da, um die Situation zu retten und Hannah musste ja auch lernen, Gäste zu bedienen.

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    Hannah schluckte kurz und setzte dann ein Lächeln auf was eher nervös als gut aussehend war.
    Sie stellte die Speisen dann aber doch recht gekonnt und ohne größere Schnitzer ab. Die Vorlieben bei Speisen von Commodus und Varus kannte sie inzwischen und hatte dementsprechend die Schüsseln mit den Inhalten von denen sie wusste das diese sie bevorzugten bei diesen hingestellt. Daher kam vorerst nur ein Blick auf den ihr nahezu unbekannten Helvetier.
    "Herr gibt es noch etwas was euch fehlt und ich bringen kann?"

  • Ocella, der noch auf die Antworten seiner Verwandten wartete, blickte unversehens die Sklavin an, als diese nun zu ihm sprach. Kurz unschlüssig warf er dann einen Blick auf die servierten Kleinigkeiten, registrierte, was vorhanden war und blickte die Sklavin dann freundlich an. Nein, ich habe keine weiteren Wünsche. Danke schön. Dann wandte er sich wieder seinen Verwandten zu.

  • Commodus fand die neue Sklavin ganz niedlich, so dunkelhäutig wie diese Shani zum Beispiel reizten ihn nicht so. Das die Sklavin die gerade auftischte Hebräerin war, reichte ihm schon vollkommen an Exotik. Vielleicht sollte er Varus mal fragen ob er es genehmigte sie die ein oder andere Nacht mal in sein Bett zu holen.
    Aber vorerst waren diese Gedanke schnell verdrängt. Er griff bei einigen Speisen zu und setzte dann die Unterhaltung fort


    "Nun ich denke so schnell wird ein Treffen mit dem Decimer nicht machbar sein. Er scheint mir nicht so der spontane Typ zu sein und hat darüber hinaus auch gut zu tun im Moment wie mir scheint.
    Generell ist aber natürlich klar das wir oder ich die ganze Sache erst beginnen wenn es nur noch einen Kaiser gibt und dieser fest hier in Roma sitzt. Wäre ja fatal wenn das Anliegen grundsätzlich befürwortet wird und dann doch wieder gekippt weil vom "falschen" Kaiser verfügt.
    Wie steht Ostia eigentlich zu den beiden.... "Kandidaten"?

  • Ocella fixierte seinen Blick auf die soeben servierten Speisen, nahm sich ein halbiertes Ei, das er in zwei Bissen zu sich nahm und erneut etwas trank. Dann blickte er wieder auf. Nun, der Vescularius ist Stadtpatron Ostias. Daher steht die Stadt erstmal an seiner Seite. Danach schaute er nachdenklich auf das noch leicht dampfende Brot und brach sich von diesem ein Stück ab. Allerdings hat sich zuletzt niemand lauthals zum Vescularier bekannt. Das Thema Bürgerkrieg wird nur selten besprochen und wenn, dann nur in Bezug auf dessen Konsequenzen für die Stadt. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass derzeit noch die Classis in Ostia stationiert ist, die meines Wissens nach treu zu dem Vescularier steht. Zumindest sagten ihm das jene Händler, bei denen die obersten Offiziere der Classis ihr Geld ließen. Und diese lagen zwar nicht immer, aber meistens goldrichtig.

  • Varus mischte sich ins Gespräch ein, nachdem auch er ein Ei gekaut hatte
    "Mal angenommen die "Rebellenarmee" würde nun vor den Toren Roms stehen. Was meinst du würde Ostia sich verhalten. Würde sie zu Palma überlaufen, neutral bleiben oder gar aktiv Salinator unterstützen und z.B. über den Tiber Nachschub in die Stadt bringen?"


    Das mit der Classis war natürlich ein Argument
    "Natürlich unter der Vorraussetzung das die Classis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Ostia ist. Ich glaube nämlich auch das sie treu zu Salinator steht."

  • Das war eine gute Frage. Allerdings hatte Ocella keinen Schimmer, wie er sie beantworten sollte. Es waren zu viele offene Faktoren vorhanden, die eine Beantwortung dazu schwer bis unmöglich machten. Würde die Classis eine Einheit in der Stadt zurücklassen? Wie groß würde die Einheit sein? Könnte man sie irgendwie umgehen? Und wie standen die Duumvirn zum Kaiser? Würden sie offen gegen ihn opponieren? Und wie würde die Führung einer möglichen Einheit auf diese offene Opposition reagieren? Fragen über Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden könnten. Eine sehr schwere Frage. Es gibt da aus meiner Sicht mehrere Szenarien:
    1. Ostia hält sich bedeckt. Es könnte dann nach dem Ende des Bürgerkriegs auf die Seite des Gewinners gehen und ihre vollständige Unterstützung kundtun.
    2. Ostia ergreift Partei für den Kaiser. Eine solche Entscheidung wäre unumkehrbar und würde wohl dazu führen, dass die Anhänger des Corneliers bei ihrem Sieg auch gegen Ostia ziehen. Bei einem Sieg des Kaisers wiederum würde Ostia wohl drastisch an Ansehen gewinnen.
    3. Ostia ergreift Partei für Palma. Das würde wohl zu harten Konsequenzen führen, wenn eine Einheit der Classis in Ostia verbliebe.
    Er macht eine kurze Pause und biss noch ein Stück von dem Brot ab. Es gibt einfach zu viele offene Faktoren, die ich zum jetzigen Zeitpunkt schwer einschätzen kann. Sollte sich der Cornelier allerdings im Norden durchsetzen, wird es in Ostia wohl Diskussionen darüber geben, ob man nicht doch eher den Cornelier unterstützen sollte.

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