Tablinum von Marcus Helvetius Commodus Raum IX, OG

  • Commodus aß noch etwas und schaute gerade auch mit einen Augen auf die servierende Hannah weshalb Varus antwortete:


    "Also wenn es dir möglich ist würde ich an deiner Stelle versuchen die erste Variante umzusetzen. Wenn die Stadt in dem Maße wie bisher Salinator unterstützt und dann, setzen wir jetzt mal einen Sieg von Palma vorraus, sogleich auf diesen umschwenkt kann ihr niemand daraus einen Strick drehen. Natürlich gibt es dann auch nicht viel zu gewinnen keine Frage. Aber das ist halt eine Frage wieviel Risiko man eingehen will.
    Ich bin kein wirklicher Militärkenner aber ich glaube selbst wenn Palmas Truppen im Norden siegen ist der Krieg noch nicht entschieden oder anders herum wenn Palmas Truppen im Norden besiegt werden kann Roma immer noch von Cornelius und seinen Ostlegionen von "hinten" eingenommen werden. Ich glaube bei aller ihr zustehenden Ehre, die Classis ist bei einem Landgefecht einer Legion aus Truppen die sonst im Osten gegen die Parther besteht kein wirklicher Gegner.
    Sollte aber der Moment gekommen sein das Palmas Truppen im Norden gesiegt haben und Palma selber auf Roma marschiert und nur noch die Classis zwischen ihm und Roma steht.... ich glaube dann würde ich versuchen Ostia zu überzeugen auf Palma zu setzen."


    Varus hielt die Männer die in der Classis dienten keineswegs für schlechte Soldaten und er hatte, ganz Römer wirklich einen gehörigen Respekt dafür das sie ständig aufs offene Meer fuhren. Er war da eher traditionell eingestellt und hielt nicht viel von Seefahrt. Aber die Classis hatte einfach keine Gegner, schon gar nicht im Landkampf um mehr als ein Notnagel zu sein. Während die Ostlegionen ja beständig gegen die Parther standen der, soweit Varus Meinung, gefährlichste Gegner des Römischen Reiches.

  • Ocella schaute etwas missmutig an die Wand gegenüber von ihm. Dann trank er seinen Becher leer und winkte die Nubierin erneut heran, damit sie nachschenkte. Genau sehen auch erstmal meine Pläne aus. Allerdings sind es die Duumvirn, die die letzte Entscheidung treffen. Und ich bezweifle auch ernsthaft, ob zum Beispiel der Ordo decurionum bei solch einer heiklen Frage überhaupt miteinbezogen wird, zumal schon die Diskussion des Themas an sich als Hochverrat ausgelegt werden könnte. Danach lockerte er sich seine Finger ein wenig, bevor er die letzten Bissen seines Brotstücks verzehrte. Allerdings kann es letztlich auch alles sehr schnell gehen: Ein Sieg der Palmaner im Norden, der Tod eines der beiden Kandidaten... Das alles liegt in der Hand der Götter.

  • Nachdem er vom Sklavenmarkt zurückgekommen war hatte Varus sich nach Hause begeben.
    Atermas hatte seine Anweisungen schon erhalten und das Geld lag bereit für die Boten des Tranquilus wenn sie die Ware demnächst bringen würden.
    Er saß hier nun und wartete auf Shani nach der er hatte schicken lassen. Zwischenzeitlich sah er ein bisschen die "Post" durch.
    Viel fand er aber nicht vor da Commodus einige Tage vor ihm "nach Hause" gekommen war und sich dem meisten wohl angenommen hatte.

  • Shani konnte nicht leugnen, dass sie sich seit Varus' Rückkehr deutlich wohler in der Villa Urbana fühlte. Einzig und allein von Commodus' Launen und Wünschen abhängig zu sein, hatte ihr nicht behagt. Wer wusste schon, auf welche Ideen der Kerl als nächstes kam.
    Offenbar wurde sie einmal mehr im Tablinum benötigt und hatte daher nicht vor, ihren Dominus allzu lange warten zu lassen. Sowieso war sie lediglich auf ihrem alltäglichen Kontrollgang durch die Villa gewesen, welchen für kurze Zeit zu unterbrechen kein erhebliches Problem darstellte. Ohne große Umschweife begab sie sich deshalb ins Tablinum ihres Herrn.
    "Serrulus meinte, du willst mich sprechen, Dominus", machte sie mehr oder weniger auf sich aufmerksam.

  • Varus Blick erhellte sich als er Shani sah. Viele Monate war er ja, mit recht plötzlicher Abreise, ja weg gewesen.
    Deutlich konnte man auch die Spuren der fehlenden "Fürsorge" durch Shani erkenne.
    Die Haare zu lang und wohl selber notdürftig gekürzt. Die Nägel zu lang. Die Haut zu gebräunt und trocken. Die Hände bedurfte es sicherlich auch nach einer Behandlung und so weiter.


    "Ja ganz richtig. Ich hoffe während meiner Abwesenheit ist hier alles gut gelaufen und es gab keine Probleme?"

  • Shani entging die Freude, die Varus bei ihrem Anblick ausstrahlte, natürlich nicht.
    "Nein, keine Probleme", antwortete sie erst lächelnd, bevor sie sich kurz darauf daran erinnerte, dass Varus zumeist auf etwas mehr Konversation aus war, als ihr standardmäßiges Ja oder Nein. "Keine nennenswerten jedenfalls. Du siehst, deine Sklaven sind alle hier und wohlauf. Und die Villa ist in gutem Zustand, Dominus." Sie legte den Kopf ein wenig schief und musterte ihren Herrn, der ihrer Meinung nach weit davon entfernt war, in gesellschaftfähigem Zustand zu sein. Shani empfand es ja fast schon als ein wenig belustigend, dass er scheinbar nicht in der Lage war, sein Aussehen selbst in einem passablen Bereich zu halten.
    "Aber das ist bestimmt nicht der einzige Grund, weshalb du nach mir gerufen hast?", fragte sie offen.

  • "Ich habe auch nichts anderes erwartet", gab Varus zunächst "geschäftlich" zurück. Ihm entging der Blick von Shani bezüglich seines Zustandes natürlich nicht.
    "Ja ich hab mich mal wieder in meinem Weinberg vergraben und alles andere...liegen gelassen. Schlimm oder ob noch Hoffnung besteht?"



    "Nein du hast Recht der einzige Grund ist das nicht. Neben dem das ich wissen wollte wie es hier abgelaufen ist während meiner und Commodus Abwesenheit gibt es noch anderes. Commodus wird übrigens auch sehr bald wieder hier sein, wenn er nicht sogar schon da ist.
    Naja jedenfalls gibt es einiges zu erledigen. Ich selber werde mich erst einmal um das hier kümmern", er machte einen kreisende Bewegung um seinen Kopf
    "und dazu die Therme aufsuchen. Das will ich dir nicht zumuten und darüber hinaus hast du demnächst einen weiteren schweren Fall. Ich habe mir gerade auf dem Sklavenmarkt eine Sklavin gekauft. Sie wird hier in Ketten angeliefert und wird noch jede Menge Schliff und Erziehung brauchen. Sie wird ein Geschenk für Commodus muss aber wie gesagt noch auf den ... rechten Weg gebracht werden. Atermas weiß schon bescheid und ich hoffe gemeinsam bekommt ihr sie soweit das sie nicht ... randaliert und ihre neue Situation einsieht.
    Der erste Schritt ist aber erst einmal das ihr sie gründlich säubert. Schau nach ob sie irgendwelche Verletzungen hat und wenn kümmer dich um diese. Ihre Kleidung vom Sklavenmarkt entsorge am besten und besorge ihr erst einmal normale Kleidung. Ich muss mal schauen ob und wie sie als Commodus Wache gerüstet und ausgerüstet sein soll. Zum Schluss kannst du ihr auch gerne noch etwas Pflege zukommen lassen. Also du weißt schon um Haare, Nägel, Haut kümmern. Nehm am besten auch für den Anfang was von den teuren Ölen damit sie den Geruch vom Sklavenmarkt loswird.
    Nachdem ich in der Therme fertig bin werde ich noch meine Betriebe aufsuchen und einiges anderes erledigen, so dass ich also sehr spät wiederkomme. Esther und Hannah haben also genug Zeit sich um meine Räume zu kümmern und du kannst dich mit Atermas also voll auf die neue Sklavin konzentrieren.
    Leider hat mein zweiter Sklavenkauf heute nicht geklappt. Ich hatte ein junges Mädchen im Auge das sich hätte um den Garten kümmern sollen. Wenn Commodus mich in nächster Zeit nochmal in der Nähe von Pflanzen sieht gibt es glaube ich Ärger. Naja sie war glaube ich aus deiner Heimat und wäre sicherlich für dich eine nette Gesellschaft gewesen. Aber leider wie gesagt hat ein anderer den Zuschlag bekommen. Mal schauen ob ich die Tage noch was anderes finde."


    Varus beendete erst einmal seinen Wortschwall um Shani Gelegenheit zur Reaktion zu geben.

  • Die Weinberge waren es also wieder gewesen. Shani hatte das "Hobby" ihres Herrn ja schon immer als ein wenig eigentümlich empfunden oder besser, wie er es auslebte. Wobei sie sich natürlich nicht daran störte, sie ging es ja nichts an, und wenn es bedeutete, dass Varus mit seinem Wein genügend Geld verdiente, damit sie gut leben konnte, sollte es ihr sogar recht sein.
    "Mit ein wenig Zeitaufwand ist eigentlich alles… wiederherzustellen. Glaub ich." Sie konnte ein flüchtiges Schmunzeln nicht zurückhalten.


    Danach kam so einiges auf sie zu und wie immer horchte sie erst aufmerksam, was ihr Dominus zu sagen hatte. Eine Frau als Leibwache für Commodus. Shani war doch etwas verwundert. Aber gut, dem Schleimbeutel gefiel es bestimmt.
    "Ich werde einfach sehen, was bei ihr nötig ist. Wenn sie wieder aus dem Balneum kommt, wird sie bestimmt halbwegs ansehnlichen Eindruck machen", versicherte Shani kurz.
    Und wegen des anderen Mädchens… Shanis Enttäuschung hielt sich in Grenzen, sie war schließlich nicht dabei gewesen. Und sie kannte sich, wenn es darum ging, unerträgliche Eigenschaften bei anderen Menschen zu finden, war sie unschlagbar.
    "Nächstes Mal hast du vielleicht mehr Glück", kommentierte sie dennoch ermutigend, immerhin hatte er gewissermaßen sogar an sie gedacht. Das tat er ja hin und wieder, und jedes einzelne Mal fiel es ihr deutlich auf. War ja keine Selbstverständlichkeit. Aber ihr Dominus war eben manchmal ein wenig anders, ihrer Meinung nach durchaus in positiver Hinsicht.
    "Soll ich dann alles vorbereiten, was ich für diese neue Sklavin benötigen könnte?"

  • "Naja dieses Mal wohl etwas mehr als ein wenig Zeit aber das wird schon werden", kommentierte Varus sein Aussehend abschließend.


    Bei der Aufzählung von Shani nickte er einige Male.


    "Ja mal sehen, du kannst dich darauf einstellen das es bald einen weitern Zuwachs im Haushalt gibt. Ich glaube dann sind wir aber erst einmal gut versorgt. Oder ist dir noch irgendwo ein Mangel aufgefallen wo es noch einen Sklaven bräuchte? Vielleicht einen stärkeren Mann für grobe Arbeiten?"


    Es war kein Plan dahinter gewesen aber Varus war gerade klar geworden das fast nur Frauen in seinem Haushalt dienten.


    "Ja das wäre eigentlich alles gewesen. Was genau ich an neuer Kleidung für die Sklavin kaufe weiß ich noch gar nicht. Ich muss erst einmal versuchen bei Commodus auszuhorchen ob ihm lieber eine Wache lieber ist die durch gutes Aussehen eventuelle Übergriffe abwehrt oder jemand der schwerer Gerüstet ist. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe muss ich da aber eh jemanden kommen lassen der Maß bei ihr nimmt. Ich denke für die nächsten Tage wirst du was finden aber für auf Dauer muss was angefertigt werden. Normale Frauenkleider werden ihr wohl nicht passen und natürlich auch nicht für ihre Aufgabe vorhanden sein.
    Auf jeden Fall denke ich das ich die nächsten dir die nächsten ein zwei Tage Zeit mit ihr gebe bevor ich mit ihr spreche. Sie soll ruhig etwas Zeit bekommen ihre Lage zu begreifen und sich von der Behandlung der Sklavenhändler erholen. Päppel sie ruhig ein bisschen auf aber natürlich kein verhätscheln."


    Die letzten Worte fand Varus eigentlich fast unnötig da er schon der Meinung war das Shani das gut ohne diese Ermahnungen hinbekam. Aber durch seine lange Abwesenheit musste er sich auch erstmal wieder an die Fähigkeiten der Sklaven hier in seinem Haus in Roma gewöhnen.

  • "Bisher macht Atermas so gut wie alle schweren Arbeiten. Noch jemanden für solche Aufgaben zu haben wäre sicher kein Nachteil", pflichtete Shani ihm bei. Ansonsten, und vor allem wenn ihr Herr vohatte, sich noch einen weiteren zu beschaffen, waren zurzeit genug Sklaven im Haus, dachte sie.
    "Sie war vorher also frei?" Die gerade erst in Gefangenschaft geratenen konnten ja hin und wieder ein wenig schwieriger sein. Bei Esther und Hannah hatte es auch einige Zeit gebraucht, bis sie sich an ihre damals neue Lage gewöhnt hatten. Aber meistens ging das doch schneller, als man dachte. "Gut, dann habe ich genügend Zeit mich mit ihr auseinanderzusetzen. Wenn es Probleme gibt, wirst du es sowieso erfahren." Sie nickte abschließend noch einmal.

  • "Hmmmhhh.... na dann schau ich mal ob sich nicht vielleicht beides machen lässt. Zu viele sollen es ja auch nicht werden. Sonst wird uns das Haus nachher zu eng."


    Das Thema schien abgehakt und sie kamen nochmal auf Varia zu sprechen.


    "Ja bis vor kurzem war sie frei. Die genauen Hintergründe über das woher, wohin und wieso kenne ich nicht. Falls es sich einfach herausfinden lässt und eine gute Geschichte ist würde ich sie aber hören wollen. Also falls sie leicht aus ihre herauskommt nur zu.
    Das denke ich auch. Doch ich habe da großes Vertrauen in dich und bisher hast du noch alles zu meiner vollen Zufriedenheit erledigt. Sieh es eine letzte Prüfung von mir an, wenn du diese erfolgreich abschließt habe ich mir schon etwas für dich überlegt.
    Bevor du nun aber loslegst hätte ich noch zwei Fragen an dich die auch mit dem Vorhaben nach deiner "Abschlussprüfung" zu tun haben.
    Zunächst wie viele Jahre bist du nun schon genau auf dieser Welt?
    Und möchtest du in deinem Leben einmal Kinder haben. Nicht unbedingt jetzt aber generell?"

  • Shani blickte Varus erst nur verwundert an, nicht unbedingt aus dem Grund, weil er sie wieder einmal für ihre Arbeit belohnen wollte. Hätte er nur davon gesprochen, hätte sie schlichtweg gelächelt und sich bedankt, um sich dann wieder an die Arbeit zu machen.
    "Ich werde bald 20", antwortete sie erst und ihre Überraschung verwandelte sich nach und nach in Nachdenklichkeit. Wenn sie jemals auf den Gedanken eigener Kinder gekommen war, hatte sie ihn meist recht schnell wieder verdrängt, nicht nur, weil die Entscheidung nicht bei ihr lag, sondern auch weil sie sich fragte wie richtig es überhaupt war, unfreien Nachwuchs in die Welt zu setzen, und ob es eine Rolle spielte, dass es einem Kind vielleicht so gut gehen würde wie ihr. Und an später hatte sie kaum einen Gedanken verschwendet. "Ich … weiß nicht Dominus. Aber ich mag Kinder. Wenn die Verhältnisse gut genug sind … ja." Wie genau sie sich diese Verhältnisse vorstellte, darüber war sich Shani selbst noch nicht im Klaren.

  • Eigentlich hatte Varus es damit belassen wollen und weiteres zu dem Thema erst später getan wenn der "Prüfungsauftrag" erledigt war. Doch die Antwort von Shani brachte ihn dazu doch noch einmal nachzuhaken.


    "Die Verhältnisse gut genug sind... wie meinst du das?"
    Ihm war nicht ganz klar ob sie damit meinte wenn Kinder dann in Freiheit, was Varus vermutete, oder an der "Versorgung" an der konnte es ihr im Moment ja eigentlich nicht mangel. Viel besser konnte man es als Sklave ja nicht haben und sehr viele Römer mussten mit weniger auskommen als die Sklaven in Varus Haushalt.


    Varus wurde bei dieser Überlegung auch noch etwas anderes klar. Er hatte keine Ahnung ab wann eine Frau zu alt war für Kinder. Bei Männern spielte das keine Rolle das wusste er aber bei Frauen...
    "Sag mir was wäre das höchste Alter in dem deiner Meinung nach eine Frau noch Kinder bekommen kann?"
    Mit 20 war sie ja schon recht "alt" was dieses Thema anging. Jedenfalls für ein erstes Kind.

  • "Ich bin nicht sicher, Dominus. Aber selbst wenn ich hier ein Kind bekäme und es ihm in diesem Haus gut ginge... wer könnte mir versprechen, dass sich daran nichts ändert? Ich würde nicht wollen, dass es einfach irgendwo anders hin verkauft wird." Egal was ihr Dominus ihr darauf antworten würde, er konnte doch nichts daran ändern, dass er nicht mit Sicherheit wusste, was in Zukunft geschehen würde. Und was auch immer ihren Herren wiederfuhr, ließ auch dessen Sklaven meist nicht unangetastet.
    "Das hängt auch davon ab, wie gut es einer Frau geht. Aber das Risiko ist dann auch bei der Geburt höher, wenn die Frau älter ist." Bei Varus' vielen Fragens steigerte sich natürlich auch ihre Neugier, was denn nun ihre Belohnung sein sollte. Wollte er, dass sie ihm weitere Sklaven gebar? Wollte er sie freilassen? Forschend musterte sie ihn, um vielleicht den Ansatz einer Antwort aus seiner Miene zu lesen.

  • In Varus Miene war eher etwas wie Interesse und vielleicht Zuneigung zu lesen als vielleicht Profitgier oder konkrete Pläne.
    So nickte er bei Shanis Antworten nicht oder schüttelte den Kopf sondern hörte einfach nur mit offenem Blick zu.


    "Also sind es mehr dein Status und der deiner eventuellen Kinder die dich davon abhalten als die Verhältnisse in denen du lebst?"


    Varus hatte zu seiner Schande einfach nicht mehr auf dem Schirm wieso Shani noch mal zum Verkauf gestanden hatte. Für ihn war es einfach immer so gewesen das die Sklaven des Haushaltes, so fern sie nichts verbrachen, ihr ganzes Leben blieben.


    "Gibt es denn jemanden dessen Kinder du gebähren wollen würdest oder gar jemanden der dich schon gefragt hat?"


    Varus hatte zwar noch nichts dergleichen gehört aber war ja nun auch einige Zeit weg gewesen und dazu verließ Shani ja mehr als andere Sklaven oft das Haus für Besorgungen und dergleichen.

  • Shani nickte auf Varus' erste Frage hin ein wenig unschlüssig. Zumindest war ihr Status das, was ihre Zögerlichkeit am ehesten erklärte. Sie hatte damals Glück gehabt, in der Casa Helvetia zu landen, doch es war absolut kein Geheimnis, dass es mehr als genug Sklaven gab, die genau dieses Glück eben nicht teilten, irgendwo bei einem schlechten Herrn endeten oder sogar als Arbeitssklaven.


    "Nein Dominus, niemand", antwortete sie dann und ließ sich langsam auf der nächsten Sitzgelegentheit nieder, weil sie sich nicht sicher war, wie lange ihre Unterhaltung noch dauern würde und sie bereits viel zu lange mitten im Raum herumstand. Schließlich legte sie ihre Hände in den Schoß und ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. "Ich habe auch noch nie wirklich an so etwas gedacht, um ehrlich zu sein."

  • Varus "wusste" zwar das es durchaus mal vorkommen konnte das mit dem Unglück des Herren auch die Sklaven kein gutes Ende nahmen. Oder es ihnen zu mindestens anschließend wesentlich schlechter ging als vorher. Ebenso konnte er sich zwar "denken" das es kein gerade sicheres Gefühl gab wenn man jederzeit, wie es nun mal mit beweglichem Besitz war, bei schlechter "Allgemeinlage" zu Geld gemacht werden konnte. Auch das jeder Dominus ja anders war und wenn es einem eben noch gut ging konnte man Tage später unter einem wahren Ungeheuer leben.
    Das alles wusste er und konnte er sich denken. Allerdings war er gleichzeitig so tief drinnen in der Tatsache das in allen Helvetierhaushalten die er kannte alle Sklaven bis zu ihrem Tod oder Freilassung blieben, einige blieben sogar noch nach der Freilassung. Ihm war kein einziger Fall bekannt wo ein Sklave verkauft worden war. Naja gut außer bei den ein zweimal wo ein Sklave versucht hatte zu fliehen oder wirklich massiven Wiederstand geleistet hatte bis hin zu körperlichen Angriffen. Aber das war ja bei Shani unmöglich.


    Das sie sich hinsetzte überraschte ihn kurz. Es war ihm nicht unrecht aber er hätte nicht damit gerechnet.
    Ihr Lächeln erwiederte er ganz kurz und fuhr dann fort:
    "Nun konkreter", wobei in diesem Moment jetzt offen blieb was genau eventuell konkret wurde, "wird alles ja eh erst nach deiner letzten Prüfung die in Form der Sklavin von heute auf dich zukommt. Wie gesagt hast du dafür ja aber auch ein paar Tage Zeit bevor ich sie mir das erste Mal anschauen werde."


    Einen Moment schwieg er und fügte dann noch an
    "Ich dachte Frauen denken immer an so was um so mehr Jahre sie hinter sich haben ohne Kinder bekommen zu haben. Das ist doch auch bei Sklavinnen grundsätzlich nicht anders dachte ich mir..."

  • Varus wurde in diesem Augenblick Zeuge der nicht ganz so häufigen Erscheinung einer leise auflachenden Shani.
    "So habe ich das nicht gemeint. Ich habe solche Gedanken nur nie weitergeführt", erwiderte sie gleich darauf. "Hätte ja auch nicht viel Sinn gemacht", fügte sie leiser hinzu. Ob sie als Sklavin Kinder bekam oder nicht war schließlich alles andere als ihre Entscheidung.
    Was sie sich aber bei dem Thema, das ihr Herr angeschnitten hatte, immer mehr fragte, war, was in der Hinsicht eigentlich mit Varus loswar. Er war älter als sie, die meisten Römer hatten in seinem Alter bereits eine Ehefrau und sofern sie die Situation beurteilen konnte, tat sich bei ihm nichts. Dennoch blieb sie in ihrer Zurückhaltung stumm.

  • "Du solltest öfter lachen", kommentierte Varus gut gelaunt Shani´s Lacher.


    "Na dann kannst du ja jetzt darauf mal Gedanken verschwenden. Wie gesagt sobald wir die Sache mit der neuen Sklavin erledigt haben und eventuell noch mit dem den ich als Ersatz für den heute nicht geklappten Verkauf sprechen wir noch einmal darüber. Wenn du dann nichts mehr hast würde ich sagen gehen wir beide wieder unserem heutigen Tagwerk nach."


    Es war nicht wirklich wie ein Rauswurf formuliert und im vollkommen freundlichen Ton aber ebenso symbolisierte es das Ende dieses Gespräches.

  • Varus hatte heute sein Tagwerk bereits erledigt und nahm sich nun Zeit die Sache mit Commodus Geschenk, die Sklavin Varia, voran zu treiben.


    Eben gerade hatte er Serrulus geschickt um sie herzuholen. Er war gespannt wie die Frau sich geben würde und verändert hatte. Seit er sie auf dem Markt gekauft hatte vor einigen Tagen hatte er sie ja noch nicht wieder gesehen.
    Auch interessierte ihn natürlich wie Shani ihrer Aufgabe der "Zähmung" und Einweisung der Sklavin gemeistert hatte.

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