Patrouille der Miliz

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/50.jpg Guntrichs Vorstoß ging ins Leere. Der Optio war tatsächlich ein guter Fechter. Wieder umrundeten die beiden Kontrahenten sich, warteten auf den richtigen Zeitpunkt zum Angriff. Schweiß lief Guntrich über die Schläfe und ein hastiger Seitenblick eröffnete ihm die Sicht auf eine aufgewühlte Menge von Schaulustigen. Schnell wieder die Konzentration auf den Gegner richten, jetzt nichts verpassen. Plötzlich wurde Lucius wieder aktiv. Er setzte zum Schwertstreich an, was Guntrich zu einer Parade veranlasste. Zu spät bemerkte er, dass der Petronier nur antäuschte. Lucius' Stoß zielte auf Guntrichs Brust und hätte auch getroffen. Der Milizionär aber schaffte es relfexhaft einen Ausweichschritt nach rechts zu tun, um dem Schwert zu entgehen.


    "Argh!" Guntrich schrie auf, als Lucius' Klinge ihm den Oberarm aufschlitzte. Der Germane war weit genug ausgewichen, um nicht tödlich verwundet zu werden, war aber dennoch getroffen worden. Blut tränkte die aufgerissene Tunika und beinahe hätte Guntrich sein Schwert fallen lassen, um sich die Wunde zu halten. Panik ergriff ihn. Er war verwundet! Dieser Bastard hatte ihn getroffen. Der Optio würde ihn töten, das stand fest!


    Guntrich musste weg, und zwar schnell. Er wich vor Lucius zurück und wollte aus dem Kreis der Gaffer ausbrechen, aber er wurde nicht durchgelassen. Vor lauter Schiss richtete er sein Schwert auf die Leute hinter ihm, die nun angstvoll Platz machten. "Lasst mich!", schrie er und floh entsetzt vor dem verrückten Petronier, der seinen eigenen Soldaten umbringen wollte. "WEG DA!", kreischte er panisch und nahm die Beine in die Hand. Wie von der Tarantel gestochen rannte Guntrich jetzt davon, stieß Leute beseite und rempelte Unbeteiligte an. Der Vicus war nicht groß und mit etwas Glück schaffte er es bis in den nahe gelegenen Wald im Norden. In Mogontiacum konnte er jetzt jedenfalls nicht mehr bleiben...



  • Der Stoß verfehlte sein Ziel - aber traf trotzdem, da Guntrich nicht weit genug auswich. Voller Genugtuung spürte Lucius in der Hand den Widerstand, den Haut und Muskulatur des Germanen seiner sorgfältig geschliffenen Klinge leisteten. Als er die Waffe dann wieder zurückzog, um einen möglichen Gegenangriff wieder parieren zu können, sah er das Blut an der Schneide, das zeitgleich auch Guntrichs Tunica dunkel färbte. Seine Augen begannen zu leuchten, allerdings hatte er keine Zeit, das Ergebnis seines Schlages genauer zu begutachten: Der Germane zögerte einen Moment, dann machte er sich davon - so viel zu der angeblichen Tapferkeit der Germanen. Beinahe wäre Lucius ihm hinterher, dann bemerkte er aber doch die Menschenmenge, die sich um sie versammelt hatte - wo waren die denn hergekommen?


    Etwas unschlüssig stand der junge Petronier nun in dem Kreis von Gaffern und ließ das Schwert sinken. Was wollten die denn hier? Und warum sahen sie ihn nun an wie ein exotisches Tier, das sie noch nie gesehen hatten?


    "Was schaut ihr so? Habt ihr keine Arbeit zu erledigen?"


    fragte er feindselig. Als die Leute zögerten, kam ihm plötzlich, dass er ja Optio der Miliz war - er konnte diesen Auflauf einfach auflösen!


    "Als Optio der Miliz befehle ich euch, weiterzugehen! Hier gibt es nichts zu sehen!"


    Zwar zögerte der Mob noch immer, als sie dann aber sahen, dass hier tatsächlich nichts mehr passieren würde, gingen sie nach und nach. Lucius ärgerte sich unterdessen still über sie - dass es aber etwas ungünstig sein mochte, was sie gesehen hatten, bedachte er nicht.

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

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