[Campus Martius] Tag eins nach dem Einzug von Cornelius Palma in Rom

  • Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Der Flaminier sah nicht ohne Stolz zu, wie seine Offiziere nacheinander ihre Auszeichnungen erhielten. Einige von ihnen hatte er quasi selbst herangezogen. Entsprechend erhielt jeder der jungen Offiziere, darunter auch Aurelius Lupus und Duccius Vala, einen Glückwunsch zugeraunt, als sie ihn passierten.


    Dann endlich war er selbst an der Reihe und trat vor. Auf sein bloßes Haupt wurde die Corona gesetzt, die erstaunlich schwer war. Dazu nahm er Clipeus und Hasta in Empfang, sodass er sich ein wenig fühlte wie ein Krieger aus der Zeit der Könige. "Ich danke Dir, mein Imperator!" gab er nicht ohne Stolz zurück. Dass er zugleich dauerhaft nach Rom zurückkehren durfte und die rechte Hand des Corneliers werden durfte, machte ihn ebenfalls sehr zufrieden. Dann würde er endlich seine Frau nachholen können...


  • Nach den Legionen, die aus dem Norden nach Rom gezogen waren, wurden jene Legionen bedacht, die aus dem Osten gekommen waren. Verglichen damit, dass Cornelius Palma ursprünglich mit vier Legionen losgezogen war, ging die Ehrungen aber schnell, denn nicht mehr als eine Legion hatte er letztlich mit nach Rom gebracht. Die Offiziere, die ihm beispielsweise mit ihrer Blockade in Achaia den Rücken frei gehalten hatten, mussten ihre Ehrungen auf anderem Wege erhalten.


    Stattdessen waren nun auch diejenigen an der Reihe, die sich Cornelius Palma zunächst entgegen gestellt hatten, dann aber den Widerstand aufgegeben hatten. Zuerst die Cohortes Urbanae, die allerdings nur mit wenigen Offiziere hier vertreten waren, denn ihre Abordung in der Schlacht bei Misenum hatte ja sogar nur ein Centurio geführt. Dann die Classis Misenensis, die mit mehr Offizieren hier erschienen war, unter anderem auch ihrem Kommandeur.


    "Tiberius Octavius Dragonum, Praefectus Classis der Classis Misenensis. Du hast dich als mutiger und pflichtbewusster Feldherr erwiesen, der seinem Imperator gegenüber die Treue hält und trotzdem in der Lage ist, auf dem Schlachtfeld das Wohl Roms und seiner Bürger zu bedenken. Du hast dir mit deiner weisen Entscheidung Respekt verdient und den unnötigen Verlust weiteren römischen Blutes verhindert. Du empfängst eine Hasta Pura zum Abschied aus deiner Praefectur, die mit dem Ablauf des heutigen Tages ehrenvoll beendet sein wird."


    Diesmal reichte ein Helfer, um die Auszeichnung zu überreichen, denn naturgemäß fiel die Ehrung geringer aus als bei jenen, die sich früher der Seite des Cornelius Palma angeschlossen hatten.

  • Ja, natürlich hatte Regulus mit eingestimmt: „Vivat Cornelius Imperator! Vivat! Roma victrix!“ Das war ja noch das einfachste. Der Kaiser sprach, die Menge jubelte. Ein Gesetz, so einfach, dass es selbst der dümmste Legionär verstand. Wohlan dachte der Artorier nun seine Schuldigkeit getan zu haben. Doch das anstrengendste kam erst noch. Nicht, dass er den großen Männern da vorne nicht ihren gebührenden Ruhm gegönnt hätte. Aber musste das alles immer so furchtbar lange dauern?


    "Auszeichnung - Schulterklopfen - Bitte! - Danke!" So hätte der Artorier das Protokoll dieser Feldherrn-Feier geschrieben. Stattdessen schien der Kaiser an heißer Luft nicht sparen zu wollen, während seine achso tapferen Befehlshaber am besten noch errötend vor endlos empfangener Schmeichelei, sich wie die kleinen Mädchen über einen Strauß Blumen freuen durften. Dem Artorier taten jetzt schon die Füße weh und dabei mussten sie noch den ganzen Weg zurück nach Mogontiacum marschieren. Da konnten sie doch wenigstens diese Steh-Parade ein wenig abkürzen und dem armen Legionär seine verdiente Ruhe gönnen - ganz abgesehen davon, dass der Magen auch schon wieder mächtig grummelte. Statt von dieser hübschen Parade ein paar nette Eindrücke mitzunehmen, blickte der Artorier einfach nur Stur geradeaus und versuchte an was Schönes zu denken. Wohl dem Legionär, der das alles noch genießen konnte.

  • Als die Reihe der Ausgezeichneten an den Präfekten der Classis kam konnte Corvinus nur mit viel Mühe ein Gesichtverziehen unterdrücken und ein kurzes lauteres ausatmen nicht verhindern.
    War ja wieder mal klar das die Hohen Herren sich gegenseitig beschenken. Unsereins riskiert sein Leben, verliert eine Menge und die kriegen auch noch ne Auszeichnung dafür das sie erst die Seite gewechselt haben als die Niederlage schon feststand... naja so ist es halt mir den Oberen in Roma. Hat Vater ja schon immer gesagt
    ging es ihm dabei durch die Kopf.

  • Dragonum war sich wohl bewusst das seine Auszeichnung hier nicht von allen mit Wohlwollen betrachtet wurden, auch war ihm klar das der Kaiser diese Chance nutzte um einen "Wackelkandidaten" auszusortieren ... dennoch war Dragonum froh das man sich die Mühe machte ihn im guten "auszusortieren" statt ihn mit Schimpf und Schande davonzujagen ... bzw. ihn gleich ganz zu entsorgen ...

  • [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img641/7890/urbaner9.jpg]
    Kaeso Plaguleius Ligur



    Ligur, Classicus, und alle anderen Angehörige der Cohortes Urbanae ( bis auf eingeteilte Wachen) waren ebenfalls erschienen und erfuhren quasi aus erster Hand, wer neuer Chef wurde. Ligur lächelte, er hatte schon unter so vielen Tribunen und Praefecten gedient.


    Als die Massen die Lobgesänge auf Cornelius Palma einstimmten, riefen auch die Cohortes mit.


    Dann verfolgten sie das weitere Prozedere.

    ir-civis.png Iulia2.png

    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Ein ganzes Stück weiter hinten verfolgte Avianus das Geschehen. In den freudigen Chor von Lobgesängen stimmte er allerdings weniger begeistert ein, als er es von den meisten anderen vernahm. Er sprach die Worte „Vivat Cornelius Imperator! Vivat! Roma victrix!“ mehr, als das er sie freudig ausrief. Und das obwohl ihm Palma nicht verhasst war. Er fand keinen stichhaltigen Grund ihn zu hassen, außer eben, dass er gegen Salinator gestanden hatte. Die Tatsache, dass er Salinator als Person genausowenig verehrt hatte, ließ diesen Grund ebenfalls unbedeutend werden. Er war eben Kaiser gewesen. Und nun war eben Palma Kaiser. Mit dem einzigen Unterschied, dass Palma ihm noch beweisen musste, dass er es Wert gewesen war, für ihn die Seiten zu wechseln. Der Iunier hoffte von ganzem Herzen, dass dem neuen Kaiser dies gelingen würde.
    Aufmerksam beobachtete er wie Auszeichnungen verteilt und Posten neu vergeben wurden. Was ihn aber sehr viel mehr interessierte und auch besorgte, war, wie es mit den Cohortes Praetoriae weitergehen würde und damit auch mit ihm und Seneca. Zwar hatte man ihm damals gesagt, dass sich für ihn als einfachen Soldat wahrscheinlich nicht viel ändern würde, aber wahrscheinlich war eben nicht sicher, mal abgesehen davon, dass Avianus dem helvetischen Centurio, der ihnen das gesagt hatte, wohl nie so recht trauen würde.

  • Mit der Verleihung der Auszeichnungen an die Offiziere der Classis war dieser Teil der Zeremonie abgeschlossen. Cornelius Palma verzichtete darauf, noch einmal das Wort an die Soldaten zu richten. Stattdessen traten die Adlerträger der Legionen und ausgewählte Feldzeichenträger aller Einheiten nach vorne, um den Soldaten die Zeichen zu präsentieren und nacheinander die Schlachtrufe der einzelnen Einheiten anzustimmen.


    Damit war die Zeremonie dann endgültig beendet und Cornelius Palma verließ die Tribüne zusammen mit den Offizieren, nicht ohne dabei mit dem einen oder anderen noch ein Wort zu wechseln. Zum Beispiel mit Duccius Vala, dem kommandieren Tribun der Legio VIII Augusta.


    "Duccius Vala, ich habe von Flaminius Cilo erfahren, dass du die Befragungen zahlreicher Gefangener durchgeführt hast. Ich würde dich gerne morgen in meinem Büro empfangen, um über diese Befragungen zu sprechen."


    Andere Offiziere erhielten dagegen noch den einen oder anderen persönlichen guten Wunsch für die Rückreise mit ihren Einheiten, denen größtenteils eine erneute Überquerung der Alpen oder des Mittelmeeres bevorstand.

  • "Selbstverständlich, mein Kaiser.", antwortete Vala prompt als der Kaiser unerwartet das Wort an ihn richtete. Er hatte allerdings erwartet, dass sein Bericht an den Flaminier ausreichen würde, aber offensichtlich wollte der Kaiser noch einmal persönlich seine Berichte hören. Das Auswahlverfahren würde da schon deutlich strenger ausfallen müssen, weshalb Vala gleich darauf einen der kaiserlichen Zuarbeiter aufsuchte um in Erfahrung zu bringen für welche Gefangenen der Kaiser sich besonders interessierte.

  • Roma begrüßte seine Söhne mit ungewohnt hohen Temperaturen. Oder kam die Hitze nur Menecrates so vor? Der Legat schwankte seit langem zwischen fiebrigen Ermattungszuständen, Mobilisierung der Kraftreserven, Rückfällen und Teil-Genesungen. Er musste sich eingestehen, dass seine Konstitution nicht mehr für Feldzüge im Winter ausreichte. Mit Grauen dachte er an den bevorstehenden Rückmarsch in einen Landstrich, der ihm viel abverlangt hatte. Germaniens Kälte empfand der Claudier bestenfalls im Lager erträglich. Doch nicht nur das Klima war ihm in die Knochen gekrochen, sondern auch herbe menschliche Verluste unter die Haut. Der eisige Zustand hielt ihn körperlich und im Herzen gefangen, obwohl ihm gerade jetzt Schweißperlen auf seiner Stirn standen, während er mit seiner Einheit auf dem Marsfeld ausharrte.
    Ein Tropfen löste sich und rann seitlich der Wange nach unten, um als Klecks auf der Paradeuniform zu landen. Äußerlich geschniegelt, innerlich zerfetzt, so fühlte sich Menecrates. Obwohl sich sein Zustand in Italia langsam besserte. Italia - Wärme, Sonne, Friede in Aussicht, eventuell die Familie…


    Er folgte den Vorgängen der Parade und fühlte dabei Last auf seinen Schultern, die auch das sichere Ende des Feldzugs nicht schwinden ließ. Er musste sich dazu zwingen, in die Zukunft zu blicken. Die Zukunft mochte eine bessere sein als unter Salinator, daran glaubte er, wollte er glauben. Nur er selbst würde nicht mehr der sein wie früher.


    Die Sonne strahlte vom Himmel und spiegelte sich immer wieder in Rüstungsteilen. Eine Helligkeit, die Menecrates blinzeln ließ. Ob er je alles aus seinem Gedächtnis würde streichen können, was ihn belastete?





    Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "[...]
    Tribuni und Legaten der Legionen, vortreten!
    Tribuni und Praefectus der Classis, vortreten!
    Tribuni der Cohortes Urbanae, vortreten!"


    Nicht alle der genannten Ränge waren tatsächlich zahlreich vertreten - vor allem bei den Legionslegaten haperte es etwas aufgrund der Kriegsereignisse. Aber das Protokoll der Zeremonie war darauf vorbereitet, dass nicht ganz so viele Männer wie nominell aufgerufen vortreten würden.


    Die Parade nahm ihren Fortlauf… und schließlich kam der Aufruf zum Vortreten. Menecrates wusste nicht so recht, wie er sich fühlen sollte. Am besten jegliches Gefühl abwürgen, auf die Zähne beißen und vortreten. Er war sich dessen bewusst, nicht immer ein Vorbild während des Kampfes gewesen zu sein, war dazu gar nicht in der Lage gewesen. Auch stand völlig offen, wie der Kaiser entscheiden würde. Insgeheim wünschte sich Menecrates, nicht mehr nach Germania geschickt zu werden. Das Klima dort vertrug seine Gesundheit nicht, das war offensichtlich.


    Er trat vor, mit ernster Miene, sich straff haltend - so gut es ging - und auf alles gefasst, was ihn erwarten würde.

  • Es war den Menschen in seinem Umfeld nicht verborgen geblieben, dass Claudius Menecrates mit seiner Gesundheit zu kämpfen gehabt hatte in vielen Abschnitten des Feldzugs und auch in der Schlacht. So war es dann auch bis zu Cornelius Palma vorgedrungen und von diesem bei der Entscheidung über die Auszeichnung mit berücksichtigt worden.


    "Herius Claudius Menecrates, Legatus Legionis der Legio II Germanica. Du hast dich einem großen Ziel angeschlossen und dein Heer im Vertrauen auf deine Fähigkeiten und den klugen Oberbefehl über die Alpen und in die Schlacht geführt. Du hast dies getan ungeachtet des Zustandes deines eigenen Körpers und deiner Kräfte. Du empfängst eine Hasta Pura für deinen langen Dienst als Legatus Legionis, der mit dem Ablauf des heutigen Tages ehrenvoll beendet sein wird, um dir Gelegenheit zur vollständigen Wiederherstellung deiner Gesundheit zu geben, damit du Rom noch lange erhalten bleibst."


    Erneut trat ein Helfer hervor und überreichte die Auszeichnung.

  • Sim-Off:

    Dann einmal für alle, entschuldigt das lange Schweigen


    Nach und nach wurden die verschiedenen Offiziere mit Namen genannt. Nach den kurzen Belobigungen des neuen Kaisers brach stets ein kurzer Jubel aus, während die Insignien überreicht wurden. Dabei hatte Licinus durchaus das Gefühl, dass stets jene Einheit am lautesten jubelte, zu der der Geehrte gehörte. Aber wer mochte das verdenken? Licinus selbst rief ja ebenfalls lauter, wenn er die Männer vorne auf dem Podium kannte, als wenn er eben dies nicht tat


    Zuletzt wurden noch einmal die Feldzeichen präsentiert und alle EInheiten stimmten ihre Kampfrufe an, so auch die Soldaten der prima, als ihr Adler hochgehalten wurde. *


    Als die hohen Offiziere dann die Bühne verließen, blieb es an den nicht-entlassenen Offizieren, die Einheiten zurück in ihre Quartiere zu bringen. Licinus machte dabei natürlich mit lauter Stimme mit.


    "Legio prima! Retro!"


    "Arquatibus passibus! Pergite!


    Sim-Off:

    *Ich habe nur keine Ahnung, was unser Kapfschrei ist

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Herius Claudius Menecrates, Legatus Legionis der Legio II Germanica. Du hast dich einem großen Ziel angeschlossen und dein Heer im Vertrauen auf deine Fähigkeiten und den klugen Oberbefehl über die Alpen und in die Schlacht geführt. Du hast dies getan ungeachtet des Zustandes deines eigenen Körpers und deiner Kräfte. Du empfängst eine Hasta Pura für deinen langen Dienst als Legatus Legionis, der mit dem Ablauf des heutigen Tages ehrenvoll beendet sein wird, um dir Gelegenheit zur vollständigen Wiederherstellung deiner Gesundheit zu geben, damit du Rom noch lange erhalten bleibst."


    Erneut trat ein Helfer hervor und überreichte die Auszeichnung.


    Der Teil in ihm, der das Ende seiner Dienstzeit als Legat der II. wehmütig registrierte, wurde übertrumpft vom Gefühl der Erleichterung. Germanien war nicht seine Provinz gewesen, würde es niemals sein. An sie knüpfte er über das scheußliche Wetter hinaus auch diverse unschöne Erlebnisse. Germania hatte ihm einiges mehr abverlangt als der Dienst ansich. Seinen Posten mochte der Claudier nämlich, aber nun sollte sich sein Augenmerk ganz auf die Wiederherstellung seiner Gesundheit richten, daher blickte Claudius nach vorn.
    Er nahm die Auszeichnung aus den Händen des Helfers, blickte dabei den Kaiser an und erwiderte:
    "Danke, mein Kaiser."


    Die Auszeichnung erhielt er, so wie es der Kaiser auch sagte, für den Moment des Ausscheidens als Kommandeur. Unzählige Legaten vor ihm bekamen für ihre Dienste eine Hasta Pura. Menecrates erkannte die Wertschätzung, ohne sie jedoch überzubewerten.
    Menecrates versuchte zu ergründen, ob er sich auf ein arbeitsloses Leben in der heimischen Villa freuen würde, stellte aber auch diese Antwort zurück. Seine Gesundheit verlangte Ruhe, die er ohne Zweifel haben würde.


    Lange dachte der Claudier über den letzten Satz des Kaisers nach, als dieser längst bei einem anderen Offizier stand. Nur die Götter wussten zu diesem Zeitpunkt, wie lange sie dem Caludier an Zeit noch gaben.

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