der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

  • "Natürlich und wenn ich dich unterstützen kann bin ich jederzeit da", schloss Commodus den ersten Teil von Faustas Worten ab.


    "Ja der Konsular ist sein Patron... ich weiß das Varus eigentlich immer pünktlich bei seinen Salutatios ist und die Sache wohl auch schon mehrfach angestoßen hat. Nur ist es wohl so das der Konsular entweder nichts erreichen konnte oder wollte. Ich will niemanden was unterstellen, dafür kenne ich den Purgitier auch zu wenig. Es könnte natürlich an der allgemeinen Lage liegen. Ich meine du selber hast ja auch schon erfahren das es ohne Kaiser nicht einfach ist. Aber irgendwie geht da nichts vorwärts und das schon wesentlich länger als das wir keinen Kaiser haben."


    "Was sein Vorgesetzter in seinem Amt dazu sagt kann ich auch nicht genau sagen. Varus spricht nicht wirklich viel über seine Tätigkeit als Aquarius. Mir scheint es so als ob sich da nicht viel bewegt. Er hat sein Gebiet indem er dafür sorgt das die Versorgung funktioniert aber für mehr fehlt entweder ihm der Wille oder seinem Vorgesetzten."


    Commodus konnte ein tiefes Seufzen nicht unterdrücken.


    "Ach Fausta ich bin mir nicht sicher... nicht sicher ob sich da noch ein großer Aufwand lohnt. Vielleicht liegt es ja auch an Varus selber. Mir scheint einfach das er keinerlei Ambitionen hat. Er hat seine Betriebe und dazu die Praesina und vor allem das Weingut und mehr kommt da glaube ich nicht mehr. Seit kurzem wirkt er dazu auch noch sehr melancholisch auf mich. Ich kann dir sagen wenn er kein Verwandter wäre hätte ich ihn schon längst davon gejagt. Jemand wie Varus kann Leuten wie uns glaube ich weder helfen noch irgendwie weiterbringen."

  • Hmm. Der Nutzen. Das war ein gutes Stichwort: "Aber einen Verwandten dulden, nur weil er ein Verwandter ist?" Ich schaute meinem Vetter nachdenklich in die Augen, während ich mir überlegend auf die Unterlippe biss. "Ich weiß nicht, Commodus." Denn ich hatte das ja auch schon durch.. mehrfach: Da war zum Beispiel dieser Sergius Plautus gewesen. Davon, den zu unterstützen oder auch nur zu dulden, hatte ich einfach nichts. Denn weder respektierte er mich als gesellschaftlich über ihm stehende Ritterin, noch als Sergierin der besseren Linie. Und besonders ambitioniert war er offensichtlich auch nicht (denn sonst hätte er mein Angebot zur Hilfe nicht so leichtfertig einfach in den Wind geschlagen). Kurz gesagt: Er hatte also keinen Nutzen für mich. Was sollte ich mir also auch nur einen einzigen Finger für ihn krümmen, ihn zu meiner Familie zählen und dort dulden?
    Nein. Entweder jemand hatte einen Nutzen für mich (heute oder später; gesellschaftlich oder privat; finanziell oder politisch; ....), dann war ich sogar dazu bereit, mich ebenfalls benutzen zu lassen, wenn es unterm Strich einen Gewinn für mich versprach. Oder aber jemand verweigte es mir, mir von Nutzen zu sein. Dann war er oder sie mir im besten Fall.. egal. Dazwischen gab es für mich nichts. "Du kennst unseren Vetter ohne Zweifel besser als ich. Aber denkst du nicht, dass jeder, in die richtige Position gehoben, auf kurz oder lang gesehen von.. Nutzen sein könnte?" Ich ließ Commodus einen kleinen Augenblick, um sich gedanklich eine erste Meinung zu dieser These zu bilden. "Denn selbst wenn aus Varus auch mit größter Unterstützung nicht mehr als.. sagen wir.. ein Director Ludi werden sollte", und ich hatte keinen Schimmer, ob sich Varus überhaupt für soein Amt begeistern könnte, ", selbst dann stehst du eines Tages hoffentlich vor deiner Ädilität und willst gute Spiele ausrichten.. oder du findest dich in der Lage, dass irgendjemand mit politischem Einfluss irgendjemanden mit Kontakten in diesen Bereich sucht..", zeigte ich auf. Denn schon für das erfolgreiche Vermitteln eines Kontaktes konnte man nach bewährtem "do et des" ja wieder andere Gefallen einfordern.


    Ich gönnte mir noch ein Schlückchen Wein. "Vielleicht noch nicht heute, und vielleicht auch noch nicht in diesem Jahr; aber irgendwann wirst du dich eh entscheiden müssen: Wen zählst du zu deinen Partnern und Freunden, von welchen Verbindungen kannst du profitieren.." Das war die eine Seite. "..und welche Verbindungen machen dich nur schwach und angreifbar und schaden dir." Die Gesellschaft solcher Leute sollte man dann eher meiden. So pragmatisch sah ich das.. ganz allgemein. Ganz speziell musste und konnte das aber natürlich nur jeder für sich selbst wissen: Wen er mied und warum; und wen er nicht mied und warum nicht.
    Und damit war ich auch schon am Ende dieser "Weisheit" angelangt: "Ich kann dir sagen, ich zähle dich zu meinen Freunden." Aus mehr als nur einem Grund. Bei meinem Vetter Varus war ich mir da zur Zeit eher unsicher, wie ich zu dem stand. "Deshalb gib mir einfach Bescheid, wenn du deine Entscheidung getroffen hast." Denn bevor ich selbst nicht sicher sein konnte, dass sich meine Unterstützung nicht auch irgendwie auszahlte, drängte ich niemandem meine Hilfe auf. Denn was hätte ich davon, Varus zu helfen, wenn ich dafür nicht entweder bei ihm oder bei Commodus etwas gut hätte? Es wäre nur verschwendete Energie.. Drum tat ich also so einfach nichts, worum mich nicht auch irgendjemand zuvor gebeten hatte.... (Aunahmen bestätigten natürlich nur diese Regel.)

  • Commodus hörte sich in Ruhe und komplett Faustas Meinung an. Sie war ihm wichtig und er wollte das Gefühl verbreiten das dem so war. Also kein so tun als ob es ihn interessierte sondern es wirklich so war.
    Als Fausta dann geendet hatte lächelte er sie an.


    "Das wichtigste was du eben gesagt hast war das ich zu deinen Freunden zähle. Ich glaube ich weiß inzwischen das du dieses Privileg nicht wirklich schnell vergibst. Umso mehr freue ich mich es erhalten zu haben. Ebenso hoffe ich aus diversen Gründen das wir diese Freundschaft auf allen Ebenen vertiefen, ausbauen und vergrößern."


    Auch dies meinte Commodus ehrlich. Es fing bei angenehmer Gesellschaft in den verschiedensten Lagen und Gelegenheiten sei es zu zweit oder in großer Gesellschaft an und endete beim gegenseitigen unterstützen in der Karriere.


    "Was du über Verwandte und Varus im speziellen gesagt hast stimmt alles. Da wo Varus jetzt steht ist er bereits gut aufgehoben. Er ist erfolgreich mit seinen Betrieben und hat ein wirklich großes Talent als Winzer. Ich glaube auch er könnte ein guter Direktor Ludi sein, zu mindestens mit Tierspielen. Allerdings braucht es dafür wieder den Ritterring. Das ärgerliche ist nur das ich persönlich gedacht und gehofft habe das er noch höher hinaus kommt. Es vielleicht sogar irgendwann zum Praefecten oder mindestens Procuratorposten bringt. Da könnte er mir und auch dir viel nützlicher sein als als bloßer Geldgeber und Weinmacher. Gerade wo auch zu mindestens meine Gens nicht besonders reich an Köpfen ist. Aber wenn es mehr nicht sein soll dann lohnt es sich nicht das du oder ich darauf Zeit und Kraft verwenden die wir besser in Dinge investieren die irgendwann mehr bringen als sie es jetzt schon tun. Findest du nicht auch?"

  • Hm. Ging ich wirklich so sparsam mit dem Wort "Freundschaft" um, dass es auch anderen schon auffiel? Ich überlegte kurz und fand: Wer sich mir nicht in den Weg stellte, mich beleidigte oder mir anderweitig auf die Füße trat, für den standen die Chancen eigentlich schon nicht schlecht, meine Freundschaft zu gewinnen. Da gab es natürlich Ausnahmen: Denn manche Leute könnten sich auch anstrengen wie sie wollen und würden doch nie als Freund oder Freundin von mir gesehen werden. Selbst dann, wenn sie mir auch in der Vergangenheit nie einen Grund gegeben hatten, sie nicht zu mögen. Aber gelegentlich natürliche Antipathien gegen jemanden zu haben, war ja eigentlich ganz normal.. ganz.. ja, natürlich. (Ein Beispiel dafür, dass ich jemandem auch ganz grundlos abgeneigt war, das wollte mir zwar jetzt gerade nicht so recht einfallen, aber ich war mir sicher, dass ich auch solche Leute.. leider.. kannte.)
    Andererseits gab es aber auch den umgekehrten Fall (und hier kam mir sofort jemand ganz bestimmes in den Sinn): Dieser decimische Adler zum Beispiel, den ich damals noch in meiner Position als Stationaria kennengelernt hatte, mit dem war ich jedes einzelne Mal in Konflikt wegen irgendwas, wenn wir uns sahen und trafen (das letzte Mal war dabei leider schon viel zu lange her). Aber trotz der ganzen Wortgefechte, den mochte ich trotzdem.. auch wenn ich nicht so genau wusste, ob ich ihn deshalb jetzt unbedingt als "Freund" bezeichnen würde.


    Aber schön. Zurück zu Commodus: Er sah uns ebenfalls freundschaftlich verbunden. Als er dabei allerdings von vertiefen, ausbauen und vergrößern sprach, entfernte ich mich (inhaltlich) für einen kleinen Moment wieder etwas von ihm. Ich hatte schließlich nicht vergessen, dass ich heute bewusst etwas zurückhaltender und zugeknöpfter ihm gegenüber erscheinen wollte.. so nach unserem letzten unglücklichen Gespräch auf dem Forum Romanum. (Vielleicht lag die Sache mit den sparsamen Freundschaften auch einfach daran, dass ich ein sehr gutes Gedächtnis hatte und so dazu in der Lage war, anderen irgendwelche unschönen Dinge sehr, sehr lange nachzutragen.) "Wie gesagt: Du kennst unseren Vetter zweifellos besser als ich. Wenn du mich deshalb darum bittest, mich für ihn einzusetzen, dann würde ich das tun. Hälst du es hingegen für verschwendete Zeit, dann lasse ich es bleiben.", falls sich nicht Varus selbst bei mir melden würde und um meine Unterstützung bat. Das würde ich natürlich auch nicht leichtfertig einfach ablehnen. Denn immerhin war er Verwandtschaft - und sowas nahm ich in der Regel (merke: Regeln hatten aber natürlich auch Ausnahmen) sehr ernst.



    Tja, und so schritt die Zeit dann auch immer weiter voran: Bald schon gingen wir wieder nach drinnen, wo nach den kleinen Appetitanregern nun auch das Hauptmahl auf uns wartete. Beim Essen dann sprachen wir über dies und das (nur ein Thema ließen wir sehr bewusst aus dem Gespräch): So erzählte ich Commodus zum Beispiel (auf seine Nachfrage hin) noch ein bisschen mehr aus meinem Leben als glückliche und zufriedene Ehefrau. Denn zwar betrachtete ich ihn als einen Freund. Doch soweit vertrauen, dass ich ihm einen ehrlicheren Einblick in mein Leben gegeben hätte, tat ich ihm nach unserer letzten Forums-Begegnung natürlich im Moment nicht. Dafür war diese Begegnung noch zu frisch in meiner Erinnerung. Und deshalb lenkte ich auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Fokus von meinem Marcus weg und sprach stattdessen zum Beispiel über den Besuch Flavia Domitillas, die meinem Sohn sogar extra ein Geschenk (ein Schaukelpferd) mitgebacht hatte. Und gerade von einer Flavierin, betonte ich, - wo mein Großvater Stephanus doch der Klient des Senators Flavius Felix gewesen war - hatte mich das natürlich ganz besonders gefreut.
    Aber auch die eine oder andere interessierte Gegenfrage stellte ich meinem Vetter: Wie stand es zum Beispiel um seine eigenen Ehepläne? Als Senatorenenkel und Sohn eines ehemaligen Prätorianerpräfekten sollte es für ihn schließlich eigentlich nicht so schwer sein, eine geeignete Ehefrau zu finden. Der Großonkel Matinius Agrippa meines Mannes hatte da zum Beispiel eine meines Wissens nach noch unversprochene Enkelin. Ich hatte keinen Schimmer, wie die hieß (war ja nicht meine Familie), versprach meinem Vetter aber trotzdem - falls er das wollte -, dass ich meinen Mann vielleicht mal dazu bringen könnte, hier einen Kontakt zwischen den beiden herzustellen.


    Unabhängig davon, ob er mein Angebot letztlich annahm oder ablehnte, schritt die Zeit aber immer weiter und weiter voran. Und irgendwann war es dann an der Zeit, mich zu verabschieden. Denn heute wollte ich ja zugeknöpft erscheinen und ließ mich deshalb ganz bestimmt nicht zu mehr hinreißen, als vielleicht dem einen oder anderen charmanten Wort. "Ja, ich sollte jetzt wirklich gehen, Commodus. Aber ich verspreche dir, du wirst von mir hören. Bald." Und so verließ ich also zu vorgerückter Stunde mit einem freundlichen "Vale bene." das helvetische Anwesen und ließ mich von meinen Sänftenträgern (und begleitet von dem Wachpersonal, ohne das man zu dieser Stunde nicht mehr sicher war) anschließend wieder zurück zur Casa Iulia bringen.

  • Commodus saß an seinem Lieblingsplatz der Villa. Der Sitzgruppe von der man einen Blick auf das gesamte Peristyl hatte.
    In der Mitte war immer noch das Wasserbecken welches inzwischen mit einigen exotischen Fischen besetzt war. Zwischen den Säulen die um den nach oben offenen Bereich waren, standen immer noch die sehr gut gepflegten Weinstöcke.
    An den drei Wänden auf die man von der Sitzgruppe aus sah standen verschiedene Skulpturen, Kunstwerke und ein paar Mosaike direkt an der Wand.
    Von rechterhand kam immer mal ein leichter Hauch von mediterranen Kräutern aus dem Hortus herüber.


    Commodus war gespannt wie das Gespräch laufen würde und was es ihm als auch dem Petronier wohl bringen würde. Er hoffte auf einen guten Verlauf, dringend brauchte er Kontakte in der Stadt.

  • Als der Tribun in seiner Synthesis ins Peristyl kam, war er ein bisschen überrascht - man brachte ihn nicht in ein Triclinium und alles sah auch überhaupt nicht nach der Cena aus, die man ihm angekündigt hatte. Der Kerl, der dort in der Ecke saß, kam ihm allerdings schon irgendwie bekannt vor - ob das dieser Helvetius Varus war, der ihn eingeladen hatte?


    "Salve. Und vielen Dank für die Einladung."
    begrüßte er ihn deshalb, während Armin irgendwo in die Küche geführt wurde - hoffentlich stellte sich der vermeintliche Gastgeber noch vor, damit es nicht zu Peinlichkeiten kam!

    Sim-Off:

    Armin muss nicht gesondert gesimmt werden - ist nur ein NSC :P
    Und hoppla - ganz überlesen, dass ich dir auch hätte antworten sollen, bevor ich hier reinplatze ?(

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  • Auch Commodus trug, aus Gründen der Bequemlichkeit und der Uhrzeit, eine Synthesis. Sie war allerdings weiß mit einem breiten blauen Streifen.


    "Salve Tribunus...lange ist es her das wir gemeinsam in der Taberna Wein getrunken haben. Da du, anders als ich ja hier in Roma geblieben bist und sicherlich inzwischen hunderte Male mit wichtigen Männern Wein getrunken hast. Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus...der ehemalige Besitzer von Varia. Alleine aus diesem Grund sollte dir mein Name was sagen eh?"


    Commodus kam auf Crispus zu und reichte ihm die Hand zum Gruß.

  • Der Petronier leitete sofort die Identität seines Gastgebers ab, als dieser auf Wein und die Taberna zu sprechen bekam - also nickte er wissend, noch bevor Commodus seinen Namen genannt hatte.
    "Helvetius, schön dich wiederzusehen. Natürlich erinnere ich mich an dich."
    antwortete er dann, ohne auf das etwas unangenehme Thema einzugehen, dass sein Gegenüber der Besitzer einer Frau war, die immerhin hunderte Römer auf dem Gewissen hatte.


    Er gab dem Helvetier einen festen, fast schraubstockhaften Händedruck - seine Rechte funktionierte ja noch sehr gut, während die Linke seit dem Löwenbiss ein bisschen empfindlich war. Dazu bemerkte er ohne Umschweife:
    "Ich bin ein bisschen überrascht über den Rahmen unseres Treffens. Wo ist Helvetius Varus?"

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  • Commodus erwiderte den Händedruck, auch wenn er zunächst mit wesentlich weniger Kraft zugefasst hatte, passte er sich dann dem Petronier an. Wohl unmöglich anhand dieses Kräftemessens zu sagen wer von den beiden ein Armdrücken gewinnen würde.


    "Taberna Apicia hieß der Laden oder?" umging Commodus erst einmal die Antwort auf die Frage des Tribuns.


    "Da hatten wir doch einen hispanischen Wein richtig. Wäre dir wieder danach oder eher nach was anderem."


    Im Hintergrund war eine Frau aufgetaucht [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/786/b/t1nari9vdn2.jpg] die offensichtlich auf die Bestellung wartete.



    Nachdem das erledigt war bot Commodus Crispus an Platz zu nehmen.
    Je nachdem ob dieser sitzen oder stehen wollte ging er dann auf die offene Frage ein.


    "Nun ... sagen wir einmal so Helvetius Varus gehört der Vergangenheit an. Er hat noch ein paar Dinge in der Stadt zu erledigen und wird sich dann auf unser Familienweingut in den Albaner Bergen zurück ziehen und dort Wein anbauen und keltern. Ich hoffe du verzeihst mir das die Einladung an dich in seinem Namen geschrieben war. Ich war mir nicht mehr sicher ob du dich an mich erinnerst und eine Einladung von mir angenommen hättest."

  • "Hispanier ist gut."
    antwortete der Petronier und setzte sich. Seine Familie stammte aus Tarraco. Das sagte zwar nicht unbedingt etwas über die Qualität des Weines aus, aber Lucius verstand sowieso nichts von diesem Getränk.


    Was Commodus dann von sich gab, klang allerdings ziemlich dubios - Varus war gar nicht da? Er war nur der Strohmann gewesen? Das kam Lucius ziemlich unlogisch vor, denn er hatte sich ja kaum an den Mann erinnert, während der Enkel eines Senators doch etwas eindrucksvoller war. Oder hatte er irgendetwas von dem Gespräch vergessen, das ich ihn diese Einladung hätte ausschlagen lassen sollen?
    "Und warum hast du mich dann eingeladen?"
    fragte er deshalb, ohne sein Misstrauen zu verbergen.

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  • Die Bedienstete oder Sklavin [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/786/b/t1nari9vdn2.jpg] fragte kurz nach:
    "Lieber Weißen oder Roten?" und schenkte das gewünschte dann ein.


    Commodus ließ sich einen Becher roten Wein einschenken.


    Der Petronier schien ein bisschen ungehalten über die Einladung zu sein und fragte sogleich misstrauisch nach.


    "Nun soweit Varus und ich uns erinnerten war deine Bekanntschaft mit ihm etwas enger als unsere. Uns war und ist bekannt das du Teil der Untersuchungskommission wegen des Aufstandes warst. Sowohl mein als auch Varus Name stand da auf der Liste der Verdächtigen..."


    Commodus machte eine kurze Pause und dachte an das Schreiben vom Consul was seine Unschuld quasi untermauerte und fuhr dann fort.


    "und auch wenn ich inzwischen schriftlich die Bestätigung vom Vorsitzenden habe das mich keine Schuld trifft, hätte es ja sein können das du die Einladung ausschlägst. Um aber zurück auf deine Frage zu kommen. Wenn ich mich recht entsinne warst du es damals der noch sehr kurz in der Stadt war. Heute trifft das eher auf mich zu. Du dagegen bist inzwischen fest in der Stadt verwurzelt. Ein Tribun der Urbaner...nicht zu verachten und meinen Glückwunsch zu dieser Leistung! Nun mir mangelt es aufgrund meiner langen Abwesenheit an Kontakten und Verbündeten. Ich dachte also das wir vielleicht heute unsere Bekanntschaft auffrischen können und dann mal sehen. Vielleicht finden wir etwas wo wir uns gegenseitig unterstützen können..."
    Commodus hatte nun schon einiges an Worten gemacht und ließ diese nun erst einmal wirken.
    Nach einer kleinen Pause schob er nur noch hinterher
    "Und wenn ich so frei sein darf, das schlimmste was dir heute passieren kann ist das du ein kostenloses Essen und Bewirtung bekommst..."

  • Zwar konnte Lucius sich nicht erinnern, dass Varus mit ihm vertrauter gewesen war als Commodus, aber alles in allem klang das, was er sagte, relativ rational - Vor allem gefiel ihm, dass Kommandos die Karten direkt auf den Tisch legte.
    "Das hört sich vernünftig an."
    bestätigte er also. Dann wartete eher, was als Nächstes kommen würde.

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  • Na das war doch schon mal was. Der Anfang ist gemacht, dachte Commodus sich.
    Wobei er auch gleich fand das der Petronier jetzt alles andere als begeistert schien. Vielleicht aber auch einfach seine Art. Wenn man es ganz genau nahm, kannte Commodus und auch Varus den Kerl ja gar nicht.


    Commodus nahm erst einmal einen Schluck von seinem Wein bevor er fortfuhr:


    "Es freut mich zu hören das du nicht verstimmt bist ob der Umstände und der Einladung. Wie ich eben bereits sagte mir fehlt es nahezu gänzlich an Kontakten und Verbündeten in der Stadt. Ja sicherlich nage ich nicht gerade am Hungertuch und könnte mir sicherlich den ein oder anderen kaufen. Doch kann man auf solche Leute ja höchstens Temporär bauen.
    Darf ich fragen wie du es in der kurzen Zeit geschafft hast vom Civis zum Tribun der Urbaner aufzusteigen? Vielleicht tu ich dir unrecht aber soweit ich mich erinnere hattest du bei unserer letzten Gelegenheit noch nichts konkretes und hast sogar in Transtiberium gewohnt. Wobei bei der Gelegenheit, wir hatten ja über Landsitze gesprochen bist du da inzwischen fündig geworden?"

  • Der Tribun nahm auch einen Schluck Wein und hörte zu. Fast konnte man Mitleid mit dem Bürschchen bekommen, das hier in seiner Villa urbana saß und nichts außer unermessliche Reichtümer besaß, wie es aussah - hätte Commodus es nicht sehen können, hätte Lucius vielleicht sogar lachen müssen.


    "Mein Vater hat mir sein Land in Germania überschrieben."
    erklärte er, wie er zu seinem Rittercensus gekommen war - er hatte eben keine wahnsinnigen Latifundien geerbt! Zwar wusste er auch nicht, was genau er dem Helvetier damals erzählt hatte, aber bisher war das noch immer sein einziges Land, das es besaß... wobei er das bald ändern musste!
    "Ich wohne aber immer noch - oder wieder - in Transtiberim. Ist eine solide Wohnung zu einem guten Preis."
    Lucius war kein Verschwender - also hatte er bisher keinen Grund gesehen, in ein repräsentativeres Anwesen zu ziehen.
    "Sonst hat mir Tiberius Lepidus, mein Patron, zur Erhebung in den Ritterstand verholfen. Ich habe damals für ihn gearbeitet, wenn ich mich richtig erinnere."
    Das war lange her - Lucius kam es eine Ewigkeit vor!

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  • "Ach tatsächlich..." war Commodus ehrliche und etwas überraschte Reaktion auf die Eröffnung das der Tribun nicht nur immer noch sondern sogar schon in einer neuen Behausung auf der falschen Tiberseite wohnte.
    Er nahm sich fest vor sich demnächst mal zu erkundigen wie es sich mit dem Ruf der Wohngegend verhielt. Er war ja lange weg gewesen und vielleicht hattet sich die Gegend ja zu dem Heißen Fleck entwickelt wo jeder wohnen wollte.


    Hätte er die Gedanken des Petroniers gekannt wäre der Abend wohl an dieser Stelle schon zu einem Ende gekommen. Commodus war nicht auf Mitleid aus. Warum auch und wofür. Ihm ging es gut und er konnte ja nichts dafür das er geerbt hatte. Mal abgesehen davon das er sich das Erbe damals lang und hart erkämpft hatte und viele viele Monate dem alten Geminus bewiesen hatte das er dessen Reichtum und Land vererbt bekam. Er war ehrlich gewesen und hatte zugegeben wie es nun einmal war. Er musste und wollte ganz von vorne beginnen. Vielleicht sollte er wieder nach Paxos zurückkehren und Rom, Rom sein lassen. Immer wieder kam ihm der Gedanke das er scheinbar der allererste Einwohner der Stadt war der für eine Zeitlang die Stadt verlassen hatte.
    Naja wie auch immer er hörte und kannte die Gedanken seines Gegenübers ja, noch, nicht und fuhr dann erst einmal fort.


    "Ja jetzt wo du es sagst erinnere ich mich das du deinen Vater schon mal erwähnt hast."


    Ein Schluck Wein folgte.


    "Petronius ich will, weiterhin, ehrlich sein. Hast du grundsätzliches Interesse an einer Zusammenarbeit...einem Verhältnis welches man vielleicht irgendwann Bündnis nennen kann? Denn falls nicht schlage ich vor ich erspare uns lange Bewerbungsreden. Dann können wir sofort mit der Völlerei beginnen, uns die Bäuche vorschlagen, den restlichen Abend über Belangloses reden und uns dann verabschieden."

  • Der Helvetier war grade heraus - eine Eigenschaft, die der Tribun sehr sympathisch fand. Andere hätten vermutlich langsam auf diese Frage hingearbeitet - Commodus fragte einfach direkt nach. Allerdings musste ein rationaler Mensch natürlich fragen, um was für eine Zusammenarbeit es sich hier handelte, denn davon hing ja ab, inwiefern er Interesse daran hatte - und bei jemanden, den man vor Jahren ein einziges Mal gesprochen hatte, ließ sich das auch schlecht ableiten.
    "Das hängt davon ab, was für eine Art von Zusammenarbeit oder Bündnis dir vorschwebt."
    , antwortete Lucius deshalb und sah den reichen Helvetier abschätzend an.
    "Vor allem stellt sich mir die Frage, welche Vorteile mir aus einer solchen Zusammenarbeit erwachsen könnten und was du im Gegenzug von mir erwartest."
    Das zumindest war aus seinen Augen entscheidend für ein Bündnis.

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  • Die Antwort empfand Commodus als durchaus positiv und gab ihm auch einige Hinweise darüber wie er das weitere Gespräch führen sollte.


    Zunächst einmal kam die Sklavin die vorhin eingeschenkt hatte mit einem kleinen Tablet wieder. Auf diesem lagen halbierte, hart gekochte Eier die mit verschiedenen Dingen anstelle ihres halben Eigelbs gefüllt waren. Sofort erkennen konnte man dabei Garum, eine Paste aus Knoblauch und Oliven und kleine streifen rohen Fisch der ziemlich salzig war wenn Crispus davon eins nehmen würde.


    "Nun ich habe noch keine konkreten Pläne oder Absichten. Zunächst einmal allgemeine Zusammenarbeit und gegenseitiger Zuspruch. Höre ich etwas was für dich hilfreich wäre erzähle ich es dir und anderes herum. Spricht man irgendwo oder irgendwer gut oder schlecht über den anderen wird es ebenso berichtet.
    Im Moment bist du von uns beiden zweifellos derjenige von uns der die einflussreichere Position hat. Doch wir wissen ja nicht ob das so bleibt.
    Ich will jetzt nicht zu kühn sein aber vielleicht wirst du irgendwann ein Praefectus sein und ich ebenso oder gar Consular...wie ich eben schon meinte ein Bündnis dessen Loyalität nicht bezahlt wurde sondern mit der Zeit entstanden ist, ist meiner Meinung nach viel wertvoller und fester."


    Commodus genehmigte sich erst einmal eins der Garumeier

  • Gegenseitiger Zuspruch war nicht unbedingt das, was Lucius brauchte - das nützte nichts und half niemandem. Sich gegenseitig zu informieren, klang schon interessanter. Er griff auch nach einem Ei - immerhin war es umsonst, während er die Pros und Contras abwog.
    "Ein Consular, soso..."
    dachte er dabei laut nach. Helvetius Commodus war der Sohn eines Prätorianerpräfekten und der Enkel eines Senators, der Klient des vorvorletzten Kaisers gewesen war. Der Ruhm der Familie war ein bisschen angestaubt, musste man also feststellen - Consul war insofern vielleicht ein bisschen weit gegriffen. Aber Chancen auf den Senat hatte der Kerl sicherlich...
    "Naja, miteinander Reden kostet nichts."
    Außer Zeit natürlich. Aber wenn es ihm zu aufwändig wurde, konnte er sich ja immer noch zurückziehen - das hier war ja kein Bündnisvertrag mit Rechtsansprüchen!
    "Von mir aus können wir uns gegenseitig auf dem Laufenden halten."

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  • Also Crispus seine kühnsten Träume ein wenig skeptisch kommentierte musste Commodus kurz gequält Grinsen.
    "Ja ich weiß im Moment sehr sehr weit weg aber wer weiß was die Jahre bringen...."


    "Das stimmt es kostet nichts und bringt vielleicht noch was. Man kann seine Ohren ja schlecht überall haben. Und 4 Ohren und wir beide haben ja sicherlich nochmal einige vertrauenswürdige Untergebene die auch nochmal was hören können, hören noch mehr!"


    Ein weiteres Ei, dieses mal mit Oliven und Knoblauch drauf, verschwand, in Commodus Mund.


    "Sehr schön das ist doch schon mal ein Anfang. Wir werden beide sehen wo es uns hinführt!


    Was hältst du davon wenn wir uns jetzt zum Essen begeben?"


    Falls der Petronier zustimmen würde ging es ins Cenatio

  • Er ließ Chrysogona einen Moment um einen ersten Blick schweifen zu lassen.


    "Möchtest du einen Rundgang machen und dir die einzelnen Büsten ansehen oder wollen wir uns lieber dort hinsetzen",
    er zeigte auf die bequeme Sitzgruppe
    "und uns etwas zu Essen und zu trinken bringen lassen?"

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