der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

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    Serrulus wich nicht nur einen sondern gleich ein halbes Dutzend Schritte zurück und machte zusätzlich Anstalten hinter einer Säule zu verschwinden.
    Mit leicht unterwürfiger Stimme sagte er auf die Mädchen deutend:
    "Nee Varia.... nicht hauen... die beiden wollten dich sehen... ich gar nicht..... äh ich muss auch eigentlich gerade was... äh holen!"

  • Zitat

    Original von Varia
    Hannah ging zu dem Gast und bat ihm ihn ins Tablinum zu folgen.


    dabei sah sie auch den verrückten Aulus Helvetius Agrippa. „Dominus möchtest du auch zu Dominus Varus oder zu wem möchtest du?“ lieber erst mal nachfragen dachte sich Hannah, bei dem wusste man ja nie


    So langsam fühlte sich Severus von Sklave zu Sklave weitergereicht. Offenbar gab es hier in der Casa ein paar Ungenauigkeiten in der inneren Organisation. Sowas mochte der Helvetier ja überhaupt nicht und er war froh, dass er nicht hier wohnen musste, sondern seine eigene Habitatio hatte. Er ließ sich aber ohne Murren ins Tablinum führen, auch wenn das ihm wiederfahrene Hin und Herr eine deutliche Mimik des Missfallen entstehen ließ.

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    Um die Verwirrung für Haushaltsfremde perfekt zu machen kam in diesem Moment Atermas aus Richtung des Balneums in das Peristyliums und sah kurz von hier nach da und von Gast zu Gast.
    Auch ein Ianitor musste ja mal und das der Aufenthalt im Balneum gerade eben etwas länger gedauert hatte, hatte bestimmt nichts damit zu tun das Shani gerade ebenfalls im selbigen war und dort Ordnung machte.



    Sim-Off:

    Das hab ich gern erst die Tür nicht finden und gleich in dem Garten eindringen und dann über das Durcheinander meckern ;)

  • Zitat

    Orginal von Varia
    „Bist du von den Götter verlassen oder hast du Sehnsucht heute noch zu Hades zu gehen? Warum brüllst du hier so herum. Und vor allem WAS SOLL ICH HIEER!“


    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
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    Serrulus wich nicht nur einen sondern gleich ein halbes Dutzend Schritte zurück und machte zusätzlich Anstalten hinter einer Säule zu verschwinden.
    Mit leicht unterwürfiger Stimme sagte er auf die Mädchen deutend:
    "Nee Varia.... nicht hauen... die beiden wollten dich sehen... ich gar nicht..... äh ich muss auch eigentlich gerade was... äh holen!"


    Pina starrte mit offenem Mund die Frau an, welche wohl Varia sein musste. Ihr Blick glitt zu ihrer Schwester rüber, die ähnlich wie sie staunte. Bei Iuno konnte die brüllen. Noch nie hatte sie eine Frau, in solch einem Kommandoton, brüllen gehört. Jetzt konnte sie verstehen, dass der Kleine was diese Varia betraf verängstigt wirkte, wenn sie so Maulschellen verteilte wie sie brüllen konnte war bestimmt nicht gut Kirschenessen mit der. Eine Frage war aber noch offen was war sie in dem Haushalt? Eine Sklavin die sich herausnahm den Burschen zu mit Maulschellen zu beschenken. Sehr seltsame Zustände waren das in diesem Haus. Ein Junge der sich einbildete Herkules, Zeus und Achilles wären sein Vater und eine brüllende Sklavin die Maulschellen verteilte. Vielleicht sollte ihre Tante dann doch etwas vorsichtig in der Wahl ihrer Verehrer sein.
    „Öhm, genau ich wollte sehen welche Sklavin es wagt, den Sohn von Herkules, Zeus und Achilles mit Maulschellen zu beschenken.“ Pina hoffte dass dies jetzt eine gute Überleitung von dem Geschrei, wie zu dem Gestammel des Kleinen zu ihrer Neugierde war. Die Sklavin begann sie ernstlich zu interessieren. Ihre Köperhaltung war ganz anders wie bei den anderen Sklaven welche sie bisher gesehen hatte.

  • Erst jetzt bemerkte Varia die beiden Mädchen, doch das hob ihre Laune nicht im geringsten. Sie haste es wenn man sie, bei was auch immer störte.
    „Der kleine Dieb ist niemandes Sohn.“ Varias Blick in Richtungen des Jungen verhieß nichts gutes.
    „Und wenn er eine Schelle bekommt, dann zu Recht, meistens ist es dann der Fall, wenn er wieder mal der Meinung ist sich in meinem Zimmer zu bedienen – ungefragt. Ich würde euch also raten, passt auf eure Sachen auf.“
    Varia sah sich die beiden genauer an, sie glichen sich wie ein Ei dem anderen. Nun war ihre Neugier geweckt. „Und wer bist du und wer ist sie?“ Varia zeigte auf Pina's Schwester. „und...“ was ja eigentlich viel wichtiger war. „... was macht ihr hier.“ Ja schließlich wollte Varia wissen, wer sich hier im Haus herumtrieb, auch wenn sie nicht einen Augenblick daran glaubte, dass von den beiden eine Gefahr ausging.“

  • Ganz schön neugierig und vorlaut ist die, vermute mal selbst für ein Sklavin, dachte sich Pina. Ich wüsste doch zu gerne was die hier für eine Rolle spielt. „Wir wurden von diesem Helvetier, ich glaube Varus ist sein Name eingeladen, weil unsere Tante fast bestohlen wurde. Ja und das ist meine Schwester Sila und ich bin Pina.“ Seltsam dachte sie bei dem Vorstellen, sonst ist das doch immer Silas Part, naja wer weiß was die wieder ausheckt.
    „Und dein Name ist Varia, richtig? Was ist deine Aufgabe hier? Wo kommst du eigentlich her? Der da ist wirklich ein Dieb? Warum ist er denn dann hier?“ Verblüfft stellte Pina gerade fest, sie hatte der ärmsten gerade eine Menge Fragen gestellt. Doch immerhin war das die erste Sklavin mit der sie jetzt hier in Rom geredet hatte und sie war nun mal gar nicht wie eine Sklavin die sie bisher kennengelernt hatte.

  • Varia schaute von einem Zwilling zum anderen und dann wieder zu dem Teil des Zwillingspärchens, der sie gerade ausfragte.
    „Ja so nennt man mich. Ich bin der CUSTOS CORPORIS von Helvetius Commodus.“ Sagte sie ihre Stimme war dabei aber eher monoton, sie betete es einfach so herunter, ohne die geringste Regung in der Stimme. „Ich komme aus einer Gegend die in der Nähe des Thermodon liegt. Und ja er ist ein Dieb, nicht nur Essen, nein er stiehlt alles was er in die Finger bekommt, also seht euch vor. Der B... Varus hat ihn auf der Straße aufgelesen und ihm hier ein Heim gegeben, aber der Bengel dankt es ihm nicht, er macht nur Ärger.“


    Zu dem Jungen gewandt sagte sie dann mit einem warnenden Unterton in der Stimme.“Hüte deine Zunge, sonst schleiche ich mich eines Nachts in dein Zimmer und...“

  • „Des was?“ Pina konnte sich gerade nicht erinnern wo das nun war. „Aber das ist nicht in Griechenland oder?“ Fügte sie noch schnell hinzu um nicht ganz so unwissend zu erscheinen, aber wesentlich interessanter war für sie, wie eine Frau zum Leibwächter werden konnte. „Wie konntest du Custos Corporis werden? Warst du denn einmal Gladiator oder woher kannst du kämpfen?“ Sie hatte zwar davon gehört, dass manchmal auch Frauen als Gladiator auftraten, für sie war es aber eher ein Gerücht.“ Wenn die da vor ihr eine solche gewesen wäre, so wäre das ein ein starkes Stück. Wie würden die Jungs an ihren Lippen hängen wenn sie ihnen davon erzählen würde. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gesponnen als sie sich auch schon ärgerlich über die Stirn wischte. Hier war Rom und keine Jungs denen sie was erzählen konnte. Dafür aber eine Frau die wie es sich anhörte kampferprobt war. Fast bewundernd blickte sie die Sklavin an.
    Diese hatte inzwischen aber schon weiter geredet und erzählte etwas von einem Dieb. Schon wieder ein Dieb, heute gab es wohl nur Diebe. Verärgert betrachte sie den Knirps da vor sich, dem würde sie was erzählen wenn er sie oder ihre Schwester bestehlen wollte. Nur gab es hier nichts zu stehlen. Zu Varias Worte an den Kleinen fügte sie noch hinzu. „Nun verschwinde du Wicht“, dabei sah sie die Kräuter in seiner Hand. „Du muss doch bestimmt in der Küche helfen, da gehörst du auch hin, denn hier reden Erwachsene miteinander.“ Mühsam unterdrückte sie ein Lachen, was redete sie denn jetzt, sie wollte doch nicht wirklich Erwachsen werden, das war eher Silas Sache, denn sie hatte überhaupt nicht vor schon zu heiraten

  • Varia sah das junge Mädchen an, natürlich hatte sie nicht erwartet, dass diese wusste, wo ihr Heimat lag, deshalb war ihre Antwort auch nicht unfreundlich, als sie sagte:
    „Doch ich glaube im weiteten Sinne liegt meine Heimat in Griechenland.“
    Auf die weitere Frage hin lächelte sie, ja hier zeigte sich mal wieder, das eine Frau als Leibwache wohl nicht unbedingt alltäglich war. „Nein ich bin und war kein Gladiator.“ sagte sie und lies die Antwort erst mal so stehen. Varia selber rang noch mit sich, ob sie tatsächlich mal wieder ausführen sollte, was sie war. Da sie aber wenigstens diese Mal nicht das Gefühl hatte, dass es die junge Frau störte, dass eine Frau zu kämpfen verstand, entschloss sich sich dann schließlich doch weiter zu sprechen.
    „Ich bin das war man in Griechenland eine Arestochter und hier in Rom eine Amazone nennt. In meinem Stamm sind wir Frauen es, die zur Waffe greifen und kämpfen. Ich habe von klein auf gelernt zu kämpfen. Ich wurde dazu geboren mein Volk mit meiner Waffe und meinem Leben zu verteidigen.“ Ihre Stimme war inzwischen wehmütig geworden, ja ein empfindsamer Geiste würde wohl merken, dass Varia sich hier in Rom alles andere als wohl fühlte.
    So war ihre Stimmung auch gerade nicht dazu geneigt zu lächeln, als sie die Ansage an den kleinen Dieb hörte.

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    Serrulus war beleidigt und auch ein wenig verletzt. Letzteres würde er natürlich nie zugeben und ihm selber war es auch gar nicht bewusst aber dennoch war es so. Er hatte die kleine Hoffnung gehabt die beiden Mädchen würden nun auch zum Haushalt gehören und er wäre endlich nicht mehr der kleinste. Doch wie immer kam es ganz anders und vor allem diese blöde und grobe Varia machte alles kaputt.
    "Blöde Weiber!" stieß er trotzig aus und rannte, mit großem Bogen um Varia, ins Haus.

  • Pina stand da und starrte die Sklavin ungläubig an: Sie konnte einfach nicht fassen was sie da hörte. Diese Varia hatte also kämpfen gelernt. Bei ihr zu Hause war es also normal das Frauen so etwas von klein auf lernten. Noch interessanter war, sie war eine echte Amazone. Mit jedem Gedanken wuchs Pinas Bewunderung für Varia. Nur am Rande reagierte sie auf das Gemaule von Serrulus und sah ihm kurz hinterher, bevor sie sich wieder zu Varia wandte. „Sag mal kannst du mir das kämpfen auch beibringen?“ Vielleicht würde Varia sogar staunen, denn in Mantua hatte sie oft ihren Freunden einen Kampf mit den Holzschwertern ausgefochten.

  • Varia beobachtete fast schon amüsiert das Minenspiel des jungen Mädchens. Natürlich war Varia bewusst, das dem Mädchen nun wohl die romantischen Vorstellungen durch den Kopf gingen, die man hierzu Lande halt von ihrem Stamm hatte.
    Sie schaute etwas skeptisch, denn sie hatte ja schon eine Menge gehört, aber einen Römerin die kämpfen lernen wollte, dass war selbst für Varia was Neues.


    „Grundsätzlich könnte ich das schon, aber es gibt die verschiedensten Gründe die dagegen sprechen. Da wäre zum eine, dass es deiner Familie wohl kaum gefallen würde, wenn du kämpfen könntest. Soweit mir bekannt ist, schickt sich das für eine Römerin nicht. Zum anderen kann ich nicht über mein Tun bestimmen. Du müsstest also meinen Dominus Helvetius Commodus fragen ob er es gestattet.“ Sagte sie mit einem entschuldigenden Schulterzucken. Wenn es nach ihrem Willen gehen würde, dann hätte sie nichts dagegen der Kleinen etwas von ihrem Können beizubringen.

  • Pinas Mine verfinsterte sich zusehends. Tu dies nicht, tu jenes nicht, das schickt sich nicht, du bist schließlich ein Mädchen, wie soll aus dir jemals ein Frau werden. Dies und noch mehr, waren der Großmutter ihre ständige Ermahnungen gewesen. Sie sah förmlich die Großmutter vor sich stehen, mit ihrem tadelnden, traurigen Blick. Zudem erzählte Varia ihr auch noch etwas von einem Helvetius Commodus, den sie nicht kannte. Ihr Blick ging vorwurfvoll zu Sila, die machte natürlich auch nicht ihren Mund auf, obwohl sie sonst immer die erste war die mit klugen Kommentaren um sich warf, was ihr natürlich üblicherweise ganz recht war, denn Pina war ja eher die zurückhaltende.
    Jetzt war endlich ein Funke Hoffnung, für ein sinnvolles Leben in Rom, in ihr aufgeglüht und da schien schon wieder alles zusammen zu brechen.
    Vielleicht sollte sie mit der Tante sprechen, obwohl, die hatte gerade genug mit sich zu tun. Außerdem bezweifelte Pina ob diese sie wirklich verstand, sie schien ihr zu sehr Frau zu sein.
    Verflucht was war jetzt los? Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen. Schnell drehte sie sich ab, murmelte, „ist gut, danke dir“, und ging schnell weiter, mit der Hoffnung eine Nische in dem Garten zu finden, für sich ganz alleine.

  • Varia war es, die Pina folgte, denn ihr war nicht entgangen, das das Mädchen mit den Tränen kämpfte. Sie hatte sie auch schon hinter dem nächsten Busch eingeholt und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Sei nicht traurig Kleine. Im Leben läuft nicht immer alles so wie man es sich wünscht.“ Varia atmete tief durch und hörbar aus. „Das sieht man ja wohl sehr deutlich an mir. In meinen schlimmsten Albträumen habe ich mir nicht vorstellen können eine Sklavin zu sein und einem Mann zu dienen.“ Die letzten Worte kamen nur noch gepresste, daran konnte man wohl deutlich merken, dass ihr das mehr als nur missfiel. „Aber vielleicht wenn ihr öfter mal hier seit, dann kann ich dir schon das ein oder andere zeigen – wenn meine Zeit es zulässt.“ Das dies nicht nur von ihr abhing hatte sie ja zuvor schon deutlich gemacht.

  • Pina wischte sich schnell mit dem Handrücken die Träne von ihrer Wange, die es nach draußen geschafft hatte.
    Seufzend nicke sie, wem sagte Varia es, dass das Leben manchmal ganz schön ungerecht war, hatten sie beide, ihre Zwillingsschwester und sie, am eigenen Leibe erfahren. Hatten sie doch nie ihre Eltern kennengelernt und waren auch sonst in keinster Weise verwöhnt worden.
    Trotz ihres eigene Kummers war ihr nicht entgangen, dass auch Varia nicht zufrieden mit ihrem Leben war. Zur ihrer Schande musste sie sich eingestehen, bisher hatte sie nie über das Leben der Sklaven nachgedacht. Für sie war nur wichtig, sie hatten keinen, würden aber gerne einen besitzen. Nie im Träume wäre ihr eingefallen, dass es denen sehr oft nicht gefiel für die Römer zu arbeiten. Nachdenklich schaute sie zu Varia hoch, „magst du mir ein wenig von deiner Heimat erzählen und auch warum die Frauen bei euch kämpfen?“

  • Varia nickte, auch wenn sie ungern von sich selbst erzählte, so hatte sie hier doch gelernt, das es die meisten einfach interessierte wie sie lebten. Die meisten kannten ja nur die Gerüchte über ihr Volk. Es rankten sich so viele Geheimnisse um die Amazonen, das Varia die Neugier zumindest teilweise verstehen konnte.
    Sie erzählt also vom Leben in ihrer Siedlung, wie sie als Kind schon dazu ausgewählt wurde zu kämpfen, wie sie regelrecht gedrillt wurde. Das es bei ihnen auch Männer gab, diese sich aber der Herrschaft der Frauen unterordneten.
    Sie erzählt aber auch von ihren Kämpfen, von den Kriegen und das war bei weitem keine schöne Geschichte, den Varia beschönigte nichts, sie erzählte wie es wirklich war, das Blut, der Schmutz und die Toten, die unzähligen Toten auf den Schlachtfeldern.
    Als sie nach einer ganzen Weile endete sah sie, dass auch die Zwillingsschwester von Pina hinzugekommen war und mit offenen Mund staunend ihrer Geschichte gelauscht hatte.
    „Weißt du Kleines, ich kämpfe nicht weil es mir Freude macht sondern einfach aus dem Grund, weil ich nichts anderes kann. Meinst du du wäret dazu in der Lage einen Menschen zu verletzen oder gar zu töten?“

  • Lange Zeit kam von Pina keine Antwort, man konnte an ihrem Gesicht erkennen wie sie, über die ihr, von Varia gestellte Frage, nachdachte. Bis dahin hatte war dies nie eine Frage für sie gewesen, bei ihrer Bewunderung für das Militär. Sie hatte nur die Hierarchie, die klare Aufteilung der Befehlskette, die nichts in Fragestellende Ausführung dieser gesehen, denn schließlich war Rom gerade dadurch groß geworden. Sie mochte, nein sie liebte es, wenn eine Legion an ihr vorbeimarschierte und sie die Macht Roms auf diese Art spürte. Sie hatte den Männern bewundernd, von ihrem heimlichen Beobachtungsposten in Mantua, bei den Kampf- und Waffenübungen zugeschaut. Sie hatte den stundenlangen Drill gesehen, den sie, für ihr Rom, über sich ergehen ließen. Ob es den Männern aber etwas ausmachte andere Menschen im Kampf zu töten, hatte sie nie hinterfragt. Ebenso wenig, wie ihr gerade in den Sinn kam, ob die Männer bei ihren Einsätzen keine Angst hatten. Denn so wie Varia es gerade beschrieben hatte, musste es grauenvoll sein.
    Verlegen schüttelte Pina den Kopf und fast flüsternd antwortete sie: “Ich glaube nicht“. Nach einer kurzen zögernden Pause meinte sie noch: „Dann brauche ich das wohl nicht mehr, dieses Kämpfen lernen, schade, dabei vermisse ich das Laufen und den Wettstreit, sowie das Kräftemessen mit den anderen, hier in Rom so sehr. Immer wenn ich daran denke bekomme ich Heimweh. Bestimmt hast auch du auch großes Heimweh. Meinst du dieser Helvetier würde dich irgendwann freilassen?“

  • Das Mädchen schien sich ihre Antwort wohl zu überlegen, so erntete sie schließlich ein Lächeln von der Amazone. „In den Thermen hier in Rom, da kannst du doch Sport treiben, dich mit anderen messen, wenn du es so nennen willst. Und ich kann dir auch etwas beibringen, was dir zur Selbstverteidigung nutzt, die Gassen Roms sind ja nicht als besonders sicher bekannt.“
    Dann änderte sich ihr Blick, für einen kurzen Moment konnte man wohl Trauer und so etwas Sehnsucht nach der Heimat darin erkennen. Dann hatte die Amazonen wieder ihren undurchdringlichen Blick, der nichts davon ausdrückte wie es in ihrem Inneren aussah.
    „Viellicht tut er das, es ändert aber nichts, ich bin an ihn gebunden so lange er auf dieser Welt weilt.“ Sie wusste, das diese Aussage die Römerin wohl verwirren würde, aber sie machte keine Anstalten es näher zu erläutern. Ja Varia war nicht gerade eine gute Unterhalterin, sie gab immer nur so viel preis wie es gerade notwendig und oder gewünscht war.

  • Natürlich irgendwo wo sie nicht hin konnte. Enttäuschung machte sich auf dem Gesicht von Pina breit. In den Thermen von Rom, also an einem Ort den sie nicht kannte und niemals alleine hingehen dürfte. Doch dann tat sich ein Hoffnungsschimmer bei ihr auf. Varia sagte etwas von Selbstverteidigung gerne würde sie das Angebot annehmen, falls sie demnächst öfter hier gast wären. „Ich würde mich freuen wenn du das machen würdest. Dann könnte ich Sila und die Tante immer beschützen.“ Das sie keinen Sklaven besaßen wollte sie jetzt nicht erwähnen, denn sie wollte Varia nicht verletzten. Inzwischen hatte sie bemerkt sie mochte diese Frau, nicht nur wegen ihren Künsten, nein diese Frau so wie sie war. Ruhig, besonnen, und nicht nichtsagend vor sich hin quasselnd, wie sie es oft bei vielen Frauen beobachtet hatte.
    Was hatte sie gerade gesagt? „Vielleicht tut er das, es ändert aber nichts, ich bin an ihn gebunden so lange er auf dieser Welt weilt.“ Fragend hob Pina ihren Blick zu ihr, ahnte aber das ohne eine Nachfrage ihrerseits nichts kommen würde. So fing sie vorsichtig an. „Wie kann das sein? Wenn er dir doch die Freiheit gibt? Wodurch bist du denn sonst noch an ihn gebunden?“ Grübelnd starrte sie auf den Boden. „Man ist doch nur durch ein Versprechen, einen Schwur oder ähnliches gebunden“, fügte sie dann noch hinzu.

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