[Ludi Mediocres] Die doch schon irgendwie fast in Ordnung seienden Spiele an den 4-Götter-Festtagen

  • Auch wenn der Antrag genug Trubel machte, als dass auch zur Tribüne mit den Ehrenplätzen hinübergetratscht wurde, dass da was ging: man hatte keine Ahnung welcher arme Teufel jetzt welchem Weib einen Antrag machte. So blieb es Vala nur übrig, beifällig zu klatschen als der nicht ganz perfekte Jubel der Zuschauer aufbrandete und von einem angenommen Antrag kündete. Erst als sich die Aufregung wieder gelegt hatte, fiel Vala auf, dass man unten immernoch auf ein Zeichen von ihm wartete... und da sich sowieso alle Aufmerksamkeit dem Paar zugewandt hatte, konnte er den geschlagenen Gladiator gleich leben lassen. Man konnte den beiden Gladiatoren selbst durch ihre Helme hinweg ansehen, dass sie wenig begeistert davon waren, dass man ihnen die Schau gestohlen hatte... aber Vala war das nur allzu recht: Publicity, egal welcher Art, sprach auch für ihn. Ob das jetzt durch einen Gladiatorenkampf geschah oder durch einen Heiratsantrag... wobei letzteres ihn selbst am billigsten kam. Zumindest, so er nicht selbst der arme Teufel war.


    "SCHAUT HER! SCHAUT HER!", brüllte der Ansager dann wieder in die Menge als sich die beiden Gladiatoren des Vorkampfs verzogen hatte, "NUN IST ES SOWEIT! DER GROßE KAMPF, DER ENDKAMPF, DAS FINALE WIRD HIER IN DIESEM MIT SCHWEIß UND BLUT GETRÄNKTEN PLATZE STATTFINDEN!"


    Langsam kehrte die Aufmerksamkeit also wieder in das Zentrum der hölzernen Arena zurück, und mit Schwung wurden zwei gegenüberliegende Tore geöffnet, aus welchen zwei Diener traten die die Waffen der Finalkombatanten präsentierten: im Fall des Dimachaerus waren dies zwei alte Parterklingen, die schon deutlich bessere Tage gesehen hatten und zahlreiche Scharten aufwiesen. Im Fall des Cruppelarius war es noch schlimmer: der Diener trug seine Waffe nicht, sondern zog sie hinter sich her, weil sie einfach zu schwer für ihn war. Es handelte sich dabei um einen massiven Hammer, der wohl einem Steinbruch zugeschrieben werden konnte, wäre nicht der Stiel ebenso aus massivem Eisen gewesen.. zumindest würde er von weitem danach aussehen. Der mit Eisen beschlagene Kopf alleine hatte Maße die dem Kopf eines Kleinkinds entsprachen.


    "FREUT EUCH AUF DAS KOMMENDE SPEKTAKEL IN WELCHEM DIE FAMOSEN STREITER SICH DURCH IHR KÖNNEN UND IHRE AUSDAUER MESSEN WERDEN!", schrie der Ausrufer die Zuschauer an, und deutete nach einer theatralischen Geste in Richtung des Tores, welches unter der Ehrentribüne lag: "IN DIESER SEITE WARTET NIEMAND ANDERES ALS DER EISENMANN! DIE MASCHINE AUS DER SUBURA! DER FELS DER ARMENVIERTEL! DER HAMMERSCHWINGER! .... .... .... BROCCULUUUUUUUUUUUUUUS DIE RÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜBE!!!!!!!!!!!!"


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Bevor benannte Rübe ins freie trat, hörte man sie nahen. Es war nicht alleine das Scheppern der Rüstung, es war die Schwere seiner Schritte, die das Stampfen eines Stieres als verzagtes Klopfen erscheinen ließen. Als Brocculus schließlich ins freie trat konnte man sehen, dass er seinen Beinamen nicht umsonst hatte: bei all dem Eisen, dass Brocculus am Körper trug und das ihn von den Zehen bis zu den nicht vorhandenen Haarspitzen einkleidete, musste ein Legionär in einer Lorica Segmentata daneben wie ein leichter Infanterist wirken. Der Helm war vorne mit einer Ziermaske geschlossen die niemand anderes abbildete als eine stilisiert-grimmige Version von Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede. Brocculus war nicht gerade groß, aber dass der Körper unter dem Eisen von nicht geringer Masse war legten schon die Maße der Rüstung nahe. Und obwohl seine Schritte langsam und gemächlich waren, sah es nicht danach aus als würde die massive Rüstung irgendeine Bürde für Brocculus darstellen. Er schien nicht einmal angestrengter zu atmen. Als er nach dem Hammer griff, den der Diener nur aufrecht halten aber beileibe nicht heben konnte, hatte Brocculus keine Probleme sich den massiven Schmiedehammer locker über die Schulter zu legen und den Jubel der Zuschauer über sich ergehen zu lassen... einmal durch die Runde zu gehen und seinen Hammer mit spielerischer Leichtigkeit gen Himmel zu strecken, bevor er wieder in die Mitte der Arena zurückkehrte, den Hammer mit einem dumpfen KLONK mit dem Kopf voran in den Sand fallen ließ und seine massigen Hände auf dem Stiel zu kreuzen und auf seinen Gegner zu warten.


    "Das teuerste an dem Kerl war die Ausrüstung, das kannst du mir glauben.", murrte Vala, der gleichzeitig ein Stoßgebet losschickte, dass sein Gladiator bloß diesen Kampf überstand. "Und es hat wohl Ewigkeiten beigebracht, ihm diesen Trick beizubringen...", seufzte er, bevor er sich einen Becher Wasser reichen ließ und den Staub der Arena aus seiner Kehle spülte, "Der Lanista glaubt, es wäre einfacher einem Ochsen einen Radstand beizubringen als Brocculus, wie man eine gute Schau liefert."

  • “Ah, endlich!“, entfuhr es Corvus, als der Höhepunkt des Tages angekündigt wurde. Sein Favorit betrat als erster die Arena. Brocculus, die Rübe, der Eisenmann aus der Subura der... Corvus stockte... doch sehr viel kleiner war, als er es sich vorgestellt hatte. Da betrat gemächlichen Schrittes kein Titan das Kampffeld, kein Riese, nein, er war nicht einmal durchschnittlich groß sondern wirkte vielmehr recht gedrungen, ja, fast klein... Corvus war etwas verblüfft.
    Aber immerhin, der Mann war tatsächlich mit reichlich Eisen versehen und obwohl er sich nicht ausgesprochen gewandt bewegte, so schien ihm das Gewicht nicht viel auszumachen. Er hatte einen Hammer, ein Mordsding, den er nun dumpf im Sand aufschlagen ließ.
    Wie er so dastand, wirkte er fast unverwundbar und Corvus fasste neue Hoffnung, so dass er sich sogar dazu hinreißen ließ in den Jubel mit einzustimmen: “Brocculuuuuuuus!“

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Naja, begeisterte Freude sah schon ein bisschen anders aus. Weil ich aber wusste, dass er diesen Antrag nicht ganz eigeninitiativ gemacht hatte, verzieh ich ihm das und wandte mich nun zufrieden ebenfalls der nächsten Paarung zu. Hier und dort guckte man erst noch zu uns und ich lächelte überglücklich in die jeweilige Richtung, um meine überraschte Freude zu teilen (denn ich war ja wirklich soo überrascht gewesen und hatte wirklich gar nicht mit diesem Antrag gerechnet); dann schien der Fokus der Allgemeinheit tatsächlich auch wieder dort zu liegen, wo er liegen sollte: Beim Geschehn unten in der Arena.


    Ich hätte beinahe gähnen müssen vor Langeweile, als die beiden Gladiatoren da mehr im Sand miteinander tanzten, als dass sie wirklich kämpften. Aber einige Pfiffe von der Tribüne später (von mir kamen die jedoch nicht) schien aus dem zeitweiligen Theater nun doch wieder ein Amphitheater zu werden. Der Kämpfer mit Netz und Dreizack gefiel mir, denn nach seinem relativen Rückzug war er wie ein Skorpion: Er wich aus, verhielt sich defensiv, beobachtete seinen Gegner genau und wartete taktisch ab. Waren solche Skorpione nicht toll? Ich liebte sie! Der Gegner rackerte sich ab, rannte, griff an und powerte sich aus und die Gelegenheit, auf die der Skorpion gewartet hatte, bot sich: Zack, ein schnelles Manöver. Krawumms, lag der Secutor am Boden. Und schwupp, stand der Retiarius über seinem Gegner den giftigen Stachel bedrohlich zum Todesstoß bereit! Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich diese Skorpione liebte?
    Doch das genüsslich-böse Funkeln in meinen Augen verging zu einem freundlich-milden Glitzern, als der Ausrichter der Spiele dem Sieger des Kampfes sein Finale verweigerte. Naja, sagte ich mir. Ein Kampf stand ja noch aus. Auf den Plätzen hinter meinem frisch Verlobten und mir wurde erzählt, dass das wohl der Höhepunkt der Veranstaltung werden würde. Ich hoffte also, dass es diesmal auch wirklich bis dorthin gehen würde (auch wenn ich mir bei solchen Angelegenheiten eigentlich eh immer die Hände vor die Augen hielt, weil ich das nicht mit ansehen konnte). Aber es ging hier ums Prinzip! Heute waren erst zwei Verbrecher in diesem Sand gestorben, praktisch nahezu kampflos. Sollte das wirklich alles sein? Ich hoffte doch, nicht.


    Dann wurde ein Brocculus angekündigt und trat ein. Ich wandte mich an Marcus: "Na, Lust auf eine kleine Wette mit deiner Verlobten, mein Bester? Wenn ich gewinne, habe ich einen Wunsch frei; und wenn du gewinnst, dann darfst du dir.... eine Kleinigkeit.... wünschen. Für wen bist du?", lächelte ich ihn an und hatte hoffentlich klar genug gemacht, dass er sich nichts in der Größenordnung der Auflösung unserer Verlobung oder so wünschen könnte. Mir auf der anderen Seite fiel auf Anhieb sogar gleich ein Wunsch ein, den ich weder kaufen noch Marcus abpressen wollte....

  • Brocculus,...interessant. Der martialisch auftretende Gladiator brachte wieder etwas Stimmung in die Arena. Während Centho noch darüber nachdachte was Dracon meinte ließ er seine Zeit des Kämpfens Revue passieren und kam zu dem Schluß, daß es für ihn ein Akt der Notwendigkeit war, nämlich der sein Leben zu erhalten. Dafür war er bereit seinem Kontrahenten das seine zu nehmen.
    Jedoch geschah dies unfreiwillig....eigentlich wie bei jenen Unglücklichen dort unten. Er nickte Dracon aufmunternd zu und dachte doch an soviele andere Dinge. Fast schon war es in seinen Augen eine Vergeudung daß jener Broccolus oder sein Gegner heute hier starb,...ihn, Centho,...berührte es nicht,...es war ihm egal. Ein relativ kleiner Mann heischte unten um den Beifall der Zuschauer...

  • In der Tat schien die Sergia den Todesstoß förmlich herbeizusehnen, was Dives etwas niedergeschlagen wieder auf die beiden Gladiatoren blicken ließ. Doch jene beiden wurden sodann beide lebendig aus dem Duell entlassen. Man konnte also trotz des Verlustes eines solchen Kampfes mit dem Leben davon kommen, bezog der Iulier wieder auf sich selbst. Doch stellte sich dann die Frage: Was wäre das geschenkte Leben dann noch wert? Was wäre sein eigenes Leben ohne Serapio noch wert - oder, for that matter, ohne irgendwelche Männerbekanntschaften ganz allgemein? Wofür würde er tagtäglich die Augen öffnen, sollten ihm einmal nur noch seine Karriere und diese Sergia bleiben? Für seinen toten Vater? Für seine Ahnen? Für die Ehre der Gens? - Weil es schlichtweg seine Pflicht war, schloss Dives. Die Pflicht, egal wie er sich dabei fühlte.
    "Hm? Für wen ich bin?", reagierte er noch halb in seinen tristen Gedanken versunken leicht verwirrt. Von der Tribüne hörte man lauter Rufe nach einem Brocculus. "Für Brocculus.", antwortete der Iulier folglich recht einsilbig und ohne irgendeine Erklärung. Dann sah er wieder bewusst hinunter in die Arena, erblickte dort jedoch nur einen Gladiator. Er hatte den Kampf doch nicht etwa völlig verträumt?
    "Warum fragst du?", schob er also sicherheitshalber nach und ahnte nicht, dass er nur die Hälfte dessen mitbekommen hatte, was seine Begleiterin ihn gefragt hatte. Für irgendwelche Wetten oder Glücksspiel hatte der Iulier nämlich normalerweise nicht das geringste übrig. Er gehörte da eher zu den Leuten, die auf Sicherheit bauten, wenngleich dies wohl eine Ansicht war, deren (deshalb noch keineswegs unterstützungswürdiger) Höhepunkt schon lange Zeit zurück lag.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ganz wie ich es erwartet hatte, schlug mein frisch Verlobter mir meinen Wunsch nach einer kleinen Wette nicht ab, sondern erklärte ohne große Umschweife, dass er für diesen Brocculus war. Ich grinste. "Für dieses kleine runde.... Pummelchen?", ging meine Stimme amüsiert nach oben. Ob mein Marcus vielleicht sogar eine Vorliebe für solche Typen hatte? Ob sein vorgeblicher "Freund" vielleicht gar.... Aber nein, ich wollte hier ja niemandem etwas unterstellen. "Wenn du meinst.", winkte ich also nur ab. "Dann wette ich auf...." Ich stockte. An dieser Stelle wäre es gut gewesen, wenn ich mich besser informiert hätte. Aber bei all dem Hin und Her mit Marcus (erst war er da, dann verschwand er, dann war er wieder da und machte mir einen Antrag) hatte ich mich ja beim besten Willen nicht darauf konzentrieren können, welche Namen jetzt schon gekämpft hatten und welche erst noch kamen. Und überhaupt hatte ich ja so meine Schwierigkeiten damit, mir die Namen irgendwelcher Peregrini zu merken (weil mir die völlig unwichtig erschienen - nicht nur die Namen, sondern auch die Peregrini dazu). ".... den anderen.", komplettierte ich meinen Satz also ganz allgemein gehalten und hoffte, dass auch für jenen Gladiator jetzt gleich die passende Ansage ertönte, sodass ich nicht länger nur vorgeben müsste genau zu wissen, wen ich damit meinte, sondern auch tatsächlich wusste, wie der Kämpfer hieß.... wennauch nur für diesen einen Kampf. Die Frage danach, warum ich fragte, irgnorierte ich derweil. Man konnte ja nicht auf einen Münzwurf wetten, wenn man sich weder für Kopf noch für Zahl entschied. Das war in meinen Augen absolut trivial - so trivial, dass selbst ein Mann das eigentlich (auch ohne diese dämliche Nachfrage) begreifen musste!


  • Seiana hätte an diesem Morgen nicht damit gerechnet, aber als Germanicus Corvus ihr so überzeugt darlegte, dass sie ihr Geld verloren hätte, hätte sie gewettet, musste sie zum ersten Mal an diesem Tag aufrichtig lächeln. Gerade weil nicht alles von dem, was er sagte, schlüssig wirkte, musste sie schmunzeln. „Dann ist es wohl mein Glück, dass ich nichts gesetzt habe.“
    Als besagter Brocculus dann die Arena betrat, zog Seiana unweigerlich die Augenbrauen hoch. Er war kleiner, als sie erwartet hätte, zugleich aber breiter und... weit mehr gepanzert als sie gedacht hätte. Eisenmann. Der Spitzname war durchaus zutreffend. „Wenn man sich den Mann so ansieht... du hast dein Geld wohl gut angelegt, Germanicus.“

  • Kaum dass die Rübe ihre Runde beendet hatte und der Jubel etwas abgeebt war, holte der Ausrufer auch schon wieder Luft, um den Gegner des Eisenmanns bekannt zu geben. „KOMMEN WIR ZUM ZWEITEN KÄMPFER UNSERES FINALES! ER LÄSST SEINE WAFFEN SCHNELLER WIRBELN ALS EURE AUGEN ES VERFOLGEN KÖNNEN! ER IST DER VIRTUOSE MIT DEN ZWEI KLINGEN! HIER IST TIGRANEEEEEES DER KLINGENTÄNZER!“


    Im Gegensatz zu Brocculus, der Rübe, schien Tigranes geradzu lächerlich ungerüstet. Ein Helm, Manica an jedem Arm, viel mehr war da nicht zu sehen, was ihn vor Schlägen hätte schützen können. Dass er ein wenig größer war, fiel da schon nicht mehr sonderlich ins Gewicht, im wahrsten Sinne des Wortes, zumal er deutlich schmäler schien. Nicht einmal die Waffen, die darauf warteten dass er sie sich holte, konnten gegen den riesigen Hammer, den der andere durch die Arena trug als wöge er nichts, sonderlich etwas hermachen... So in jedem Fall musste es auf viele wohl wirken, als der zweite Gladiator das Rund betrat. Mit im Vergleich zu Brocculus federleicht wirkenden Schritten ging Tigranes zu dem Diener, der zuvor seine Schwerter der Menge präsentiert hatte und sie ihm nun anreichte. Er nahm erst die eine, wog sie beinahe prüfend in der Hand, dann die andere, machte mit ihr dasselbe, bevor er die Waffen dann durch die Luft wirbeln und damit zum ersten Mal erahnen ließ, dass er wohl nicht ganz so chancenlos gegen den Eisenmann war, wie es auf den ersten Blick vielleicht wirken mochte. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das auf einen nahen Betrachter vermutlich nicht ganz den Eindruck von geistiger Gesundheit gemacht hätte – aber wer wäre nicht ein wenig irre, mit nichts als zwei Schwertern gegen einen Kerl anzutreten, der von oben bis unten in Eisen gehüllt war? –, ließ Tigranes den aufbrandenden Jubel kurz wirken, bevor auch er sich auf den Weg machte seine Runde zu gehen. Hin und wieder hob er eine Hand und winkte der Menge zu, das Schwert dabei locker haltend, und immer wieder ließ er dabei die Klingen durch die Luft wirbeln, bis er seinen Platz gegenüber der Rübe erreicht hatte, wohl wissend, dass er im Gegensatz zu seinem Gegner nicht durch sein bloßes Auftreten schon Eindruck schinden konnte.


    Aquila unterdessen ließ sich ein weiteres Mal zurückfallen, als der letzte Kampf des Tages nun angekündigt war. Vorbei. Egal wie das nun gelaufen war und wie der Rest noch lief und wie es angekommen war, es war vorbei, und er war ziemlich erleichtert darüber. Und zum ersten Mal an diesem Tag hatte er das Gefühl, tatsächlich zuschauen und den Kampf auch genießen zu können, weil es jetzt einfach nicht einmal mehr theoretisch noch etwas gab, was er kurzfristig noch hätte tun können. „Mh. Solang er beim Kampf ordentlich drauf kloppt... ist Grips bei nem Gladiator überbewertet. Jedenfalls bei so einem wieder Rübe“, urteilte Aquila. „Der braucht doch bloß einmal den Hammer da schwingen, den die andern nicht mal anheben können, und die Leut jubeln ihm schon zu.“

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Die beiden Gladiatoren ließen sich noch einmal bejubeln und gingen anschließend wenige Schritte voneinander entfernt in Position um auf die Eröffnung des Kampfes zu warten. Als dieser schließlich von Brocculus' Herrn freigegeben wurde, verschwendete dieser keine Zeit und stapfte mit schweren Schritten direkt auf seinen Gegner zu, das wieder das charakteristisch-dumpfe Stampfen gepaart mit dem Klirren der Rüstung erschallen ließ.
    Die Sehschlitze verengten die Welt in der die Rübe sich bewegte auf seinen Gegner und die dahinterliegende Wand der Arena, in der es außer dem eigenen Atem und dem Klirren und Scheuern der Rüstung keine Geräusche gab: der Jubel der Menschen verschwomm zu einem dumpfen Echo der Außenwelt, hier drin gab es nur ihn und die Aussicht auf einen Gegner, den er 'zu Brei schlagen sollte!' (O-Ton Lanista) aber 'bring ihn bloß nicht um!' (O-Ton Duccius).


    Als die Wand verschwand und nurnoch Tigranes durch die Sehschlitze zu erkennen war, holte Brocculus mit dem Hammer aus und ließ diesen in einem perfekten Halbkreis (Pi mal Radius) in die Richtung schwingen, in welcher er den freilich schön statisch dort rumstehenden Tigranes vermutete. Der Hammer sausend eine Bahn durch die Luft und kam nicht einmal in die Nähe des Opponenten, so dass er ungebremst durch die Luft glitt. Trotz der großen Fliehkraft des Hammers hatte Brocculus keine Mühe den Hammer am Ende des Halbkreises abzubremsen und ihn wieder in Habacht-Stellung zu fallen... wobei Tigranes aus seiner Sicht geraten war.


    ________________________


    "Wie, den die andern nichtmal heben können?", fragte Vala irritiert nachdem er nach der Eröffnung des Kampfes zu seinem Sitz zurückkehrte, bis er einen Moment später realisierte was sein Tiro da eigentlich meinte: "Achsooooooooooo... hehe... ja... genau." Mit einem wissenden Schmunzeln griff er zur Seite und genehmigte sich noch einen Schluck Wasser als sein Gladiator gleich zum Angriff überging und einen weiten Schwinger in Richtung des Tigranes machte... der aber deutlich fehl ging.
    "Damit wäre dann das Repertoire an Angriffen des Brocculus auch erschöpft.", murrte Vala, der sich oft genug den Kopf zerbrochen hatte als er den Gladiator beim Training gesehen hatte.

  • Zitat

    Original von Decima Seiana
    [...]


    “Ja, dass hoffe ich doch.“
    Inzwischen hatte auch der leichtfüßige 'Klingentänzer' die Arena betreten. Bei seinem Anblick kamen Corvus dann doch Zweifel.
    “Aber der Andere ist schon sehr gewandt. Man fragt sich, wie Brocculus ihn überhaupt erwischen will. So ein Hammer ist eine ungestüme Waffe, unhandlich und nicht sehr elegant. Solange der Tänzer da“, er wies in Tigranes' Richtung, “Platz zum Ausweichen hat, wird er ihm keinen Schaden zufügen. Der weicht den Schlägen einfach aus und mein Mann wird sich erschöpfen. Er muss ihn...“, Corvus formte mit den Händen einen Trichter vor dem Mund: “An die Wand drängen! Lass ihn nicht weglaufen! Hol ihn dir, Tig... ähm... Rübe!“

  • Es dauerte nicht allzu lang, bis der Kampf eröffnet war, aber im Gegensatz zu der Tänzelei von gerade eben beschloss Tigranes, nun erst mal einfach stehen zu bleiben, als er sah, dass die Rübe schon los stampfte. Erst als sein Gegner nah genug war und begann den Hammer zu schwingen, wich Tigranes mit ein paar schnellen Schritten zur Seite aus. Mit einem einzigen ordentlichen Treffer könnte ihn der Hammer im wahrsten Sinne des Wortes zu Brei schlagen... und Brocculus schien weniger Mühe mit dem Gewicht zu haben, als Tigranes vor dem Kampf gehofft hatte. So gerüstet wie der andere war, gab es wenig Möglichkeit einen eigenen Treffer zu landen, ohne sich in Gefahr zu bringen, weshalb eigentlich müde machen seine bevorzugte Taktik hieß – nur: bei dem Kerl konnte müde machen dauern, länger als ihm und vermutlich auch dem Publikum lieb war. Und Tigranes war jung. Er hatte nicht vor, sein Leben lang in zweitklassigen Arenen anzutreten. Er wollte bei wirklich großen Spielen kämpfen, und um das zu erreichen, musste dem Publikum was geboten werden. Er war sich nur nicht ganz schlüssig – und auch hier zeigte sich seine Jugend –, wie er das nun anstellen sollte mit einem Gegner wie diesem. Gewinnen wollte er ja schließlich auch. Er machte ein paar weitere schnelle Schritte, die ihn näher an seinen Gegner heran brachten, und ließ eine Klinge vorschnellen, die aber nur klirrend irgendwo an dem Eisen abglitt, bevor er sich wieder außer Reichweite des Hammers zu bringen versuchte.


    ~~~


    Aquila warf dem Duccius einen kurzen Seitenblick zu, als der etwas verwirrt nachfragte, aber eine Erklärung war dann doch nicht nötig. „Was soll man auch sonst großartig mit nem Hammer anstellen“, murmelte Aquila. So beeindruckend Brocculus war, was er da alles zu schleppen imstande war ohne dass es ihn einzuschränken zu schien... Aquila fand dann doch mehr Gefallen an Schwertern.

  • „Nun ja...“ erwiderte Seiana, während sie den Kampf in der Arena verfolgte, „dafür reicht aber vermutlich ein gut platzierter Treffer aus, und der andere steht nicht mehr auf. Ich würde noch nicht so schnell die Seiten wechseln“, fügte sie noch mit einem leichten Schmunzeln an, als der Germanicer neben ihr beinahe den falschen Namen in die Arena gebrüllt hätte. „Oder bist du dir schon nicht mehr sicher, auf den Richtigen gesetzt zu haben?“

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Die Leistung in der Zentralmembran im Oberstübchen des Brocculus war eine durchweg als bescheiden zu beschreibende. Eigentlich vollbrachte sie nicht mehr als einen Körper in verschiedene Richtungen steuern zu können, den Hammer zu schwingen, zu essen und zu atmen... komplexe Denkaufgaben wie die Analyse des Angriffsversuchs des Tigranes waren ihm schlichtweg einfach nicht gegeben. Was dazu führte, dass Brocculus auf den mit seinen Klingen klirrend an seiner dicken Rüstung abgleitenden Tigranes reagierte wie auf eine Fliege... nur halt mit einem mehrere Pfund schweren Hammer.


    Der Bogen, den dieser sehr unkreative Schwinger zog, führte in einer perfekten mathematischen Gleichung auf die Position zu, in der Tigranes sich einige Sekunden zuvor noch befunden hatte, als dieser Brocculus attackierte. Dass der junge Hüpfer einfach mal die Position wechselte um es von anderer Stelle erneut zu versuchen: das kam einfach nicht im begrenzten Programmcode desr Rübe vor.
    Als der Hammer nur Luft erwischte holte Brocculus diesen mit plumper Leichtigkeit wieder ein und fing an sich zu drehen. Eine einfache Kopfbewegung war ebenfalls nicht im Repertoire enthalten, weswegen Brocculus sich mit stampfenden Schritten auf der Stelle drehte wie ein in Eisen gehüllter Automat.


    ___________________________________________


    "Offensichtlich nicht allzu viel...", murrte Vala und besah sich weiterhin in deutlich getrüber Stimmung wie der junge Tigranes seinen sensationell unbeholfenen Brocculus umtanzte, "Ich sollte meine Wette ändern... Sirius, haben wir überhaupt gewettet?"
    "Mit welchem Geld denn?" , gab Sirius mit staubtrockenem Tonfall und ungerührter Miene zurück.

  • Die tapsigen Versuche, mit denen Brocculus sich bemühte dem Klingentänzer ein paar Knochen zu brechen, ließen Corvus' Zweifel tatsächlich nicht kleiner werden. Aber das wollte er der Dame Decima gegenüber natürlich nur ungern eingestehen.


    “Nein, nein, er wird ihn sich schon noch zurechtlegen und in einem unbedachten Moment zuschlagen. Du hast ganz recht: ein einziger gezielter Schlag wird dieses Duell entscheiden.“, antwortete er mit gespielter Überzeugung.


    Das die 'Rübe' mit Dummheit geschlagen war und vermutlich gar nicht fähig, auch nur annähernd taktisch vorzugehen, ach, dass konnte er schließlich nicht wissen. Aber je länger der Kampf ging, desto mehr ließ es sich erahnen.

  • Ein paar Sprünge zur Seite brachten Tigranes in Sicherheit vor dem heransausenden Hammer. Auf seinem Plan für den heutigen Tag stand auch nicht, zu Brei verarbeitet zu werden, weswegen er lieber etwas zu vorsichtig war... lieber ein bisschen zu weit wegspringen als zu wenig. Weil er aber nicht so recht wusste, wie er weiter vorgehen sollte, machte er danach das gleiche wie davor: er tänzelte um die Rübe herum und ließ seine Klingen vorschnellen, in der Hoffnung, eine Schwachstelle in der Rüstung des anderen zu finden – aber wieder glitten sie nur klirrend und ziemlich harmlos ab. Tigranes wich dem zu erwartenden Angriff aus und versuchte es wieder, und wieder, und wieder. Nichts zu machen. Ein paar Dellen in der Rüstung, ein paar Kratzer auf seinen Schwertern, das war alles, was bei diesen Angriffsversuchen herauskam. Was den Dimachaerus langsam, aber sicher etwas entnervte. Da musste es doch irgendwo, irgendwie eine Möglichkeit geben, diesen Kerl zu treffen unter all dem Eisen, das er trug. Tigranes startete eine weitere Angriffsserie, versuchte diesmal noch schneller zu sein und gleichzeitig mehr Kraft in die Hiebe zu legen. Ausweichen, das hatte sich herausgestellt, war ja kein Problem, er war bisher immer mühelos dem Hammer entkommen – so mühelos, in der Tat, dass Tigranes schon länger nicht mehr große Sprünge machte, um auszweichen, sondern immer knapper davon tänzelte, um seine eigenen Angriffe immer schneller platzieren zu können. Wenn er schon keine Schwachstelle in der Rüstung fand, dann musste es doch wenigstens möglich sein, Brocculus müde zu kriegen... um ihn dann fertig zu machen.


    ~~~


    „Naja...“ machte Aquila, griff ohne hinzusehen in die Schale mit Knabbereien, die bei ihnen stand, und schob sich eine Ladung von etwas in den Mund, was sich als eine Mischung aus Nüsse und Trauben herausstellte. Jetzt, wo der Stress gelaufen war, stellte sich auch der Hunger ein. „Allsscho“, mampfte er, bevor er dann doch beschloss erst mal runterzuschlucken, „also, dass Tigranes ein größeres Repertoire hat, scheint dem aber auch nicht viel zu bringen. Nicht mit dem ganzen Eisen, das deine Rübe mit sich rumschleppt.“

  • Ein einziger gezielter Schlag konnte dieses Duell entscheiden, dachte Seiana sich, mit dieser kleinen Varianz seines Kommentars musste sie dem Germanicus Recht geben. Aber ob es auch so kommen würde, davon war sie nicht ganz so überzeugt. Immerhin zeigte sich auch: gezielte Schläge halfen Brocculus' Gegner nicht wirklich, dafür war die Rübe wiederum zu gepanzert. „Es wirkt ein bisschen so, als würde eine Schmeißfliege einen Ackergaul ärgern wollen“, schmunzelte sie, nachdem sie eine Weile das Hin und Her in der Arena betrachtet hatte.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Auch wenn die Schläge des Tigranes seinem Kontrahenten erstmals nicht viel anhaben mochten, zeigte Brocculus nach einer Weile erste Verschleisserscheinungen. Nicht an Körper oder Kraft, denn davon hatte der massige Gladiator mehr als genügend, aber an Nerven verlor er mit jeder Attacke eine Spur Zähigkeit. Das führte dazu, dass seine Abwehrbewegungen, die ohnehin schon viel zu langsam waren um Tigranes auch nur annähernd gekonnt zu parieren, immer unbedachter, immer zielloser und immer wilder wurden.


    Irgendwann war es soweit, und Tigranes landete seinen ersten Treffer. Brocculus hatte gerade wieder einen seiner Umkreis-Säuberungs-Schwinger absolviert, da fang eine der Klingen den Weg in eine der eisernen Lamellen, die überlappt den Körper des Gladiators schützen. Das Metall scheuerte schreiend hindurch, riss die darunterliegende Polsterung auf und schnitt in das Fleisch an seiner linken Seite.


    Brocculus begrenzte Denkkraft reagierte wie wohl jedes Tier auf eine derartige Verletzung reagieren würde: er zuckte zur Seite und schlug mit dem Hammer wie wild in die Richtung, aus der der Schmerz kam... ungeachtet der eigentlichen Position des Tigranes. Wildes Schnauben und ein leichtes verletztes Wimmern folgte, als Brocculus mehrere Schritte zur Seite tat und an seine Seite griff. Letztlich war es wohl nur ein Kratzer, aber das Blut an seinen bepanzerten Fingern löste eine halbgare Panik in ihm aus.


    _______________________________



    "Ohne Panzerung wäre dies kein Kampf, sondern eine Hinrichtung. Brocculus lernt SEHR langsam, wie ich mir gleich mehrere male berichten lassen durfte.", murrte Vala, schreckte halb auf als der kleine Hüne losbrüllte und schob in sich zusammensinkend die Hände vor die Augen,
    "Oh mann.. da haben wir es... sag bescheid, wenn es vorbei ist."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Nachdem er zu seinem Platz geführt wurde, was aufgrund seines steifen Beines natürlich länger dauerte als bei gesunden Menschen, ließ er durch seinen Sklaven etwas Wein und irgendwas zum Knabbern besorgen. Und er, also der Sklave, sollte die Quoten erfragen. Vielleicht hatte er, der Consular, Lust, etwas Geld zu verprassen.


    Mehrere Stunden später, als die Kämpfe des Tages zu Ende waren, hatte der Consular tatsächlich etwas Geld verprasst. Auch mit ebenfalls anwesenden Senatoren hatte er Wetten abgeschlossen und diese auch fast alle verloren. Da er jedoch fast nur mit unbedeutenden Geldbeträgen spielte, kümmerte ihn das auch nicht weiter. Viel interessanter als die Wetten waren ohnehin die Gespräche mit den anderen Senatoren, die ihm unter anderem ein paar Anekdoten aus dem gesellschaftlichen Leben erzählten aus der Zeit, in welcher Hungi im Exil weilte. Etliche kleine Skandale waren auch darunter, welche große Heiterkeit in Hungi hervorriefen. Dann nahm er noch eine Einladung zu einem kleinen Fest an, bevor sie alle die Arena verließen.

  • Es dauerte, und es war ziemlich ermüdend für ihn, und das obwohl er kaum gerüstet war... aber mit der Zeit zeigten das Herumtanzen um die Rübe, die ständigen Angriffe von immer neuer Seite Wirkung. Die Gegenwehr, zu der Brocculus ansetzte, wurde schlampiger, was Tigranes erfreut zur Kenntnis nahm. Irgendwie war sein Gegner dadurch zwar nicht mehr ganz so gut vorhersagbar – bisher hatte er sich immer darauf verlassen können, dass der Hammer genau dahin zischte, wo er gerade eben noch gestanden hatte –, aber das war ihm erst mal egal, Hauptsache er konnte irgendeine Art von Erfolg sehen. Tigranes begann noch mehr zu drängen, wurde forscher in seinen Aktionen, mutiger, vielleicht auch ein wenig leichtsinniger, aber das Risiko wurde belohnt mit einem Treffer, einem richtigen, einen der Blut zog. Tigranes stieß einen triumphierenden Schrei aus und setzte sofort hinterher, ohne wirklich darauf zu achten, was sein Gegner tat. Er witterte die Chance, diesen Kampf hier und jetzt zu seinen Gunsten zu entscheiden, und er war fixiert darauf, diese Chance auch zu nutzen.


    ~~~


    „Ja...“, machte Aquila, „ja, das stimmt wohl. Wenn er nicht das ganze Metall tragen würd, hätt er keine Chance.“ Er warf dem Duccius einen kurzen Seitenblick zu und lachte statt einer Antwort nur auf, als er dessen Reaktion sah.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Die Panik des Brocculus nahm unter dem Sturm der tigranischen Schläge kein Ende, immerhin lief er Gefahr den Schmerz ein weiteres Mal erleiden zu müssen. Und so klein, klobig und gut gepanzert er auch war: seine Schmerzgrenze war so tief angesiedelt, dass man ihn ohne weiteres als fürchterliche Memme bezeichnen könnte, der selbst bei einem Splitter im Finger in Tränen ausbrach. So war das Wutgeheul, das Brocculus nach dem Treffer des Tigranes kontinuierlich ausstieß, für Kenner der Materie auch als ganz und garnicht wütend zu identifizieren.
    Der einzige Vorteil, den Brocculus hatte, war, dass er eben ein kleines Kraftpaket war, das seine Panik trotz des Kratzers in schnell aufeinanderfolgende Schläge mit dem Hammer umwandelte. So glitten die Schläge des Tigranes an der Panzerung ab, wobei deren reiner Klang Brocculus schon an den Rand der besinnungslosen Panik trieb, die ihn allerdings nach vorne führte... und nicht in halsbrecherische Flucht.
    Je öfter Tigranes zuschlug und seine Klingen knirschend und kreischend an der Panzerung abglitt, desto wilder wurden auch die Konterbewegungen des Brocculus, der irgendwann aus ihm selbst unerklärlichen Gründen den Hammer nicht mehr nur einfach in halbkreisförmigen Bögen durch die Luft schwang, sondern zunehmend mit allem arbeitete was er hatte... wie ein Mensch, der in Angesicht einer wütenden Wespe um sich schlug in der bloßen Hoffnung sie irgendwie zu erwischen. Nur, dass es hier nicht um eine Klatsche mit der flachen Hand ging... sondern mit einem kiloschweren Hammer und dessen massiven Stiels.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!