Auch wenn der Antrag genug Trubel machte, als dass auch zur Tribüne mit den Ehrenplätzen hinübergetratscht wurde, dass da was ging: man hatte keine Ahnung welcher arme Teufel jetzt welchem Weib einen Antrag machte. So blieb es Vala nur übrig, beifällig zu klatschen als der nicht ganz perfekte Jubel der Zuschauer aufbrandete und von einem angenommen Antrag kündete. Erst als sich die Aufregung wieder gelegt hatte, fiel Vala auf, dass man unten immernoch auf ein Zeichen von ihm wartete... und da sich sowieso alle Aufmerksamkeit dem Paar zugewandt hatte, konnte er den geschlagenen Gladiator gleich leben lassen. Man konnte den beiden Gladiatoren selbst durch ihre Helme hinweg ansehen, dass sie wenig begeistert davon waren, dass man ihnen die Schau gestohlen hatte... aber Vala war das nur allzu recht: Publicity, egal welcher Art, sprach auch für ihn. Ob das jetzt durch einen Gladiatorenkampf geschah oder durch einen Heiratsantrag... wobei letzteres ihn selbst am billigsten kam. Zumindest, so er nicht selbst der arme Teufel war.
"SCHAUT HER! SCHAUT HER!", brüllte der Ansager dann wieder in die Menge als sich die beiden Gladiatoren des Vorkampfs verzogen hatte, "NUN IST ES SOWEIT! DER GROßE KAMPF, DER ENDKAMPF, DAS FINALE WIRD HIER IN DIESEM MIT SCHWEIß UND BLUT GETRÄNKTEN PLATZE STATTFINDEN!"
Langsam kehrte die Aufmerksamkeit also wieder in das Zentrum der hölzernen Arena zurück, und mit Schwung wurden zwei gegenüberliegende Tore geöffnet, aus welchen zwei Diener traten die die Waffen der Finalkombatanten präsentierten: im Fall des Dimachaerus waren dies zwei alte Parterklingen, die schon deutlich bessere Tage gesehen hatten und zahlreiche Scharten aufwiesen. Im Fall des Cruppelarius war es noch schlimmer: der Diener trug seine Waffe nicht, sondern zog sie hinter sich her, weil sie einfach zu schwer für ihn war. Es handelte sich dabei um einen massiven Hammer, der wohl einem Steinbruch zugeschrieben werden konnte, wäre nicht der Stiel ebenso aus massivem Eisen gewesen.. zumindest würde er von weitem danach aussehen. Der mit Eisen beschlagene Kopf alleine hatte Maße die dem Kopf eines Kleinkinds entsprachen.
"FREUT EUCH AUF DAS KOMMENDE SPEKTAKEL IN WELCHEM DIE FAMOSEN STREITER SICH DURCH IHR KÖNNEN UND IHRE AUSDAUER MESSEN WERDEN!", schrie der Ausrufer die Zuschauer an, und deutete nach einer theatralischen Geste in Richtung des Tores, welches unter der Ehrentribüne lag: "IN DIESER SEITE WARTET NIEMAND ANDERES ALS DER EISENMANN! DIE MASCHINE AUS DER SUBURA! DER FELS DER ARMENVIERTEL! DER HAMMERSCHWINGER! .... .... .... BROCCULUUUUUUUUUUUUUUS DIE RÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜBE!!!!!!!!!!!!"
http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Bevor benannte Rübe ins freie trat, hörte man sie nahen. Es war nicht alleine das Scheppern der Rüstung, es war die Schwere seiner Schritte, die das Stampfen eines Stieres als verzagtes Klopfen erscheinen ließen. Als Brocculus schließlich ins freie trat konnte man sehen, dass er seinen Beinamen nicht umsonst hatte: bei all dem Eisen, dass Brocculus am Körper trug und das ihn von den Zehen bis zu den nicht vorhandenen Haarspitzen einkleidete, musste ein Legionär in einer Lorica Segmentata daneben wie ein leichter Infanterist wirken. Der Helm war vorne mit einer Ziermaske geschlossen die niemand anderes abbildete als eine stilisiert-grimmige Version von Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede. Brocculus war nicht gerade groß, aber dass der Körper unter dem Eisen von nicht geringer Masse war legten schon die Maße der Rüstung nahe. Und obwohl seine Schritte langsam und gemächlich waren, sah es nicht danach aus als würde die massive Rüstung irgendeine Bürde für Brocculus darstellen. Er schien nicht einmal angestrengter zu atmen. Als er nach dem Hammer griff, den der Diener nur aufrecht halten aber beileibe nicht heben konnte, hatte Brocculus keine Probleme sich den massiven Schmiedehammer locker über die Schulter zu legen und den Jubel der Zuschauer über sich ergehen zu lassen... einmal durch die Runde zu gehen und seinen Hammer mit spielerischer Leichtigkeit gen Himmel zu strecken, bevor er wieder in die Mitte der Arena zurückkehrte, den Hammer mit einem dumpfen KLONK mit dem Kopf voran in den Sand fallen ließ und seine massigen Hände auf dem Stiel zu kreuzen und auf seinen Gegner zu warten.
"Das teuerste an dem Kerl war die Ausrüstung, das kannst du mir glauben.", murrte Vala, der gleichzeitig ein Stoßgebet losschickte, dass sein Gladiator bloß diesen Kampf überstand. "Und es hat wohl Ewigkeiten beigebracht, ihm diesen Trick beizubringen...", seufzte er, bevor er sich einen Becher Wasser reichen ließ und den Staub der Arena aus seiner Kehle spülte, "Der Lanista glaubt, es wäre einfacher einem Ochsen einen Radstand beizubringen als Brocculus, wie man eine gute Schau liefert."