Ein Treffen in konspirativer Absicht

  • Also lassen wir das? So ganz lassen konnte es Dives eigentlich noch nicht - und gab dennoch zunächst erst einmal dem Themenwechsel nach.
    "Das ist ja fantastisch, Lepidus!", platzte ihm bei diesen Neuigkeiten fast schon heraus. "Da gratuliere ich dir herzlichst zu diesem gelungenen Coup!" Er schüttelte leicht den Kopf. Denn diese Entwicklung war doch in der Tat besser als jedes Wahlergebnis! "Darf ich auch so neugierig sein und fragen, welche Flavia genau du ehelichen wirst? Du hast es doch nicht etwa auf die Tochter des Flavius Gracchus selbst abgesehen?", grinste er vorfreudig bei der Äußerung dieses aus seiner Sicht nicht allzu abwegigen Verdachts. Immerhin waren der Flavius und Lepidus beide Pontifices und Lepidus steuerte grundsätzlich - obgleich aktuell ein wenig ausgebremst - sehr zielstrebig auf einen Platz in der Curia Iulia zu.


    "Jedoch, wo du es selbst gerade wieder ansprichst, muss auch ich erneut auf diese gewisse... Stagnation zurückkommen, wenn du erlaubst. Denn ich muss gestehen, dass ich nicht ganz verstehe, weshalb du dich derartig auf den Palast und die Palastbeamten eingeschossen hast." Dives ließ eine kurze Pause. "Sieh, für mich, auch wenn ich gewiss nicht der Maßstab bin, zeichnet sich das Bild wie folgt. Der Augustus hat alleinig das Recht zur Berufung von Senatoren." Bis hierher war man sich sicherlich einig. "Und wenn der Augustus nun darüber befindet, ob ein gewesener Quaestor in den Senat zu berufen ist oder nicht, dann wird er - so behaupte ich einmal - eine kleine Liste erstellen - ob nun gedanklich oder tatsächlich verschriftlicht -, in welcher er die Argumente für eine Erhebung denen, die gegen eine Erhebung sprechen, gegenüberstellt." Konnte man sich darauf einigen, dass man auch bis hierher konform ging? "Ohne dem Aurelius hier einen riesigen Einfluss auf den Augustus unterstellen zu wollen, vermute ich dennoch, dass man wohl damit rechnen muss, dass auf der Seite gegen deine Berufung in den Senat sein Name stehen wird... während auf der anderen Seite... deine Leistungen in den Magistraturen stehen?", machte Dives ein vorsichtig unglückliches Gesicht und zweifelte auch hörbar durchaus ein wenig daran. "Ich scheue mich ein wenig davor, so direkt zu sein; doch Lepidus, das ist der Kaiser. Ohne eine Empfehlung von einer respektablen Persönlichkeit, einem befreundeten Senator, einem verschwägerten Flavius Gracchus, einem eigenen Patron... fürchte ich, dass es doch einigermaßen schwer bis nahezu unmöglich sein wird, ihn ausschließlich auf deine Taten gefußt von deiner Eignung zu überzeugen.", erklärte Dives und hoffte auf Verständnis für seine Worte. Denn in der Tat wollte er die Leistungen des Tiberiers keineswegs infrage stellen oder schlecht machen. Jedoch müsste auch Lepidus sehen, dass die Empfehlung eines Senators an den Kaiser einen gänzlich anderen Stellenwert hatte, als wenn man beispielsweise nur sich selbst empfahl. "Ich hoffe, dass ich dir damit nicht zu nahe getreten bin.", beendete er seine Aussage letztlich. Vielleicht konnte Lepidus ja nun wenigstens verstehen, weshalb es Dives so seltsam erschien, dass sein Freund hier nur und ausschließlich auf den Palastapparat fixiert zu sein schien. Denn zweifelsohne war der Palast ein wichtiger Platz, wo jeder Freund und Verbündete wertvoll war. Doch ausschließlich auf den Palast verlassen konnte und sollte man sich eben nicht - nie.

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  • Allerdings, ein Coup, der ihm noch sehr nützlich sein würde. "Ihr Name ist Flavia Domitilla, Tochter des Cnaeus Flavius Aetius, einem Onkel von Senator Flavius Gracchus soweit ich weiß, gleichsam ist sie die Schwester des verstorbenen Senators Aulus Flavius Piso" So ein paar kleinere Informationen hatte sich der Tiberier immerhin verschafft. "Alles in allem könnte ich derzeit wohl nicht besser fahren, obwohl eine Tochter des Gracchus sicher auch nicht zu verachten gewesen wäre" Aber dahingehend hatte er keine Ambitionen, zumal die Vermittlung der zur Domitilla vor allem das Verdienst von Flavius Scato war und er demzufolge überhaupt nur in dieser Richtung eine Verbindung herstellen konnte.


    "Ich merke schon, du lässt nicht locker, mein Freund" So seine Bermerkung zur Hartnächigkeit mit der der Iulier bei ihrem vorangegangenen Thema stehenblieb. Aber gut, immerhin ging es nicht mehr ganz so primär um diesen unsäglichen Ex-Patron, weshalb Lepidus noch einige Minuten Diskussion darüber sowohl erübrigen als auch ertragen konnte. "Ich wüsste nicht, wie viele respektable Persönlichkeiten ich mir noch sichern soll. An Flavius Gracchus werde ich noch herantreten, daran arbeite ich. Wenn man jedoch bedenkt, dass mich immerhin schon der schon zum damaligen Zeitpunkt gewesene Praetor Duccius Vala und nunmalige Consul mich bei meiner Res Gestae vor dem Senat und vor den Augen des Kaisers in den Himmel gelobt und mich für den Senat empfohlen hat, dann weiß ich wahrlich nicht, was sonst noch geschehen soll. Dass Duccius Vala dazu auch noch ein Verfechter der Herrschaft Palmas war und ist, ihn letztlich half seinen Anspruch auf die alleinige Kaiserschaft durchzusetzen, sollte Fürsprache genug sein. Ich weiß nun wirklich nicht, was da sonst noch erwartet wird" Dass ihm selbst das Lob eines Germanen und Schwesternstehlers nicht wirklich zugesagt hat, war natürlich eine ganz andere Sache, von der der Kaiser kaum großartig tangiert sein kann. An Fürsprache sollte es wohl nicht mangeln. "Nein, der Schlüssel liegt im Palast selbst. Ich bin überzeugt, sobald der Kaiser von seiner Administration gesagt bekommt, was für ein ach so guter Kerl ich bin und dass ich dazu die formalen Voraussetzungen erfülle, das Gewicht zu meinen Gunsten sich so weit verschiebt, dass auch ein kleiner Aurelier daran nichts mehr ändern wird." Und damit jedoch noch nicht Punkt. "Ich betone jedoch, dass mir diese ganze Bettelei gehörig auf die Nerven geht. Irgendwann muss es auch mal genug sein. Wie weit soll sich denn jemand wie ich noch erniedrigen, nur um das zu erhalten, was ihm ohnehin zusteht?"

  • Vorerst ohne weitere Worte dazu nahm Dives nickend die Informationen über die zukünftige Frau des Tiberiers entgegen. Dabei versuchte er sich möglichst nicht anmerken zu lassen, dass er in der Tat durchaus zunächst gedacht hatte, dass es sich vielleicht um die Tochter des Flavius Gracchus handelte.
    "Du hast recht.", bescheinigte er seinem Verbündeten hernach ein wenig sicherlich auch aus dem schlechten Gewissen ob seiner leichten Enttäuschung heraus sodann betrefflich der patrizischen Berufung in den Senat. Nicht zuletzt auch schien es, als wolle Lepidus den divitischen Blickwinkel nicht sehen. So sprach er einerseits in großen Worten davon, wie viele respektable Persönlichkeiten er denn noch auf seine Seite ziehen sollte, während er auf der anderen Seite offenkundig zum bisherigen Zeitpunkt mit Duccius Vala nur genau eine solche Persönlichkeit in seiner Ecke wusste. Denn einen solchen rhetorischen Kniff, der weniger als mehr erscheinen ließ, durchschaute der Iulier selbstredend, wenngleich er nichts weiter dazu sagte. Nicht zuletzt wollte er über diesen kleinen Disput nicht gleich neuerlich die Verbindung zu Lepidus infrage stellen. "Sobald der Augustus von seiner Administration daran erinnert wird, wird deiner Berufung in den Senat sicher nichts mehr im Wege stehen." Ein höfliches Lächeln folgte diesen Worten, während der Iulier den Kommentar für sich behielt, dass die Kanzlei ihrerseits natürlich nur auf das reagieren konnte, was man direkt zu ihr brachte. Ob ein Procurator also folglich stets darüber informiert war, welcher Senator im Senat einen seiner Kollegen für irgendein Amt empfahl? Und ob ein Procurator also folglich stets darüber informiert war, welcher Senator im Senat welchen Aspiraten für einen Platz in der Curia Iulia empfahl? - Hernach sodann könnte man auf falsche Prioritäten innerhalb der Kanzlei aufgrund von fehlendem Wissen zu sprechen kommen und könnte seitens des Kaisers dessen Amtsbegründete Vergesslichkeit - so ein Augustus hatte schließlich viel zu tun - anführen. Und nicht zuletzt könnte man bei großer Spitzfindigkeit sicherlich auch die Frage in den Raum stellen, was wohl eine persönliche Empfehlung (egal ob schriftlich oder mündlich) von einer öffentlich geäußerten Empfehlung unterschied...


    Doch all das würde dem Verhältnis zwischen Dives und Lepidus wohl mitnichten gut tun, sodass der Iulier an dieser Stelle nun egoistisch das Problem seines Verbündeten ihrer gemeinsamen Verbindung kurzerhand unterordnete. Seine eigene Meinung hatte er brieflich und nun auch mündlich geäußert und hatte versucht nach bestem Wissen Empfehlungen zu geben. Wenn Lepidus - aus welchem Grund auch immer - lieber ohne einen Patron bleiben wollte und stattdessen lieber auf dem offenkundig ungemein steinigeren und Nerven aufreibenderen Weg seine Karriere fortsetzen wollte, so war das schlussendlich seine freie Entscheidung. Unschlüssig, ob er jetzt lieber weiter über die Flavia und eine bisher noch unterminierte Eheschließung reden sollte oder doch lieber das Stichwort Duccius Vala aufgriff, um über diesen und die Ehe Tiberia Lucias zu sprechen zu kommen, enthielt sich Dives hernach erst einmal weiterer Worte und ließ damit folglich seinen Gegenüber ihr nächstes Sujet wählen.

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  • Natürlich hatte er Recht! Und gut, dass der Iulier seiner Argumentation so trefflich folgen konnte. Er wäre ja auch kaum sein Verbündeter, wenn er dermaßen begriffsstutzig wäre. Die Möglichkeit einer eigenen Begriffsstutzigkeit zog er indes nicht in Betracht, blieb ihm doch auch gänzlich verborgen, dass Dives hier für einen neuen Patron plädierte. Dass es Flavius Gracchus nicht werden musste, hatte er ja zum Glück dargelegt. Da es nun aber wahrlich auch keinen anderen Kandidaten gab, wie er sicherlich nicht extra ausführen musste, da es gewissermaßen selbstevident war, musste er vorerst ohne Patron ausharren. Natürlich konnte er nicht bei jedem beliebigen unterkommen, auch wenn dieser hervorrangede Kontakte zum Kaiserhof hätte. Etikette und zukünftige Bündnisplanung würde er sich nicht wieder aus der Hand nehmen lassen, wie er es in der Vergangenheit leider schon zu oft tun musste.


    Statt der Themen, die der Iulier vielleicht im Blick hatte, interessierte sich Tiberius jedoch für ein ganz anderes Feld. "Sag mal, ist es möglich, dass du derzeit ein wenig Streit mit den Germanicern hast, insbesondere mit Senator Germanicus Sedulus? Mir mutet es etwas suspekt an, dass ich dich einerseits sehr oft mit ihm zusammen sehe..." Da erinnerte sich der Tiberier einerseits an ihr gemeinsames Auftreten auf der Rennbahn, andererseits an ihr lockeres Zusammenstehen beim Consilium im Palast, wo es keinerlei Anzeichen für Streitigkeiten gegeben hat. "...aber dennoch deine Frau gegen ihn einen Prozess angestrengt hat, wo du doch sicherlich in der Lage gewesen wärst, dies zu verhindern, wenn zwischen dir und dem Senator nichts im Argen liegen würde. Also wie kam es zu dieser Szenerie, die sich durchaus herumgesprochen hat?" Auf die Erklärung war er gespannt, wie ein Bogen.

  • Selbstevident und selbsterklärend in der Tat war es für Dives nicht, sollte ihm gegenüber jemand behaupten, dass es in ganz Roma nur zwei patrizische Senatoren, Flavius Gracchus und Aurelius Lupus, gäbe, die sich als Patroni für einen aufstrebenden Politiker eigneten. Wäre er je explizit mit dieser Thematik konfrontiert, ihm käme womöglich der Aedilicius Claudius Menecrates, Patron auch seines Cousins Antoninus, in den Sinn - beispielsweise. Und selbst wenn doch alle patrizischen Stricke rissen, so würde sich der Iulier seinerseits wohl kaum damit zufriedengeben, dass die Umstände sein Leben diktierten - und sein Leben nicht umgekehrt die gewünschten Umstände schuf. Seine Lösung tatsächlich wäre wohl im Zweifelsfall reichlich simpel: ein Umdenken im Kopf. Denn wo zu wenig patrizischer Adel wäre, um zufriedenstellend einen Patron betreffend fündig zu werden, da musste eben die Begrifflichkeit des Adels schlicht überdacht werden. Vielleicht also nahm man sich nicht zuletzt gar am übergroß über der tiberischen Gens schwebenden Tiberius Durus ein Vorbild, für den offenkundig Adel wohl auch keineswegs exklusiv patrizischer Adel bedeutet hatte. Und war nicht in der Tat auch und vor allem die Nobilität adelig? War der bislang wohl größte Tiberier der jüngeren Geschichte nicht vielleicht auch deshalb einst Klient eines Plebeiers gewesen? Hatte er nicht vielleicht auch deshalb - soweit der Iulier oberflächlich informiert war - dem schon dereinst aussichtsreichen Senator Purgitius, welcher heute sich selbstredend zu den Consularen zählen durfte, eine Tiberia zur Frau gegeben?
    Doch da explizit diese Thematik hier nun nicht auf dem Gesprächstisch landete, blieben diese etwaigen Gedanken wohl vorerst ungedacht. Und auch die Tatsache, dass dazu noch mancher Plebeier auf den zweiten Blick vielleicht gar nicht unbedingt so plebeisch war, wie es zunächst schien - weil er sich über einen Marcus Vinicius und eine Iulia Livilla auf die Iulii Caesares zurückführen konnte; oder weil er über Quintus Aelius Pomponius und Aelia Ulpia, Schwester des Divi Traiani Pater, doch vergleichsweise nah mit dem ulpischen Kaiserhaus verbandelt war -, blieb folglich vorerst unausgesprochen. Stattdessen ging das Gespräch nun in eine andere Richtung.


    "In der Tat wohl, Lepidus, wäre ich vermutlich dazu in der Lage gewesen, diese erste Anhörung - zu einen richtigen Prozess ist es ja glücklicherweise gar nicht gekommen -", wollte der Iulier durchaus ein wenig betont wissen, "zu verhindern. Jedoch hat es offenkundig keine der beiden Seiten - weder Fausta noch Sedulus - für nötig befunden, mich über diese unschöne Entwicklung zu informieren... bis ich auf einer meiner tribunischen Kontrollgänge kurz vor Anhörungsbeginn ZUFÄLLIG von diesem Vorgang erfuhr! Und da sodann konnte ich tatsächlich nurmehr meine Frau betrefflich ihrer vermeintlichen Motive zur Rede stellen und Sedulus brieflich mein Bedauern ob dieser Ärgerlichkeit ausdrücken, während die Anhörung als solche schlicht kaum mehr zu verhindern gewesen war.", exkulpierte Dives seine Position in dieser ganzen Angelegenheit und zog für einen kurzen Moment lang seine Stirn in nachdenkliche Falten. Denn ob er diese Szenerie, wie Lepidus es nannte, hätte durch früheres Wissen verhindern können, da war er sich in der Tat mehr als unsicher. Vermutlich hätte Fausta ihn am Ende nur früher mit der Schwangerschaft mit ihrem gemeinsamen Sohn zu erpressen versucht und er hätte nur früher abermals Schwäche ihr gegenüber gezeigt, sodass er wahrscheinlich gar dankbar sein musste, so lange im Unwissen gelassen worden zu sein - insbesondere seitens Sedulus.
    "Eh du dich nun jedoch sorgst, habe ich neben meinen entschuldigenden Worten natürlich längst auch aktiv Schritte eingeleitet und unternommen, um mein über mehrere Jahre aufgebautes gutes freundschaftliches Verhältnis zu Sedulus nicht durch eine unüberlegte und unverständige Tat einer Frau, meiner Frau, nicht vor die Hunde gehen zu lassen.", versuchte er sodann seinen Verbündeten ein wenig zu beruhigen. Denn dies war wohl der Hauptgrund für die tiberische Erkundigung: Dives wurde als Partner zweifelsohne unwichtiger und uninteressanter, wenn er eines solch bedeutenden Kontaktes verlustig ging. "Und ich bin ganz zweifellos optimistisch, dass sich diese Freundschaft wieder einrenkt. Nicht zuletzt vermochte ich mit meinem Wort als Iulius der Iulii Caepiones ihn sogar im Vorfeld der Wahlen erfolgreich davon zu überzeugen, dass er meine Kandidatur einmal mehr mit seiner Stimme - und hiermit meine ich nicht nur seine Wahlstimme sondern insbesondere seine gesprochenen Worte im Anschluss an meine Kandidaturrede - unterstützte." Wie er indes zukünfig derartige Situationen von Beginn an unterband, darüber musste er in der Tat wohl erst noch eingehend nachdenken. Denn er konnte wohl kaum, obgleich er in einem Anflug von Mut einst damit gedroht hatte, sich scheiden lassen von der Frau, die vor vielem anderen sein intimstes Geheimnis kannte - und es wie ein Damokles-Schwert über ihn hielt. Keinen Wimpernschlag lang zweifelte Dives daran, dass sie ihre Drohung gewiss im Zweifelsfall wahr machen würde und den Iulier in aller Öffentlichkeit outete. Niemals dürfte das passieren!

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  • Wenn man ganz Rom vor Augen hatte, dann musste die Argumentation für einen so ambitionierten Denker wie den Iulier, der - wie Lepidus durchaus annahm - sämtliche hunderte von Senatoren kannte, darunter auch die Verdientesten der Verdientesten, nicht annehmbar sein. Aber Lepidus war da sehr viel realistischer (oder vielleicht auch menschlicher?). Ein Mensch hat nur ein begrenztes Zeitkontingent zur Verfügung. Jeder konnte sich nur in einem bestimmten sozialen Umfeld bewegen. Eine Universalisierung der Beziehungen war ein Ideal, welches sehr weit entfernt lag und in diesem Rom niemals erreicht werden konnte. Und so musste der Tiberier durchaus auf diejenigen schauen, die er kannte oder zumindest schon einmal gesehen hatte, die eben durchaus irgendwie in seinem Umfeld lagen - da grenzte sich der Personenkreis nun einmal radikal ein, ob man das nun wahrhaben wollte oder doch lieber idealistischer Weise auf die unbegrenzt vielen Möglichkeiten verweisen wollte, die es auf dem Papier sicherlich gab, aber nun deshalb noch keine reale Option wurden. Abgesehen von der Würdigkeit des Patrons musste ein gewisses Vertrauensverhältnis dann ja auch erst noch hergestellt werden, bevor Lepidus wieder einmal den schwarzen Peter zog. In Anbetracht der unangebrachten Verhaltensweise seines Ex-Patrons war seine Zurückhaltung mehr als berechtigt, wie er selbst fand. Aber warum dachte er darüber überhaupt noch nach? Es gab doch keinerlei Anlass und gewisse Spekulationen über die Denkweise des Iuliers standen ihm kaum zu, da sie ohnehin wahrscheinlich abwegiger waren, als das eigene Vorstellungsvermögen es einem bewusst machen wollte.


    "So so", sprach der Tiberier etwas skeptisch über die Ausführungen und damit eines Themas, wofür er tatsächlich Input bekam. "Ich glaube, ich wies dich bereits einmal darauf hin, dass dir der Ehrgeiz deiner Frau womöglich noch einmal Schwierigkeiten bereiten könnte" Wohl war es hier in den Thermen, wo er einst erfuhr, dass jene Fausta eine Praefecta war, ein Wort, dass in seiner weiblichen Form irgendwie immer noch sehr gewöhnungsbedürftig klang. "Ich selbst bin noch nicht verheiratet und von daher ist es wohl nicht angebracht, dir irgendwelche Ratschläge zu erteilen. Aber Frauen müssen klare Grenzen aufgezeigt werden. Die politischen Beziehungen des eigenen Mannes zu gefährden, ist mehr als bedenklich" Da half es auch nicht, dass der Iulier nicht gerade informiert war, denn das zeigte doch nur, dass er in seinem eigenen Haushalt über nichts Bescheid wusste. Wie er es einst mit seiner Schwester getan hat, hätte er auch in diesem Falle dem Weibe Hausarrest erteilt, damit sie nicht noch mehr Unfug anstellen konnte. "In Zukunft solltest du darauf bestehen, dass sie dein Einverständnis einholt, bevor sie irgendjemanden anzeigt, der dir womöglich nahe steht." Und dabei dachte der Tiberier durchaus auch an sich selbst. Wenn er an des Germanicus Stelle gewesen wäre, dann hätte die Empörung gar kein Ende mehr gefunden. Ein Vorfall, der wirklich nur äußerst schwer zu verzeihen wär.

  • "Glaube mir, Lepidus, ich bin mir zweifelsohne über dieses anzustrebende Ziel bewusst und im Klaren. Die Frage jedoch ist vielmehr, auf welchem Weg ich optimalerweise dieses Ziel auch erreiche.", erklärte Dives den Knackpunkt aus seiner Sicht. "Ich vermag meiner Frau schließlich kaum den Geldhahn zudrehen zu können, hat sie es doch von Beginn an stets vermieden, von meinen Finanzen überhaupt abhängig zu sein. Stattdessen erwirtschaftet sie sich ihr eigenes Vermögen, hat ihren eigenen Patron und erlangte gar selbst den Ritterring. Ihre staatliche Anstellung zudem macht es mir reichlich schwer, Maßnahmen wie Hausarrest oder ähnliches zu ergreifen, wie wir zudem wohl beide wissen, dass sich auch Fausta wohl ebenso wenig würde dauerhaft einsperren lassen wie deine Schwester.", konnte er sich diesen dezenten Hinweis nicht verkneifen, während er hoffte, dass auch Lepidus sah, dass die Tiberia wenigstens finanziell noch durchaus an Lepidus gehangen hatte. Faustas Lage war dahingehend eine für sie selbst bessere, in der Dives das Nachsehen hatte. "Den einzigen Trumpf, den ich hier großartig in meinen Händen sehe, ist derzeit wohl meine Karriere. Denn wenn ich aufsteige und einen weiteren Schritt im Cursus Honorum gehe, dann steigt natürlich auch sie als meine Frau mit mir auf. Falle ich hingegen, dann... stolpert auch sie." Dives ließ eine kurze Pause.
    "Doch wie vermittle ich diese Logik in einprägsamer Art und Weise einer Frau, die so fern jeder offenkundigsten Logik - denn meine jahrelange Verbindung mit Sedulus war und ist ja kein Geheimnis - diesen dennoch in getaner Weise angeht?" Oder sah der Tiberier hier doch noch einen weiteren Trumpf in den iulischen Ärmeln? "Was mehr vermag ich zu tun, als an ihre Vernunft zu appellieren; als auf die Mitteilungsbereitschaft meiner Freunde und Verbündeten zu hoffen und zu vertrauen; als im Konfliktfall rechtzeitig informiert vermittelnd einzugreifen, BEVOR es zur Eskalation kommt?" Wenn Lepidus etwas wusste, dann wäre Dives hier ganz Ohr.

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  • "Allein deine Karriere ist wohl tatsächlich kein ausreichender Trumpf - vor allem ist es zu abstrakt für eine Frau gedacht. Immerhin müsste sie tatsächlich jedes Mal überlegen, ob und vor allem in welchem Ausmaße sie mit einer bestimmten Handlung deinem weiteren Weg schadet oder nicht und das bekommt sie wahrscheinlich nicht auf die Reihe und schadet sich damit letztlich auch noch selbst." Aber in der Tat gab es andere Trümpfe, die man spielen konnte. Wenn man zumindest einen solchen nicht hatte, konnte man ihn sich immer noch erfinden. "Du musst ihr also offensichtlich etwas vor die Augen halten, was sie garantiert immer und ständig zur Vorsicht mahnt, weil sie die Konsequenzen auf Anhieb bemerkt. Du müsstest sie doch inzwischen ein wenig besser kennen. Vielleicht hat auch sie ein paar seien es metaphorische oder tatsächliche Leichen im Keller, die man bei Fehlverhalten vorzeigen kann? Und wenn es die nicht gibt, dann könnte man ihr diese Leichen durchaus selbst in den Keller legen. Ich denke da nicht unbedingt an etwas, was ihrem öffentlichen Ruf schaden könnte, wenn es herauskäme, denn davon wäre ja auch dein eigenes Wohl betroffen. Vielleicht etwas, wodurch sie sich in den Augen lieber Familienmitglieder schämen müsste, wenn sie eine bestimmte Sache erfahren würden. Oder womöglich hat sie einen ans Herz gewachsenen Freund oder eine Freundin, wobei die Vernichtung dieser Freundschaft ihr selbst wiederum jenes Herz brechen würde?" Bei Personen war es sicherlich am einfachsten. Vielleicht gab es ja selbst in Faustas Leben etwas, von dem sie sich niemals trennen wollte und was sie völlig zerstören würde, wenn es denn einmal fehlte. "Die Formel ist recht einfach: Finde etwas, woran ihr wirklich etwas liegt und sorge dann dafür, dass ein Schwert über dieser Sache schwebt und jenes sofort fällt, wenn sie durch ihr ungebührliches Verhalten erneut auffällt."



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  • Dives musste missmutig schlucken, als sein tiberischer Freund hier von den Leichen im eigenen Keller sprach, die dem öffentlichen Ruf schaden könnten und für die man sich auch vor den eigenen Familienmitgliedern mehr als nur schämen müsste. Das Problem schließlich war: Eine solche Leiche gab es tatsächlich bereits im Keller der Casa Iulia - nur war sie eben eine divitische Leiche, von der darüber hinaus auch noch ausgerechnet Fausta wusste! Doch dieses Faktum selbstredend war keines, welches der Tribunus mit seinem Verbündeten zu teilen gewillt war. Lepidus würde schließlich wissen wollen, was genau Fausta gegen den Iulier in der Hand hatte. Und das wagte letzterer dem Patrizier ganz gewiss nicht unter die Nase zu reiben! Wenn er jedoch auf der anderen Seite eine Leiche erwähnte ohne diese näher zu verifizieren, so würde Lepidus, sollte Fausta jemals öffentlich auspacken, sogleich sicher wissen, dass sie damit mehr als nur heiße Luft von sich gäbe! Und auch dies wiederum konnte und wollte der Tribun nur ungern riskieren.
    "Hm.", war er sich folglich unschlüssig, wie zu reagieren an dieser Stelle angemessen wäre. "Fausta und Freunde?", schob er dann nach. "Ich halte sie nicht gerade für einen Menschen, dem viel an tieferen Freundschaften liegt." Ein Damoklesschwert über eine dieser Freundschaften zu hängen hielt der Iulier so in der Folge auch wenig Erfolg versprechend. "Aber ich danke dir für diesen Rat. Irgendeine Schwachstelle für ein Damoklesschwert werde ich schon finden.", gab er sich sodann selbstsicher, während er mehr als hoffen an dieser Stelle jedoch kaum konnte. Denn notwendigerweise und zwangsläufig müsste erwähnter Schwachpunkt seiner Frau am Ende größer sein als Dives eigenes Geheimnis. Und dies wäre wohl in der Tat ein alles andere als einfaches Unterfangen...


    "Aber sag, bevor wir uns hier an dieser Thematik festreden, wie steht es sonst so um dich zur Zeit?", erkundigte sich der Iulier und leitete damit einen abermaligen Themenwechsel ein. "Ich meine abseits deiner Differenzen mit der Administratio und deinem ehemaligen Patron sowie deinen Hochzeitsplänen mit dieser Flavia. Wie geht es zum Beispiel deinen Klienen?", wollte Dives wissen und hoffte hier auf ein zur Abwechslung mal etwas leichteres Sujet ohne vermeintliche Intrigen, Damoklesschwerter und ähnliches.




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  • "Nagut, das hätte ich mir natürlich fast denken können, dass jemand der seine Freizeit gern damit verbringt, Leute zu verklagen, nicht unbedingt beliebt ist oder Freunde hat" Deshalb fand Lepidus diese Bemerkung des Iuliers wohl für zutreffend. Indes wusste Lepidus ja noch nicht einmal, dass seine eigene Schwester sich hin und wieder mit dieser Fausta traf, aber selbst bei diesem Verhältnis hätte man wohl zweifeln können, ob es dabei um eine solche Freundschaft ging, die auch einen gewissen Wert für die Sergia hatte. "Dir wird schon was einfallen", sprach er seinem Verbündeten dann noch positiv zu. An Kreativität hat es der Iulier immerhin auch nie mangeln lassen und so begrüßte er es auch, dass sich das Thema dann erst einmal erledigt hatte.


    "Interessant, dass du fragst. Meine Klienten fühlen sich, soweit ich das beurteilen kann, sehr wohl. Ich habe derzeit sogar ein recht hoffnungsvolles Talent namens Lucius Petronius Crispus, welches durch meine Hilfe bereits den Ritterring verliehen bekam. Ich habe einige Petronier von meinem verstorbenen Verwandten Senator Tiberius Vitamalacus quasi vererbt bekommen. Und eben jener Petronius wird wohl bald einen ritterlichen Militärposten erhalten." Lepidus war schon gespannt, welcher das werden würde. Immerhin hing das ja auch mit der Verfügbarkeit von Posten zusammen und da würde der Petronier vielleicht nicht seine bereits geäußerten Wünsche erfüllt bekommen. "Und wie steht es um die deinigen? Gibt es vielleicht einen interessanten Charakter, der große Taten in der Zukunft verspricht?"



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  • Dann und wann verstehend nickend hörte Dives den Ausführungen seines tiberischen Freundes aufmerksam aber doch etwas entspannter als noch zuvor zu. Denn in der Tat hatte er bislang keinerlei Hintergedanken an diese seine Frage geknüpft, abseits natürlich dem, dass jede Information irgendwann einmal nützlich sein konnte - und sei es nur, um irgendwann womöglich einmal den Tiberier um einen Gefallen des Petroniers zu bitten...
    "Nun, das Gros meiner Klienten lebt und arbeitet in Ostia, wie du dir sicherlich meiner Vita entsprechend denken kannst. Der eine oder andere wie zum Beispiel ein gewisser Asinius Celer wirkt als Decurio im Ordo Decurionum mit und informiert mich regelmäßig über die neusten Entwicklungen in der Hafenstadt. Mitunter nehme ich gelegentlich auch Einfluss auf das eine oder andere Projekt, jedoch nur dann, wenn meine Zeit eine eingehendere Beschäftigung mit solchen Dingen überhaupt erlaubt.", erzählte der Iulier, ohne jedoch wirklich etwas dabei zu sagen. "Dazu findet sich mittlerweile natürlich auch der eine oder andere Klient hier in Rom, den es regelmäßig zu meiner Salutatio verschlägt, wie ich zudem auch den Klienten meines Cousins Centho stets ein wenig meiner Zeit schenke. Denn bekanntlich weilt mein Cousin dieser Tage nicht in Roma, sondern hat sich auf dem Land etwas zurückgezogen. Und ich finde, darunter sollte keiner seiner Klienten unnötig zu leiden haben.", führte Dives anschließend aus. "Die Aemilii Messallini gehören dabei beispielsweise zum näheren Gefolge meines Cousins, während ich mich neulich zum Beispiel eines jungen Quinctiers angenommen habe. Auf den warten allerdings erst einmal die allerersten Schritte auf dem Weg nach oben. Von einem hohen staatlichen Posten wie dem eines ritterlichen Tribuns oder Subpraefectus ist der noch etwas entfernt."




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  • "Schön, dass du Ostia noch so verbunden bist. Auch wenn sich kein Subpraefectus unter deinen Klienten befindet, so scheinst du dennoch eine sehr solide Basis an Gefolgschaft um dich gesammelt zu haben" Im Übrigen fiel dem Tiberier auch ein, dass er noch eine wichtige Sache vergessen hatte, als er von seiner bevorstehenden Vermählung berichtete. "Eine Sache möchte ich dich im Übrigen noch fragen, guter Freund. Es geht um meine eventuelle Hochzeit. Zwar steht, wie ich dir bereits sagte, terminliches noch nicht fest und es ist alles noch recht frisch, aber ich möchte mich doch gerne bereits jetzt eines sehr wichtigen Zeugen versichern, dem ich selbst einst als Auspex bei seiner eigenen Hochzeit beiwohnen durfte. So würde ich mich freuen, wenn du mir diese Ehre der Zeugenschaft ebenso erweisen würdest. Neben dem Pontifex Maximus und dem Flamen Dialis wärst du zweifellos der wichtigste selbstgewählte Zeuge, den ich mir bei dieser nach Confarreatio erfolgenden Eheschließung nur vorstellen kann. Das war das Mindeste, was er dem Iulier anbieten konnte. Es hätte auch sehr merkwürdig ausgesehen, wenn Lepidus seinen Freund und Verbündeten bei seiner eigenen Hochzeit nicht mit ins Kalkül eingeschlossen hätte. Solche Symbolik war immerhin manchmal mehr Wert als jedes Wort.



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  • Dives legte seinen Kopf etwas schief, zuckte leicht mit den Schultern und nickte ein wenig, ganz nach dem Motto 'man tut, was man kann'. Und bisher hatten sich eben hauptsächlich Klienten in Ostia gefunden, was selbstverständlich auch irgendwo logisch war. Immerhin gehörte er als Decurio dem dortigen Ältestenrat an und hatte jenen gar zwei Amtszeiten lang durch eine alles andere als einfache Phase geführt. Hier in Roma hingegen hatte er mit seinem Decemvirat und dem Tribunat erst noch ein ganzes Jahr - man konnte freilich noch nicht ahnen, welche Ereignisse geschehen und zu welchen Senatsentscheidungen führen würden - der Quaestur vor sich, bevor er überhaupt aktiv daran arbeiten könnte, in den stadtrömischen Ältestenrat, den Senat, aufgenommen zu werden. Und daran, dieses hohe Gremium gar einmal auch nur eine Amtsperiode lang als Consul zu führen, war hier und heute ja gleich noch viel weniger zu denken! Da lag es wohl schlicht auch auf der Hand, dass sich in Ostia mehr und hier in Roma eben weniger Leute unter sein Patronat begaben. (Böse Zungen könnten zudem auch anführen, dass die divitische Zeit in der Hafenstadt wohl weit weniger mit einer gewissen Frau an seiner Seite assoziiert wurde, die als Ritterin und Postpräfektin den Ruf hatte, alles andere als konfliktfreie Ruhe in das iulische Leben zu bringen.)


    Dann kam Lepidus erneut auf seine Hochzeit mit der Flavia zu sprechen.
    "Eine Confarreatio!", stellte Dives überrascht fest, obgleich es ihn im Nachhinein wohl kaum großartig hätte überraschen sollen. "Allein schon einer solch traditionellen und edlen Art der Zeremonie als einfacher Gast unter vielen beizuwohnen, wäre mir die größte Freude. Jene Confarreatio zwischen dir, meinem Freund und Verbündeten, und einer ehrenwerten Flavia indes auch noch zu bezeugen, das ist mir darob eine umso größere Ehre, die ich natürlich gerne, sehr gerne, anzunehmen bereit bin.", ließ sich Dives mal wieder zu einer etwas umfänglicheren Antwort hinreißen, wo es rein inhaltlich wohl auch ein einfaches 'Okay' getan hätte. Doch so sehr er durchaus auch ein Freund von durchdachter und stilvoller Symbolik war, blieb der Iulier eben dennoch auch ein Freund der (mitunter vielen) Worte. Selbst der Redaktion der Acta Diurna, an deren Recherchegründlichkeit Dives ja durchaus so ein paar Dinge auszusetzen hatte, war dieses Detail des Iuliers ja einstmals - in einer Weise, die Dives noch heute als durchaus schmeichelhaft empfand - aufgefallen.




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  • "Ich bin sehr glücklich dies von dir zu hören. Mit den richtigen Leuten an meiner Seite, kann auf dieser Hochzeit wohl nichts mehr schief gehen. Du wirst bei Zeiten natürlich noch über nähere Einzelheiten informiert." So quatschten sie noch ein wenig über dieses und jenes. Es war schön sich der Freundschaft und der Bündnistreue des Iuliers bei dieser Gelegenheit erneut versichern zu können. Irgendwann ging dann auch so ein netter Thermenbesuch einmal vorbei und die beiden konnten sich auf ihre mehr oder weniger wichtigen Amtszeiten vorbereiten.


    Sim-Off:

    Lange gedauert, aber ich hoffe, es ist ok, dass ich hier erst einmal dicht mache. Das Ausspielen der Hochzeit wird sich wahrscheinlich auch noch etwas verzögern.



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