Officium des Subpraefectus Classis

  • Während Xenokrates die Besucher holte, ordnete Lucius etwas nervös seinen Schreibtisch. Das hieß, er stapelte die Tabulae akkurat in einer Ecke, nahm dann eine herunter und legte sie vor sich für Notizen. Dann legte er sie wieder zurück und richtete den Stapel wieder genau aus.


    Als sie dann eintraten, war er zuerst etwas eingeschüchtert. Das waren eindeutig finstere Gestalten - was wollten die nur von ihm?


    "Ich - äh - bin viel beschäftigt."
    antwortete er auf die Frage des Syrers (den er natürlich nicht als solchen erkannte, denn er hatte bisher noch keinen Syrer getroffen). Dann kam aber der andere an die Reihe - offensichtlich waren sie doch nur einfache Bittsteller...
    "Was - äh - wollt ihr?"
    fragte er deshalb und fuhr über die Armlehnen seines Stuhles.

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  • "Das kann ich mir vorstellen, Subpräfekt", sagte der kleinere Besucher, als ihm der Subpräfekt versicherte, er sei beschäftigt. Er tauschte einen skeptischen Blick mit seinem Kollegen aus; der Petronier schien verunsichert zu sein - eindeutig kein Offizier, der es gewohnt war, Befehle auszuteilen. "Hast du dich denn in Alexandria schon eingelebt?"


    Nun ergriff der andere Besucher, der größere, wieder das Wort. Wenn er seinem Kollegen weiter freie Hand ließ, würden sie womöglich morgen noch hier sein und über Belangloses reden. "Wir haben vor kurzem ein Lokal eröffnet.", begann er. "Ein Lupanar, um genau zu sein. Ich weiß nicht, vielleicht kennst du es ja, es ist ganz in der Nähe von hier. Jedenfalls haben wir vor mehreren Wochen aus Syrien ... gewisse Ware bestellt, die aber immer noch nicht angekommen ist!"


    "Meine Kontakte in Laodicea versichern, das Schiff habe vor zwei Wochen den Hafen verlassen", sagte der Syrer. "Das Schiff hätte also schon längst hier eintreffen sollen. Wer weiß, was passiert ist - und die Ladung haben wir teuer erstanden! Wie du siehst, könnte uns die Classis enorm aushelfen."

  • "Ich - äh - ja. Tut das etwas zur Sache?"
    fragte Lucius etwas gereizt auf den plötzlichen Plauderton des Kleinen. Er hatte Smalltalk schon immer gehasst und mit Wildfremden fühlte er sich dabei immer verhört.


    Aber zum Glück kam der Größere doch noch zur Sache - und zu was für einer! Ein Lupanar - gut und schön - aber ob eine Ladung verschwand oder nicht? Was ging das die Marine an?
    "Inwiefern soll die Classis euch da bitte helfen?"
    fragte er daher verwirrt und vergaß dabei ganz, Nervositätspausen zu machen, so überrascht war er. Immerhin waren sie die Marine, nicht Privatdetektive!

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  • Mit meinen Tabulae unterm Arm ging ich gemächlich zum Officium des Subpraefectus. Jede schnelle Bewegung trieb einen den Schweiß aus den Poren. Immer schön langsam es also, es hetzte ja keiner. Zwei Türen weiter war ich am Ziel und klopfte.


    *Tock* *Tock*

  • Dass der Subpräfekt so gereizt auf seine Fragen reagierte, unerhört! Dabei hatt der Syrer doch lediglich ein nettes Gespräch etablieren wollen. Besonders höflich war der Mann hinter dem Schreibtisch also auch nicht! Der Syrer tauschte einen weiteren skeptischen Blick mit seinem Kollegen aus. "Nun, nein", sagte er. "Ich war nur neuigierig. Schließlich ist Alexandria doch etwas ganz anderes als der Rest der Welt, findest du nicht?"


    Der größere der beiden Besucher war gedanklich mit einer ganz anderen Sache beschäftigt. Auch ihn hatte die Reaktion des Subpräfekten sichtlich gestört. "Aber, Subpräfekt, die Classis ist doch für die Sicherung des Meeres - insbesondere der Handelsstrecken - zuständig. Stell dir doch vor, was alles dem Schiff (mit unserer Ladung) passieren sein könnte! Ein Sturm, Piraten... Ist die Classis dafür nicht zuständig?"


    "Wir wären auch dazu bereit, der Marine - äh - ein bisschen entgegenzukommen, für den Aufwand", sagte der kleinere, der Syrer. Ein bisschen wurde bei solchen Zusicherungen allerdings groß geschrieben! Bei den Göttern, die Classis sollte gefälligst ihre Pflicht tun!

  • Alexandria etwas ganz anderes als der Rest der Welt? Logisch war diese Aussage natürlich korrekt - es gab keine zwei Städte, die vollständig identisch waren. Aber "ganz anders"? Naja, das war natürlich die Frage, wie man "ganz anders" definierte. Für Lucius war Alexandria zumindest ganz anders als Rom und Mogontiacum und die ganzen anderen Städte, die er in seinem jungen Leben besucht hatte - aber das war an sich noch kein Argument, denn die Zahl der von ihm besuchten Orte war durchaus beschränkt.
    "Schwer zu sagen."
    kommentierte er daher und zuckte mit den Schultern.


    Die Fragen des Größeren überforderten den jungen Offizier ebenfalls ein bisschen: Natürlich war die Classis für die Sicherung des Meeres zuständig. Aber implizierte das auch, dass sie jedem Schiff hinterherspionierten, das nicht ankam? Der Kerl sagte ja selbst, dass es genauso gut in einen Sturm geraten sein konnte - dann würden sie es nie wieder finden! Das Mare Internum war immerhin... naja, ziemlich groß und es komplett abzugrasen - oder auch nur die Strecke von Laodicea bis Alexandria - würde Monate dauern!
    "Stürme können wir jedenfalls nicht verhindern."
    bemerkte er daher und dachte an die lächerliche Vorstellung, das Schlachten eines Tieres würde irgendeine Gottheit so beeindrucken, dass sie die Wetterlage günstig beeinflusste. Man hatte ja gesehen, was auf seiner Reise hierher geschehen war - sein Opfer war komplett umsonst gewesen!


    Andererseits klang das mit dem Entgegenkommen wieder interessanter... - der Alte hatte ihm immer noch kein Geld geschickt und so langsam wurden seine Ersparnisse und Gewinne aus Ostia recht schmal... - man konnte ja mal fragen:
    "Was meinst du mit Entgegenkommen?"

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  • Ich drückte die Tür auf und begrüßte den Petronier unmilitärisch mit einem lockeren „ Salve Subpraefectus.“ Ohne Rücksicht ging ich gleich zum dienstlichen über. „ Ich habe hier ein paar Schriftstücke, die für dich von Interesse sind. Die in der classis Augusta Alexandrina verwendeten Bootstypen und die Stärke ihrer Besatzungen.“ Tabula Nummer eins legte ich auf seinen Tisch. „ In Alexandria stationierte Schiffe und deren derzeitiger Liegeplatz, beziehungsweise ihre derzeitige Aufgabe.“ Tabula Nummer 2 kam drauf. „ Die aktuelle Besatzungsstärke der Schiffe.“ Tabula Nummer drei auf eins und zwei. „ Und schlussendlich, ein paar Notizen zu internen Gepflogenheiten.“ Der Stapel war komplett. " Wir können Sie gleich durchgehen, wenn du willst."



    Bootstypen der classis Augusta Alexandrina


    Regulär









    In Alexandria stationierte Schiffe










    Besatzungsstärke der alexandrinischen Schiffe








    Interna



      [*] kleine Reparaturen an den Schiffen werden auf See durchgeführt


      [*] große Reparaturen nur nach Begutachtung (Kosten-Nutzen-Faktor)


      [*] Die namentliche Aufstellungen der Besatzung wird vom jeweiligen Beneficarius des Schiffes angefertigt


      [*] Konvoi-Begleitschiffe werden von Transportschiffen begleitet (Verpflegung, Ausrüstung) 1 Transportschiff für 4 Begleitschiffe (veranschlagte Reisedauer 12 Tage)


      [*] werden im Ergebnis einer Patrouillenfahrt Piraten aufgebracht, (Schiffe, Besatzung, Ladung) gehen 50% an die classis augusta alexandrina, je 6% an die befehlshabenden Offiziere, alles übrige wird unter den Besatzungen der beteiligten Schiffe aufgeteilt;


  • Etwas überrascht stellte Lucius fest, dass es der Nauarchus war, der ihn hier besuchte. Sofort richtete er sich ein wenig auf - zwar war der Decimer weitaus älter und wahrscheinlich auch erfahrener als er, jedoch fühlte er sich trotzdem überlegen und wollte sich deshalb von seiner besten Seite zeigen. Immerhin hatte er einen Purpurstreifen auf der Tunica!
    "Salve."
    grüßte er zurück und nahm geschäftig die Tabulae, die endlich einmal ganz nach seinem Geschmack waren: Zahlenkolonnen und Tabellen - ordentlich, übersichtlich, logisch aufgebaut! Entsprechend war er voller Tatendrang - immerhin war er hier, um etwas zu lernen!
    "Fangen wir an!"
    Und schon beim Überfliegen fand er eine Ungereimtheit, die er jetzt einbringen konnte, um von Beginn an das Heft in der Hand zu behalten - immerhin war er der Subpraefectus und Massa nur ein besserer Trierarchus!
    "Wo liegen die Schiffe, bei denen Alexandria angegeben ist, die nicht im Hafen sind? Im Hafen scheint ja nur die Aeternitas zu liegen..."
    Er deutete auf das Wort "Hafen", das sich tatsächlich nur beim Flaggschiff fand.

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  • Ziemlich schnell hatte der Petronier die Tabulae durchgesehen. Für einen ersten Eindruck hatte es gelangt. Ihm war aufgefallen, dass laut Tabula nur die Aeternitas im Hafen lag. Ja wo waren die restlichen Schiffe? Eine simple Erklärung gab es dafür. „ Die Segelsaison hat erst begonnen und noch nicht alle Schiffe wurden zu Wasser gelassen. Die Schiffe bei denen nur Alexandria steht, werden in den nächsten Tagen aus dem Trockendock in den Hafen verlegt.“ Sollte ich ihm die Zeiten der „Beschiffbarkeit“ :D des Mittelmeeres irgendwo als Randnotiz hinterlassen? Nein, er kam sicherlich selbst dahinter. Die Getreidelieferungen für Rom waren immer zeitlich begrenzt. Sämtliche Handelsware kam im Winter über Land. Das hatte natürlich seinen Preis. „ Diese Schiffe werden die Fahrt nach Karthago unternehmen. Die Ruderer und Nautae wurden zusammengetrommelt, die Reihen der Milites aufgefüllt. Es fehlt nur der Proviant und Ausrüstung. Wir werden zwei Transportschiffe mitnehmen. Damit besteht die Möglichkeit die Liegeplätze für die Nacht variabel festzulegen!“ Nichts mit drei Wochen ununterbrochen auf See. In Alexandria tickten die Uhren anders und nachts waren bekanntlich alle Mäuse grau. Nicht nur die, auch Klippen und Untiefen. Das wussten auch die Piraten und zogen sich in ihr Nest zurück. Sie versuchten bei aufgehender Sonne die Transportschiffe in der Nähe der Küste und in den Meerengen abzufangen, bevor sie die offene See erreichten. Und genau da schlug unsere Stunde. Wieder mal so eine kleine Seemetzelei zu Beginn der Saison. Ja, da hatte ich Lust drauf. Den Petronier ließ ich zum Ablauf einer Fahrt erst mal im Unklaren. Er bekam das früh genug mit. Vielleicht verzichtete er auch auf eine Mitfahrt. War ja kein muss. Seinen Anteil bekam er so oder so. „ Das heißt, wir brauchen für mindestens 12 Tage Proviant.“ Das hieß für mich Leandros mit einer Einkaufsliste los zu schicken.

  • Schwer zu sagen, Stürme können wir nicht verhindern. Was waren denn das für Aussagen?! Von einem Soldaten würde man doch wohl mehr Tatkräftigkeit und Initiative erwarten können! Vor allem, wenn es um die Sicherung der Wirtschaft ging, dachte sich der größere Besucher. "Wenn ich mich nicht irre, ist dies dein erster Offiziersposten? Stell dir vor , du und deine Männer finden das Schiff. Das wäre doch ein guter Karrierestart. Außerdem sprechen sich solche Erfolge sehr schnell ´rum, wenn du verstehst was ich meine", versuchte er weiter, den Subpraefectus zu überzeugen. Ha, Hunderte von Deals hatte er schon geschlossen! Wäre doch gelacht, wenn er das hier nicht auch hinkriegen würde.


    Sein Kollege, der Syrer, schien aber mehr Erfolg zu haben. Zuerst hatte der größere Besucher ihn entsetzt angesehen. Was hatte er vor? Nicht dass das hier zu teuer wurde! Aber der Subpraefectus schien angebissen zu haben. "Naja, da gibt es viele Möglichkeiten. Was schwebt dir denn so vor?", sagte der Syrer. Er spielte mit dem Gedanken, dem Subpräfekten Vergünstigungen für Lupanarbesuche - für ihn und seine Leute - anzubieten. Das wäre sogar gut für´s Geschäft!

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Ziemlich schnell hatte der Petronier die Tabulae durchgesehen. Für einen ersten Eindruck hatte es gelangt. Ihm war aufgefallen, dass laut Tabula nur die Aeternitas im Hafen lag. Ja wo waren die restlichen Schiffe? Eine simple Erklärung gab es dafür. „ Die Segelsaison hat erst begonnen und noch nicht alle Schiffe wurden zu Wasser gelassen. Die Schiffe bei denen nur Alexandria steht, werden in den nächsten Tagen aus dem Trockendock in den Hafen verlegt.“ Sollte ich ihm die Zeiten der „Beschiffbarkeit“ :D des Mittelmeeres irgendwo als Randnotiz hinterlassen? Nein, er kam sicherlich selbst dahinter. Die Getreidelieferungen für Rom waren immer zeitlich begrenzt. Sämtliche Handelsware kam im Winter über Land. Das hatte natürlich seinen Preis. „ Diese Schiffe werden die Fahrt nach Karthago unternehmen. Die Ruderer und Nautae wurden zusammengetrommelt, die Reihen der Milites aufgefüllt. Es fehlt nur der Proviant und Ausrüstung. Wir werden zwei Transportschiffe mitnehmen. Damit besteht die Möglichkeit die Liegeplätze für die Nacht variabel festzulegen!“ Nichts mit drei Wochen ununterbrochen auf See. In Alexandria tickten die Uhren anders und nachts waren bekanntlich alle Mäuse grau. Nicht nur die, auch Klippen und Untiefen. Das wussten auch die Piraten und zogen sich in ihr Nest zurück. Sie versuchten bei aufgehender Sonne die Transportschiffe in der Nähe der Küste und in den Meerengen abzufangen, bevor sie die offene See erreichten. Und genau da schlug unsere Stunde. Wieder mal so eine kleine Seemetzelei zu Beginn der Saison. Ja, da hatte ich Lust drauf. Den Petronier ließ ich zum Ablauf einer Fahrt erst mal im Unklaren. Er bekam das früh genug mit. Vielleicht verzichtete er auch auf eine Mitfahrt. War ja kein muss. Seinen Anteil bekam er so oder so. „ Das heißt, wir brauchen für mindestens 12 Tage Proviant.“ Das hieß für mich Leandros mit einer Einkaufsliste los zu schicken.


    Angestrengt hörte Lucius den Ausführungen zu. Sollstärke, Proviant, Karthago. Ja, was war denn eigentlich jetzt genau mit Karthago?
    "Äh - welche Schiffe genau?"
    fragte er am Ende etwas verwirrt, obwohl es ziemlich unlogisch war, eine Operation mit allen seetüchtigen Schiffen zu unternehmen. Aber er hatte nicht genau erkennen können, auf welche Boote der Nauarchus gedeutet hatte.


    Zu allem anderen konnte er sowieso nichts sagen. Er wusste weder etwas von Segelsaisons, noch von der Reparaturbedürftigkeit von Schiffen. Außer, dass sie logischerweise hin und wieder repariert werden mussten. War bei der Aeternitas ja auch nötig gewesen...

  • Zitat

    Original von Xenokrates Kleomenou
    Schwer zu sagen, Stürme können wir nicht verhindern. Was waren denn das für Aussagen?! Von einem Soldaten würde man doch wohl mehr Tatkräftigkeit und Initiative erwarten können! Vor allem, wenn es um die Sicherung der Wirtschaft ging, dachte sich der größere Besucher. "Wenn ich mich nicht irre, ist dies dein erster Offiziersposten? Stell dir vor , du und deine Männer finden das Schiff. Das wäre doch ein guter Karrierestart. Außerdem sprechen sich solche Erfolge sehr schnell ´rum, wenn du verstehst was ich meine", versuchte er weiter, den Subpraefectus zu überzeugen. Ha, Hunderte von Deals hatte er schon geschlossen! Wäre doch gelacht, wenn er das hier nicht auch hinkriegen würde.


    Sein Kollege, der Syrer, schien aber mehr Erfolg zu haben. Zuerst hatte der größere Besucher ihn entsetzt angesehen. Was hatte er vor? Nicht dass das hier zu teuer wurde! Aber der Subpraefectus schien angebissen zu haben. "Naja, da gibt es viele Möglichkeiten. Was schwebt dir denn so vor?", sagte der Syrer. Er spielte mit dem Gedanken, dem Subpräfekten Vergünstigungen für Lupanarbesuche - für ihn und seine Leute - anzubieten. Das wäre sogar gut für´s Geschäft!


    Dieser Fremde war offensichtlich kein Freund rationalen Denkens, wie der junge Petronier spöttisch feststellte.
    "Stell dir vor, wenn ich das Schiff nicht finde. Was gar nicht so unwahrscheinlich ist, wenn wir uns denken, dass Laodicea ganz schön weit weg ist - mehr als fünfhundert Meilen, schätze ich - und die Schiffe keine schnurgerade Linie fahren, ist das ein ganz schön großes Gebiet!"
    Natürlich hatte der Subpräfekt keine konkrete Vorstellung, wo Laodicea lag. Aber Syria kannte er und er schätzte, dass es von Aegyptus aus nur unwesentlich kürzer dorthin war als nach Rom, das ja immerhin ins Mare Nostrum hineinragte.
    "Vor allem, wenn wir bedenken, dass wir ewig suchen können, wenn das Schiff einfach gesunken ist."
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich triumphierend zurück.
    "Da muss ich mir also schon eine ganze Menge vorstellen, dass es sich das Risiko lohnt!"

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  • Die Namen der Schiffe hatte ich so oft gelesen und selbst geschrieben, dass ich aus dem FF sagen konnte welches mit auf die Reise ging. " Das sind Concordia, Spes und Providentia. Den Transport der Ausrüstung und Verpflegung wird die Plutus übernehmen. " Das hieß eine Aufstellung des benötigten Proviants anfertigen. Eine unbeschriebene Tabula, für etwaig anfallende Notizen, zum Glück dabei. " Die Liste der benötigten Verpflegung. Du nimmst sicherlich noch jemanden mit, dann veranschlage ich 2 Personen für dich Subpraefectus." Die Rechnerei war schnell erledigt.



    Verpflegung für Patrouillienfahrt




    12 Tagesrationen Getreide, Öl, Speck, Oliven, Käse, Brot,


    - eine kleine Amphore Essig


    - eine Amphore Wein


    - Wasser für zwei Tage





    Ich erwähnte beiläufig beim Schreiben. " Die Aeternitas bleibt in Alexandria. Sie ist zu schwerfällig für eine Patrouillenfahrt. " Überflogen hatte ich die Tabula noch einmal. Die Berechnungen dürften stimmen. Der Subpraefectus bekam sie auf den Tisch. " An Ausrüstung wird zugeladen Zelte, Palisaden, die persönliche Ausrüstung der Mannschaften und Offiziere." Das war die grobe Übersicht. "Das Führungsschiff wird die Concordia. Auf ihr werden 40 Milites der Aeternitas mitfahren. Die Spes und die Providentia haben ihre Mannschaft schon zugeteilt bekommen."


    Meine Ausführungen hatte ich gemacht. Schlecht einzuschätzen war, ob es dem Subpraefctus reichte. Was ich als selbstverständlich hielt, musste bei ihm lange nicht so sein.

  • Mehr als 500 Meilen Seeweg. Ob das wohl stimmte? Keine Ahnung! Die beiden Besucher waren Geschäftsleute - erfahren im Umgang mit Geld. Die Länge von Seestrecken zu messen, das überließ man anderen Leuten. "Gut möglich", sagte der Syrer deshalb. "Du hast natürlich recht, es wäre eine Schnapsidee das ganze Meer abzusuchen..." Aber das Schiff einfach so aufgeben, das kam doch nicht in Frage! Auf gar keinen Fall!


    Der größere Besucher war das Ganze langsam leid. Frustriert dachte er weiter nach. Das Lupanar sollte doch nicht kurz nach der Eröffnung gleich bankrott gehen. Nein, eine Lösung musste her! Schnell! "Du hast vollkommen recht, Subpraefectus. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Na, an das strategische Denken eines Offiziers kommen wir einfach Händler halt nicht heran.." Ein paar (unaufrichtige) Komplimente, um die kommende Bitte einzuschmieren, dann konnte es weitegehen: "Du hast doch sicherlich Kontakte in anderen Häfen des Imperiums. Vielleicht könnte man dort nach unserem Schiff Ausschau halten?"

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Die Namen der Schiffe hatte ich so oft gelesen und selbst geschrieben, dass ich aus dem FF sagen konnte welches mit auf die Reise ging. " Das sind Concordia, Spes und Providentia. Den Transport der Ausrüstung und Verpflegung wird die Plutus übernehmen. " Das hieß eine Aufstellung des benötigten Proviants anfertigen. Eine unbeschriebene Tabula, für etwaig anfallende Notizen, zum Glück dabei. " Die Liste der benötigten Verpflegung. Du nimmst sicherlich noch jemanden mit, dann veranschlage ich 2 Personen für dich Subpraefectus." Die Rechnerei war schnell erledigt.


    Ich erwähnte beiläufig beim Schreiben. " Die Aeternitas bleibt in Alexandria. Sie ist zu schwerfällig für eine Patrouillenfahrt. " Überflogen hatte ich die Tabula noch einmal. Die Berechnungen dürften stimmen. Der Subpraefectus bekam sie auf den Tisch. " An Ausrüstung wird zugeladen Zelte, Palisaden, die persönliche Ausrüstung der Mannschaften und Offiziere." Das war die grobe Übersicht. "Das Führungsschiff wird die Concordia. Auf ihr werden 40 Milites der Aeternitas mitfahren. Die Spes und die Providentia haben ihre Mannschaft schon zugeteilt bekommen."


    Meine Ausführungen hatte ich gemacht. Schlecht einzuschätzen war, ob es dem Subpraefctus reichte. Was ich als selbstverständlich hielt, musste bei ihm lange nicht so sein.


    Als der Nauarchus die Namen der Schiffe nannte, kniff Lucius kritisch die Augen zusammen.
    "Hattest du nicht gerade etwas von zwei Transportschiffen gesagt?"
    fragte er spitzfindig, wandte sich dann aber sofort der Rechnung zu - im Gegensatz zu den Hintergründen der einzelnen Rationen und Reisezeiten war das wenigstens etwas, wo ihm niemand das Wasser reichen konnte... glaubte er zumindest. Dreimal 52 und einmal 30 machte 186. 4 mal 5 Nautae waren 20, aber wie kam er auf 100 Milites, wenn 40 Mann ergänzt worden waren?
    "Wieso sind es 100 Milites? Sind auf jeder Liburne nicht mindestens dreißig stationiert, dazu die vierzig von der Aeternitas?"
    Natürlich waren das Spitzfindigkeiten - aber wenn der junge Petronier logische Fehler entdeckte, konnte er einfach nicht anders, als darauf hinzuweisen.
    "So, wie das dasteht, wären das ja - ähh"
    Er rechnete rasch im Kopf: 311 mal 10 und 311 mal 2, also 3110 und 622 waren...
    "3732 Rationen insgesamt. Das kommt alles auf die Plutus, richtig?"

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  • Zitat

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    Mehr als 500 Meilen Seeweg. Ob das wohl stimmte? Keine Ahnung! Die beiden Besucher waren Geschäftsleute - erfahren im Umgang mit Geld. Die Länge von Seestrecken zu messen, das überließ man anderen Leuten. "Gut möglich", sagte der Syrer deshalb. "Du hast natürlich recht, es wäre eine Schnapsidee das ganze Meer abzusuchen..." Aber das Schiff einfach so aufgeben, das kam doch nicht in Frage! Auf gar keinen Fall!


    Der größere Besucher war das Ganze langsam leid. Frustriert dachte er weiter nach. Das Lupanar sollte doch nicht kurz nach der Eröffnung gleich bankrott gehen. Nein, eine Lösung musste her! Schnell! "Du hast vollkommen recht, Subpraefectus. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Na, an das strategische Denken eines Offiziers kommen wir einfach Händler halt nicht heran.." Ein paar (unaufrichtige) Komplimente, um die kommende Bitte einzuschmieren, dann konnte es weitegehen: "Du hast doch sicherlich Kontakte in anderen Häfen des Imperiums. Vielleicht könnte man dort nach unserem Schiff Ausschau halten?"


    Kontakte in andere Häfen? Lucius zögerte einen Moment - er hatte eigentlich überhaupt keine Kontakte. Genaugenommen fand er es lästig, mit anderen Leuten zu kommunizieren, sodass er das auf das nötigste reduzierte. Andererseits hatte es das Gefühl, dass er diese Einfaltspinsel vielleicht hinters Licht führen konnte, wenn er bluffte.
    "Bestimmt. Aber das wird teuer."
    antwortete er deshalb und bekam rote Ohren vor Aufregung.

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  • Klugscheißer ! …… So schnell brachte er mich nicht aus der Ruhe. „ Der Spes und der Providentia sind die Mannschaften komplett zugeteilt. Bei der Concordia standen nur Ruderer und Nautae fest. Die ausgewiesenen 40 Milites stellt die Aeternitas. Falls es zu Kampfhandlungen kommt, kann ich mich 100 prozentig auf sie verlassen.“ Alles nur zu seiner Sicherheit. Ich war nicht darauf erpicht, dem Praefectus einen weiteren verlustig gegangenen Subpraefectus zu melden. Schließlich lag die ganze Verantwortung auf meinen Schultern. Es durfte nichts schief gehen. Flüchtigkeitsfehler, das zweite Transportschiff. Eigentlich war es nicht nötig, aber was soll's. „ Das zweite Transportschiff,…. am besten die Volturnus. Auf ihr wird die Ausrüstung der Offiziere mitgeführt.“ Sonderwünsche waren inbegriffen. Wo kämen wir denn da hin, die Abende ohne einen guten Tropfen Wein zu verbringen. „Also 30 Remiges ( Ruderer) und 5 Nautae dazu. 346 Mann insgesamt. Wir sollten alles in zwei Tagen bewerkstelligt haben. Sofern du die Ausgabe der berichtigten Rationen genehmigst.“ Setz dein Signum unter die Tabula und lass mich in Ruhe meine Arbeit machen. Neue Besen kehren gut. Zu gut und mit viel Schwung stellte ich wieder einmal fest. Ich hoffte nur, dass er sich seine Borsten bald abwetzen würde. Wie ich mich auf die Patrouillenfahrt freute. Danach konnte der Subpraefectus sagen, er hätte was zu erzählen. Egal wie, er sollte auf seine Kosten kommen und ich auf meine. Ein flüchtige Lächeln huschte über mein Gesicht.

  • Der Subpraefectus war tatsächlich ein Klugscheißer - sogar einer der schlimmen Sorte. Und deshalb fragte er gleich wieder nach:
    "Das zweite Transportschiff ist nur für die Ausrüstung der Offiziere? Ist das rational, deshalb 35 Mann zusätzlich mitzunehmen? Ganz zu schweigen von dem Schiff..."
    Natürlich gefiel ihm die Vorstellung, jede Menge Platz für seine Ausrüstung zu haben - nur besaß er leider nicht sehr viel mehr als ein einfacher Miles Classicus, denn schon von Mogontiacum hatte er ja kaum etwas mitgenommen und neben der neuen Toga aus Rom war seine Kleidertruhe nicht sehr viel voller geworden. Vielleicht konnte er den beengten Raum sogar als Vorwand nehmen, warum er keine so üppige Ausstattung dabei hatte wie man es von einem Eques erwartete...

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  • Hatte ich nur die zu transportierende Ausrüstung erwähnt? " Nehmen wir an, dass unsere Piratenjagd erfolgreich ist, dann müssen wir unsere Beute nach Hause bringen. Dafür eignet sich ein Transportschiff hervorragend. Es wäre angebracht, dass zweite Schiff mitzunehmen." Um es ihm ganz deutlich vor Augen zu führen, das es bei einer Fahrt nicht immer rational zuging. " Bist du gewillt deinen Anteil und den der Offiziere zurück zu lassen, dann bleibt das Schiff hier." Ich überbrachte den Offizieren nicht die Nachricht, dass ihr Anteil an der Beute wegen Sparmaßnahmen durch den Subpraefectus im wörtlichen Sinne ins Wasser fiel. " Ich wollte nur erwähnt haben, dass ein Sklave hier ein gutes Sümmchen einbringt." ob ihn das überzeugte, das Transportschiff mitzunehmen. Ein kleiner letzter Denkanstoß. " Wir könnten auch pro Offizier ein kleines Mannschaftszelt, eins für ein Contubernium, veranschlagen und die Offiziersrationen weg lassen. Das erübrigt das zweite Transportschiff." Deutlicher gings nicht. Wir brauchten das zweite Schiff und basta.

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