Die Iulisch-Sergische Hochzeit | Der Empfang der Gäste

  • Eine ganze Weile nach Helvetius Varus erschien auch Helvetius Commodus auf der Hochzeit. Vornehm etwas später kommen oder so ähnlich hieß es ja.
    Er reihte sich gleich hinter Purgitius Macer ein und schaute sich genau um wer denn sonst so da war.


    Für den Anlass hatte er sich in eine nagelneue, maßgeschneiderte Tunica mit darübergetragener Toga gekleidet. Sie war aus feinstem Stoff gefertigt wohl nicht wirklich ein Schnäppchen. Der modisch interessierte Gast würde sogar an einer kleinen Verzierung das Zeichen eines gerade sehr hoch angesehenen Schneiders erkennen.
    An Schmuck trug Commodus sonst nur seinen Siegelring und war natürlich frisch gewaschen, rasiert und manikürt sowie leicht eingeölt.

  • In eine seiner besten Togen gekleidet schunkelte Quintus gemächlich in Richtung der Casa Sergia. Der Claudier war bester Laune, Hochzeiten versprachen für gewöhnlich jede Menge Gelegenheiten für interessante Bekanntschaften. Auch wenn Felix lediglich den Bräutigam kannte, und selbst diesen nur äußerst flüchtig, war dies daher für ihn kein Grund gewesen die Einladung abzulehnen, zumal er ohnehin den Drang nach Ablenkung verspürt hatte. Auch hatte er, was sich Quintus aber selbst nicht wirklich eingestehen wollte, Dives' in ein wenig besserer Erinnerung als ihm lieb war...


    Am Ziel angekommen stieg der Claudier schnell aus seiner Sänfte. Kaum aufgerichtet richtete ihm Morrigan kurz die durchs Liegen unwesentlich aus der Form gekommenen Falten der Toga. Gleichzeitig trugen die Träger Felix' Sänfte aus dem Weg um den nächsten Gästen Platz zu machen...


    Ein kurzer Blick fiel auf seinen Siegelring, er drehte ihn für einen Augenblick zwischen den Fingern, dann ließ er von dem Schmuckstück ab und betrat die Casa.
    Das Atrium war ähnlich voll wie es die Menge vor dem Haus schon hatte vermuten lassen. Der Claudier war sich sicher noch nie hier gewesen zu sein. Das Haus war schön, nicht zuletzt da es natürlich für den heutigen Tag besonders herausgeputzt und geschmückt worden war, aber doch irgendwie gewöhnlich. Diesen Umstand aber nicht weiter beachtend suchte Quintus nach bekannten Gesichtern, vor allem dem des Bräutigams. Hätte er Dives erst einmal ausgemacht wäre es vermutlich auch nicht allzu schwer auf die Braut zu schließen...


    Er fand ihn schneller als er gedacht hatte. Eine Schlange hatte sich vor Dives und einer Frau an seiner Seite gebildet, die so viel war sicher, die Braut zu sein schien. Der Claudier reihte sich also in die Linie der Wartenden ein...

  • Es war der erste gemeinsame öffentliche Auftritt des Decimers mit seiner Verlobten Aelia Vespa und dementsprechend ernteten die beiden bei ihrem Eintreffen in der Casa Sergia auch so manch neugierigen und auch verwunderten Blick der bereits anwesenden Gäste. Die Verwunderung galt dabei wohl nicht dem Paar selbst, da bereits seit gut einem Jahr die Verlobung allgemein bekannt war, sondern eher der Tatsache, dass es sich nach wie vor um eine Verlobung handelte und die beiden, anders als ihre heutigen Gastgeber, den bedeutenden letzten Schritt noch immer vor sich hatten. Das Gerede in Rom war vor allem in den letzten Monaten dementsprechend groß gewesen und die Frage, ob die Hochzeit überhaupt noch zu Stande kommen würde, oder ob sich die beiden Familien nun doch nicht geeinigt hatten, war dabei immer von zentraler Rolle. Für Livianus war diese gemeinsame Teilnahme an der Hochzeit des Iuliers und der Sergia also von doppelter Bedeutung. Zum einen, um den bisher guten Beziehungen zwischen den Decimern und den Iuliern gerecht zu werden, und zum anderen, um dem Getratsche um seinen eigenen Beziehungsstatus ein Ende zu bereiten.


    Seit dem ersten persönlichen Treffen mit Vespa war nun bereits einige Zeit vergangen und ihm waren auch weitere gegenseitige Besuche und lange Gespräche gefolgt - nur eben bisher lediglich in einem sehr privaten Umfeld. Sie hatten beschlossen sich nicht drängen zu lassen und alles in Allem entwickelte sich die Beziehung der beiden dadurch auch in eine gute Richtung. Genaue Beobachter konnten dies nun auch selbst erkennen, als Livianus vor dem Betreten des Atriums noch einmal Vespa lächelnd ansah, ihr aufmunternd zunickte und ihre Hand ergriff.


    Danach galt die Aufmerksamkeit jedoch wieder ganz der heutigen Hochzeit. Livianus war bereits sehr gespannt darauf die Braut kennenzulernen, die es als Frau geschafft hatte, einen für heutige Zeiten recht ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich zu bringen. Seine Neugierde galt in diesem Zusammenhang natürlich auch der Gästeliste des heutigen Abends, da man so sehr gut erkennen konnte, wie angesehen und vernetzt das Brautpaar in der römischen Gesellschaft war. Vielleicht ergab sich sogar abseits des Hochzeitstrubels das eine oder andere interessante Gespräch mit dem einen oder anderen Gast. Und zu guter Letzt war Livianus natürlich gespannt auf die Hochzeit selbst, konnte man bei solchen Gelegenheiten meist die eine oder andere Idee für eigene Feste und Veranstaltungen aufschnappen.

  • Eigentlich war ja nur seine Tante eingeladen gewesen, und dennoch, aus Anstand, und dem Anreiz der Zerstreuung war auch Scato der Einladung gefolgt, denn schließlich waren Begleitungen laut Einladung ausdrücklich erwünscht.
    Nachdem die Sänften sich den Weg zur Casa Sergia gebahnt hatten, und die Herrschaften aus eben diesen entstiegen sind, ließ Scato seiner Tante, Flavia Domitilla natürlich den gebührenden Vortritt, denn schließlich war sie es die das Paar wohl kannte, so vermutete Scato zumindest, und hielt sich deshalb erst einmal dezent im Hintergrund.
    Angus sollte sich stets in der Nähe aufhalten, doch bei einem solchen Fest, wo Rang und Namen der römischen Gesellschaft zusammenkamen, legte der Flavier seine generelle Vorsicht etwas beiseite, und bewegte sich etwas freier..
    Zumindest bis man im Atrium ankam, wo zahlreiche Gratulanten und ankommende Gäste standen, als ob es etwas umsonst gäbe, was ja bis zu einem gewissen Grad sogar stimmte..

  • "Ja, es ist wirklich sehr schön, und Dives braucht sich nun wahrlich nicht zu verstecken, immerhin scheint er doch eine vielversprechende Karriere vor sich zu haben." nickte Serrana, die neben ihrem Mann stehen geblieben war und ebenfalls den Blick durch das feierlich geschmückte Atrium wandern ließ. Es war das erste Mal, dass sie die Casa der Sergier betrat, und auch schon sehr lange her, seit sie zum letzten Mal mit einem Mitglied dieser Familie engeren Kontakt gehabt hatte. Die gleichaltrige Sergia Chaerea hatte damals, kurz nach Serranas Ankunft in Rom, zu ihrem engeren Freundinnenkreis gehört, doch war sie inzwischen lange tot, genauso wie so viele andere aus der damaligen Zeit. Serrana seufzte angesichts dieses trüben Gedankens leise auf und sah sich zur Aufheiterung derselben lieber wieder um. Unter den Gästen waren viele unbekannte aber auch vertraute Gesichter, und Serranas Miene erhellte sich, als sie in einem davon ihre Freundin Prisca erkannte. "Wenn ich mich hier so umsehe, merke ich erst, wie lange unsere eigene Hochzeit nun schon her ist. Wir werden wohl alt, mein lieber Quintus."

  • Es dauerte einen kurzen Moment bis Valentina und Aculeo in die Casa vordringen konnten. Die Menge an geladenen Gästen war mit einem Blick nicht zu überschauen.
    Aculeo blickte kurz Valentina an und lächelte. Sie wirkte nervös. Warum auch immer denn sie sah wie immer hinreissend aus.


    Nun standen sie endlich im Atrium und Aculeo versuchte angestrengt jemand Bekannten zu erspähen. Leicht berührte, unbemerkt für andere, seine Hand die von Valentina.
    Eine ganze Menge Gäste haben sie sich eingeladen. flüsterte er Valentina zu. Und dann lächelte er wieder freundlich in die Menge. Dives hatte er bisher noch nicht ausmachen können dafür aber Germanicus Sedulus und Serrena. Und auch Helvetius Varus. Und dann auch noch einige Personen dessen Namen er nicht kannte aber das Gesicht schon mal gesehen hatte.

  • Da hast du wohl recht. Meine hingegen scheint zur Zeit eher zu stagnieren. Scheinbar schlafen die Herrschaften im Palast. Vielleicht sollte ich dort noch einmal aufschlagen!


    Schon alleine wenn er daran dachte konnte Sedulus anfangen zukochen. Allerdings mußte er sich hier ein klein wenig zurückhalten, denn er wollte schließlich den größten Tag des Brautpaares mit seiner schlechten Laune nicht zunichte machen.


    Ja, schon eine ganze Weile und drei Kinder.


    Lächelte Sedulus nun schon wieder.


    Ich mit Sicherheit. Aber du hast von deiner Jungend und Schönheit doch noch lange nichts eingebüßt.


    Er nahm die Hand seiner Frau und drückte diese sanft.


    Ah schau, Aculeo ist ja auch da samt Quintilia Valentina. Die sind auch ein schönes Paar.


    Sedulus nickte seinem Verwandten und Klienten freundlich und mit einem Lächeln zu.

  • Natürlich war die Freude ganz seinerseits! Ich war ja heute schließlich auch die Braut. Zufrieden lächelte ich, während sich Marcus wegen der Einladung äußerte. Damit hatte ich im Prinzip ja auch wirklich nichts zu tun. War ja nicht meine bucklige Verwandtschaft, obwohl ich Marcus wenigstens um Licinus doch beneidete. Ich hatte im Gegensatz dazu nur mein Onkel Agrippa, das Soldatensöhnchen. Keine Manieren, keinen Anstand, kein gar nichts!
    Aber weg mit diesen unschönen Gedanken! "Das freut mich. Wobei du auch sonst ja sicherlich nicht mit allen deinen Männern zusammen laufen musst, oder?" Das fiel mir schwer, mir das vorstellen. "Schließlich muss es ja auch ein paar Vorteile haben, dass wir Präfekten sind, nicht?", lächelte ich und warf meine und seine Präfektur dabei nur allzu gerne in einen Topf. Und irgendwie wars ja auch so! Licinus hatte normalerweise nur den Legionslegaten über sich und ich den Prätorianerpräfekten. Jetzt, wo beide Posten unbesetzt waren, dienten wir quasi direkt dem Kaiser! Wir waren ja so cool! "Oh, dann werde ich meine Vorfreude noch ein bisschen zügeln. Bis später!", entließ ich Licinus dann aus der Begrüßung. Noch ein Wort zum jüngeren Iulius? Vielleicht über den Fortschritt seiner Karrierepläne? Ich lächelte nur kurz in seine Richtung, verkniff es mir aber etwas zu sagen. "Danke sehr.", sprach ich stattdessen nochmal zur Iulia. Dann waren die nächsten dran begrüßt zu werden....

  • Mit einem Kompliment an die Braut konnte man natürlich nie etwas verkehrt machen - vor allem, wenn ich die Braut war! Alles andere als bescheiden winkte ich ab: "Ich weiß. Aber dafür habe ich vor allem dem Schneider ja auch mehr als genug Geld in den Rachen geschmissen!", machte ich frei heraus klar, dass ich heute vor allem teuer eingekleidet war. Vielleicht nicht ganz so teuer, wie eine Senatorengattin oder die Frau eines reichen Eques, aber dich meinem Stand mehr als angemessen. Wobei angemessen jetzt natürlich auch wieder ein dehnbarer Begriff war: Bekanntlich hatte ich auf einen etwas großzügigeren Ausschnitt bestanden, um auch zu zeigen, was ich hatte. In den Augen der meisten Männer sicherlich noch angemessen, würden es bestimmt die anwesenden Frauen weniger begrüßen.


    Kurz darauf traf auch ein weiterer Helvetier bei uns ein: "Marcus Commodus! Was für eine Freude auch dich hier zu wissen!", begrüßte ich ihn lächelnd. "Ich fühle mich wie immer gleich wohler, wenn du da bist!", spielte ich zwischen den Zeilen auf unser letztes Zusammentreffen an. Es war ja am Ende noch schön geworden, meinte ich mich zu erinnern....

  • Nee! Da kamen sie. Beide. Zusammen. Ich versuchte mich zusammenzunehmen. "Hatte ich gar nicht erwähnt, Schatz, dass ich den beiden bereits begegnet bin?", tat ich ganz unschuldig, um nicht von diesen Neuadligen bloßgestellt zu werden. "Dein Freund Tiberius hat dafür gesorgt, dass jemand, der mich beinahe mit einem Tonkrug" Ich verschwieg, dass es nur noch die Scherben desgleichen waren. "beworfen und erschlagen hätte, seine gerechte Bestrafung erhalten hat." Ich sah den untätigen Schwätzer an. "Nicht wahr?", wollte ich dann von ihm wissen und rechnete natürlich nicht großartig damit, dass der jetzt irgendetwas Gehaltvolles dazu zu sagen hätte. Denn seit wann taten untätige Schwätzer auch mal was?!?
    Dann sah ich zur Tiberia mit ihrem unangemessenen Perlen-Schmuck. Ihre Absicht lag auf der Hand: Sie wollte mir, der BRAUT, die Show stehlen! Am liebsten hätte ich ihr allein dafür schon die Augen auskratzen können! Sie war und blieb eine arrogante, eingebildete Ziege! "Und die Tiberia habe ich in den Agrippathermen kennengelernt. Es war wirklich ganz.. unterhatsam in ihrer reizenden Gesellschaft!" Denn am Lästern über sie, da hatte ich aber hundertprozentig meinen Spaß dran! "Ich begrüße euch beide, hier, in der Casa Sergia.", wandte ich mich letztlich an die beiden Patrizier und ließ sie damit auch noch einmal wissen, wo genau sie sich hier befanden: Mein Territorium.

  • Wen ich noch nicht kannte, den musste und wollte ich natürlich kennenlernen. Aber da konnte mir natürlich nur mein werter Bräutigam weiterhelfen, der ja alle, die ich nicht eingeladen hatte, selbst irgendwie eingeladen haben und also auch kennen musste. Irgendwo erblickte ich dann aber doch noch ein Gesicht, das ich schon kannte: War ja klar gewesen, dass auch die Quintilia es sich nicht verkneifen konnte, heute nicht mal krank zu sein, sondern sich an die Einladung ihres Verlobten geklammert hatte, um mir den Tag zu vermiesen!
    "Quintilia, was für eine ausgesprochene Freude dich zu sehen, hier, in der Casa Sergia.", begann ich an der Seite meines Marcus stehend. "Ich heiße dich ganz herzlich willkommen hier!", hätte ich mein Frühstück selbst beinahe wieder hochgewürgt bei der übertrieben freundlichen Art, mit der ich zu ihr sprach. "Und du bist dann wahrscheinlich ihr Verlobter, Germanicus?", wandte ich mich dann an den und musterte ihn kurz. "Es freut mich sehr, den Lieben meiner.. Freundin einmal kennenzulernen. Herzlich willkommen!" Ganz schlecht schien es die Quintilia mit dem Kerl ja nicht erwischt zu haben.. so rein äußerlich. Immerhin wusste er sich modisch aufzumachen, war groß und sah eigentlich ganz gut aus. Wäre er kein Germanicus, ja, dann wäre er damit beinahe schon eine ganz gute Partie. Wäre. Beinahe.

  • Ja, so schwer war es ja in der Tat nicht, hier und heute Dives' liebster Großonkel zu sein. Denn wieviele Großonkel hatte er schon? Es waren, soweit er wusste, genau drei - drei Lebende wohlbemerkt. Denn natürlich sprach er nur von denen. Und einer dieser drei, Dolabella, war auch nur sein halber Großonkel über Urgroßmutter Alypia Octavia. Beziehungsweise über Großtante Iulia Gemella war er als ihr Witwer ja auch irgendwie eine Art Großonkel. Der dritte im Bunde letztlich war Großonkel Agrippa von den Matiniern. Tja, und während Dolabella mehr oder weniger bekanntlich immer mal wieder mehr oder weniger kränkelte, was zur Folge hatte, dass Dives' Kontakt zu ihm nicht der beste war, hatte sich Agrippa auf gemacht ins ferne Hispanien. Ob politisch notwenig oder nicht hatte er nicht seinem Großneffen geholfen, als der unschuldig in die Castra Praetoria gesperrt worden war. Er hatte sich nicht - jedenfalls nicht merklich - für seinen Großneffen eingesetzt in dieser Situation. Und er hatte nichtmal eine kleine Notiz für den Iulier hier in Rom hinterlassen, geschweige denn ihm auf irgendeine andere Art und Weise sein Vertrauen ausgedrückt.
    Im Gegensatz dazu, naja, Licinus: Der setzte sich in den schweren Castra-Tagen für Dives ein, sprach dem jungen Iulier keinen Atemzug später das Vertrauen und die Unterstützung in jeder erdenklichen Form aus, schrieb und antwortete auf Briefe und stand einfach mit Rat und Tat zur Seite, wann man ihn brauchte! Insofern war es wirklich nicht schwer festzustellen, dass Dives zur Zeit in Licinus einen Lieblingsgroßonkel hatte. Schade natürlich nur, dass er selbst mit dem niemals offen über die Dinge reden könnte, die ihn hier und heute gerade wirklich beschäftigten. Denn nicht nur, dass die Sergia bereits ihre Krallen in ihn geschlagen zu haben schien und er offenkundig Gefallen an seiner Großnichte in spe fand, gehörte Licinus ja einer ganz anderen Generation an! Nein, in diesem Punkt vermisste der heutige Bräutigam dann doch eher seinen Cousin Lucius Centho, auch wenn der vermutlich erst einmal eine ganze Menge zu schlucken hätte bei dieser ganzen Geschichte von Faustus bis Fausta...


    "Ich danke dir. Ich danke euch.", wandte sich Dives sodann zunächst noch gedämpft an seinen Großonkel, bevor er nach den Worten Servianus' zu den dreien insgesamt sprach. Jede Familie am heutigen Tag war schließlich besser als keine Familie. Und Centho musste etwas Gras über die Vergangenheit wachsen lassen. Das war nur allzu verständlich.




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  • "Eher des Ursprungs unserer Ehe.", korrigierte Dives den Helvetier leicht. "Zeuge des Beginns wirst du hoffentlich heute.", zwinkerte er vorgeblich locker mit einem gewitzten Lächeln. Letzteres erstarb sodann ein großes bisschen, als dieser Cousin seiner Braut von liebenden Paaren sprach. Wer heiratete schließlich schon aus Liebe? Weitaus wichtiger waren gerade in den Gesellschaftsschichten, in denen sie sich hier zu bewegen hofften, Allianzen, Bündnisse und schlichtweg Politik. Folglich auch ging der Iulier einen kurzen Augenblick in sich.
    "Diese Liebe hat sich aber auch erst entwickelt und entwickelt sich noch und beruht nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern auch auf inneren Werten, wie zum Beispiel ihrer gut situierten Verwandtschaft, darunter vor allem den Annaeern. Aber natürlich auch den Helvetiern.", rechtfertigte sich der Bräutigam, der hier nicht das Bild von sich als gefühlsduseligem Trottel aufkommen lassen wollte. Nicht zuletzt deshalb auch setzte er die inneren Werte mit dem verwandtschaftlichen Anhang seiner Zukünftigen gleich...


    "Helvetius Commodus. Welch Freude dich einmal unter günstigeren Vorzeichen zu treffen. Salve!", begrüßte Dives kurz darauf den im Verlaufe seiner decemvirischen Amtszeit in seinem Officium in der Basilica Ulpia angetroffenen Erben des helvetischen Senators Geminus. "Wessen Anwesenheit das Wohlbefinden meiner lieben Braut steigert, der steigert damit natürlich auch mein eigenes Wohlbefinden. Herzlich willkommen!", wünschte er dem Senatorenenkel und lächelte einmal mehr am heutigen Tage vor allem: ahnungslos.




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  • Noch immer an der Seite seiner Braut, um sich nicht zuletzt die jeweiligen Gäste auch gegenseitig vorstellen zu können - denn weder kannte Dives jeden Eingeladenen der Sergia, noch ging er davon aus, dass der umgekehrte Fall eintraf - erblickte der Iulier im Verlaufe des Empfangs der Gäste nun auch den ersten der eingeladenen Senatoren - Aurelius Lupus. Offensichtlich, so schien ihm, stand der Patrizier also mittlerweile wirklich wieder einigermaßen neutral zu Dives. Denn, und dies war ihm leider erst nach seinem letzten Besuch der Villa Aurelia aufgegangen, ebenjene Visitation war wohl kaum objektiv dazu geeignet gewesen, ein wirkliches Stimmungsbild des Senators zu erfassen. Gerade wenn man von einem amtierenden Magistraten etwas wollte schließlich, lag es ja nicht unbedingt fern, dass man sich diesem mitunter freundlicher präsentierte als man ihm eigentlich gewogen war. Und unabhängig davon, ob der Aurelier dergleichen zu seinen üblichen Vorgehensweisen zählte oder nicht, so war es doch im Nachhinein ein Unsicherheitsfaktor gewesen.
    Doch nun war er hier und mit ihm offenbar auch seine Verwandte Aurelia Prisca. Und eh der Iulier hier Sympathien, die er ja unter Umständen mit seiner Invitation vielleicht erspielen konnte, gleich wieder verlor, galt es selbstredend die beiden Patrizier angemessen zu begrüßen - einmal mehr selbstverständlich mit der Sergia... mit Fausta an seiner Seite. (So langsam sollte er sich wirklich mal daran gewöhnen sie so zu nennen!)


    "Salve, Senator Aurelius! Salve und herzlich willkommen! Es ist meiner Braut und mir eine Ehre und Freude gleichermaßen, dass du unserer Einladung gefolgt bist.", lächelte der Iulier ein wenig angespannt. Doch das durfte er am heutigen Tage sicherlich auch sein - beziehungsweise würde es wohl für jeden, wennauch aufgrund falscher Annahmen, verständlich sein.
    "Umso schöner selbstredend - und das darfst du gerne wörtlich nehmen, Aurelia", legte Dives vorsichtshalber seinen Arm um die Hüfte Faustas, um keinen falschen Eindruck zu erwecken, "dass er auch dich, Aurelia, hierher mitgebracht hat. Man mag es mir hoffentlich verzeihen, wenn ich dies so sage, doch du bist offensichtlich keinen Tag älter geworden, seit du einst im Theatrum Ostiensis mein Gast warst.", konnte er sich dieses Kompliment gepaart mit einem charmanten Lächeln einfach nicht verkneifen. Inwieweit es zutraf, vermochte er dabei natürlich mitnichten zu sagen. Bis auf ihren Namen und den Stoff ihres Kleides war ihm auch kaum irgendein Detail von ihr erinnerlich. Nein, vielmehr wollte er damit noch einmal dezent darauf hinweisen, dass wenigstens die Einladung an die Aurelia hier jetzt nicht unbedingt so aus heiterem Himmel kam. Man kannte sich... wennauch nur sehr, sehr oberflächlich.




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  • Da waren sie nun angekommen. Bisher hatte sich noch keine Möglichkeit ergeben sich offiziell und vor Allem gemeinsam zu zeigen. Es gab einiges Gerede und hier und da hatte sie auch davon gehört. Aber Roma würde wohl erst aufhören zu reden wenn es gestorben war. Da dieser Fall nie eintreten würde, wurde in Roma auch geklatscht und getratscht. Das gehörte einfach zusammen. Doch wieviele Nerven kostete es wenn man sich damit beschäftigte. Diese waren ihr einfach zu kostbar und so hörte sie zu, gab aber nicht all zu viel darauf. Man lebte einfach ruhiger. Als sie dann schließlich vor dem Gebäude standen, ließ sich Vespa dann an der Hand hinein führen. Es waren schon einige Gäste da und ein paar davon kannste sie auch. Ganz allein würde sie hier wohl nicht sein. Es gab welche mit denen sie später vielleicht ein paar Worte wechseln konnte.


    Dieses Vorhaben hob sie sich allerdings wirklich für später auf. Als Begleitung hatte sie natürlich nicht nur die Pflicht zu lächeln und nett auszusehen sondern auch wenn die Reihe an sie kam, Konversation zu betreiben. Meistens war sie oberflächlich, ein Plausch um sich zu begrüßen und Platitüden auszutauschen. Das kannte ja zur Genüge. Es würde sicher dennoch Spaß machen und sie konnte sicher amüsieren.

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Felix
    ...


    Felix hatte ihr extra Geld gegeben, damit sie sich eine neue Tunika kaufen konnte und er hatte gesagt, sie soll bloß nicht gewöhnlich aussehen. Also trug Morrigan heute eine Tunika, die länger war als die Üblichen Tuniken, die sie sonst bei der täglichen Arbeit trug. Die Haare hatte sie ausnahmsweise mal gebändigt und trug geflochten und im Nacken zu einem ordentlichen Knoten zusammen gesteckt.
    Vorher hatte es noch ne Predigt von Felix gegeben, dass sie sich benehmen sollte und ihn ja nicht … naja das übliche halt. So stand nun also Morrigan, für sie völlig untypisch brav mit gesenktem Blick zwei Schritte seitlich hinter Felix.
    Sie riskierte aber durchaus den ein oder anderen Blick. Sie kam nicht umhin ds geschmückte Haus zu betrachten. Ja hier wusste jemand, wie man Gäste empfing.
    Das Atrium war auch mit einer ganzen Menge von Leuten schon gut gefüllt. Bisher hatte sie zwar schon das ein oder andere Gesicht gesehen, dass sie von ihren Streifzügen über die Märkte kannte, aber niemanden den sie wirklich kannte.
    Doch da sie sah Angus, der mit seinem Dominus nun auch das Haus betrat. Ein Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie nickte ihm begrüßend zu.

  • Zitat

    Mit einem Kompliment an die Braut konnte man natürlich nie etwas verkehrt machen - vor allem, wenn ich die Braut war! Alles andere als bescheiden winkte ich ab: "Ich weiß. Aber dafür habe ich vor allem dem Schneider ja auch mehr als genug Geld in den Rachen geschmissen!", machte ich frei heraus klar, dass ich heute vor allem teuer eingekleidet war. Vielleicht nicht ganz so teuer, wie eine Senatorengattin oder die Frau eines reichen Eques, aber dich meinem Stand mehr als angemessen. Wobei angemessen jetzt natürlich auch wieder ein dehnbarer Begriff war: Bekanntlich hatte ich auf einen etwas großzügigeren Ausschnitt bestanden, um auch zu zeigen, was ich hatte. In den Augen der meisten Männer sicherlich noch angemessen, würden es bestimmt die anwesenden Frauen weniger begrüßen.


    "Na da hast du ihn aber viel zu großzügig bezahlt. Bei deiner Schönheit musste er sich ja kein bisschen anstrengen damit es gut aussieht", schob Varus noch hinterher beschloss dann aber auch das es reichte. Zu dick auftragen sollte man ja auch nicht.


    Zitat

    ...
    "Diese Liebe hat sich aber auch erst entwickelt und entwickelt sich noch und beruht nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern auch auf inneren Werten, wie zum Beispiel ihrer gut situierten Verwandtschaft, darunter vor allem den Annaeern. Aber natürlich auch den Helvetiern."...


    Varus hatte zunächst zurückgelächelt und dann weiter zugehört.
    "Und so soll es ja auch sein. Umso besser wenn man diese werte dann mit einem äußerst attraktiven Gegenpart vereinen kann. Tja und wenn dann obendrauf auch noch Liebe mit der Zeit dazu kommt. Dann ist mal wohl endgültig von Fortuna geküsst. Ich drücke euch die Daumen das es bei euch so sein wird."


    Anschließend ließ Varus dann aber auch wirklich die weiteren Gäste ans Brautpaar.
    Nachdem Aculeo mit seiner Begrüßung durch war begrüßte er diesen auch noch persönlich.
    "Salve mein Freund, heute mal nicht auf dem Sklavenmarkt? Sag einmal wie hast du die Götter denn bestochen damit sie dir solch eine Begleitung mitgegeben haben?"


    Etwas näher an Aculeos Kopf sagte er dann noch
    "Und wie fühlt sich die Auslage der neuen Sklavin an?"


    Dabei war es ihm recht egal ob die Frau an Aculeos Seite seine Worte verstand. Ging er doch davon aus das diese sehr wohl wusste was Aculeo in seinem Haus so tat. So laut das es andere Gäste aber hören konnten war die Frage nicht gestellt.

  • "Salve Dives!", grüßte er sogleich freudig zurück und wandte sich anschließend an Fausta "Auch ist es meine besondere Ehre, deine heute wahrhaft bezaubernde Braut zu begrüßen. Wir sind in der Tat schon bekannt. Sie hat einen wahrhaft bleibenden Eindruck in meinem Officium hinterlassen", begann der Tiberier so geheuchelt wie zweideutig zu erklären. "Es wird dich freuen zu hören, dass der gemeine Fensterwerfer zur Rechenschaft gezogen wurde. Ihm war allerdings die auferlegte Geldstrafe so hoch, dass er nun im Cacer vor sich hinvegetiert. Ein Schicksal, welches er zweifellos verdient in Anbetracht der schändlichen Tat, die er in deiner Gegenwart vollzog." Das verkaufte der Tiberier einfach mal als Faktum, denn er ging im Grunde davon aus, dass die Stadtwache seiner Bitte nachgekommen war, auch wenn er von dieser Stelle aus nie wieder etwas gehört hatte.


    Die Perlen an Lucia waren dem Tiberier gar nicht aufgefallen, aber er hatte leider generell keinen Blick für so etwas. Aber umso schöner, dass Dives - so zu zuvorkommend wie eh und je - seiner Schwester Komplimente machte. Wäre doch auch schade, wenn die Braut heute die Einzige wäre, der an diesem Tage seine Blicke gehörten, dachte Lepidus bei sich und lächelte zufrieden zu seiner Schwester. Anschließend an Dives gewandt, hatte er aber tatsächlich noch ein programmatisches Anliegen: "Mein Freund, auf einigen Hochzeiten ist es, wie ich hörte, durchaus üblich geworden, dass der enge Vertraute des frischen Ehemannes einige Worte an die versammelte Gemeinschaft richtet. Eine kleine Festrede, welche deine Qualitäten und deinen Lebensweg hervorhebt, um dich dann mit Glückwünschen in die Ehe zu entlassen. Falls du eine solche Rede wünschst und sie sich in den strengen Hochzeitsplan einflechten lässt, würde ich dir natürlich gerne diese Ehre erweisen." So bot sich der Tiberier zumindest erst einmal an. Das würde dann ein wenig über das bloße Verlesen des Ehevertrages hinausgehen, aber es oblag schließlich auch dem Bräutigam selbst, ob er eine solche Darbietung als angenehm empfinden würde oder ob der ständige Mittelpunkt, in dem er heute ohnehin ununterbrochen stehen würde, ihm nicht schon völlig ausreichte.



    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

  • Von der Villa Flavia aus hatte sich ein Zug aus vier Sänften und dem dazugehörigen Gefolge, welches aus einer Vielzahl von Leibsklaven, Leibwächtern und sonstigen Sklaven bestand, in Bewegung gesetzt. Nicht dass der Weg, den sie zurücklegten besonders weit gewesen wäre. Das Ziel jener Prozession lag lediglich am Fuße des Quirinals in der Via Nomentana. Dennoch war ein solcher Aufwand unverzichtbar gewesen, welcher keinesfalls in Protz oder gar Arroganz begründet war.
    Die junge Flavia, welche sich in einer der Sänften befand, war lediglich einer Einladung zur Hochzeit gefolgt und hatte dabei, da sie ungern alleine erscheinen wollte, drei ihrer Neffen davon überzeugen können, dass dies doch eine nette Gelegenheit sei, um sich unters Volk zu mischen.
    An der sergischen Casa herrschte ein großer Andrang. Offenbar hatte das Paar halb Rom zu seiner Vermählung geladen. So schob man sich langsam hinein in die Casa, in Erwartung dessen, was der Tag wohl bringen mochte, bis man es nach einer gewissen Zeit zum Atrium geschafft hatte. Domitilla ließ sich ihre Spannung nicht anmerken. Contenance hieß das Stichwort .Genau diese gedachte sie zu bewahren.

  • Zitat

    Kurz darauf traf auch ein weiterer Helvetier bei uns ein: "Marcus Commodus! Was für eine Freude auch dich hier zu wissen!", begrüßte ich ihn lächelnd. "Ich fühle mich wie immer gleich wohler, wenn du da bist!", spielte ich zwischen den Zeilen auf unser letztes Zusammentreffen an. Es war ja am Ende noch schön geworden, meinte ich mich zu erinnern....


    Commodus lächelte Fausta ebenfalls an.
    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite und ich danke dir..euch für die Einladung und Gelegenheit in deiner Nähe sein zu dürfen bei diesem besonderen Ereignis."


    Commodus kam bei der Begrüßung vielleicht einige cm näher in Faustas "Tanzbereich" als nötig und hielt ihre Hand einen winzigen Moment länger aber ansonsten benahm er sich wie jeder andere Gast auch.


    Seine Erinnerungen an ein bestimmtes vorheriges Zusammentreffen waren dagegen in diesem Moment auch etwas im Nebel. Er wusste definitiv noch das es gut begonnen hatte, sich dann etwas hinzog aber das Ende... doch es war ein sehr gutes Ende gewesen meinte auch er sich zu erinnern...



    Zitat

    "Helvetius Commodus. Welch Freude dich einmal unter günstigeren Vorzeichen zu treffen. Salve!", begrüßte Dives kurz darauf den im Verlaufe seiner decemvirischen Amtszeit in seinem Officium in der Basilica Ulpia angetroffenen Erben des helvetischen Senators Geminus. "Wessen Anwesenheit das Wohlbefinden meiner lieben Braut steigert, der steigert damit natürlich auch mein eigenes Wohlbefinden. Herzlich willkommen!", wünschte er dem Senatorenenkel und lächelte einmal mehr am heutigen Tage vor allem: ahnungslos.


    Commodus wandte sich dann dem Bräutigam zu
    "Ja solche Anlässe sind mir wahrlich lieber wobei ich mal davon ausgehe das du nicht so schnell wieder heiraten wirst. Auch dir danke ich für die Einladung und hoffe das ich stets ein willkommener Gast in eurem Haus sein werde."


    Nachdem er noch einen Moment wartete ob eine der beiden noch etwas erwidern wollte macht auch Commodus Platz für die weiteren Gäste.

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