• Einige Zeit später - es war wohl der Kälte des Winters zu verdanken, dass der Mist noch nicht bis zum Himmel stank - klopfte ein schmächtiger Junge zögernd an der Porta der Villa. Von Acanthus ordentlich angefahren stammelte er nur zusammenhanglos etwas von Vilicus, Forum und Tabula - letztere dabei überreichend - und trollte sich hernach so schnell er konnte.


    Der Ianitor las, beorderte daraufhin Phoebus zu Ali, dem Maiordomus, welcher im Ansehen der Sklaven nur geringfügig unter Sciurus rangierte - im Gegensatz zu diesem allerdings mehr Spaß daran hatte, die ihm Untergeordneten zu quälen. Gawain, einen der Hortulani, der oft zu selbstvergessen war, um seine Aufgaben geflissentlich zu erledigen, und Diomedes, einen der Custos, den manche Aufgabe bisweilen überforderte, an diesem Tage zur Straßenreinigung abzukommandieren und dabei zur Eile anzutreiben, war dem Berber eine große Freude.


    Bis der Vilicus am späten Vormittag von seinen Besorgungen zur Villa zurückkehrte wies nichts mehr auf den Mist hin, der am Morgen die Straße verschmutzt hatte.

  • Schon einen Tag später klopfte ein Bediensteter der Quatuorviri an die Porta der Villa Flavia. Sollte ihm geöffnet werden, würde er wohl sogleich sagen: "Salve, ich bin Viator im Dienste der Quatuorviri viis in urbe purgandis. Ich soll eine Nachricht an den Sklaven Sciurus übermitteln."

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    Wie stets wurde die Türe durch Acanthus, den Ianitor der Villa Flavia, geöffnet, welcher missmutig und abfällig auf den Mann vor der Porta sah und dann sein übliches "Wer bist du und was willst du?" von sich gab. Auf die Antwort schwand sein Missmut ein wenig, denn sowohl die amtliche Funktion, als auch der Name des flavischen Vilicus waren Garant dafür, dass der Ianitor eine Zurechtweisung bekommen würde, wenn er die Nachricht ungebührlich verzögerte.
    "Persönlich oder schriftlich?" fragte er daher schon eine ganze Spur freundlicher.




    IANITOR - VILLA FLAVIA

  • Auf ihn war Verlass. Pünktlich zum gegebenen Anlass erschien Dracon an der Porta der flavischen Villa. Die Gäste trafen nach und nach ein. Geduldig wurde abgewartet, bis die Porta frei war. Klopfend machte er auf sich aufmerksam.



    Sim-Off:

    Da ich kein Gast bin, gehe ich über Los..... :D

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    Acanthus hasste diese Tage. Nicht etwa weil er besonders viel zu tun hatte. Nein, das war es gar nicht. Er hasste die Menschenmassen, die an solchen Tagen an ihm vorbei zogen. Nichtssagende Gesichter von Sklaven, die ihre Herren ankündigten. Herausgeputzte Persönlichkeiten und solche, die noch daran arbeiteten.


    Gerade eben hatte er erst die Türe geschlossen, da klopfte es schon wieder. Mit demselben Missmut, dem er jedem entgegenbrachte, der es gewagt hatte, seine Fingerknöchel gegen die flavische Tür zu schlagen, öffnete er die Tür. Sein geübter Blick erfasste sofort, dass jenes glatzköpfige Individuum –zweifellos handelte es sich um einen Sklaven- gänzlich ohne herrschaftliche Begleitung erschienen war.
    „Wer bist du und was willst du?“ ,herrschte er wie üblich sein Gegenüber an und bedachte ihn dabei mit einem abschätzigen Blick.

  • Die übliche Begrüßung an der Porta. Heute durfte der unfreundlichste das Amt ausüben. Ungebetene Mitmenschen wurden gleich abgeschreckt. Das Gefühl kam jedenfalls in Dracon auf, als Acanthus in der Tür erschien und ihn anblaffte. „ Dracon, Sklave des Claudius Centho, Leihgabe für Flavia Domitilla.“ Mehr hatte ihm sein Dominus nicht gesagt. Mehr hielt er nicht für nötig. Was Dracon hier wartete erfuhr er früh genug. Eindringlich hatte in Centho davor gewarnt sich daneben zu benehmen. Er solle sich an das beigebrachte im Ludus halten.

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    Nicht im Mindesten beeindruckt, winkte der Ianitor einen Sklavenjungen herbei, der die Leibsklavin der Domina vom Eintreffen des claudischen Sklaven unterrichten sollte. Der Junge sputete sich und begab sich ins Atrium, wo er schließlich Candace fand.
    Die Leibsklavin konnte sich kurzfristig von ihrer Domina trennen und begleitete den Jungen zurück zur Tür. „Dracon!“ Die positive Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Seit dem Abend Während der Saturnalien hatte sie ihn nicht mehr gesehen. „Bitte komm doch herein! Die Domina erwartet dich bereits.“ Sie führte den Sklaven unbemerkt an den Gästen im Atrium vorbei direkt zum Servitriciuum. Dort konnte er sich vorbereiten.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Es war einer dieser Tage, in denen Sirius vor lauter Geschäftigkeit garnicht mehr dazu kam irgendwelchen Unfug anzustellen. Dies stellte seiner Meinung nach zwar eine grundlegende Gefährdung seiner Existenz dar, aber manchmal war einfach zu wenig Zeit für alles da und zuviel für garnichts, weshalb gewisse Generalstabskatastrophen schweren Herzens auf die lange Bank geschoben werden mussten. Leider.


    Dementsprechend wirkte er heute ausnahmsweise mal wie ein ganz normaler Sklave, der an der Porta der Villa Flavia anklopfte und sich nach deren Öffnung mit schon fast außergewöhnlicher Normalität nach der Möglichkeit erkundigte, einen Termin zwischen dem gewesenen flavischen und dem amtierenden duccischen Prätoren zu arrangieren.

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus



    Wie an jedem anderen Tag verhielt sich Acanthus, der Ianitor der Villa Flavia, nach dem Öffnen der Türe so schroff wie eh und je, so dass er auf das Begehr des Sirius diesen erst einmal in mürrischem Tonfall belehrte. "Es wohnen zwei gewesene flavische Praetoren in diesem Haus, Flavius Furianus und Flavius Gracchus. Welchen will dein Herr sprechen?"
    Zwar war es anzunehmen, dass ein Gespräch mit Furianus als ein solches mit dem Consular würde betitelt werden, doch Acanthus kam so allerlei unter die Nase, so dass es besser war Ungenauigkeiten zu klären bevor sie am Ende auf ihn zurückfallen würden.




    IANITOR - VILLA FLAVIA

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    "Einen Augenblick", murrte Acanthus und schloss die Tür vor der Nase des Boten...


    ... um sie einige Augenblicke später wieder zu öffnen. "Flavius Gracchus wird den Praetor in zwei Tagen de meridie empfangen."*



    Sim-Off:

    *Wann immer du beginnen möchtest.



    IANITOR - VILLA FLAVIA

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Einladung folgend, erschien Lepidus nicht allzu viele Tage nach den Feierlichkeiten, die er in sehr guter Erinnerung behalten würde. Etwas neugierig und gespannt war er ja schon, was der Flavier wohl im Sinn hatte.


    Ein Sklave kündigte seinen Herrn an der Porta an: "Lucius Tiberius Lepidus ist angekommen und wird von Caius Flavius Scato erwartet"

  • Der Wetterumschwung der letzten Tage hatte doch einigen Türsklaven ein Schnippchen geschlagen. Ähnlich wie sein aurelischer Kollege war auch Acanthus, seines Zeichens flavischer Ianitor, durch eine böse Erkältung außer Gefecht gesetzt worden. Statt seiner war einer der zahllosen Sklaven, dessen Name an dieser Stelle eigentlich unwichtig ist, zum Dienst an der Porta verdonnert.
    Gelangweilt saß er an dem Platz, an dem für gewöhnlich Acanthus seine Zeit absaß und sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens beschäftigte. Da dem Ersatzmann solche philosophischen Ergüsse fremd waren, war es in der Tat keine angenehme Aufgabe, die ihm aufgetragen worden war.
    Doch dann klopfte es endlich. Aufgeregt sprang der Sklave von seiner Bank, überlegte noch kurz, was Acanthus an seiner Stelle nun sagen würde und öffnete.
    Mit einem grimmigen Gesicht, welches er sich bei dem "Meister" abgeschaut hatte, begutachtete er nun sein Gegenüber. "Was bist du und wen willst du... äh.. ich meine natürlich 'wer bist du und was willst du'?" Auch das noch, wie peinlich! Nun ja, der Sklave, der für seinen Herrn um Einlass bat, nahm es wohl gelassen. Womöglich hatte er gar nicht seinen kleinen Fauxpas bemerkt.
    "Äh, ja sehr wohl... einen Augenblick! - Phoebus!" Der Aushilfsianitor rief nach dem jungen Sklaven, der sich sonst immer in Acanthus´ Nähe herumdrückte und die Herrschaften ins Atrium begleitete. Dieser erschien dann auch gleich und bat den tiberischen Besuch freundlich, einzutreten.
    "Bitte folge mir!" Phoebus schritt voran und führte den Besuch ins Atrium.

  • [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png

    "Ich werde meinem Herrn dies ausrichten. Vale bene..." , sprach Sirius und verschwand, um zum angegebenen Zeitpunkt mit seinem Herrn wieder auf der Matte zu stehen und diesen wie immer anzumelden...


    ... und wie immer ließ der Ianitor Acanthus den angemeldeten Besucher - Praetor und Senator zudem - gehorsam in das Haus hinein und ließ einen jungen Sklaven ihn in Gracchus' Officium geleiten.




    IANITOR - VILLA FLAVIA

  • Gemächlich schunkelte Felix Sänfte durch die Straßen Roms. Er hatte sich gut angezogen, wenn auch nicht unverhältnismäßig stark herausgeputzt. Es war schließlich lediglich ein Abendessen geplant und keine Hochzeit oder ähnliches. er trug daher eine seiner besseren Togen und wie immer seinen Siegelring mit dem Emblem des heulenden Wolfes. Natürlich, aber das verstand sich ja von selbst, war er überdies frisch rasiert.


    Nach nicht allzu langer Zeit erreichte er die Villa Flavia. Während Quintus aus der Sänfte stieg lief bereits einer seiner Sklaven zur Porta.


    Poch, Poch

  • Natürlich hatte man auch den Ianitor über das bevorstehende Eintreffen des claudischen Besuchers informiert. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er diesmal nicht ganz so grantig war. Als der claudische Sklave an der Porta klopfte, wurde ihm daher ohne Umschweife aufgemacht.
    Da der Claudier in erster Linie ein Gast des Flavius Scato war, hatte man dessen Sklaven Angus dazu verdonnert, den Besucher zu begrüßen und sich um ihn zu kümmern.


    „Salve Dominus!“, begrüßte ich den Claudier und bat ihn freundlich, doch einzutreten. „Bitte folge mir. Du wirst bereits erwartet.“ Schließlich schritt ich voran und führte den Gast zum Triclinium.

  • Als die Sänfte mit ihrer wertvollen Fracht endlich an der imposanten Porta der Villa Flavia Felix ankam, sandte die Sonne gerade noch ihre letzten Strahlen aus, obwohl sie bereits halb hinter dem Horizont verschwunden war.
    Der Sklave, welcher vor dem Aufzug hergelaufen war, stieg die Stufen zum Tor empor und klopfte.
    In der Sänfte - sie glich einer geschlossenen Kammer und feine Stoffbahnen versperrten den Blick auf die Person dahinter - saß ruhig und gelassen Flavia Flamma und wartete auf Einlass. Sie war weder nervös, noch ängstlich, denn sie wusste, dass ihre Aufmachung perfekt war: Die ägyptische Sänfte hatte sich gelohnt und verschleierte ihre Schönheit auf eine geheimnisvolle Art und Weise.
    Sie kam unangekündigt, doch wenn ihr Vater sie erst einmal gesehen hatte, so war sie sich sicher, würde er sie nicht mehr wegschicken wollen. Denn bisher war niemand in er Lage gewesen, ihrer Grazie zu widerstehen und wenn sie sich nicht täuschte, dann waren die Bewohner Roms auch nur Menschen...

    Drei der Grazien gibt's, nur eine Venus! Die Veilchen will ich zum Strauße gereicht, aber die Rose allein.

  • [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png| Acanthus


    Acanthus war nicht leicht zu beeindrucken, denn der Ianitor hatte schon sehr viel gesehen in seinem Leben an der Porta der Villa Flavia. Viele Sänften und noch mehr reiche und schöne Menschen. Auch die Sänfte, welche er an diesem Abend vor der Porta betrachtete, konnte ihn nicht beeindrucken und obwohl sie ihm einiges über ihren Besitzer verriet, zeigte er sich dem anklopfenden Sklaven so unfreundlich wie stets.
    "Wer bist du und was willst du?"




    IANITOR - VILLA FLAVIA

  • “Richte dem Hausherrn aus, dass seine Tochter Flavia Flamma soeben aus Baiae eingetroffen ist“, ertönte eine helle, herrische Stimme aus dem inneren des Wagens. So süß deren klang auch war, so streng waren doch Wort und Tonfall.

    Drei der Grazien gibt's, nur eine Venus! Die Veilchen will ich zum Strauße gereicht, aber die Rose allein.

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