Munera Tiberii Duri – Vesper – Gladiatorenspiele


  • Ab dem frühen Nachmittag, pünktlich nach dem Ende des Wagenrennens, hatten die Gladiatorenspiele begonnen. Wie es Sitte war, hatten die schwächsten Kämpfer angefangen und die ersten Kämpfe bestritten, um das Publikum immer weiter aufzuheizen. Zwischendurch waren immer wieder Artisten aufgetreten und hatten die Zuschauer mit künstlerischen Verrenkungen beglückt und vom Umdeckorieren der Arena abgelenkt.


    Als es so langsam auf den Abend zuging, kamen dann schließlich die Hauptattraktionen, die angekündigt worden waren. Unter dem Schatten spendenden Sonnensegel verkürzten gerade auch wieder einige radschlagende und auf den Händen laufende Mädchen den Zuschauern die Zeit, während im Zentrum der Arena von fleißigen Händen die erste große Attraktion der Gladiatorenspiele aufgebaut wurde: Eine große, hölzerne Brücke, der Pons.
    Die einzelnen Teile waren schnell zusammengesetzt und mittels gewaltiger Holzzapfen verkeilt, so dass die Konstruktion sehr stabil war. Anschließend wurden zwei Körbe herbeigeschleppt und je einer auf einer Seite der Brückenplattform abgeladen. Arenakenner wussten, dass hier die Verteidigungsmunition des Retiarius gelagert war: Mehr als faustgroße Steinkugeln, mit denen der Netzkämpfer die beiden Secutores, die seine Brücke erstürmen wollten, auf Abstand halten oder sogar töten konnte.

  • Von den verschiedenen Attraktionen, die an den Totenspielen zu Ehren des Tiberius Durus geboten wurden, hatte sich Cornelius Palma für einen Besuch bei den abendlichen Gladiatorenspielen entschieden. Dies lag nicht unbedingt daran, dass er den Wagenrennen oder den Tierspielen weniger abgewinnen konnte, sondern war eher pragmatischen Gesichtspunkten geschuldet: Den Abend pflegte er häufig für gesellschaftliche Verpflichtungen verschiedenster Art zu nutzen und so war es viel einfacher gewesen, eben einen abendlichen Besuch bei den Spielen zu organisieren, nachdem er den Vormittag und frühen Nachmittag noch mit Amtsgeschäften verbracht hatte.


    Die ersten Kämpfe waren schon vorüber, als er begleitet von einigen Beamten, Freunden und der obligatorischen Eskorte die kaiserliche Loge des Amphitheaters betrat.

  • Einer dieser kaiserlichen Beamten war natürlich auch Silanus, der bei einem der seltenen öffentlichen Auftritte des Kaisers natürlich nicht fehlen durfte. Für den Iunier war es außerdem, wie vermutlich auch für den Kaiser, eine sehr willkommene Abwechslung zum sonst recht stressigen Palastalltag. Daher betrat er gut gelaunt im Gefolge des Kaisers die Ehrenloge. Wie zu erwarten war brandete Jubel und Applaus auf, als sich die Zuseher der Anwesenheit des Kaisers gewahr wurden, was der Procurator mit Wohlwollen aufnahm. Er wurde immerhin nicht müde zu betonen, wie wichtig es war, dass ein Kaiser hin und wieder eine gewisse Volksnähe zeigen sollte. Was Cornelius Palma anbelangte, hatte sich auch das seit der Ernennung des Iuniers zum Procurator a libellis wesentlich verbessert, wie vor allem Silanus überzeugt war.

  • Axilla war eigentlich den ganzen Tag nur damit beschäftigt gewesen, hinter ihrem Sohn herzurennen. Mutter eines halbwüchsigen Jungen zu sein, war wohl die stressigste Aufgabe, die Axilla in ihrem Leben je wahrgenommen hatte. Und sie war nicht im mindesten darauf vorbereitet gewesen.
    Wenigstens am Abend war es heute nicht ganz so hektisch gewesen, da die Zeit zwischen dem Pferderennen und den Gladiatorenspielen gut gereicht hatte. Dennoch hätte Axilla sich durchaus noch ein wenig mehr Zeit gewünscht, um einmal ein wenig mehr essen zu können, die Zeit seit dem Frühstück war lang. Und sie wusste nicht, wie lange die Kämpfe in den Abend gehen würden und sie daher dann die Gelegenheit zur Cena hätte. Aber ihrem Sohn schien solcherlei nur sehr peripher zu beschäftigen. Der war viel mehr damit zugange, möglichst jedes Detail des heutigen Tages aufs genaueste zu inspizieren.


    Axilla und er saßen nun gemütlich auf den ihnen zustehenden Plätzen und beobachteten, wie alles für den Brückenkampf bereit gemacht wurde. So etwas hatte auch Axilla noch nie gesehen, also versprach sie sich davon durchaus etwas Spannung.
    Und offenbar ging es auch dem Kaiser so, denn jetzt am Abend war auch er gekommen. Axilla stieß Atticus darauf an und zeigte herüber, wo Bewegung in der Loge zu erkennen war. Da ließ sich nur hoffen, dass das Spektakel es wirklich wert sein würde.

  • Wie es sich für einen kaiserlichen Besuch gehörte, waren auch die Prätorianer mit von der Partie. Während einige gut sichtbar als Eskorte bereitstanden, hatten sich andere, wie üblich, in Zivil unter die Menge gemischt.
    Seneca war an diesem Tag in Zivil unterwegs, und saß auf einer der Tribünen, nicht allzu weit vom kaiserlich Tross entfernt.
    Natürlich hielt er die Augen stets offen, schielte aber auch gerne einmal auf das Spektakel welches vor ihm stattfand.

  • Als der Kaiser zu den Spielen erschienen war, hatte sich Sextus selbstverständlich zu ihm gesellt, um ihm damit überdeutlich die Ehrenposition zu überlassen. Immerhin war er eigentlich der Ausrichter dieser Spiele, aber selbst in dieser Position wollte er nicht Verwirrung stiften, wem das Publikum nun Aufmerksamkeit schenken sollte.
    So also saß er als Klient und Editor gleichermaßen schräg hinter dem Kaiser und war sich für ein kleines Gespräch nicht zu schade.
    “Ich bin sehr erfreut, Imperator Cornelius, dass dein Zeitplan dir ein wenig Zerstreuung hier erlaubt hat. Hast du schon einmal einen solchen Brückenkampf gesehen?“



    Endlich wurden auch die Kämpfer dem wartenden Publikum angekündigt. Unter lautem Beifall betrat zuerst der Retiarius die Arena, ein junger Bursche mit braungebranntem, muskulösem Körper. Sein linker Arm steckte in einer glänzenden Manica, in der Rechten hielt er einen ebenso glänzenden Dreizack. Geschickt und schnell bestieg er den Pons und stieß seinen Dreizack oben angekommen erst einmal demonstrativ so ins Holz, dass dieser mittig stecken blieb. Für den ersten Teil des Kampfes würde er ihn ohnehin nicht benötigen, so zeigte er dies aber auch ganz offen dem Publikum, welches er mit hoch erhobenen Armen dazu aufrief, ihn anzufeuern.


    Während der Retiarius das Publikum so anfeuerte, öffnete sich rumpelnd erneut das Tor, und zwei Secutores betraten grimmig und groß den Platz. Mit ihren geschlossenen Helmen mit den kleinen Sehlöchern, ihren breiten Schultern und der im Gegensatz zum Retiarius richtig bullig wirkenden Gestalt sahen sie beinahe wie Zwillinge aus. Siegessicher hoben sie synchron ihre Schwerter und grüßten so das Publikum, ehe sie an beiden Seiten zum Brückenaufgang langsam Stellung bezogen.
    Ihr Ziel würde es sein, möglichst gleichzeitig das obere Ende der Brücke zu erreichen, während der Retiarius eben das mit den Steinkugeln zu verhindern suchte. Ein Secutor allein hätte gegen den Retiarius bei dessen erhöhter Stellung kaum eine Chance. Ebensowenig hätte der Netzkämpfer kaum eine Chance, wenn beide Schwertkämpfer gleichzeitig oben ankommen würden. Dann blieb ihm nur übrig, von der Brücke zu springen und zu versuchen, noch einmal irgendwie die erhöhte Position zu erreichen.

  • Auch ohne ihn explizit zu sich zu rufen, hatte Cornelius Palma selbstverständlich erwartet, dass sein Klient und Ausrichter der Spiel zu ihm in die Loge kommen würde. Entsprechend war er auf dessen Besuch vorbereitet und erfreute sich an dem Gespräch mit ihm.


    "Die Freude ist ganz meinerseits, dass du die Mühe und auch die Kosten auf dich genommen hast, diese Spiele auszurichten. Wie ich hörte, war das Wagenrennen heute bereits ein großer Erfolg, das die Zuschauer sehr zu begeistern vermochte."


    Die Stimmung in der Arena hier schien aber kaum schlechter zu sein und so beobachtete auch Cornelius Palma erst einmal den Einzug der Gladiatoren, bevor er auf die Frage des Ausrichters antwortete.


    "Ja, einige Male. Nicht hier in Rom, aber in den Provinzen, in denen ich Statthalter war. Wenn der Statthalter zu Gast ist, lassen sich viele Städte nicht lumpen und bieten gerne ein außergewöhnliches Spektakel."

  • “In diesem Fall muss ich mir bei den nächsten von mir inszinierten Spielen wohl etwas besseres einfallen lassen“, meinte Sextus leicht verschmitzt. Auch wenn die Enttäuschung in diesen Worten gespielt war, war sie durchaus auch in gewisser Weise auch echt. Selbstverständlich hätte er dem Kaiser nur zu gerne etwas neues und außergewöhnliches gezeigt. Aber dafür reichte so eine kleine Spielerei bei den gladiatoren wohl nicht aus.



    ~~~


    Der summa rudis, der Schiedsrichter des Kampfes, erschien als letztes in blütenweißer Toga. Kurz grüßten alle Beteiligten mit ihrem erhobenen Waffenarm – oder beim summa rudis dem erhobenen Stock – den Kaiser und mit einer langsamen Drehung in alle Richtungen auch das Publikum.
    Nach diesem offiziellen Teil gab der summa rudis den Kampf dann endlich frei.


    Der Retiarius bewegte sich schnell und elegant direkt zum linken der Körbe. Ohne schwere Rüstung am Leib konnte er sich sehr frei und flott bewegen und war so selbstverständlich schneller als seine Kontrahenten. Sogleich hatte er auch eine der faustgroßen Steinkugeln gegriffen und wartete auch gar nicht lange. In derselben fließenden Bewegung noch schleuderte er sie wuchtig dem nächsten Secutor entgegen.
    Dieser hob den Schild gegen diesen Angriff und verlor so das letzte bisschen Sicht, das er aufgrund seines fast geschlossenen Helmes überhaupt noch hatte. Mit einem sehr lauten PLONG traf die Kugel auch wuchtig auf den Schild auf. Ein weiteres solches PLONG folgte auch kurz darauf mit der zweiten Kugel.
    Die Wucht durch das Gewicht der Kugel freilich zwang den Secutor dazu, seine Schritte zu verlangsamen. Mit dem Gewicht seiner Ausrüstung war ein Rennen ohnehin nicht möglich, aber so musste er noch langsamer werden.


    Auf der anderen Seite hingegen war der zweite Secutor schon gut vorangekommen. Was ihm allein aber wenig nützte. Vorsichtig näherte er sich dem oberen Ende und lugte dabei vorsichtig über den Rand seines Schildes. Aufgrund der Steigung der Brücke konnte er nicht sehen, wie weit sein Kamerad schon vorangekommen war. Er hatte nur den Aufprall der Steinkugeln gehört und konnte daher nur schätzen, dass sein Mitstreiter auf seiner Seite Schwierigkeiten hatte.
    Ein Schritt vor den anderen kam er langsam höher. Noch zwei Schritte, bis er auf das Podest oben sehen konnte. Noch ein Schritt. Jetzt!
    Was seine Augen erblickten, war der auf ihn zustürzende Retiarius, den Dreizack fest in den Händen, wie die Zacken auf sein Gesicht zuschnellten. Trafen sie die Augenlöcher, wäre sein Leben als Gladiator vorbei und er blind!
    Instinktiv zuckte er zurück und riss den Schild hoch, hörte das Schrammen und kratzen. Aufgrund der Aufgangsschräge allerdings bekam er ziemliches Übergewicht nach hinten und taumelte einige Schritte rückwärts, um sein Gleichgewicht wieder zu finden. Als schließlich auch hier eine Steinkugel auf sein Schild prallte, hatte er dazu keine Chance mehr und landete erst einmal ziemlich unelegant auf seinem Hosenboden.

  • Nachdem das Wagenrennen vorbei gewesen war, hatten Commodus, Vera beschützt von Varia, einen kleinen Imbiss zu sich genommen und anschließend auf gute Plätze für die Hauptkämpfe des Abends die Arenaränge betreten. Ihre direkten Nachbarn waren eine Frau mit einem Jungen der kurz vor oder kurz nach der Schwelle zu Mann sein stand und begeistert dem Geschehen folgte.
    Vera am Arm und in der anderen Hand eine kleine Schale mit ein paar Oliven nahm Commodus Platz.
    Soweit er sich erinnern konnte, kannte er die Nachbarin nicht und begrüßte sie daher recht neutral:
    "Salve, soweit ich weiß sind wir nicht bekannt teilen aber für die Dauer die Kämpfe diesen Rang als Zuschauer. Wenn ich mich daher vorstellen darf. Ich bin Marcus Helvetius Commodus und das ist meine Schwester Helvetia Vera."


    Varia stellte er natürlich nicht vor.

  • Der Weg zum Essen und wieder hier auf die Ränge war für Varia noch mal Anstrengend gewesen, um so erleichterter war sie, dass Vera und Commodus nun auf ihren Plätzen saßen.
    Wie schon zuvor bei Wagenrennen postierte sie sich so, dass sie alles im Blick hatte, wer sich den beiden näherte etc.
    Ihr Gesichtsausdruck war nichtssagend, aber ihr Blick war hellwach...
    Ebenso wie zuvor schon das Rennen interessierte es sie nicht, was in der Arena ablief. Das hier nun Gladiatorenkämpfe aufgeführt wurden, hatte sie aus den Gesprächen herausgehört.
    Aber aus verständlichen Gründen, ging ihr Interessen jemanden beim Kämpfen zuzusehen gen Null.

  • Am Platz angelangt, ließ Vera das Ambiente auf sich wirken. Sie registrierte Commodus Bestreben sie vorzustellen. „ Salve und einen spannenden Abend wünsche ich.“ Nahm Vera das Tun Commodus auf und setzte sich. Endlich die Gladiatoren. Mit Begeisterung wurden die Kämpfer empfangen. Vera sah wie gebannt in die Arena. Einer gegen zwei, das versprach Spannung pur. „ Sieh Commodus, wie schnell er sich bewegt. Das könnte Varia auch.“ Das Aufschlagen der Steine wurde durch das Publikum mit lauten Ausrufen kommentiert. Die Kämpfer wurden angefeuert. Die zwei Schildträger bekamen die ersten Schmährufe. Vera versuchte ruhig zu bleiben. Ihre Finger vergruben sich im Chiton. Ihre wachsende Begeisterung war nicht zu übersehen. „ Wie heißt der mit dem Dreizack? Ich weiß, ich weiß, das hast du mir alles schon ein paar Mal erklärt. Übe Nachsicht Bruder, das sind meine ersten großen Spiele.“ Schon war sie wieder vom Geschehen gefesselt und musste laut los lachen, als der Secutor nach hinten taumelte und sich in den Sand setzte.

  • Sie schaute zu Vera, als sie ihren Namen hörte. Was sagte sie da? Varia hob eine Augenbraue, bevor sie sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzertierte.
    Ab und zu riskierte sie doch eine Blick in die Arena, aber das dortige Geschehen erinnerte sie zu sehr an ihren letzten Tag in der Schule. Ihre Hände ballten sich zu Fäuste und unwillkürlich spannten sich ihre Muskeln bei der Erinnerung an.
    Sie versuchte sich zu beruhigen und ließ ihre Blicke lieber über die Zuschauer schweifen.

  • Zitat

    Original von Helvetia Vera
    Am Platz angelangt, ließ Vera das Ambiente auf sich wirken. Sie registrierte Commodus Bestreben sie vorzustellen. „ Salve und einen spannenden Abend wünsche ich.“ Nahm Vera das Tun Commodus auf und setzte sich. Endlich die Gladiatoren. Mit Begeisterung wurden die Kämpfer empfangen. Vera sah wie gebannt in die Arena. Einer gegen zwei, das versprach Spannung pur. „ Sieh Commodus, wie schnell er sich bewegt. Das könnte Varia auch.“ Das Aufschlagen der Steine wurde durch das Publikum mit lauten Ausrufen kommentiert. Die Kämpfer wurden angefeuert. Die zwei Schildträger bekamen die ersten Schmährufe. Vera versuchte ruhig zu bleiben. Ihre Finger vergruben sich im Chiton. Ihre wachsende Begeisterung war nicht zu übersehen. „ Wie heißt der mit dem Dreizack? Ich weiß, ich weiß, das hast du mir alles schon ein paar Mal erklärt. Übe Nachsicht Bruder, das sind meine ersten großen Spiele.“ Schon war sie wieder vom Geschehen gefesselt und musste laut los lachen, als der Secutor nach hinten taumelte und sich in den Sand setzte.


    Commodus verfolgte mit einem Lächeln das Tun seiner Schwester und freute sich das sie offensichtlich soviel Spaß hatte. Natürlich achtete er auch noch auf die Nachbarin damit eine Antwort von ihr nicht untergehen würde.


    "Ja das könnte Varia auch aber wir wollen sie doch nicht in der Arena verheizen oder?"


    Der mit dem Dreizack ist ein Retiarius oder meinst du seinen Kampfnamen. Den kenn ich leider nicht."


    Er blickte kurz zu Axilla rüber ob sie ihn wusste...

  • Als Axilla so plötzlich und unerwartet angesprochen wurde, war sie kurz verwirrt, lächelte dann aber höflich. “Nein, ich denke auch nicht, dass wir uns kennen. Ich bin Iunia Axilla, und das ist mein Sohn Titus Pompeius Atticus“, erwiderte sie die kleine Vorstellungsrunde. In der Tat kannte sie üblicherweise alle hier in Rom ansässigen Ritter in der Zwischenzeit, die sonst diese Ränge bevölkerten. Wenngleich sie nun nach Erringung des Ius liberorum sich auch weiter nach vorne setzen konnte als zuvor. Vermutlich war der Mann neben ihr nicht selbst ein Ritter, sondern eher Angehöriger eines solchen, oder der eines Senators, der eine Reihe weiter vorne keinen Platz mehr erhalten hatte. Heute war es doch recht voll. So oder so machte es aber nichts und tat auch nichts zur Sache. Axilla unterhielt sich ja durchaus gern, und jemand neues brachte vielleicht auch neue Themen.
    Wenngleich sie das Thema über besagte Varia nicht verstand und sich da auch gar nicht einmischen wollte. Außerdem war der junge Mann auch gleich so charmant, sie mit der anderen frage ins Gespräch wieder einzubinden, wenngleich sie hierzu auch recht wenig beitragen konnte. “Es ist einer der Gladiatoren aus Masilia, keiner der hiesigen, soweit ich weiß. Aber mein Namensgedächtnis ist hier leider fürchterlich“, meinte sie entschuldigend. “Aber schnell ist er in der Tat. Und auch nett anzusehen“, nahm sie dann auch Kontakt mit der Frau auf.

  • Zu diesem Schluß war Vera bei ihrer intensiven Beobachtung dieses Kämpfers ebenfalls gekommen. Sie lächelte bedeutungsvoll zu Axilla. „ Nett ist untertrieben. Ein Römer mit dieser Statur und dem Geschick….“ Sie hätte ihr Herz sofort an ihn verloren. Wobei hier bei diesem Anblick nicht mal die Herkunft und der Stand eine Rolle spielte. Sie konnte sich der Ausstrahlung dieses Kämpfers nicht entziehen und fieberte mit ihm mit. Bis in die Zehenspitzen gespannt verfolgte sie seinen Kampf. „ Kann man die Kämpfer auch aus der Nähe ansehen.“ Darüber wusste Axilla bestimmt am besten Bescheid. Männer interessierte das nicht.

  • Commodus fand es gut das die beiden Frauen gleich ins Gespräch kamen. Das Thema an sich fand er jetzt zwar nicht besonders gut aber es war gut das Vera Anschluss bekam. Eine Iunia war definitiv eine gute Wahl für eine Bekanntschaft und da diese offensichtlich auch Mutter von mindestens einem Sohn war sicherlich auch keine "Wilde" mehr die seine kleine Schwester zu irgendwelchen Abenteuern mit Gladiatoren verführte.


    Da die beiden Frauen nun wie gesagt scheinbar ein Gesprächsthema gefunden hatten wandte Commodus sich erst einmal dem Sohn der Iunia zu.


    "Salve Titus Pompeius Atticus. Wie gefällen dir denn die Spiele bisher?"

  • Axilla überlegte einen Moment, wie alt ihre Gesprächspartnerin wohl wahr. Sechzehn vielleicht, vielleicht ein Jahr älter oder jünger. Sie musste lächeln, wenn sie die Helvetia so reden hörte. Mit sechzehn... War ich wirklich jemals so jung? … da hatte sie eine völlig unvernünftige Affäre mit einem Griechen in Alexandria begonnen, den sie kennengelernt hatte, weil er ihr Opium eingeflöst hatte. Es war vollkommen unvernünftig und verrückt und dumm gewesen. Einfach nur dumm. Und sie hatte mehr Glück als Verstand gehabt, dass keine schlimmeren Konsequenzen daraus erfolgt waren.
    Jetzt, im reiferen Alter, konnte sie ihre Cousine Urgulania erstmals wirklich verstehen, welche Sorgen diese sich gemacht hatte und was sie befürchtet hatte. Und doch erinnerte sie sich an dieses Kitzeln und diesen Übermut und Überschwang.
    “Nunja, vor solchen Spielen geben die verschiedenen Ludi üblicherweise eine Cena, damit sich alle, die wetten wollen, die Kämpfer vorher ansehen können. Damit man sich selbst überzeugen kann, dass sie gesund sind, und klug genug für eine siegversprechende Taktik. Oder zumindest stark genug.“ Dass man – oder besser frau – bei diesen Gelegenheiten für ein wenig Entgelt die Kämpfer auch noch etwas privater und nur für sich 'begutachten' konnte, ließ Axilla hierbei mal außen vor. Der Bruder würde ihr solcherlei Informationen sonst sicherlich danken.
    “Ob der lanista dieser Gladiatoren noch länger in der Stadt bleibt und man sich die Kämpfer dann ansehen kann, weiß ich nicht. Vielleicht muss dein Bruder da einmal fragen gehen.“

  • Atticus hatte nur kurz zu den Neuankömmlingen rübergesehen und zur Begrüßung halbherzig gewunken. Sein Blick galt dem Kampfgeschehen unten, von dem er keinen Augenblick verpassen wollte. Dem Gespräch seiner Mutter hörte er daher auch überhaupt nicht zu.
    Ein wenig wurde er aufgeschreckt, als er auf einmal angesprochen wurde. Kurz zuckte er zusammen und schaute nur schnell zur Seite. Beim Antworten galt sein Blick aber schon wieder der Arena. “Es sind meine ersten, ich hab keinen Vergleich. Aber es ist spannend.“


    Sim-Off:

    Da noch nichts vorbei ist, will ich auf das abschließende Urteil jetzt noch nicht eingehen ;)

  • Commodus nickte kurz verstehend.
    "Ja seine ersten Kämpfe vergisst man wohl nie!"


    Einen Moment verfolgte er ebenso gespannt wie der Junge den Kampf. Er hatte ja gemerkt das dieser ein wenig fixiert war.
    Als es dann aber eine kurze Kampfpause gab, kein Mensch konnte ja ununterbrochen auf einen anderen einschlagen, jedenfalls nicht ohne das der Kampf innerhalb kürzester Zeit vorbei war, sprach er den Jungen noch einmal an:
    "Habt ihr die Tierkämpfe vorher auch schon verfolgt?"

  • Was ihre Nachbarin offenbarte fand Vera äußerst interessant. Wußte Commodus das nicht? Ach, sicher hatte er das wieder vor ihr geheim gehalten, weil er keine Lust hatte dahin zu gehen. Sich vorher ein Bild zu machen wäre von Vorteil. „ Naja , nach den Kämpfen sind sie sicher müde und mit den Verletzungen kein sehr ansprechender Anblick. Bei den nächsten Spielen wird sich mein Bruder um eine Einladung zu so einer cena bemühen. Ich möchte zu gern teilnehmen. So einen Kämpfer, frisch und gestärkt ganz aus der Nähe zu sehen. In seiner Nähe sein….“ Vera’s verträumter Blick sagte alles. Sie besann sich aber recht schnell. „ Heute müssen wir eben ohne Besichtigung auskommen und unseren Favoriten aus dem Bauch heraus wählen. Wobei ich den Retiarius für mich favorisiere.“
    Vera sah wie gebannt zu den kämpfenden und fragte nebenbei. „ Hast du jemals einen Gladiator aus der Nähe gesehen? Man erzählt, dass Frauen ihnen regelrecht verfallen können.“ So ganz das Kind von der Insel war sie nicht. Dazu war es ein griechische Insel, was gab es da mehr zu sagen.

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