Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)

  • Zwischen seinesgleichen hatte der Soldat ganz normal gewirkt, doch als Fango unmittelbar vor ihm stand, sah er auf einmal groß aus. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass der Mann ihm mit seinem grimmigen Starren Furcht einflößte. Als auch noch dessen Kamerad nahte, der keineswegs freundlicher dreinblickte, musste Fango den Korb und das Bündel noch fester umklammern, um das Zittern seiner Finger zu verbergen.


    "Salve, Milites", piepste er möglichst laut und deutlich. "Mein Name ist Iullus Iunianus Fango. Ich möchte um Aufnahme in die ruhmreichen Reihen der Ala II Numidia ersuchen. Dafür bin ich extra von Mantua angereist."


    Er kannte durchaus Soldaten - sein Vater war einer gewesen und hatte bisweilen den einen oder anderen Kameraden beim Heimaturlaub auf einen Besuch mit in die Villa gebracht - doch bislang hatte er nichts von ihnen gewollt. Für Fango, der es gewohnt war, dass man seinen Wünschen kein Gehör schenkte, bedeutete es Überwindung, dem Mann sein Anliegen vorzutragen.

  • Ocella hörte sich an was die Maus piepte. Innerlich musste er lachen, doch zeigte er das nicht und grimmig entgegnete er, Aus Mantua also?...soso.
    Er suchte den Blick des Bürschchen und grollte, Du bist ein Iunier...warum meldest du dich nicht bei der Legio?...sind nur ein paar Strassen weiter?!
    Es war eher unüblich, daß sich Bürger des Imperiums zu den Auxilliartruppen meldeten. Sie hatten einen zwar unberechtigten, aber zweifelhaften Ruf. Ruhm und Ehre fiel eher auf die Legio als auf die Auxilliartruppen. Und darauf waren die meisten eben aus...

  • Fango versuchte, den Stich, den er bei dieser gegrollten Information verspürte, nicht nach außen hin zu zeigen. Gut, er hätte es vielleicht nicht ausgerechnet bei der Prima zu versuchen brauchen, nur weil sein Vater dort einst diente, doch die Worte des Medicus waren eindeutig gewesen. Dass eine andere Legio Verwendung für einen Mickerling wie ihn finden würde, war zumindest unwahrscheinlich. So versuchte Fango nun, aus der Not eine Tugend zu machen:


    "Ich hörte, dass es für Reiter von Vorteil ist, klein und leicht zu sein."

  • Ocella, der den Kerl um Haupteslänge überragte musste ein Grinsen verkneifen. Natürlich du Floh,...aber du reitest ja nicht nackt,...und ich glaube ernsthaft, daß du unter der Ausrüstung zusammensacken wirst. Er klopfte ihm auf die Schulter. Wie alt bist du eigentlich? Er baute ihm eine goldene Brücke. Schließlich galt als Mindesteintrittsalter 16 Jahre. ...du siehst so aus als wärst du noch nicht trocken hinter den Ohren.
    Ernst sah er den anderen Wachposten an, einen vierschrötigen Alemannen, der bestätigend nickte.

  • Fango fiel erst jetzt auf, dass die anwesenden Soldaten logischer Weise auch Reiter sein mussten, wenn sie die Castra der Ala bewachten. Diese Männer wirkten alles andere als zierlich. Das war nun etwas peinlich. "Oh." Ihm schoss das Blut in die Ohren.


    Der Mann legte die Pranke auf seine schmale Schulter. Erst dachte Fango, nun würde man ihn grob davonschieben, weil man ihn auch hier nicht gebrauchen konnte, doch die Geste war offenbar freundlich gemeint, denn der Soldat erkundigte sich nach seinem Alter. Da spitzte Fango die Ohren. Wenn er sich für jünger ausgab, als er war, dann würde man glauben, dass er noch im Wachstum stecken würde.


    "Ich bin gerade 16 geworden", log er also und war zum ersten Mal im Leben dankbar für seine Piepsstimme und seinen fast fehlenden Bartwuchs.

  • 16? Ocellas Skepsis war greifbar. Niemals war der Typ 16...doch in diesem Fall musste der Capsarius entscheiden, vor allem dann nicht wenn der Antragsteller römischer Bürger war.In seinem Schädel summte es, wie immer wenn er eine Falle witterte. Vielleicht war das hier ja ein Test?
    Wie beiläufig sah er über den Iunier hinweg, was nicht schwer war und warf einen Blick auf die Ausfallstrasse. Es könnte doch sein, daß sich irgendwo im Sichtfeld jemand verbarg und die Szene belauschte.
    Soso...16 Lenze bist du. Er stemmte die Hände in die Hüften. ...und reiten willst du... Er zog eine Grimasse und meinte schließlich Na schön, das sollen andere entscheiden, du begibst dich zum Rekrutierungsbüro und meldest dich dann beim Diensthabenden.
    Dann machte er ihm den Weg frei.

  • Fango schrumpfte ein Stück, als der Mann seine Lüge witterte, doch netterweise ließ er ihn dennoch passieren. Vermutlich war er nicht der Einzige, der beim Alter ein wenig mogelte. Vielleicht war der Soldat vor ihm sogar einst auf die gleiche Weise zur Ala gelangt.


    "Danke", sagte Fango und folgte dem gewiesenen Weg. Dabei beeilte er sich, für den Fall, dass der Mann es sich doch noch anders überlegte.


    Rekrutierungsbüro >>

  • Auch Apuaner wollen zur Alae


    So da war er nun, vor der brühmten Alae II Numidiae, in Mogontiacum. Was für ein Glück, dass er sich einiges in Rom hatte ansparen können und sich damit ein Pferd für die Reise nach Ligurien, zu den Verwandten, leisten konnte. Genauer gesagt war er Apuaner.
    Dort hatte er sich auf zureden der Verwandtschaft auf den Weg zur Alae II Numidiae gemacht.
    Geschmeidig schwang er sich von seinem Rappen, holte einen Apfel hervor und streckte ihm diesen auf der flachen Hand hin. „So mein Großer wir sind da. Mal schauen wie es wird.“ Tisander ergriff den Zügel und trat langsam zum Tor. „Salve“, sprach er und schaute seine Gegenüber abwartend an.

  • Ocella, ziemlich übellaunig und angepisst betrachtete den Neuankömmling mit einer Mischung aus abgundtiefem Hass und der so typischem Überheblichkeit eines römischen Berufsoldaten gegenüber der indigenen Bevölkerung.
    Er baute sich vor dem Ankömmling auf und entgegnete,
    Salve, peregrinus, du stehst hier vor einem Castellum...
    Sein Blick glitt über Mann und Pferd. ...hast du dich verlaufen? Seit dieser Sache mit dem Sattel bestand sein Unterleib nur aus einem unangenehmen Druckschmerz. Wahrscheinlich,...ach was! Seine Hand ruhte auf dem Griff seiner Spatha.
    ...nun? fragte er.

  • Tisanders erster Gedanke war, was hat denn der für ein Problem? Er soll es behalten und nicht zu meinem machen. Übellaunigkeit kannte er zu genüge von den Factios. Da hatte auch jeder seinen Packen zu tragen und versuchte es an andere abzugeben. Ignorieren, einfach nur Ignorieren. sagte er sich.
    So antwortete er: „Könnte man denken, muss aber nicht so sein. Bir mir ist es nicht so. Salve erst einmal, mein Name ist Tisander und ich habe vor euch in Zukunft mit meiner Anwesenheit zu beglücken. Na wie schaut es aus, ist es dir recht?“
    Abwortungsvoll glitt sein Blick über seinen Gegenüber.

  • Ocella starrte den Kerl an als hätte ihn auf seinem Mädel gefunden. Er richtete sich ein wenig auf, was ihm gleich wieder ein fieses Ziehen in der Leistengegend verschaffte.
    Ein Scherzkeks,...sieh an. Wenngleich Ocella ebenfalls zuweilen der Schalk im Nacken saß, fand er es doch eher seltsam wenn ein Blauer in ihm den Eindruck erweckte er würde sich über ihn...oder nimmst du mich gerade auf den Arm? Duplicarius?! ertönte hinter ihm Thoralfs bassige Stimme.
    Doch Ocella brauchte jetzt keinen Sidekick und ignorierte ihn. Jedoch dürfte dem Derisor nun klar sein, daß er sich gerade mit dem falschen anlegte, falls das seine Intuition war.

  • „Was auch immer beliebt“, grinste Tisander. „Aber mit dem auf dem Arm nehmen lasse ich denn doch lieber, denn ich möchte ja bei euch aufgenommen werden.“
    Bei dem Anruf Duplicarius zuckte der Apuaner dann doch ein wenig. „Oh ein Duplicarius. Ist das so etwas wie ein Centurio? Egal ich möchte zu euch. Wie du siehst reiten kann ich. Den Rest lerne ich wohl bei euch.“

  • Was für ein Pfosten, dachte Ocellus. Vielleicht sollte er ihn hier und jetzt...?! Doch offenbar hatte Fortuna wieder einen ihrer fiesen Schliche vor. Du möchtest hier eintreten? ...für die nächsten 25 Jahre, falls du sie überlebst?
    Er machte eine kurze Geste und Thoralf baute sich neben ihm auf.
    Na schön,...dann übergib´diesem Eques deine Waffen,... Er lächelte gefährlich. Alle Waffen,...wir wollen doch nicht daß du eine vergisst und im Castellum dann dafür erschlagen wirst?!
    Ocellus trat ein wenig zur Seite und schloß Das sind Regeln, Tisander,...und ein Duplicarius ist jemand der dafür Sorgt, daß sie eingehalten werden. Thoralf trat vor und hielt eine Hand auf.Im Gegensatz zu Ocellus war seine Miene die einer Sphinx.

  • Tisander schaute fragend. Bei den Göttern was geht denn hier ab? Falls du überlebst. Hatte der Kerl eine giftige Kröte verschluckt oder schlechten Sex. „Ruhig Blut hier hast du meinen Dolch Kamerad“ Zog ihn aus dem Gürtel und reichte diesen mit dem Griff nach vorne dem Eques.
    „So das wäre es. Eques nennt man die also. Werde ich dann auch so einer? Guck nicht so, mehr gibt es nicht. Ach ja und Regeln liebe ich direkt“, grinste er seinen neuen Freund den Duplicarius an.

  • Ocella ließ sich den Dolch geben und taxierte ihn. Natürlich reichte ihm die Aussage nicht.
    Lächelnd sagte er, wie Beiläufig. Entschuldige...so gut kennen wir uns ja nun nicht...Thoralf...Filzen!
    Er reichte den Dolch weiter an die dritte Wache. ...nun, um ein Eques zu werden musste du die Eignung schaffen,...dann die Grundausbildung,...viele schöne Stunden warten auf dich in denen Männer wie Thoralf hier von uns zerlegt und nach unserem Gusto wieder zusammengesetzt werden. Er sah den Aspiranten finster an. ...und glaub´mir so etwas wie Liebe wirst du hier vorerst nicht finden. Dann machte er eine Geste die Tisander veranlassen sollte die Arme zu heben um sich einer Leibesvisitation zu unterziehen.

  • Belustigt schaute Tisander zu den Wachen. „Ich wollte auch nicht kochen und weben lernen und auch nicht das einer von euch sich mir vergnügt, liebe finde ich an besseren Orten. Warum also nimmt der Kerl nicht seine Pfoten von mir?“ Den letzten Satz stieß er grimmig hervor, als
    Thorhalf anfing ihn abzuklopfen. Er überlegte ob er diesem eine Donnern sollte, ließ es dann aber und hob die Hände hoch.

  • Ocella betrachtete das Prozedere und reagierte mit Kopfschütteln auf die Sprüche des Kerls. Hör zu Nebulo! Dabei trat er auf Armlänge an den Kerl heran.
    Ich dachte du liebst Regeln?...das ist eine davon, findet sich im Kapitel Verhalten bei der Wache, Absatz Torwache... Er nickte Thoralf zu nachdem dieser seine Visitation beendet hatte und dieser trat zurück.
    Ocella fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne.
    Du hast ein ziemlich lockeres Mundwerk, aber mir soll es recht sein, das Maul stopfen wir dir schon.
    Er trat auf die Seite und wies mit dem rechten Arm auf die Principia.
    Du gehst!, es wird im Castellum nicht von Zivilisten geritten! zu diesem gebäude, bindest dein Pferd fest und meldest dich imOfficium Dilectuum...dort wird man entscheiden ob du brauchbar für unsere Zwecke sein wirst!..und ab! Eine unmissverständliche Geste forderte den Aspiranten auf die Wache zu passieren.

  • Schnell wandte Tisander sich ab damit keiner sehen konnte wie ihm die Röte ins Gesicht schoß. Zum erstenmal in seinem Leben hatte er versucht keine Unsicherheit bei sich erkennen zu lassen. Ja es hatte ihm sogar Spaß gemacht. Bisher war er immer der Jüngste gewesen und keiner hatte ihn ernst genommen. Nein im Gegenteil, sie versuchten sich auf seine Kosten zu amüsieren.
    Eben noch hatte er sich großartig gefühlt, doch jetzt mutmaßte er, sich mit seinem Auftritt keine gute Anfangssituation beschafft zu haben.
    Sollte er doch einen Rückzieher machen? 25 Jahre waren nicht gerade wenig. Nein da musst du durch, zu Hause gibt es keine Zukunft für dich, das Stadtleben magst du nicht besonders, aber Pferde liebst du. Also los, bange machen gilt nicht.
    Sein Pferd hatte er inzwischen angebunden und trat in das Gebäude ein.

  • Wenige Tage nach meiner Ankunft in Mogontiacum trat ich den Marsch zum Lager der Auxilliareinheit an. Die ALA Numidia II war nach meinem letzten Stand das Zuhause zweier Familienmitglieder.


    Dort hoffte ich nun näheres zu erfahren. Der Marsch zog sich ein wenig aufgrund diverser Umstände die aber nicht näher beschrieben werden mussten., falls jemand neugierig war.



    So, und nicht anders, kam ich am Tor des Castellums an. Natürlich würde es genauso durch wachen am Tor unmöglich, fröhlich lustig einzumaschieren.


    " Salvete." grüßte ich die Wache.

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