Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)

  • "Hat der grad Turma Prima gesagt?"


    "Ja, er sagte, von der Turma Prima!"


    "Bei den Göttern! Die TURMA PRIMA ist zurück!"


    Unruhe breitete sich unter den Männern auf und ein sehr kleiner und dünner Eques drängelte sich nach vorn, angelockt von dem Ruf. Fango war im Moment verantwortlich für das Tor, während sein Vorgesetzter gerade irgendwo auf dem Wehrgang herumgeisterte.


    Er betrachtete das verlotterte Grüppchen und brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass das nur ein winziger Teil der verschwundenen Turma war. Aber vielleicht hatten die Männer Antworten.


    "Salve, Decurio!", rief er freudig zu dem Reiter hinauf und klopfte seine mickrige Faust aufs Herz.


    Derweil wurde der Trupp, den Atius Scarpus anführte, von den Kameraden von allen Seiten beäugt und man grüßte. Auch zusätzliche Falten und ein Bart konnten jahrelange Kameradschaft nicht ungeschehen machen, und man erkannte sich wieder. Die Freude war sehr groß.


    "Wenn ich einen Rat geben darf, Decurio, sicher wird dich zeitnah jemand sprechen wollen." Um nicht zu sagen: belagern. "Falls du ein Bad nehmen und dich ausruhen möchtest, empfehle ich dir, das gleich zu machen."


    Es würde nicht lange dauern, da würde Scarpus mit der traurigen Wahrheit konfrontiert werden. Fango machte lächelnd platz.


    "Willkommen zu Hause!"

  • " Eques. Salve" Scarpus konnte wieder einmal lächeln.

    " Es ist gut wieder daheim un nicht vergessen worden zu sein. Ich hoffe es ist alles in Ordnung."

    Kurz blickte er nach hinten zu dem unvollständigen Contubernium.

    Zwei Mann mussten hier sein. Jene die man am Fluss einer Patrouille übergeben hatte. Aber darum würde sich der Atier später kümmern. Zuerst musste er die Sachlage klären und erfahren was 8n den Monaten der Anwesenheit vor sich gegangen war.

    " Eques....? Bevor mich jemand sprechen möchte hätte ich gerne ein Gespräch mit Praefect Iunius Seneca. Und es ist sehr dringend. Ein Bad kann warten. Das ist momentan nicht das was mir abgeht."

    " Und das meine Männer versorgt werden. Ansprüche werden nicht gestellt. Wir wollen ja nicht dass sie sich an das bequeme Leben gewöhnen, oder?"

  • Diese Information war nichts, was man einem zwischen Tür und Angel sagte. Iunius Seneca war ein weitläufiger Verwandter von Fango, daher wusste er um dessen Schicksal. Er brachte es nicht übers Herz, dem Heimgekehrten die traurige Botschaft schon zu überbringen oder auch nur anzudeuten.


    "Ich rufe meinen Vorgesetzten, damit sich um alles gekümmert wird. Deinen Männern und dir soll es an nichts mangeln! Ihr habt genug gelitten. Ihr werdet bestens versorgt werden und du wirst die Gelegenheit zu einem Gespräch bekommen. Alles wird sich fügen. Einen Moment bitte!"


    Er war sicher, dass er so weit vorausgreifen durfte, denn jeder anständige Offizier würde sich gut um derart ramponierte Heimkehrer kümmern, insbesondere, wenn sie der verschollenen Turma Prima angehörten.


    Sprach`s und flitzte hoch auf den Wehrgang, um den für den Wachdienst zuständigen Offizier zu suchen.

  • Wie ein Wiesel rannte der Eques davon und ward Sekunden später nicht mehr zu sehen.

    Verwunderlich über diesen Tatendrang stülpte Atius kurz die Unterlippe nach vorne.

    Wenn das so die ganze Zeit geht wird der Bursche irgendwann an einem Herzleiden darbieten liegen. Diese rennerei kann nicht gesund sein

    Atius und seine Männer hatten eher einen gemächlich Lebenswandel gefröhnt. In den Wäldern Germaniens gab es auch nichts was ihnen Stress gemacht hätte ausser vllt einmal ein Bär der sich in der Höhle geirrt hatte oder Germanen die meinten unangenehm aufzufallen. Aber die wurden meist freundlich zum Schweigen gebracht. Ein Schwert oder Dolch an der richtigen Stelle und es war mucksmäuschen still.

    Also warteten sie noch. Zeit war für sie nicht wichtig.

    " Versorgt dann mal die Pferde. Geht in die Therma und schaut dass ihr mal wieder menschlich aussieht. Wir sind hier nun im zivilisierten Teil der Welt und nicht mehr im Wald." Scarous grinste. Der Zustand der Männer und sein eigener würde wahrscheinlich längere Zeit in Anspruch nehmen um aus den Wilden wieder ordentliche Menschen zu machen

  • Von den harmlosen Ereignissen ahnte hier niemand etwas.


    Die Gerüchte, die sich um die Ereignisse um die Turma Prima rankten, waren entgegen der Bemühungen der Offiziere zu Monstrositäten gewuchert. Inzwischen war jeder sicher, dass Germanicus Varro samt seiner Männer und samt dem Goldenen Adler in die Hände rachsüchtiger Germanen gefallen war. Wer hätte je gedacht, dass ausgerechnet Varro so enden würde? Mit dem Verlust des wie ein Halbgott verehrten Subpraefectus assoziierten manche Equites den Untergang des Imperiums. An der Grenze würde es beginnen, wie eine Nekrose fraß der Untergang sich in Richtung seines Herzens, in Richtung Roma.


    Sabaco stand allein auf der Seite des Walls, die Germania zugewandt war. Seine Gedanken galten jemanden, dessen Namen bereits langsam unter de Soldaten verblasste. Keiner der namhaften Großen, die zu Ikonen stilisiert wurden. Einer von denen, welche vom Lauf der Zeit vergessen werden würden. Vor der Mauer zog Braun der Rhenus, breit und reißend von der Schneeschmelze. Er blickte über den kahlen Winterwald am anderen Ufer, der sich braun und dunkelgrün von Horizont zu Horziont erstreckte. Irgendwo in dieser endlosen Wildnis befand sich Ocella, tot oder lebendig.


    Die Meldung des hibbeligen kleinen Eques riss ihn aus seinen schwarzen Gedanken. Die Meldung hatte es in sich.


    Sabacos schwere Schritte polterten über den Wehrgang, dann die Treppe hinunter, vor zur Porta. Der Anblick, den er am Tor vorfand, erschütterte ihn bis ins Mark. War das alles, was von der Turma Prima übrig war? War der Rest ...


    Er würgte den Gedanken ab, gab Anweisungen.


    Calones wurden gerufen, Trossknechte, welche die Pferde in Empfang nahmen, um sie für die Soldaten in die Ställe zu bringen und zu versorgen. Wer ins Valetudinarium musste, wurde dorthin geleitet. Zudem organisierte Sabaco ein paar zum Lager gehörende Sklaven, welche sich um die ramponierten Soldaten kümmern würden. Wer wollte, bekam in den Thermen Hilfe, wurde massiert, geölt und gestriegelt und vor allem rasiert, frisiert und bekam die Nägel gestutzt. Auch die Zahnpflege würde übernommen werden. Außerdem würden die Sklaven sich um die dreckigen Kleider und die verlotterte Ausrüstung kümmern.


    Es dürfte selten sein, dass eine Einheit mit solcher Fürsorge empfangen wurde, doch wenn jemand sich das verdient hatte, dann die zum Rumpf verstümmelte Turma Prima. Für Scarpus als Decurio ließ Sabaco ein gutes Essen und heißen Würzwein zum Durchwärmen vorbereiten, außerdem legte ihm jemand heiße Steine ins Bett, damit es vorgewärmt wurde, lüftete noch einmal kräftig und heizte seine Stube an. Wenn Scarpus in seine Stube kam, würde es dort wohnlich für ihn sein und nach frischem, schweren Essen und heißem Würzwein duften.


    Nachdem das alles organisiert war, was trotz des Umfangs nur wenige Sekunden dauerte - wozu konnte man delegieren - stellte Sabaco sich vor.


    "Decurio Atius Scarpus! Decurio Publius Matinius Sabaco, Turma Secunda." Er musste sich einen Moment sammeln, während hinter ihm alles in Bewegung war, was anpacken und helfen konnte, um den traurigen Rest der stolzen Turma Prima zu empfangen. Dann konnte er sich die Frage nicht länger verkneifen: "Wo ist Vexillarius Matinius Ocella? Wo ist mein Bruder?"

  • Vermutet hatte Scsrpus einen Duplicarius, höchstens einen Decurio. Aber was sich hier jetzt am Tor abspielte glich schon fast einem Heimkehrwr von einem glorreichen Feldzug. Gut ein dutzend Männer strömten aus der Castra und machten sich sofort an den Pferden und Gegenständen zu schaffen.

    Die Oferde wurde unverzüglich ins Innere geschafft wie auch sämtliche Ausrüstung der Heomkehrer. Das Contubernium wurde ebenfalls nach innen verfrachtet wobei sich der Eine und Andere sichtlich unwohl fühlte im Angesicht so vieler Menschen auf einen Haufen.

    Scarpus war sich nicht sicher ob seiner Entdcheidung wieder zurückzukehren. Im Wald hatten sie vllt alle paar Tage Kontakt zu Menschen und dass in einer Zahl die man mit einem Finger anzeigen konnte.

    Der Trubel dauerte nicht lange als einer der Offiziere an ihn herantrat und sich vorstellte.

    Die nachvollgende Frage des Matiniers verwirrte den Atier. Wovon sprach der Mann? Hatte er schon zuviel Wein intus?

    " Moment, Decurio. Matinius? Ocella war nicht bei uns in der Einheit. Noch weiß ich überhaupt etwas davon dass er vermisst wird. Wir sind seit gut einem Jahr im Auftrag des Praefectus Alae Iunius in Germania magna unterwgs gewesen. Also wäre es nun hilfreich mit mehr Informationen."

    Kurz entsann sich der Atier der Reaktion des schmächtigen Eques bei Erwähnung Iunius'. Was war da faul.....

  • Sabaco presste die Lippen zusammen, bis sie blutleer waren. Die schwarzen Stoppeln um seinen vernarbten Mund richteten sich auf. Dann fing er sich wieder.


    "Du sollst deine Informationen bekommen. Zufällig ist für morgen früh eine Besprechung zu diesem Thema anberaumt. Wenn du dich erholt hast, finde dich mit im Besprechungsraum der Offiziere ein. Dort wirst du Antworten erhalten und uns hoffentlich auch ein paar geben können. Eine schlammige Porta ist nicht der richtige Ort dafür. Wenn du noch etwas brauchst, wende dich an Eques Seius Iunianus Fango und er wird es dir organisieren. Ich habe hier noch einen Wall zu bewachen. Vale, Decurio."


    Damit ging Sabaco um die Ecke. Man hörte noch seine schweren Schritte, als er, viel langsamer als auf dem Hinweg, die Treppe hinaufstapfte und über den Wehrgang nach Norden ging, um weiter hinaus auf den Wald zu starren.


    Für Decurio Atius Scarpus sollte inzwischen seine Stube fertig vorbereitet sein.

  • Scarpus blickte dem Matinier stirnrunzelnd nach als dieser das Tor verließ. Eine weitere Frage war da aufgeworfen worden und der Atier hoffte, wie der Matinier ihm Auskunft gegeben hatte, am morgigen Tag seine Fragen zur Ansorsche bringen zu können.

    Jetzt musste er aber dafür sorgen dass das Contubernium und er wieder Salonfähig wurde. Ihn selbst war es eher egal aber da es momentan niemanden gab dem er wirklich Bericht erstatten konnte hatte er nun eben diese Zeit zu beanspruchen für sein Aussehen zu sorgen.

    Seine Männer waren bereits in der Castra und vermutlich in der Therme.

    Der Krempel war auch nicht mehr zu sehen und wurde höchstwahrscheinlich in der Fabriacae unter sie Lupe genommen. So, mit weniger Gedanken, stampfte er nun in Richtung der Unterkünfte.

  • Wallwache.


    Ein heißer Sommerwind hauchte in Fangos schweißnasses Gesicht. Die Rüstung wurde zum Backofen. Die Steine des Wehrganges reflektierten die gleißende Sonne, die in die Augen biss. Auf dem Wall gab es nirgends Schatten. Unten vor der Porta wurde gerade ein kollabiertes Pferd auf den Schlachtwagen verladen, die einzige traurige Abwechslung bisher. Salziges Wasser tropfte von Fangos Brauen, brannte in seinen Augen. Aufgrund der Hitze war jeder Eques mit sich selbst beschäftigt und die Wache wurde auch in mentaler Hinsicht zu einer Herausforderung.

  • Vor der Porta baute Scato sich auf, stemmte die Hände in die Hüften und grinste zu seinem jüngsten Bruder hinauf. Er kniff die Augen gegen die blendende Sonne zusammen. Scato hatte seine Ankunft nicht angekündigt. Mal sehen, ob Fango ihn in seiner Prätorianer-Kluft erkannte.

  • Was starrte der Kerl da unten ihn so an? Fango, der es gewohnt war, gelegentlichen Spott wegen seiner Winzigkeit ertragen zu müssen, trat an die Brüstung, um den Blick garstig zu erwidern. Doch nur einen Augenblick später wandelte der Ausdruck sich in ungläubiges Erstaunen. Eilends trappelte er die Treppe auf der Rückseite der Mauer herunter und kam wenig später aus dem Tor.


    "Was machst DU denn hier?", rief er. Obgleich er in voller Montur war und sich dienstlich verhalten sollte, konnte er seine Freude nicht verbergen. Inzwischen mochte es zwei Jahre her sein, da er den Bruder zuletzt gesehen hatte. Er schaute kurz, ob ein Offizier in der Nähe war oder irgendein Passant, vor dem man die Truppe blamieren konnte. Da das nicht der Fall war, fasste er seinen Bruder an den Schultern und grinste ihn an. "Und ist das hier eine Prätorianer-Rüstung, in der du steckst?"

  • Scato tätschelte dem Kleinen den Arm. "Das ist sie. Und ich habe dir aus Italia ein Geschenk mitgebracht. Du musst es allerdings selbst abholen. Es findet sich in der Domus Iunia." Er musterte Fango. Der Bruder sah älter aus als die zwei verstrichenen Jahre ihm hätten antun dürfen. Das Leben bei der Ala schien ihn zu fordern. Doch das gehörte alles zum Lernprozess dazu. Niemand hatte behauptet, dass es einfach werden würde. Fango würde seinen Weg gehen. "Lass uns bei Gelegenheit nach Dienstschluss mal in der Domus Iunia plauschen. Ich habe morgen einen Tag frei, nutzen wir den. Ich weiß nicht, ob wir noch dazu kommen werden, wenn hier der Orcus losbricht."


    Und das würde er.

  • Die Zeiten änderten sich manchmal schneller als einem lieb war. Unheilvoll tauchte der Decurio auf. An der Art, wie die beiden sich begrüßten, erkannte er sofort, dass es sich hier um Brüder handelte, noch bevor er die Personen identifizierte, und der Schmerz in seinem Herzen entflammte erneut. Voll Neid und Trauer beobachtete er die beiden für einen Moment, dann konnte er nicht anders, als die Idylle zu zerschlagen.


    "Du bist im Dienst, Eques", informierte er Fango über das Offensichtliche. Dann fuhr er zu dem Prätorianer herum. "Wir haben hier genug zu tun. Wenn es nichts Dienstliches zu klären gibt, verlagert das Gespräch auf eure Freizeit!"


    An einen Ort, wo er nicht sehen musste, wie Scato seinen kleinen Bruder nach langer Trennung begrüßte, während Sabacos Arme weiterhin leer blieben. Er wandte sich ab und ging, stieg die Treppe hinauf und umrundete die Castra auf dem Wehrgang bis zur Hälfte, starrte nach Osten. Hinter den braunen Fluten des Rhenus blieb Ocellas Schicksal weiterhin im grünen Labyrinth der Wälder vor Sabacos suchenden Augen verborgen. Germania Magna hatte sein Geheimnis noch immer nicht preisgegeben.

  • Scato nickte zustimmend. "Salve, Decurio Matinius. Verstanden." Er war Profi genug, den Anschiss nicht persönlich zu nehmen - er richtete sich wahrscheinlich gegen die Uniform, die er trug. Platzhirsch in Germania Superior war bislang die Ala gewesen. Dass nun die Prätorianer aufkreuzten, konnte als eine Geste verstanden werden, dass die Ala die Situation nicht unter Kontrolle hatte. Genau genommen stimmte das ja auch. Sie waren hier, um den Caesar zu schützen und den anderen Einheiten zu helfen.


    Das Cognomen ließ Scato weg, um den angespannten Sabaco nicht auch noch mit Vertraulichkeiten zu reizen. Der Decurio hatte deutlich gemacht, dass er im Dienst dafür keinen Platz sah. Scato bedauerte das, denn früher war er mit ihm gut ausgekommen. Er war sicher, er würde es auch heute noch, gäbe Sabaco ihm die Chance. Er fragte sich, woher die extreme Angespanntheit kam. Wirklich nur vom Geltungsdrang? Der Mann hatte zweifelsohne seine Fehler, war jedoch niemand, der in festgefahrenen Bahnen dachte. Die Gründe mussten tieferer Natur sein, die Scato noch nicht verstand.


    Doch das Gesamtbild ließ sich aus erster Hand in Erfahrung bringen. "Morgen Abend in der Domus Iunia, Fango?" Er hatte nicht vor, sich allein auf seine Vorgesetzten zu verlassen, was das Lagebild betraf.

  • Die Rüge ließ den ohnehin winzigen Fango noch ein Stück weiter schrumpfen. "Verstanden, Decurio", bestätigte er reumütig. Alles machte er falsch. Hoffentlich war der Decurio nicht allzu enttäuscht.


    "Machen wir so, Scato. Wir treffen uns morgen Abend in der Domus Iunia, wenn nichts dazwischenkommt. Bis dahin, vale."


    Er hätte seinem großen Bruder gern noch gesagt, dass er ihn lieb hatte und froh war, dass sie sich wiedersahen, aber das wäre zweifellos auch falsch. Sie waren keine Kinder mehr und keine Halbstarken, sie waren Männer, sie waren Soldaten, und da sagte man seinem Bruder so etwas nicht, sondern blickte überlegen in die Runde und wirkte kernig. Fango allerdings hatte eher etwas von einer Gliederpuppe, die man mit Stöcken in aufrechter Haltung fixierte, damit sie nicht in sich zusammenfiel.


    Er wollte nicht, dass Scato ging.

  • Scato blinzelte dem kleinen Bruder freundlich zu, um ihn aufzumuntern. "Ich warte auf dich."

    Damit ließ er Fango mit seinen Pflichten allein am Tor.

  • "Salve", grüßte Scato, der in seiner Diensttunika aufkreuzte. "Optio valetudinarii Iunius, Cohortes Praetoriae. Decurio Matinius erwartet mich." Er glitt von seinem Falben und hängte sich die beiden prallen Verbandstaschen, die rechts und links hinter dem Sattel befestigt gewesen waren, über die Schulter. Warum Sabaco nach ihm schicken ließ, wusste er noch nicht, darum war er auf alle Eventualitäten vorbereitet. Dass dieser nicht die Ärzte der Ala bemühte, sondern einen persönlichen Bekannten anforderte, ließ eine emotionale Beteiligung vermuten. So hatte Scato keinen Capsarius mitgenommen und ausreichend Zeit eingeplant.

  • Ein Eques nahm die Zügel des Pferdes entgegen und würde sich darum kümmern, dass das Tier gut untergebracht wurde. Die übrigen salutierten. "Salve, Optio." Fango erwiderte den Gruß stellvertretend für sie alle auch verbal. Wer ihn kannte, sah das unterdrückte Grinsen, weil sein Bruder ihn kurz besuchte. "Ich bringe dich zur Unterkunft des Decurios, dann musst du nicht erst suchen. Bitte folge mir."


  • Endlich erreichte Faustus nach einer langen Reise wieder römischen Boden. Erschöpft ritt er Richtung der Ala um seinen Bericht abzuliefern. Endlich erblickte er das Lager und ritt auf die Porta zu die von einem Soldaten bewacht wurde. Seltsam erschien es ihm das nur ein einziger Wachtposten eingesetzt war um das wichtige Tor zu bewachen. So hielt er vor diesem an und sagte: "Mein Name ist Faustus Iunius Rupa und ich bin im Auftrag des Decurio Publius Matinius Sabaco unterwegs gewesen. Ich habe wichtige Informationen für ihn die er sofort erfahren sollte." Faustus war fertig und und wäre schon längst vom Pferd gefallen. Man sah ihm an, dass er sich nur noch mit eisernem Willen Wach hielt.


  • Ein einziger war es nicht nur, der die Porta bewachte - die anderen waren nur gerade nicht zu sehen, weil sie oben auf dem Wall standen oder im Wachhaus beschäftigt waren oder gerade etwas abseits standen, so dass man sie der Porta nicht gleich zuordnen konnte. Trotzdem gehörten sie zur heutigen Wallwache. Die Soldaten waren zwar aufgrund der Seuche dezimiert, doch ganz so schlimm stand es noch nicht um sie.


    Fango betrachtete den heruntergewirtschafteten Mann mit großen Augen. "Ein Iunius? Bist du mit den Iuniern aus Mantua verwandt? Einmal die Waffen abgeben, bitte. Um dein Pferd wird sich gekümmert." Er musterte Rupa noch einmal genauer, auf der Suche nach Ähnlichkeiten zu irgendwem. "Brauchst du einen Arzt oder wird es gehen?!"

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