Officium des Praefectus Urbi

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
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    "Das klingt sehr gut Centurio. Ich kann natürlich nichts versprechen, aber könntest du dir vorstellen, zu den Urbanern zu wechseln? Eventuell verbunden mit einer Erhebung in den Ritterstand und einem damit verbundenen Tribunat?"


    Der Decimer hob eine Augenbraue an und wartete gespannt auf die Reaktion seines Gegenübers.

  • Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus
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    "Oh! Der Curator Germanicus schickt dich?" erwiderte der Scriba überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Da er wusste, dass der Germanicer und der Stadtpräfekt befreundet waren, gab es für ihn wohl auch keinen Grund, den unerwarteten Besucher nicht vorzulassen.


    "Warte einen Moment!" sagte er, während er sich erhob und im Officium des Decimers zu verschwinden. Kurze Zeit später tauchte er hinter der Türe wieder auf und machte eine einladende Handgeste. "Bitte tritt näher. Der Praefectus erwartet dich."

  • Antoninus wusste gar nicht so recht wie er seinen derzeitigen Aufwind erklären sollte. Es gab nur eine Erklärung. Fortuna lies grade ihre Hand über ihn schweben und beschenkt ihn. "Ich bin erfreut das Du dich für mich verwenden willst. Ich bin natürlich bereit, wenn ein solches Angebot von der Administratio Imperatoris käme." Er der Sohn eines Schreibers würde wohl jeden Posten nehmen um Tribun zu werden sogar in Britannien wenn es sein musste. Immerhin kam es auch drauf wo man her kam. Aber so schlecht wie er dachte war es wohl doch nicht um ihn bestellt. Ein Onkel war Präfekt ein Cousin war Senator und ein weiterer Quästor.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Oh! Der Curator Germanicus schickt dich?" erwiderte der Scriba überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Da er wusste, dass der Germanicer und der Stadtpräfekt befreundet waren, gab es für ihn wohl auch keinen Grund, den unerwarteten Besucher nicht vorzulassen.


    "Warte einen Moment!" sagte er, während er sich erhob und im Officium des Decimers zu verschwinden. Kurze Zeit später tauchte er hinter der Türe wieder auf und machte eine einladende Handgeste. "Bitte tritt näher. Der Praefectus erwartet dich."


    Ich nickte dem Schreiber zu und lächelte. Irgendwo war es mir ein klein wenig peinlich meinen Patron jetzt schon ins Spiel zu bringen aber wenn`s half... Ich mußte auch nicht lange warten als mich der Praefectus Urbi empfing.


    Ein klein wenig verhalten ging ich schließlich in das Officium des zur Zeit wichtigsten Mannes Roms.


    Salve Praefectus Urbi Decimus Livianus. Mein Name ist Hadrianus Iustus. Mein Patron der Senator Germanicus Sedulus meinte, ich solle dir zwecks eines Amtes oder einer Anstellung einen Besuch abstatten. Er hatte mit dir wohl schon einmal ein Gespräch deshalb mit dir geführt.


    Kam ich gleich zur Sache.

  • Der Decimer begrüßte seinen Gast und bot ihm einen Sitzplatz an.


    "Es ist zwar schon einige Zeit her, aber ich erinnere mich. Du bist der Klient, der schon als Director Ludi tätig war, wenn ich mich nicht irre und suchst nun wieder eine Anstellung hier in Rom? Was schwebt dir dabei vor?"

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    .....


    "Gut, dann verbleiben wir einmal so. Ich nehme an du wirst von der Administratio gegebenenfalls informiert. Sollte ich etwas hören, werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen."


    Aus der Sicht des Stadtpräfekten war das Gespräch damit beendet, sofern der Iulier nicht noch etwas vorzubringen hatte.

  • Mit dem Segen des Vorzimmer-Optios betrat Plautus das Officium des Praefectus Urbi.


    "Salve Praefectus Decimus. Ich bitte, mir nachzusehen, dass ich Deine Zeit mit einer Angelegenheit in Beschlag nehme, die eigentlich zur Zuständigkeit des Curator Aquarum gehört. Solange aber dessen Amt nicht nachbesetzt ist, bleibt mir nur der Gang zu Dir. Es geht um das Wasser Roms, um Kompetenzabgrenzungen gegenüber dem Aquarius Italiae und um rechtliche Fragen".

  • Also erst mal die Kompetenzfrage, das andere würde sich daraus ergeben, sagte sich Plautus und holte Luft.


    "Es hat Gerüchte über die Wasserqualität der Aqua Appia gegeben. Wir sind dem nachgegangen und haben eine Wasserprüfung vorgenommen. Obwohl diese Prüfung nur einen sehr schwachen Verdacht bezüglich einer Verschmutzung ergeben hat, habe ich eine Inspektion der Aqua Appia angeordnet. Ich habe diese Inspektion zunächst jedoch auf den Verlauf der Aqua Appia innerhalb der Stadtmauern begrenzt."


    Plautus hielt kurz inne, um sicher zu gehen, dass seine Problembeschreibung auch ganz bei dem Praefectus angekommen war.


    "Ich habe die Inspektion deshalb vorläufig so begrenzt, weil der Bereich außerhalb der Stadtmauern ja in die Zuständigkeit der Administratio Italiae und damit des dortigen Aquarius fällt. Dennoch habe ich vor, den ganzen Verlauf der Aqua Appia durch unsere Leute inspizieren zu lassen, also auch im Außenbereich. Ich gehe nämlich davon aus, dass Roma das allergrößte Interesse an der Funktionsfähigkeit seiner Wasserleitungen auch außerhalb ihrer Mauern hat. Daraus ergibt sich für mich auch eine Zuständigkeit der Stadt Roma. Die Administratio Italiae käme dabei nur insoweit ins Spiel, als sie benachrichtigt werden muss und falls sich aus unseren Feststellungen die Notwendigkeit für Reparaturen ergibt, dann die Kosten übernehmen muss."


    Mit einem verbindlichen Lächeln fuhr Plautus fort: "Ich wäre Dir dankbar, wenn Du meine Ansicht über die Zuständigkeiten billigen würdest, damit ich in dieser Sache fortfahren kann."

  • Livianus nickte zustimmen.


    "Ich sehe das so wie du Sergius und glaube zudem, dass unsere Kollegen aus der Provinzverwaltung keine Probleme damit haben werden, wenn man ihnen Arbeit abnimmt. Du kannst also wie geplant fortfahren. Sollte es zu einem Kompetenzgerangel kommen, so stehe ich in dieser Angelegenheit natürlich ganz hinter dir."

  • Gut, das war durch. Plautus war recht zufrieden.


    "Ich danke Dir, Praefectus Decimus. Nun, ich habe noch ein zweites Anliegen. Wir haben ja, wie ich vorhin schon sagte, den Verdacht, dass die Aqua Appia verschmutzt wurde. Wie gesagt, es ist bloß ein leichter Verdacht. Nehmen wir aber einmal an, wir hätten einen echten Fall von absichtlicher oder fahrlässiger Verschmutzung. Nehmen wir weiter an, dass wir die Beweise gesichert und den Täter dingfest gemacht haben. Dann könnten wir ihn vor Gericht bringen und ihn auf Körperverletzung oder Sachbeschädigung verklagen. Der Codex Iuridicialis sieht dafür Geldstrafen von allerhöchstens 900 Sesterzen in § 76 vor. Wenn man bedenkt, dass das Wohl der gesamten Bevölkerung von Roma davon abhängt, dass sie stets mit gesundem Wasser versorgt werden muss, dann erscheint mir eine solche Strafe geradezu lächerlich gering. Meinst Du nicht auch, dass dies keinesfalls so bleiben kann?"

  • Der Stadtpräfekt ließ sich die Worte des Sergiers kurz durch den Kopf gehen, ehe er darauf antwortete.


    "Da gebe ich dir grundsätzlich Recht, wobei ich in einem solch schwerwiegenden Fall von einer Strafzahlung absehen und eher eine genauso mögliche Freiheitsstrafe als zuständiger Richter in Betracht ziehen würde. Dann sieht das Strafmaß wieder ganz anders aus. Wobei ich dennoch deine Bedenken im Hinterkopf behalten und eventuell ein Erhöhung des Strafmaßes im Senat vorbringen werde."

  • Ein leichter Schrecken durchfuhr Plautus. Da hatte er eine Bemerkung aufgrund eines nicht allzu tiefgehenden Aktenstudiums gemacht und nun wollte der Praefectus gleich losmarschieren und den Senat belästigen. Er hob beschwichtigend die Hände.


    "Ich bitte Dich, mir noch ein kleines Weilchen Zeit zu geben, damit ich die Rechtslage in dieser Sache noch gründlicher prüfen kann. Soweit ich das überblicken kann, sind nämlich die Haftstrafen, die der Codex Iuridicialis in solchen Fällen vorsieht, auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich werde Dir oder dem Curator Aquarum dann einen entsprechenden Bericht vorlegen. Und bedenke auch, ich habe lediglich von einem hypothetischen Fall gesprochen. Wir sollten allerdings juristisch gewappnet sein, wenn dann mal ein realer Fall auf uns zukommen sollte."


    Er lehnte sich zurück und fuhr fort: "Ich will Dich ferner über ein Ereignis informieren, nur falls Dich jemand darauf ansprechen sollte. Vor einigen Tagen erschien der Primicerius a rationibus, Decimus Varenus etwas atemlos in meinem Officium. Er sagte uns, dass in der Domus Augustana das Rohr einer Wasserleitung gebrochen sei. Wir haben dort das Rohr instand gesetzt und sind wieder abgezogen, bevor der Kaiser eingezogen ist".

  • "Natürlich, Natürlich...." erwiderte Livianus auf die Bitte des Sergiers nach ein wenig mehr Zeit und den Hinweis, dass er nur von einem rein hypothetischen Fall gesprochen hatte. Dann hörte er sich den weiteren Bericht des Aquarius an.


    "Ah! Varenus, ein Verwandter von mir. Sehr gut, dann brauche ich mir keine Sorgen machen, dass meine erste Audienz beim Kaiser bereits mit einer Rüge beginnt. Gute Arbeit Sergius. Bei dieser Gegenheit werde ich den Kaiser dann auch gleich um die Nachbesetzung des Curatorenamtes bitten.


    Gibt es sonst noch etwas, dass ich für dich tun kann?"

  • Plautus erhob sich.


    "Ich danke Dir für Deine Geduld, Praefectus Decimus. Im Augenblick habe ich keine weiteren Fragen. Dann werde ich mich mal um die weiteren Details kümmern. Vale."


    Sim-Off:

    Die Chose läuft ab jetzt im Officium des Curator Aquarum weiter.

  • Gefolgt von einem unangekündigten Gast betrat der Praefectus Urbi Publius Stertinius Quartus sein Büro und nahm auf einem bequemen Stuhl Platz. Für den Gast stand ein nur wenig weniger bequemer Stuhl bereit. Ein Bediensteter huschte noch schnell dazwischen, um die Spuren des vorangegangenen Besuches zu beseitigen, dann waren die Männer unter sich.


    "Du bist also der neue Tribun Petronius", eröffnete Stertinius Quartus das Gespräch. "Du warst vorher in Aegyptus? Hattest du eine gute Überfahrt?"

  • Dicht hinter dem Stertinier kam der Petronier ins Officium und setzte sich, da er keine genaueren Befehle bekam, auf den weniger bequemen Stuhl. Natürlich - auch hier wurde Hierarchie demonstriert!


    "Ja, Praefectus."
    bestätigte er dann die Feststellung, ehe er die ersten Fragen abarbeitete, die er in die Kategorie "Smalltalk" einordnete:
    "Ich habe die Überfahrt zusammen mit der Getreideflotte durchgeführt. Ich habe die Getreideflotte genaugenommen kommandiert und es ist mir gelungen, sie ohne weitere Verluste hierher zu bringen. Davor habe ich einige Jahre bei der Classis Alexandrina Dienst getan, davor war ich Sekretär des Senators und damaligen Quaestor Principis Lucius Tiberius Lepidus."
    Er nahm die weiteren Fragen nach seiner Biographie gleich vorweg - wobei er die Episode in Mogontiacum lieber ausließ. Was interessierte es einen Consular schon, was ein junger Eques in seiner Jugend in irgendeinem Provinznest getan hatte?

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Stertinius Quartus erfreute sich an der präzisen Antwort, sowohl wegen ihrer Form als auch wegen ihren Inhalts. "Äußerst erfreulich, einen Tribun mit Kommandoerfahrung zur See zu bekommen. Ich weiß, dass viele die Flotte gering schätzen, aber von Männern, die ein Schiff unbeschadet über die See geführt haben, halte ich viel." Die weiteren Stationen der Karriere nahm er kurz Kenntnis, ging aber nicht darauf ein. Man hatte ihm die wichtigsten Stichpunkte ja schon vorher schriftlich vorgelegt. Doch diese erklärten nicht alles. "War es dein ausdrücklicher Wunsch, nun zu den Cohortes Urbanae zu kommen?"

  • Lucius zuckte mit den Schultern. Er hasste die Flotte auch. Aber er fand, dass sie auch keine schlechtere Einheit war als die Kavallerie oder irgendwelche Auxiliareinheiten in den Provinzen. Vielleicht wären die Vigiles hier in Rom etwas prestigeträchtiger gewesen. Aber man suchte es sich eben nicht aus.
    "Ich - äh - wurde nicht gefragt, Praefectus."
    antwortete er deshalb etwas unsicher auf die abschließende Frage des Stertiniers nach all den Vorschusslorbeeren. Er wunderte sich sogar ein bisschen, wie er überhaupt zu einer Beförderung gekommen war - der Praefectus Aegypti hatte ihn ja nicht sonderlich gemocht!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Diese Antwort wiederum fiel gänzlich anders aus, als der Praefectus Urbi sie sich vorgestellt hatte. Er atmete ein, hiel kurz mit leicht gespitzten Lippen die Luft an und atemete dann wieder aus. "Wir sollten trotzdem das beste daraus machen. Du wirst erst einmal Bruttius Fontanus ersetzen. Er ist der derzeitige Ansprechpartner für die Magistrate, die Unterstützung durch die Cohortes Urbanae brauchen. Später können wir dann schauen, ob wir dich anderweitig besser einsetzen können. Hättest du Interesse am Kommando über die Wachabteilung? Oder siehst du dich eher in der Verwaltung und Juristerei?"

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