ZitatOriginal von Beroe
„Es geht um Narseh,“ begann sie. „Du weißt sicher noch, der Perser aus der Taberna.“ Sie stockte kurz , hielt dabei aber weiter Augenkontakt.
„Ich sah also, wie er sich heute mit einigen Brüdern traf. Ich folgte ihnen, bis zur Werkstatt des Persers. Sie verschwanden ins Innere, doch es gelang mir, sie zu belauschen. Sie planen etwas! Sie planen etwas Schlimmes!“ Sarahs Stimme klang sehr besorgt. Nun da sie darüber sprach und ihr wieder bewusst wurde, in welcher Gefahr die Gemeinde schwebte, empfand sie ihr Hiersein wieder als gerechtfertigt. Das Gute vom Schlechten trennen. Genau das erhoffte sie sich von dem Centurio. Leuten wie Narseh und alle, die mit ihm gemeinsame Sache machten und dadurch das Überleben aller Gemeindemitglieder gefährdeten, musste Einhalt geboten werden. Deshalb war sie jetzt hier. Diese Einsicht gab ihr das Vertrauen wieder zurück, welches sie zuvor verloren geglaubt hatte.
Während Sarah sprach, trank Avianus ebenfalls etwas Posca und runzelte leicht die Stirn.
"Der, den ich mit dir gemeinsam gehen ließ …", stellte er kurz fest. Er glaubte ja, damals recht umgänglich mit den Leuten in der Taberna umgesprungen zu sein. Den Perser hatte er sogar wieder freigelassen, obwohl er zuvor mit den beiden Frauen verschwinden wollte. Sinnlose Gewalt war eigentlich nur von dem einen Christianer ausgegangen und selbst jetzt gab es auf deren Seite noch Unruhe. Wer hier also das wirkliche Problem war, stand für den Iunier längst fest.
"Ich bin dir dankbar, dass du mit diesen Informationen zu mir gekommen bist. Sei unbesorgt, wir werden uns darum kümmern", sprach er ihr dann ermutigend zu. Dafür würde er aber auch ein paar Informationen mehr brauchen, die er selbstverständlich auch selbst auftreiben könnte. Doch er konnte sich nicht vorstellen, dass das, was Sarah ihm eben erzählt hatte, alles war, was sie gehört hatte.
"Aber weißt du denn noch mehr darüber…?", fragte er deshalb, "Oder zumindest, wo sich dieser Narseh aufhält, damit ich ihn beschatten lassen kann?"