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"Schuhuu! Schuhuuuu!" rief der kleine Junge mit der Eulenmaske, und raste, die Arme weit ausgebreitet, durch die Menschenmenge, in rasantem Slalom um Beine und lange Gewänder, der johlenden Meute seinen Spielkameraden voraus.
Das Fest und der Jahrmarkt anlässlich der Quinquatrus Maiores fand statt wie jedes Jahr, auch in diesen Zeiten des Umbruchs. Rund um den Minervatempel, der schon seit etruskischer Zeit hier am Aventin stand, wimmelte es von Buden und Verkaufsständen, Ausschänken und Bühnen, zwischen denen die Menschen, Stadtbewohner aller Stände, in ihren Festtagsgewändern umherschlenderten.
Die Angehörigen der Berufe, denen die Göttin Minerva Schutzpatronin war, waren hier ganz besonders vertreten, zeigten ihre Künste, Handwerke und Kunstfertigkeiten. Und an allen Ecken gab es Eulen zu kaufen, Unmengen von Eulen, eine ganze Armada von Eulen, aus Holz und aus Ton, aus Bronze und Stein, Masken und Statuetten, Amulette und Schmuckstücke...
Eine Gruppe Flötenmusiker spielte liebliche Klänge vor dem Tempel, wo sich eine große Traube von Menschen gebildet hatte. Kleine Opfergaben wurden überall feil geboten, Wein, Räucherwerk, Früchte, Kuchen und Ölbaumzweige, und man drängte sich, sie der Göttin zu überreichen, und ihren Segen zu erbitten.
Maler präsentierten ihre Bilder, Metallkünstler boten fein ziselierte Gefäße an, eine Portraitistin fertigte für ein paar Münzen Kohlezeichnungen an, und in einer kleinen "Arena", von Weidengeflecht umgrenzt, standen sich zwei Dichter gegenüber und maßen sich, angefeuert von den Rufen der Drumherumstehenden im spontanen Reimen...
Mitspieler sind willkommen