Die Pforten Roms waren geöffnet und der neue Princeps gewählt, doch war Manius Maior dennoch nicht gewillt, Manius Minor das neuerliche Exil zu erlassen. Und so war der länglich wohlpräparierte Tag gekommen: Noch hatte Sol sich nicht über den Horizont gewagt, als ein Reisewagen vor der Villa Flavia Felix bereit stand, um den jungen Flavius gemeinsam mit den lediglich nächtens akzeptierten Lieferanten die Urbs zu verlassen und der Himmel selbst beweinte den Abschied des Jünglings mit kleinen, federleichten Tröpfchen aus der dichten Wolkendecke.
Der junge Flavius indessen zeigte keine Träne, denn grimmiger Zorn hatte seine Augen wie seinen Mund versiegelt, als er, angetan in einen Reisemantel, welcher selbstredend den Regen abzuhalten imstande war, aus der Pforte trat, um hier seinen Familiaren Lebewohl zu sagen. Hatte er sich die vorherige Nacht noch gegrämt und gehadert, all jener Vertrautheit nunmehr verlustig zu gehen, um auf ewig an einem heißen Ort jenseits des Meeres sein Dasein zu fristen, während Aurelia Prisca seinen Vater würde umgarnen und letztlich dazu bewegen, ihr oder ihrem Balg das flavische Erbe offerieren, so verblieb ihm heute nur Apathie angesichts des Unabwendlichen und jene stumme Anklage gegen den älteren Gracchus, in welcher er sich bereits seit Wochen geübt hatte.