Asteria

  • Einige Sklaven hatte Titus heute schon an den Mann oder die Frau gebracht, aber das folgende Angebot war sicherlich ein Höhepunkt seines heutigen Verkaufs, weshalb er es sich auch bis zum Ende aufgehoben hatte. Mit einer deutlichen Handbewegung ließ er einen seiner Mitarbeiter eine junge Frau auf das Podium bringen. Sie hatte schwarze Haare, graue Augen, war schlank sowie auffällig groß und schlaksig. Danach ließ sich Titus eine Tabula reichen, in der die Eckdaten der Ware aufgezeichnet waren, damit er auch ja nichts vergaß. Denn diese junge Frau konnte ihm heute nochmal richtig viel Geld einbringen.


    Kommen wir nun zum letzten Angebot des heutigen Tages! Ein wahres Goldstück, wie ihr alle sehen könnt. Dieses Mädchen ist grade mal 17 Jahre alt, kommt gebürtig aus Griechenland, genauer aus dem großen Athen. Sie ist gesund, hat makellose Haare und Haut und ist, wie ihr seht sehr, sehr ansehnlich.


    Ohne Frage würde sie einen gewissen Glanz in einem Haushalt bringen können. Besonders auch mit ihren Fähigkeiten.


    Doch sie sieht nicht nur bezaubernd aus, sie ist auch gebildet, kann lesen, schreiben und die Lyra spielen und spricht fließend lateinisch und griechisch. Mit diesen Fähigkeiten kann man sie natürlich nicht auf einem Feld oder in einer Werkstatt versauern lassen. Stattdessen eignet sie sich bestens als Haus- oder Leibsklavin, aber auch als Unterhalterin oder Gesellschafterin für vornehme Damen jeden Alters.


    Beste Ware. Dafür war Titus bekannt. Doch gute Ware hatte natürlich auch ihren Preis.


    Solch ein Schmuckstück, solch eine Zierde für jeden römischen Haushalt verkaufe ich ab einem Startgebot von 300 Sesterzen. Lasst euch dieses Angebot nicht entgehen, Bürger Roms!


    Titus warf daraufhin zuerst der jungen Frau einen Blick zu, ob sie noch irgendwas ergänzen wollte und blickte dann in die Menge, um nach Geboten Ausschau zu halten.


    Sim-Off:

    Die Auktion läuft bis Mittwoch, den 16.12.2015 um 23:59:59. Posts mit einem Zeitstempel ab einschließlich 00:00h und editierte Posts scheiden als Gebote aus.
    Bitte beachtet, dass das Gebot auch in der WiSim geleistet werden muss!

  • Es war wieder einer dieser Tage an denen sich Scato ein wenig langweilte. Seine Amtszeit als Vigintivir neigte sich dem Ende zu und seine Quaestur stand unmittelbar bevor, und auch wenn seine Wahl nicht mehr die überwältigenden Zustimmungsraten bekam wie seine erste Amtszeit, so hatte der Patrizier doch schon vor sich zu belohnen.
    In einer Sänfte ließ er sich zum Sklavenmarkt bringen und schaute sich das ganze Elend einmal an. Meist waren nur billige Arbeitssklaven zu verkaufen, Ware welche man auf den Feldern und in den Minen gut gebrauchen konnte, aber welche Scato für sein ästhetisches empfinden nicht unbedingt in der Villa Flavia Felix wissen wollte, immerhin hatte er ein gewisses Image zu verteidigen, und da umgab er sich natürlich gerne mit schönen Dingen.


    Die letzte Sklavin die zum Verkauf stand weckte daher seine Aufmerksamkeit obgleich er schon im Begriff war sich wegtragen zu lassen stoppte er seine Träger mit einer stummen Handgeste und lüftete den Vorhang ein wenig um einen besseren Blick auf die Frau erhaschen zu können. Kühl musterte er die Frau, hörte sich ihre Talente an, und rief dann einen seiner Leibsklaven heran um ihm etwas ins Ohr zu flüstern nur um sich anschließend wiederzurückzulehnen und den Vorhang wieder zu schließen.


    Der Sklave bahnte sich derweil seinen Weg durch die Menschentraube, "Mein Herr, Caius Scato aus dem Hause der Flavier, bietet 320 Sesterzen."

  • Deja Vu?????


    Schlief ich und erwachte gerade aus einem oder befand ich mich in einer Zeitschleife? Dies und vieles anderes bedurfte einer dringenden Klärung. Nur....wer könnte mir die Antworten geben?


    Jedenfalls stand ich hier am Markt und die junge Sklavin am Podium. Und...der Flavier war ebenfalls hier....meine Stirn runzelte sich ein wenig.


    500 Sesterzen, Titus. 500. Schreib das auf begann ich nun mit meinem ersten Gebot. Dass ich wieder die Sklavin mit Fragen löchern würde unterließ ich. Wer wusste schon welche Auswirkungen dies auf die Zeitlinie haben würde...hatte echt keine Lust wieder hier zu stehen und von vorn alles durchzumachen

  • Ein junges, griechisches Mädchen? Das hörte sich tatsächlich interessant genug an, dass auch Avianus in der Nähe des Podiums stehengeblieben war und lauschte, was es über das hübsche Ding zu wissen gab. Sich irgendwann einmal eigene Sklaven anzuschaffen, anstatt ständig auf jene in der Domus zurückzugreifen, wäre bestimmt nicht blöd. Außerdem konnte sie lesen und schreiben, beherrschte Griechisch und Latein, und wäre Sibel damit bestimmt eine Hilfe. Grübelnd stand er da und fragte sich, was seine Frau wohl davon halten würde, wenn er ihr, der ehemaligen Sklavin, eine Sklavin besorgte.
    Schlussendlich fand er aber doch, dass es ja etwas ganz normales war, als Frau eines Römers eigene Sklaven um sich zu haben und als Teil seiner Familie hatte sie sich daran zu gewöhnen. Abgesehen davon könnte sich das Mädchen sogar glücklich schätzen, in seiner Familie zu landen, soviel stand schon einmal fest, und müsste sich keine Gedanken darüber machen, als Lustobjekt oder hübsche Deko zu enden. Was er brauchte war jemand, der fähig und willig war, seiner schwangeren Liebsten die nächsten Monate ein wenig leichter zu machen und ihr später auch mit dem Kind unter die Arme zu greifen.
    Anders als er es an anderen Tagen womöglich getan hätte, an denen er lediglich den Beobachter gespielt und sich am Rande des Geschehens aufgehalten hätte, ging er ein Stück näher ans Podium. "550 Sesterzen", verkündete er und musterte das Angebot genauer. "Nenn mir deinen Namen. Hast du schon einmal in einem Haushalt gedient?", fragte er die Sklavin.

  • Aaaaaja. Der Centurio war nun auch da. Somit wäre es komplett..oder nein. Der junge Mann der sich, im Traum oder Real, gleich von Beginn an hineingesteigert hatte...ich lachte kurz auf....hineimgesteigert...Schenkelklopfer....fehlte noch. Und zu guter letzt die junge Dame...


    "600 Sesterzen" mein Arm ging hoch um auch visuell das Angebot erkenntlich zu machen.

  • Hätte sie es geschafft, die Arme rotzig vor der Brust zu verschränken, hätte sie es getan, allerdings hinderten Fesseln sie daran, und der Sklavenhändler hätte ihr dafür auch sicher einen Schlag verpasst, oder einer der Assistenten hätte ihr zugezischt, dass sie gefälligst Haltung annehmen sollte. Aber für eine Sklavin gebührliche Haltung, nicht stolz nach vorne gerecktes Kinn, durchgedrückter Rücken und mit einem von Abfälligkeit durchzogenem Blick - wo man jeder Zeit ein dezentes Augenrollen erwarten würde. Auch wenn man ihr immer zugeraunt hatte, zu lächeln - denn hübsche Zähne hatte sie schließlich - konnte sie sich nicht wirklich dazu überwinden. Immerhin, Tranquillus pries ihre Talente gut genug an, dass dies nicht wirklich ins Gewicht fiel. Mehr Wert als die übliche Haussklavin, die eventuell in einer Küche Töpfe schrubbte, hatte sie ohnehin.


    Das zeigten auch die Gebote, die ersten trudelten knapp nach Bekanntgabe des Startgebotes ein, eines vorgetragen vom Sklaven eines wohl vermögenden Herrn, das noch niedrig genug fiel, und nur kurz danach von einem jungen Herrn erhöht zu werden, auf stolze 500 Sesterzen, kurz danach 550 Sesterzen, zusammen mit einer Frage. Asteria neigte den Kopf, dass ihr eine störende Locke ins Gesicht fiel, und sie verbot sich, sie wegzupusten.
    "Nein, Herr", gab sie so neutral wie es mit ihren ewigen sarkastischen Unterton möglich war zur Antwort.
    "Ich war bis vor kurzem erst keine auch Sklavin, allerdings weiß ich, wie man einen Haushalt führt." Das Haus ihres Vaters war denkbar klein gewesen, und nachdem ihre Mutter verblichen war, war die älteste Magd wohl auch sowas wie die Amme und Gouvernante geworden, die ihr das beigebracht hatte. Asteria war denkbar unerfahren darin, aber es war wohl besser, seine Fähigkeiten zu über- als zu untertreiben.
    600 Sesterzen von dem, der gerade eben schon 500 Sesterzen geboten hatte, und Asteria hob die linke Augenbraue in seine Richtung, begleitet mit einem Schmunzeln um die Lippen.



    Sim-Off:

    Tut mir Leid, ich war die vergangenen Tage abwesend.

  • Scipio schaute bereits eine Weile zu, als er Interesse an der jungen Sklavin entwickelte.
    Er schickte Broka vor, sicher war sicher, und lies sein Angebot übermitteln.
    "750 Sesterzen!"


    Dann schaute er sich um, anscheinend gab es ein paar Mitbieter, darunter auch ein Centurio den er bereits kannte. Mal sehen wie sich das Gebot entwickeln würde, Marcus hatte sich bereits einen Betrag ausgedacht bis zu dem er bereit war mitzubieten.

  • Zapp.....und schon war der junge Mann da. Genauso gekleidet, mit dem gleichen Ausdruck im Gesicht und dem gleichen Sklaven den er auch wie beim 1. Durchlauf vorschickte. Irgendwie freute es mich dass das alles so eintraf wie es mir, ich war nun im Glauben gefestigt, geträumt war. Die Gebote waren verhaltener...ein nicht ausser Acht zulassender Umstand.


    Tjooo....nun standen wir so rum, gafften auf das jumge Fräulein wie Greise auf die Tochter des netten Bauern und gaben damit an sich eine junge Frau "leisten" zu können....


    Meine Stimmung schlug um...gerafe eben noch fròhlich, unbeschwert und geradezu jungfräulich, kippte sie nun ins sarkastische....


    "Ich biete 800 Sesterzen." Der hastige Blick den ich in Richtung Sklavin warf kostete mich nun ein recht freundliches Lächeln. Ihr Schmunzel hob meine Laune wieder etwas...aber wirklich nur etwas.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Scipio
    Scipio schaute bereits eine Weile zu, als er Interesse an der jungen Sklavin entwickelte.
    Er schickte Broka vor, sicher war sicher, und lies sein Angebot übermitteln.
    "750 Sesterzen!"


    Dann schaute er sich um, anscheinend gab es ein paar Mitbieter, darunter auch ein Centurio den er bereits kannte. Mal sehen wie sich das Gebot entwickeln würde, Marcus hatte sich bereits einen Betrag ausgedacht bis zu dem er bereit war mitzubieten.


    Gaius schlenderte durch die Märkte, als ein Sklavenauktion seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er näherte sich langsam und beobachtete zuerst das Geschehen auf dem Podium. Eine junge, nicht gerade redselige Sklavin sollte verkauft werden. Das sie ausgesprochen hübsch war konnte der junge Prudentier selbst sehen, doch die gute Bildung, welche der Händler hier anpries, hatte die Sklavin bisher nicht unter Beweis gestellt. Als sie schließlich von sich Preis gab noch nicht lange Sklavin zu sein, wanderte seine linke Augenbraue nach oben und erzeugte ein nachdenkliches Stirnrunzeln. Das klang eher nach viel Arbeit, die man in dieses Mädchen investieren musste, als nach einer gutausgebildeten Sklavin, die derartige Preise rechtfertigte, wie sie hier bereits gerufen wurden. Von einer ausgebildeten Gesellschafterin für vornehme Damen war diese Sklavin vermutlich so weit entfernt wie Gaius von einer Karriere beim Militär oder in der Politik.


    Gespannt ließ der junge Mann seinen Blick über die Bieter schweifen um zu sondieren, was für Leute hier am bieten waren. Und schon hatte er zumindest ein bekanntes Gesicht entdeckt. Der junge Decimus Scipio, der seit kurzem in ihrer Casa wohnte und den Gaius bei seiner Ankunft ebenso kurz kennengelernt hatte. Seit dem war er dem Enkel des großen Triumphators Meridius aus dem Weg gegangen. Seine Mutter hatte zwar gemeint, dass er sich ein wenig um den Neuankömmling kümmern sollte, doch irgendwie hatte ihm die Motivation dazu gefehlt. Das er hier jedoch nun recht großzügig mitbot weckte genügend Interesse bei Gaius, so dass er von hinten auf ihn zuschritt, sich neben ihn stellte und ohne große Begrüßung und mit einem Hauch Spott in der Stimme meinte "Na Decimus?! Haust du das Geld deines Großvaters auf den Kopf?"

  • 800 war das Gebot der Stunde. Scipio überlegte kurz, gab Broka nicht ein sondern zwei Zeichen und der Hühne legte mit dem Gebot nach. "1000 Sesterzen!" Das wäre doch gelacht wenn er die Sklavin nicht bekommen würde, auch wenn langsam aber sicher der Punkt erreicht wurde wo er nicht mehr viel Spielraum hatte.


    Dann hörte er eine Stimme neben sich, eine bekannte Stimme aber nun auch keine die er direkt jemand zuordnen konnte. Er drehte sich um und da stand Prudentius Primus, mehr oder minder ein Teil der Familie, eher minder wenn es nach Scipio ging.
    "Ach schau an, der feine Herr wagt sich mal unter die einfachen Leute. Na, war dir das Leben in der Casa nicht mehr gut genug? Wobei nein, entschuldige, du hast ja Angst vor Menschen und gehst deswegen nie raus."
    Soviel dazu, er kannte zwar Primus kaum, aber der Prudentier war ihm von Anfang an etwas unsymphathisch, da änderte auch nichts daran dass er Livianus Stiefsohn war.
    "Und nein ich gebe nichts von Großvaters, oder Vaters, Geld aus. Und selbst wenn, dich dürfte es kaum stören, du hast damit ja nichts zu tun."


    Dieser Prudentier, immerhin nur wenig jünger wie Scipio selbst, war schon ein komischer Vogel. Redete kaum, ging selten aus dem Haus, aber nun hier auf dem Markt stehen und große Töne spucken...."Was treibt dich überhaupt hier her?"

  • Flankiert von meinen Custodes über den Markt schlendernd, fiel mein Blick auf eine weiße Katze, ein geschmeidiges Tier, das auf Samtpfoten lautlos hinter einen Stand huschte. Ich sah mich um, und....
    ...und mein Blick fiel auf eine weiße Katze, ein geschmeidiges Tier, das auf Samtpfoten lautlos hinter einen Stand huschte. -
    Irritiert blieb ich stehen, rieb mir die Augen. Was... was machte ich eigentlich hier auf dem Markt? Heute morgen, da hatte ich zwar noch überlegt, einen Abstecher auf den Sklavenmarkt zu machen – nachdem der letzte nicht gerade ergiebig gewesen war... – und ich hatte noch geschwankt... dann aber beschlossen, dass ich zu viel zu tun hatte, darauf war ich in die Castra gegangen, und den ganzen Tag nicht mehr rausgekommen... beziehungsweise.... erinnerte ich mich zwar an einen solchen Ablauf... mußte aber zugleich feststellen, dass ich hier ganz eindeutig auf dem Sklavenmarkt stand und somit irgendwas mit der Erinnerung nicht stimmen konnte. Und während ich dies realisierte, löste sich die alte Erinnerung unmerklich auf, wie Nebel im Wind, und jetzt war mir natürlich auch wieder präsent, dass ich heute mittag dann ganz spontan beschlossen hatte, dass die Castra nicht untergehen würde, auch wenn ich mal ein Weilchen nicht da war. Jetzt fügte sich alles wieder zusammen... nur so ein latentes, leises Unbehagen blieb.


    Ich trat zur laufenden Versteigerung, grüßte ein bekanntes Gesicht...

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    "Salve Germanicus Aculeo! Was für ein merk... - ähm, was für ein schöner Tag. Und so mild für die Jahreszeit. Ich wollte wir hätten dieses Wetter zur Imagoweihe gehabt. Aber zu den Saturnalien soll es ja leider wieder kälter werden."


    Die Sklavin präsentierte sich sehr anmutig. Etwas zu stolz vielleicht – aber das unterstrich ja eher den Nimbus der gebildeten Luxussklavin. Freigeboren allerdings...


    Zitat

    Originale von Marcus Decimus Scipio und Gaius Prudentius Primus


    Auch die beiden Jünglinge unserer Familie (erweiterten Flickenteppich-Familie) hatten sich unter die Menge gemischt, und standen einträchtig – oder nein, so wirklich einträchtig sah das nun auch wieder nicht aus – nebeneinander. Grüßend hob ich die Hand.
    "Scipio, Primus, salvete. Da habt ihr ja was schönes gefunden."
    Womit ich natürlich meinte, dass eine gebildete Griechin doch immer eine Zierde war. Wenn sie denn hielt, was der Händler versprach.


    "Mädchen!" rief ich die Sklavin an, "Zeig uns was du kannst und rezitiere uns etwas griechische Lyrik!"

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Scipio


    Chapeau Decimus! Auf den Mund gefallen war er schon mal nicht. Auch wenn Gaius das mit dem Geld nicht ganz glaubte, denn woher sollte Scipio das Geld denn sonst haben, stand der doch erst kurz vor dem Eintritt in das Erwachsenenleben wie Gaius selbst. Und ohne Posten oder Amt keine eigene Kohle - so einfach war das. Ein Umstand der Gaius bisher nicht allzu viel ausgemacht hatte - lebte es sich bisher doch recht gut vom üppigen Wohlstand seines Stiefvaters und dem Geld, dass sein Großvater noch extra zuschoss - in letzter Zeit aber einen immer unangenehm werden Beigeschmack bekam. Er wollte endlich auf eigenen Füßen stehen und sich aus dieser Abhängigkeit befreien. Und vor allem wollte er aus dieser Casa ausziehen.


    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Vorerst wollte der Prudentier die Frage nach Scipios Geld auf sich beruhen belassen und auf dessen Gegenfrage antworten, als das nächste Familienmitglied ebenso unerwartet hinzutrat, wie er selbst gerade erst. Zu Gaius Überraschung, oder eher Schrecken, war es sein quasi "Stief-Adoptiv-Bruder" oder so in der Art. Ihm war er seit seinem Einzug in die Casa besonders aus dem Weg gegangen. Das war nicht besonders schwierig gewesen, da Gaius in letzter Zeit oft in Oberitalien bei seinem Großvater weilte und Serapio ausgesprochen viel Zeit in seinen Dienst bei den Prätorianern investierte. Während er beim Enkel des Triumphators noch eine Recht große Lippe riskiert hatte, war dieser Decimer nun schon ein ganz anderes Kaliber und was Gaius besonders aufstieß, ein ebenso fast schon vergöttlichtes Familienmitglied dieser erlauchten Gens, in die seine Mutter eingeheiratet hatte. Ziemlich kleinlaut und kurz angebunden antwortete er daher auf den Gruß "Salve Serapio." Irgendwie war ihm dieser Serapio von Anfang an nicht ganz Koscher gewesen. Ein ziemlich merkwürdiger Kerl.


    Er sah ein wenig verlegen zwischen den beiden Decimern hin und her, die nun in der Überzahl waren und wartete dann gespannt darauf, was die Sklavin auf Serapios Frage antwortete. Sollte er sich in ihr getäuscht und es sich tatsächlich um eine Gesellschafterin für vornehme Damen jeden Alters handeln, dann wäre sie ja vielleicht ein nettes Geschenk für seine Mutter. Immerhin standen die Saturnalien vor der Türe.

  • Im Gegensatz zu Primus schaffte es Faustus nicht im Ansatz sich unbemerkt zu nähern. Das lag zum einen an den Custodes, zum anderen daran dass er bereits lautstark einen bekannten begrüßte, und sich kurz danach näherte.
    "Salve Faustus. Ja, sie hat was, ich hab mal darauf geboten, wir liegen vorne. Aktuell liegt das Gebot bei 1000."


    Er zeigte auf den Hühnen Broka, der weiter vorne stand und dort die Gebote abgab.
    "Broka reagiert auf Zeichen von mir, vielleicht bemerkt es niemand wer da gerade bietet. Du kennst ja Broka, oder?" Er war ja nicht zu übersehen, jeder Römer schaute ihn verwundert an. Dann zeigte er auf den Mann, den Faustus eben begrüßt hatte.
    "Wer genau ist das? Ich hab nur Germanicus verstanden, Livianus hatte diese Gens erwähnt als wir über meinen Start in die Karriere gesprochen haben."

  • Anscheinend hatte sich heute halb Rom vor Tranqillus' Stand versammelt. Da waren etwa der junge Decimus, der derzeit mit satten 1000 Sesterzen aufwartete, der Germanicus, der wie er am Consilium teilgenommen hatte, dazu kam jetzt noch Decimus Serapio, und so langsam fragte er sich, ob er bei der Konkurrenz überhaupt mithalten wollte. Denn wenn er den Zuschlag bekam, würde es definitiv nicht billig werden.
    Keine weiteren Fragen stellend, weil der Decimus sie aufforderte, ihr Wissen und Können zur Schau zu stellen, meinte Avianus nur, bevor er ein wenig vom Podium zurücktrat: "Gut, zeig uns was du kannst."
    Wenn er sich entschloss, Scipio zu überbieten, würde das griechische Mädchen auf jedenfall ein Saturnaliengeschenk werden. Er war bei weitem nicht arm, aber nur so aus einer Laune heraus würde er kein kleines Vermögen ausgeben.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Decimus grüsste ich nun freundlich nachdem mir fast das Herz in die Hose gerutscht ist da es doch überraschend war von der Seite angeredet zu werden, die Gedanken gaaanz woanders.


    Hmm...wie wahr, wie wahr. Verflucht mild zur Zeit. Ich befürchte aber dass die kühleren Tage kälter werden als erwartet. antwortete ich um die Wetterfrage abzuhaken.


    Wie geht es der Familie? erkundigte ich mich nun, ohne dabei jetzt Floskeln anwenden zu wollen. Und wie laufen die Vorbereitungen zur Hochzeit? Vermutlich steht der ganze Haushalt Kopf dies wurde mit einem Grinsen begleitet da ich mir vorstellen kann wie es nun Drunter und Drüber gehen würde.


    Dann warf ich ein Auge auf die Sklavin und meinte. Ein sehr interessantes Mädchen. Nicht wahr, Decimus? Mich wundert es dass nicht schon mehr geboten wurde dabei wandte ich mich nun vollends Richtung Podium und hob kurz den Arm 1500 Sesterzen
    Zufrieden nickte ich und blickte nun die beiden Männer an die sich in der Nähe von Serapio befanden. Anscheinend waren es Familienmitglieder oder zumindest nahestehende Freunde.


    Salve ich nickte den beiden freundlich zu.

  • Gaius nickte dem Bekannten Serapios zu und sah dann wieder neugierig zum Podest. Ein interessantes Mädchen war sie bestimmt, da hatte der Germanicer bestimmt recht. Doch ein wenig still und zurückhaltend für eine Gesellschafterin. Wieder kam ihn in den Sinn, dass er noch kein Saturnaliengeschenk für seine Mutter hatte. Unschlüssig verlagerte er sein Gewicht von einen Fuß auf den anderen und sah dann wieder zwischen den anderen Bietern, dem Sklavenhändler und der Sklavin hin und her. War sie wirklich so viel wert wie dieser Germanicer meinte? Und wenn sie sich dann doch als Fehlinvestition herausstellte? Schließlich rang er sich zu einer Entscheidung durch. Was sollte schon sein? Bei dem Reichtum seines Stiefvaters konnte er sich solche Extravaganzen leisten. Und ganz nebenbei konnte er so Serapio und Scipio zeigen, dass auch er hier durchaus mithalten und sich wichtig machen konnte. Er hob seine Hand um auf sich aufmerksam zu machen und rief "2500 Sesterzen!" Dann sah er gespannt zu dem Germanicer, ob dieser noch einmal nachlegen wollte.

  • "Das kann natürlich sein. Andererseits wäre es gut für die Wintersaat. Bringt Saturn die Kälte ins Land, dann wächst das Korn selbst auf dem Sand." bemerkte ich, an eine alte iberische Bauernregel angelehnt. "Der Familie geht es prächtig, danke. Die Hochzeit, ähm ja, es gibt viel vorzubereiten... - Und wie steht es bei euch, auch alles gut hoffe ich?" Niemand sollte mir nachsagen, ich könnte mit einem Germanicus kein zivilisiertes Gespräch führen. (Die alte, traditionelle Rivalität zwischen unseren Familien war zwar schon noch irgendwie da, aber mittlerweile sehr altersschwach geworden.)
    "Ja, sehr hübsch ist sie auf jeden Fall."


    Das fanden wohl auch meine jungen Verwandten. Scipio hatte schon auf sie geboten. Ich schmunzelte, als er auf seinen großen Custos deutete. "Natürlich kenne ich deinen tüchtigen Germanen. Willst du sie etwa incognito kaufen?" Der Sklave erinnerte mich an Garulf, der mir, nachdem ich ihn einmal gezähmt hatte, so treu gedient hatte. Germanen gaben wirklich gute Sklaven ab, wenn man richtig mit ihnen umzugehen verstand.
    Neben dem immer so munteren Scipio, wirkte Primus um so verdrossener. Ich fand es immer etwas befremdlich, unverhofft einen so viel jüngeren "Bruder"in der Familie vorzufinden, und auch wenn ich mir, um der Familienharmonie willen, Mühe gab freundlich zu ihm zu sein – ich wußte einfach nichts mit dem verschlossenen Jungen anzufangen. Er machte es einem aber auch leicht, ihn zu übersehen.


    Scipio erkundigte sich nach Germanicus, der erhöhte gerade das Gebot und begrüßte nun auch die beiden, so beschloss ich sie miteinander bekannt zu machen.
    "Germanicus, wenn ich vorstellen darf, das ist mein junger Vetter Decimus Scipio, er ist einer der Enkel des Meridius, und bereitet sich gerade auf den Cursus honorum vor. Und das ist mein... Stiefbruder Prudentius Primus." Von dem ich, das fiel mir gerade auf, keine Ahnung hatte was er eigentlich so trieb. "Primus, Scipio, das ist der Eques Germanicus Aculeo, ein alter Freund meiner Verlobten und.." Was war er noch? Ach ja. "der Curator Calendarii."


    Nebenbei hatte ich beschlossen auf die hübsche Griechin zu bieten. Wie es um ihre Bildung auch stehen mochte, eine ansehnliche Fächer-Trägerin für die Damen des Hauses wäre sie allemal. Primus kam mir aber zuvor. Die heutige Jugend! Ich hatte nie so viel Taschengeld bekommen in dem Alter, nicht annähernd.
    "Du hast recht, sie würde gut in unseren Haushalt passen." meinte ich zu ihm. "Aber lass mich mal machen."


    Und dem Händler rief ich die "Dreitausend!" zu. Jetzt kurz vor den Saturnalien saßen die Sesterzen eben locker.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Entschlossen hob ich den Arm und rief lautstark zum Podest:
    "Viertausendfünfhundert Sesterzen!"

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Die Gebote schossen nur so in die Höhe, und Asteria kam kaum mehr mit. War das ein Übertrumpfen um zu zeigen, wer das meiste Geld hat, wer sich die Zierde eines griechischen Mädchens leisten konnte, das eigentlich nicht mehr konnte als hübsch aussehen und Gedichte rezitieren?
    Tatsächlich, einer der Männer rief ihr nun zu, solle etwas rezitieren. Lyrik. Natürlich griechisch, immerhin war das auch in ihren Augen die Sprache, die sich am besten für die Lyrik eignete, viel sanfter als das harte Latein klang. Asteria räusperte sich und fing an, mit festerer Stimme zu sprechen.
    "Eile doch, Selene,
    stehe nicht neugierig über Syrakus,
    als hättest du ewig Zeit.
    Hier ist er nicht, dein Enymion,
    du wartest verbends.
    Auf den herabblickst, ist nicht er, sondern ist Sappho.
    Sie bittet dich, nach Lesbos zu eilen
    und Aphrodites Hain zu melden,
    dass sie bald heimkehren wird.
    Eile, eile, sonst bin ich eher da als du."


    Es war ein Gedicht Sapphos gewesen, eine ihrer Lieblingsdichterinnen, und da niemand gesagt hatte, was sie rezitieren sollte, sollte dies annehmbar sein. Sie räusperte sich leicht.
    "Hat der Herr sonst einen Wunsch von mir?" Der gleiche Herr, der inzwischen 4500 Sesterzen bot - ihr wurde schwindlig bei so viel Geld!

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