[Officium X] Procurator rationis privatae

  • "Na gut", nickte Witjon. Er war drauf und dran Burrus zu entlassen, da fiel ihm noch etwas ein. "Prudentius, ich wurde zu einem Schaukampf im Ludus des Genucius Proculus eingeladen. Wenn du Lust hast, begleite mich doch dorthin. Gladiatorenkämpfe hat es in letzter Zeit nicht so häufig gegeben." Was womöglich daran lag, dass der Ludus Genucii in der jüngeren Vergangenheit nicht sonderlich erfolgreich gewesen war. Mit einem erneuten Aufstieg der Gladiatorenschule würde Mogontiacum als Austragungsort für Kämpfe vielleicht wieder attraktiver.

  • Von der Porta Regiae kommend führte der Miles Norius Carbo durch den Statthalterpalast über die Flure des Verwaltungstraktes. Vor dem Officium des Procurator Rationis Privatae hielt er an, klopfte kurz und öffnete dann. "Procurator, ich habe hier Norius Carbo für dich", sprachs und bedeutete dem jungen Kerl, einzutreten. Der Miles würde sich sodann wieder verziehen, sofern man ihm keine anderen Anweisungen gäbe.

  • Norius folgte der Wache staunend durch den Palast. Das hier war ja eine vollkommen andere Welt!


    Überall Marmor, Gold, Pracht, Luxus, Extravaganz, Prunk und er, Norius Carbo, hatte das Privileg das alles zu sehen! Vor diesem Tage war er bisher nur einmal in der Regia gewesen, doch das war in einem anderen Trakt und er hatte viel im Kopf gehabt, warum hatte er es nicht damals schon gesehen?


    So kam er schließlich bis vor die Tür der Amtsräume des Duccius Marsus. Gleich würde sich entscheiden, ob er diesen ersten Wahlkampf in seinem Leben mit oder ohne die Unterstützung des Procurators bestreiten würde. Gleich würde er durch die Tür treten und dann würde es sich entscheiden...


    Der Moment war nun gekommen, Carbo und der Miles betraten das Officium.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Na gut", nickte Witjon. Er war drauf und dran Burrus zu entlassen, da fiel ihm noch etwas ein. "Prudentius, ich wurde zu einem Schaukampf im Ludus des Genucius Proculus eingeladen. Wenn du Lust hast, begleite mich doch dorthin. Gladiatorenkämpfe hat es in letzter Zeit nicht so häufig gegeben." Was womöglich daran lag, dass der Ludus Genucii in der jüngeren Vergangenheit nicht sonderlich erfolgreich gewesen war. Mit einem erneuten Aufstieg der Gladiatorenschule würde Mogontiacum als Austragungsort für Kämpfe vielleicht wieder attraktiver.


    Titus war im Grunde genommen innerlich schon soweit, dass er sich schon fast umgedreht und auf den weg zur Tür gemacht hatte, als der Procurator die Einladung zu einem Gladiatorenkampf aussprach. So wenig Titus selbst für jede Art von Gewalt geeignet war, so sehr mochte er es doch trotzdem Gladiatoren bei ihrem blutigen Schauspiel zu zusehen. Dementsprechend nickte und mit einem leichten Lächeln und sagte: "Es wäre mir eine Freude dich zu begleiten."


    Da ansonsten alles gesagt und getan war, wandte sich Titus dann auch tatsächlich ab und verliess das Officium um weiter seiner Arbeit nachzugehen.


    Sim-Off:

    Meine Bitte um Verzeihung an Norius Carbo, dass die Einladung nicht wie geplant geklappt hat... Aber das echte Leben und seine Zwänge...

  • "Salve, Norius Carbo", begrüßte Witjon den jungen Mann, der termingemäß vom Wachsoldaten hereingeführt wurde. Der Procurator Rationis Privatae erhob sich von seinem Stuhl hinter dem breiten Schreibtisch, auf dem Arbeit ausgebreitet lag. Er hielt Carbo die Hand zum Gruß hin und bot ihm dann einen Platz an: "Bitte, setz dich."


    Witjon ließ sich einen Moment Zeit, um den jungen Mann zu mustern. Er hatte einen großen kernigen Typen vor sich, der sich für diesen Termin bestmöglich herausgeputzt hatte. Witjon zeigte ein freundliches Lächeln. Er war neugierig, was Carbo von ihm wollte. "Also, Norius Carbo. Welche Angelegenheit von hoher Wichtigkeit führt dich zu mir?"

  • "Salve Procurator, ich danke dir dafür, dass du dir Zeit für mein Anliegen nehmen willst." grüßte Carbo ebenso freundlich und schüttelte Marsus' angebotene Hand, danach setzte er sich, um mit seinem Anliegen zu beginnen: "Die Angelegenheit, von der du sprichst ist wie schon in meinem Brief erwähnt zumindest für mich von hoher Wichtigkeit, wie sich das für andere verhält weiß ich nicht. Kurz gesagt, ich möchte als Magister Vici für den Vicus Apollinensis kanditieren und ich möchte das richtig und so gut wie möglich machen. Ich will alle meine Talente und Fähigkeiten dafür einsetzen unserer schönen Stadt Mogontiacum in diesem Amt bestmöglich zu dienen und noch wichtiger den Menschen, die hier wohnen. Wäre dies auch für dich ein wichtiges Anliegen, o Duccius Marsus?"

  • Witjon hörte erwartungsvoll zu. Norius Carbo rückte glücklicherweise direkt mit der Sprache heraus. Er schien kein Mann unnötig langer Reden zu sein. Witjon gefiel das. Er vermied langwieriges Geplänkel, wenn er in geschäftlichen Gesprächen auch gleich auf den Punkt kommen konnte.


    Witjon schmunzelte bei der Gegenfrage, die Norius Carbo ihm schließlich stellte. "Das wäre auch für mich ein wichtiges Anliegen, wahrhaftig!" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, betrachtete Carbo für einen Moment und versuchte den Mann einzuschätzen. Magister Vici Norius Carbo. Konnte der junge Mann das erreichen? "Du verkündest mir nun also deine Kandidatur. Wie gedenkst du, die Menschen des Vicus Apollinensis von dir zu überzeugen? Und welche hast du mir in dieser Sache zugedacht?" Witjon hatte natürlich schon eine Ahnung in Bezug auf seine letzte Frage. Aber er wollte Carbo nichts in den Mund legen, sondern von ihm selbst hören, ob und was er von Witjon wollte. Denn wenn er nichts von ihm wollte, wäre er nicht hier. Das war so sicher wie der Ragnarök, das Schicksal der Götter, der Welten Untergang.

  • Die positive Reaktion Marsus' entlockte auch Carbo ein kurzes Schmunzeln, aber nur ein ganz kurzes. Anschließend wurde ihm die Frage gestellt, wie er denn gedachte die Leute von sich zu überzeugen und welche Rolle Marsus darin spielen sollte. Er weiß es, dachte Carbo, er hat von der Sekunde an gewusst was ich von ihm will, direkt nachdem ich mit meinem Satz fertig war!


    Nun, Marsus hatte ihn nicht gleich abgewürgt, also sah er es als Chance an weiter um sein Ziel zu rittern. Wie wollte er also die Leute von sich überzeugen? "Nun, wie es sich für einen ordentlichen Wahlkampf gehört, habe ich schon begonnen an einer Rede zu schreiben, die ich am letzten Tag vor den Wahlen am Forum Mogontiaci dem versammelten Volk vortragen will. Auch habe ich von meinem Ersparten Leute bezahlt, die für mich bei den Leuten über mich sprechen und so meinen Namen schon einmal etwas bekannt machen. Auch der Geschichtenerzähler vom Forum, der alte Fabulo unterstützt mich, falls du ihn kennst, oder schon einmal einer seiner Geschichten gelauscht haben solltest. Soweit zu meinen bisherigen Maßnahmen, wie ich auf mich aufmerksam machen will." sprach er und machte eine Pause. Dann fuhr er fort: "Natürlich habe ich für die Stadt auch schon ein klein wenig geleistet. So war ich es, der ganz alleine das städtische Archiv, immerhin das Gedächtnis der Stadt, wieder auf Vordermann gebracht hat, das seit dem Umbau der Curia ein einziges großes Chaos gewesen war. Und natürlich helfe ich den Bewohnern unserer schönen Stadt tagtäglich in meiner Arbeit als Stadtschreiber. Ich habe auch darüber hinaus einige Talente, wie ich meine. Den Leuten würde also gewiss mehr Nutzen, als Schaden erwachsen mich als ihren Magister Vici zu haben." Wieder machte Carbo eine Pause.


    Irgendwie kam es ihm prahlerisch vor, sein eben Gesagtes. Hoffentlich würde der Procurator anders darüber denken. Jetzt gab es nur noch eine offene Sache. "Procurator, soweit zu meiner Wahlkampfstrategie und meinen persönlichen Fähigkeiten. Fehle nur noch der Punkt, wo du ins Spiel kommst, falls du mir diese Formulierung erlaubst. Ich hätte nämlich noch mehr für das Volk vor als Magister Vici, bräuchte aber dafür ein paar Finanzmittel mehr, als mir mit meinem bescheidenen Gehalt als Scriba zur Verfügung stehen. Möchtest du dir anhören, weshalb ich deine Gunst als Sponsor erbitten möchte?"


    Auch bei diesem letzten Teil zuckte er innerlich kurz zusammen. Oh ihr Götter, Carbo hatte das Gefühl sein Anliegen so falsch wie nur möglich vorzutragen.

  • Eine Rede, Wahlkampfhelfer, Unterstützer, das klang ja schonmal nach einem vernünftigen Grundkonzept. Norius Carbo kam offensichtlich nicht unvorbereitet zu ihm. Auch die weiteren Maßnahmen, die Carbo aufzählte, zeugten von seinem Tatendrang und Ehrgeiz. Wer räumte schon freiwillig ein Stadtarchiv auf?!


    "Allerdings möchte ich mir anhören, was du für die Bewohner des Vicus Apollinensis noch mehr vor hast", bejahte Witjon deutlich. Er war neugierig zu erfahren, was Carbo plante. Mit einem Nicken und einem schmalen Lächeln signalisierte er dem jungen Kandidaten, dass er weiterhin aufgeschlossen war für seine Worte.

  • Carbo entkam kurz ein erleichtertes Lächeln, aber wirklich nur kurz. Er war sehr froh, nicht sofort aus dem Raum gejagt zu werden, da ja nun jedermann wusste, dass er wegen Geld hier war. So nahm er einen weiteren Anlauf in seinem Unterfangen, genau in dieselbe Kerbe zu schlagen in die er auch bisher geschlagen hatte. "Nun, natürlich tritt ein Magister Vici in erster Linie als Sprecher seines Vicus in Erscheinung, doch das ist mir nicht genug. Ich will etwas größeres für meine Mitmenschen erwirken, etwas bleibendes, wonach jeder dann wirklich sagen kann "Ja, Norius Carbo war unser Sprecher und er hat unser Leben besser gemacht". Mit diesen Hintergedanken bin ich dazu auf die Idee gekommen einmal etwas direkt für die Vicani und....naja alle Bewohner Mogontiacums und der näheren Umgebung etwas Gutes zu tun und andererseits habe ich auch an jene Unsterblichen, den Laren insbesondere jenen der Wegkreuzungen, gedacht eben jene, mit denen sie im Alltag am meisten Kontakt haben, so nach der Logik -> Sind die Laren milde gestimmt ermöglichen sie den Sterblichen ein besseres Leben." Carbo machte kurz Pause. Es machte durstig sich Geld zu erbetteln, dass man nicht selbst besaß. Später musste er dringend etwas trinken. "Also habe ich mir gedacht ich will für die Menschen das Theater Mogontiacums wieder öffnen und während meiner ganzen Amtszeit bespielen lassen. Ein Spektakel pro Woche und das jede Woche sieben Tage lang. Natürlich sind das keine Gladiatorenkämpfe, oder Wagenrennen, doch Theater ist auch sehr beliebt, es unterhält wunderbar die Leute und gleichzeitig sind Theaterspiele trotzdem immer noch um Welten billiger, als eben Kämpfe zwischen professionellen Arenenhelden. Was mein Sinnen in Bezug auf die Laren ist, so habe ich festgestellt, dass für einige derer Schreine an den Wegkreuzungen schon lange nichts mehr passiert ist und sie deshalb in einem eher mangelhaften Zustand sind. Ich würde das gerne ändern. Hinzukommt noch, dass ich als Krönung meiner Amtszeit gerne selbst eine Aedicula Regionis an einer Wegkreuzung stiften möchte, den Laren und gleichzeitig auch dem Genius Cucullatus geweiht zum Gedenken meiner Wurzeln." Wieder Pause.


    Beim Vortragen seiner Vorhaben fiel ihm selbst wieder auf um wieviel er da eigentlich bat, immerhin genug Geld, um das Theater ein Jahr lang bespielen zu können und zudem noch zusätzliche Mittel zur Renovierung der städtischen Larenschreine und der Stiftung einer völlig neuen Aedicula. Er konnte es so nicht stehen lassen, weshalb er sich noch einmal dazu durchrang den Mund aufzumachen, bevor Marsus zu Wort kommen konnte: "Procurator, ich habe zu dieser Bitte um Geld noch eine dazugehörige Forderung. Ich verlange von dir, dass, falls du dich dazu entscheiden wolltest meine Amtszeit als Magister Vici finanziell zu unterstützen, du mir diese Mittel nicht geben darfst, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Ich bin kein reicher Mann, weshalb ich es wohl nicht so bald zurückzahlen kann, doch ist es ebenfalls mit meinem Stolz unvereinbar einfach nur so dein Geld zu nehmen. Deshalb verlange von mir dafür was du willst und wenn es in meiner Macht steht will ich dir auf diesem Wege deine Großzügigkeit vergelten." Carbo war fertig. Er schaffte es nicht länger, er senkte den Blick.

  • Während Norius Carbo seine Pläne aufzählte, begann Witjon die Kosten zu überschlagen. Und Norius Carbo hörte nicht auf zu reden. Immer mehr Vorhaben zählte er auf, die er in einer einzigen Amtszeit umsetzen wollte. Immer mehr Vorhaben, die Witjons Geldbeutel belasten würden. Zuletzt zog der Duccier bloß noch die Augenbrauen in die Höhe.


    Er wollte bereits seinen Kommentar zu Carbos Plänen abgeben, da schob dieser noch etwas nach. Witjon rieb sich grübelnd das behaarte Kinn. "Nun. Du erwartest tatsächlich eine ganze Menge Unterstützung. Und du nimmst dir auch eine ganze Menge für deine erste Amtszeit vor. Ich heiße dein Bestreben gut, die Kreuzungsschreine der Lares Compitales zu beaufsichtigen und zu pflegen. Dafür werde ich dir auch gerne die entsprechenden Mittel zukommen lassen. Wenn du allerdings eine Aedicula stiften möchtest, so sollte sie schon aus deinem eigenen Vermögen finanziert werden, meinst du nicht? Vielleicht wäre das eher ein Bauvorhaben, das als Dank für die Wahl zum Aedil zu späterer Zeit angebracht wäre. Und schließlich muss ich dir die Rückfrage stellen, wie genau du dir die Theaterinitiative vorstellst: Eine Vorstellung pro Woche? Oder sieben Vorstellungen pro Woche? In jeder Woche deiner Amtszeit? Das ist ein ganzes Jahr. Selbst wenn es sich nur um Theateraufführungen handelte, wäre das sogar für mich eine ganze Menge Kröten..."
    Auf Carbos Angebot, jedwede Gegenleistung zu verlangen, ging Witjon erstmal nicht ein. Er wollte vorerst hören, wie der junge Mann auf seine Worte reagierte.

  • Carbos Zuversicht schwand. Natürlich, er hatte zuviel verlangt. Kurz schlug er die Augen zu Boden....dann: "Gut, also kein Geld für eine Aedicula. Vielleicht schaffe ich es selbst ein paar Mittel aufzutreiben während meiner Amtszeit. Beim Theater hätte ich mir gedacht, dass ein Theaterstück eine Woche lang gezeigt wird und die Woche darauf dann ein anderes und das immer so weiter. Aber es stimmt wohl, bei näherer Betrachtung ist das vielleicht ein bisschen viel für nur einen Geldbeutel." Carbo überlegte kurz.


    "Sagen wir vielleicht nur eine einzige Theatervorstellung pro Woche? Ich hätte genug Erspartes, um das Theater grob gerechnet einen Monat zu finanzieren. Will ich davon jedoch auch erste Mittel für eine Aedicula beiseiteschaffen und mich selbst nicht an den Bettelstab bringen, so bliebe von meiner Seite aus genug Sesterze über, um zwei Vorstellungen zu finanzieren, womit die ersten zwei Wochen meiner Amtszeit bereits finanziert wären." rechnete Carbo nach.

  • "Jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt", kommentierte Witjon die Finanzierung der Aedicula schmunzelnd. Wohlwollend nahm er zur Kenntnis, dass Norius Carbo seine Bedenken hinsichtlich der Häufigkeit der Theatervorstellungen kritisch aufnahm und sein Konzept überdachte.


    "Eine Vorstellung pro Woche ist vernünftig und machbar", entgegnete Witjon deshalb zustimmend. Er strich sich nachdenklich durch den Bart. "Also fasse ich zusammen: Ich finanziere dir die Pflege der Kreuzungsschreine in deinem Vicus und eine Theatervorstellung pro Woche. Falls du dich gut schlägst, denke ich gerne auch nochmal über einen Beitrag zur Stiftung deiner Aedicula nach. Was sagst du dazu?" Erwartungsvoll sah er Norius Carbo nun an. Wenn er nichts vergessen hatte, deckte dies alle Wünsche - abzüglich Witjons Bedenken - für Carbos Projekte ab.

  • Carbo begann im Geiste schon an vielen verschiedenen Wegen zu tüfteln, wie er an zusätzliche Mittel kommen könnte. Einer aberwitziger als der andere. Doch auch Marsus hatte sehr gute Infofmationen für ihn. Der Procurator war tatsächlich bereit Carbos Amtszeit teilweise zu sponsorn! Freudig spannte er seinen Körper an in dem Impuls aufzuspringen und Marsus überschwänglich die Hand zu schütteln, doch er blieb auf seinem Platz und riss sich zusammen. "Danke, o Duccius Marsus, vielen vielen Dank! Diese holde Gunstbezeugung werde ich dir niemals vergessen und ich hoffe es dir eines Tages angemessen vergelten zu können, was mich zu meiner vorigen Forderung wieder bringt."
    Nachdem er jetzt einen Moment nochmal verharrt und sich wieder beruhigt hatte fuhr er mit seiner zuvor schon gestellten Frage fort: "Was verlangst du von mir im Gegenzug dafür, dass du einen Teil meiner Amtszeit sponsorn willst?"

  • Witjon nickte gönnerhaft. Für ihn war es nicht weniger als eine politische Investition, für Norius Carbo bedeutete der Zuschuss vermutlich die gesamte berufliche Laufbahn. Denn ohne vernünftigen Einstieg keine Karriere. Das wusste Witjon und entsprechend ernst nahm er Carbos Anliegen. Den überschwänglichen Dank des jungen Mannes nahm er deshalb auch ganz gelassen entgegen.


    "Am heutigen Tage treibt mich nichts um, das ich als angemessene Gegenleistung von dir verlangen könnte", ließ Witjon Norius Carbo wissen. "Eines Tages allerdings, wenn ich deine Dienste gebrauchen kann, werde ich dir einen Boten senden. Dessen sei dir gewiss." Er zwinkerte dem Wahlkämpfer geheimnistuerisch zu. Die Wahrheit war: Er hatte einfach keinen blassen Schimmer, was er jetzt von Norius Carbo verlangen könnte. Er hatte ja gar keine Ahnung, was der Bursche so alles konnte! Das würde er wohl auch erst nach Ablauf der Amtsperiode ahnen, wenn Carbo es denn schaffte. So blieb Witjon also nur auf die passende Gelegenheit zu warten, in der er womöglich auf Norius Carbos Dienste zugreifen wollte.

  • Procurator rationis privatae

    N. Duccius Marsus

    Regia Legati Augusti pro Praetore

    Mogontiacum, Provincia Germania Superior




    T. Decimus Varenus Primicerius a libellis N. Duccio Marso s.d.


    Salve Duccio,


    ich bitte dich, um einen Finanzbericht über die Provinz Germania Superior sowie über die Stadt Mogontiacum.


    Schwerpunkte sind u.a.: abgeschlossene Bauvorhaben der letzten 2 Jahre, zukünftige Bauvorhaben, Kassenstände, geplante größere Investitionen aller Art und unplanmäßige Ausgaben in Gesamthöhe.


    Ich erwarte dringend deinen Bericht!


    Im Auftrag

    T. Decimus Varenus

    ~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris ~~

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