| Quintus Petilius Rufinus
"In der Tat.", bestätigte Quintus zunächst die Annahme der Augusta, dass der Helvetius sein Mitklient war. Jedoch war es ihm ein wenig unangenehm, dass ihm selbst dieser Umstand erst nach Ende des Wettbewerbs wirklich zur Gänze bewusst geworden war. Daher versuchte er in der Folge nun etwas abzulenken. "Eine gute Hand bei der Wahl seiner Klienten, wohl wahr, die mag er vermutlich haben. Vielleicht allerdings ist es auch einfach ein Fall des 'Gleich und gleich gesellt sich gern'.", mutmaßte er weiter. "Immerhin ist auch der Senator selbst wohl durchaus bekannt dafür, kein allzu schlechter Redner zu sein.", äußerte sich Quintus bewusst nur indirekt lobend, um nach dem zweiten Platz im Rednerwettbewerb nicht auch in diesem Gespräch nun gegen einen Redner zu verlieren, der noch nicht einmal anwesend war.
Zu den Plänen selbst, welche der Decimus offenkundig zusammen mit dem Senator Purgitius bereits einigermaßen vorangetrieben hatte, wusste Quintus allzu viel kaum zu sagen. Einzig die Rede im Singular vom Tag irritierte ihn kurzzeitig etwas, da doch die Ludi Romani bekanntlich gleich 16-mal so lang dauerten. Es waren 16 Tage, an welchen das Volk angemessen unterhalten werden wollte. Doch letztlich sagte er auch dazu nichts, da er keineswegs intendierte, sich an diesem Punkt in die Planungen des purgitischen Senators und seines Tiros einzumischen.
"Wenn du aufgrund deiner fehlenden Senatorenwürde und der Senator Purgitius aufgrund eines fehlenden Interesses, wie ich deinen Worten entnehme, folglich _nicht_ dazu antreten, im kommenden Amtsjahr die curulische Aedilität auszufüllen, mit welchem Mann arbeitet ihr dann zusammen, der seinerseits antreten _wird_?", lautete stattdessen die neugierige Folgefrage. Denn die Ludi Romani ohne einen curulischen Aedilen oder die Ludi Plebei ohne einen plebeischen Aedilien zu planen, das schien Quintus sowohl abwegig als auch vertane Mühe. Wer vermochte nämlich ausschließen zu können, ob nicht auch die dann amtierenden Aedilen bereits Ideen entwickelt und Planungen unternommen hatten? Und wer würde, falls dem so wäre, die dann amtierenden Aedilen offen herausfordern wollen, indem er auch eigene Spiele an diesen Festtagen veranstaltete? "Denn es wird wohl niemand auf die Idee kommen, von allen Festtagen des Jahres ausgerechnet die Ludi Romani ohne Einbeziehung curulischer Aedilen beziehungsweise die Ludi Plebei ohne Mitwirkung plebeischer Aedilen organisieren, planen und ausrichten zu wollen.", verbalisierte Quintus seinen Kerngedanken in einer humorvollen Bemerkung und lächelte. Denn in der Tat schien ihm eine Planung ausgerechnet dieser Spiele ohne einen und damit gegen die Aedilen so fern, dass sich eine ernsthafte Äußerung darüber von selbst ausschloss. Nicht zuletzt ging Quintus entsprechend auch fest davon aus, dass der Senator Purgitius und dessen decimischer Tiro noch mindestens einen weiteren Mann mit im Boot hatten, der aussichtsreich wäre, im kommenden Amtsjahr die curulische Aedilität ausfüllen und auf diesem Weg die vom Decimus geäußerten Pläne umsetzen zu können.