Audienz für den Triumvir Flavius Gracchus Minor und seine zwei Tresviri-Kollegen


  • Um die Motive abzusprechen, die im nächsten Jahr die Münzen des Reiches schmücken sollten, waren die Tresviri Baebius, Flavius und Licinius (der Palast hatte inzwischen die richtigen Namen der drei Amtsträger nochmal nachrecherchiert, damit wenigstens dem Kaiser falsche Namen erspart blieben) zur Audienz in die Domus Flaviana geladen worden. Das Gespräch fand drei Tage nach dem Gespräch der Tresviri mit dem Prokurator Plennius statt.

  • Die drei Tresviri erschienen diesmalig überaus pünktlich, denn obschon der junge Flavius wie bereits bei ihrer letzten Visite auf dem Palatin keinen Wert auf sonderliche Eile hatte gelegt, so hatte der getreue Patrokolos dafür Sorge getragen, dass auch sein Herr den Kaiser und insonderheit seine Kollegen nicht durch verspätetes Erscheinen verärgerte. Zur vereinbarten Zeit führte man Manius Minor, Baebius und Licinius somit den Weg hinauf und hinein in die Aula Regia, deren Interieur selbst der junge Flavius noch niemals hatte erblickt. Unwillkürlich war er genötigt, ehrfurchtsvoll zu dem prunkvollen Thron der Apsis zu blicken, welcher durch das Licht der gigantischen Fenster in ein geradehin mystisches Licht wurde getaucht, ihn gänzlich vergessen lassend, dass Epikur, respektive seiner Jünger ihn vor superstitiösen Interpretationen derartiger Phänomene hatten gewarnt.

  • Da die genaue Uhr nicht erfunden war und der Kaiser ein vielbeschäftigter Mann war, ließ er sich immer erst dann zu Audienzen holen, wenn die Gäste eingetroffen waren. So kam er auch heute erst herein, als die drei jungen Männer schon in der Aula Regia standen. Bevor er seinen Thron einnahm, ging er wie üblich freundlich lächelnd auf die Besucher zu und drückte ihre Hände.
    "Ave, Baebius!" begrüßte er den dicksten (sein Nomenclator hatte ihm natürlich die Namen der Gäste verraten), dann den zweitdicksten "Flavius, es ist mir eine Freude. Wie geht es deinem Vater?" und schließlich den dünnen Licinier: "Salve!"


    Er war allerdings so beschäftigt, dass er sich nach dieser kleinen Begrüßungszeremonie nicht lange aufhielt, sondern die Stufen zu seinem Thron emporging und sich setzte. Sklaven brachten Hocker für die drei Magistrate herbei, sodass auch sie nicht stehen mussten. Die drei waren zwar noch jung, aber immerhin Amtsträger des Staates. "Plennius sagte mir, ihr wolltet mich wegen der Motive für die diesjährige Münzprägung sprechen?"

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  • "Deplorablerweise ist er nicht ganz wohlauf."
    , replizierte der junge Flavius auf die Frage des Princeps, obschon selbiger prompt sich seinem verbliebenen Collega zuwandte, noch ehe er einen entwarnenden Kommentar zu annotieren vermochte. In der Tat laborierte Manius Maior seit einiger Zeit an einer herbstlichen Influenza, welche ihn ans Bett fesselte und den Medicus der Villa Flavia Felix in Atem hielt, Manius Minor hingegen erst Raum zum Atmen schuf, da doch nun er nicht bei allabendlichen Cenae er genötigt war seinem alten Herrn Bericht zu erstatten und seinen ennuyanten Ratschläge zu lauschen, sondern vielmehr sich ein wenig intensiver dem Genusse des Opiums zu ergeben vermochte.


    Während der junge Flavius noch den Gedanken an seinen Vater nachhing, ergriff Licinius Merula beherzt das Wort:
    "Richtig. Wir haben einige Vorschläge erarbeitet und würden sie einfach vorstellen."
    In der Tat wirkte der junge Tresvir überaus nervös, obschon Baebius Lentulus noch weitaus erregter sich erzeigte, da er als Spross des Hauses eines ritterlichen Homo Novus zweifelsohne erstmalig dem Imperator entgegen trat. Dies traf, zumindest was die aktuelle Version des Imperators betraf, auch auf den jungen Flavius zu, doch hatte dieser nach einem ersten Stupor ob jener imposanten Hallen, welche seine Ahnen selbst hatten errichtet, seine Gleichmut angesichts des Blendwerks der Macht wieder zurückgewonnen. Doch motivierte ihn selbige keineswegs, das Wort zu ergreifen, sodass endlich doch der schlacksige Licinius fortfuhr:
    "Ich beginne am besten gleich mit meinem Entwurf für den Aureus: Wie man hört, steht die Einweihung des Ulpianum unmittelbar bevor. Deshalb dachte ich an eine Münze, die dieses historische Ereignis erinnert."
    "Für den Denarius habe ich mir überlegt... überlegt... also..."
    , intervenierte auch der feiste Baebius nun hastig, überschlug indessen ob jener Hast seine Stimme ein wenig, was ihn innehalten und seine prallen Wangen rubrifizierte, ehe er leiser und demütig seinen Satz zu einem Ende brachte:
    "eine Erinnerung an Valerianus. Zu seiner Consecratio... die bevorsteht."
    In dezenter Weise rümpfte der junge Flavius die Nase ob so viel Devotesse angesichts jenes in Wahrheit zu deplorablen Mannes, der einer insaturablen Droge war erlegen.

  • Der Kaiser lächelte milde über die Aufregung der drei Nachwuchspolitiker. Die Einweihung des Ulpianums war natürlich eine gute Idee. Ein Bild des Divus Valerianus ebenfalls, falls es dort keine Probleme mehr gab. "Habt ihr bereits Entwürfe mitgebracht?" fragte er neugierig.

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  • "Jawohl"
    , erwiderte Baebius und holte eine hölzerne Schatulle hervor, welche er umständlich öffnete und sodann einen Prototypen des römischen Silberlings präsentierte. Auch Merula hatte ein similäres Arrangement präpariert, augenscheinlich ein güldenes Duplikat des baebischen und wohl durch Heracles, den Optio der Münze zur Verfügung gestellt, welches er nunmehr seinerseits dem Princeps reichte. Auch Manius Minor lugte vorwitzig auf die auf roten Samt gebetteten Medaillen von Edelmetall, bereits geschlagen in Originalgröße und wohl Resultat mühevoller Werkstunden der Graveure. Selbstredend war er außerstande, die fein gearbeiteten Linien und Flächen aus jener Distanz zu differenzieren und wieder einmal reute es ihn, mit jener visuellen Inkapabilität geschlagen zu sein und lediglich auf das undifferenzierte Glänzen von Gold und Silber verwiesen zu bleiben.
    "Gefallen dir die Entwürfe?"
    , fragte Licinius ein wenig insekur.

  • Severus griff in die Schatulle und nahm die Münzen heraus, hob sie ins Licht und betrachtete sein Abbild. Wirklich sehr hübsch. Ob er wirklich noch so kraftvoll aussah, wie das Bild es suggerierte? Wenn er den strahlenbekrönten Valerianus ansah, war das Bild auf jeden Fall optimiert. So jugendlich hatte der kränkliche Kaiser bei ihrem letzten Zusammentreffen nicht mehr ausgesehen.
    "Das sieht ja schonmal ganz gut aus." Auch das Ulpianum war gut getroffen mit den drei Eingängen und dem Standbild in der Mitte. "Das kann so ausgegeben werden. Wenn das Ulpianum eingeweiht ist und Valerianus konsekriert, versteht sich." Aber bisher sah es ja für beides ganz gut aus.
    Erwartungsvoll sah er zu dem ein bisschen teilnahmslos wirkenden Flavier. "Was schlägst du für die Kupfermünzen vor?"

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  • Baebius und Licinius wirkten entlastet, als der Princeps sein Placet ließ verlauten, während Manius Minor noch orakelte, in welcher Weise jener Zeit seines Lebens im Bau befindliche Heiligtum unweit des Forum Romanum wohl mochte auf das winzige Revers einer Münze gebannt worden sein.


    Aus jenen Träumereien riss ihn indessen die Frage des Severus Augustus, ließ einen Augenschlag ihn derangiert in das bärtige Antlitz blicken, welches vor seinem Auge verschwamm und damit insgesamt die Gestalt des Kaisers dunkler, doch in ihrer individuellen Musterung auch unverkennbarer ließ erscheinen als andere Gesichter.
    "Ich darf dir Entwürfe für Sestertius, den Dupondius, das As und des Semis offerieren."
    , erwiderte er endlich und räusperte sich, nun doch ein wenig von Nervosität befallen, da doch sein Bildprogramm bisweilen ein wenig unorthodox mochte erscheinen, sodass er war genötigt gewesen, vorgeschobene Motive zu erdenken, um seine Wahl gegenüber den Mächtigen zu exkulpieren und ihre verborgene Intention zu cachieren.
    "Erstlich habe ich für den Sestertius neben deinem Konterfei die Abundantia Augusti zum Motiv erkoren, repräsentiert durch ein Füllhorn, um den Überfluss deiner Regierung mit jener finalen Überwindung des Bürgerkrieges zu zelebrieren."
    Patrokolos trat vor und öffnete seinerseits ein Etui, welches die Prototypen der Buntmetallprägungen beherbergte. Der Jüngling verschränkte bescheiden die Hände hinter dem Rücken, wippte einmalig vor und zurück und gestattete somit dem Princeps ein wenig Zeit, das erste Objekt zu betrachten.
    "Für das As habe ich ein Konterfei deines Sohnes erkoren, welcher augenscheinlich derzeitig ja aus deinem Schatten zu treten beginnt. Ob seiner kürzlichen jurisdiktionellen Tätigkeit habe ich ihm Iustitia appliziert."
    Damit hatte der Jüngling die basalen Münzsorten präsentiert. Fatiguiert von jenen bereits überaus schweren Geburten hatte er bei den verbliebenen beiden Sorten kapituliert und endlich sich dem Diktat der Tradition unterworfen:
    "Der Dupondius ziert das Abbild deiner verehrten Gattin Veturia Serena, deren Schönheit deinem Volk nicht vorenthalten sollte sein."
    , integrierte er zumindest ein Kompliment in seine anderweitig überaus phantasielose Wahl, denn im übrigen war er auf Anraten Patrokolos' gänzlich zum Herkömmlichen zurückgekehrt:
    "Das Revers trägt den Mores Maiorum gemäß eine Mondsichel, kombiniert mit einem strahlenden Stern."
    Die Polysemie jenes Symboles, welches zugleich Standesabzeichen des Patriziats war, mochte dem geistreichen Betrachter jener durch einen Flavius edierten Münze ins Auge fallen, obschon dies in diesem Falle keineswegs der Intention des Jünglings, welcher ja gedachte, der Konstriktionen und Obliegenheiten seines Standes ledig zu werden, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab, entsprach.
    Dies hingegen war nicht vom finalen Entwurf zu postulieren, da hier die Zweideutigkeit so augenfällig war gegeben, dass niemand sie zu leugnen vermochte:
    "Für den Semis habe ich in Addition zu deinem Porträt den Caduceus gewählt."
    Er hielt inne, ein wenig genant ob jenes in augenfälliger Weise dezidiert flavischen Bildprogrammes, da doch der Heroldsstab des Mercurius nicht nur zahlreiche imperiale Münzen, sondern insonderheit auch den flavischen Siegelring zierte, den auch der Tresvir an seiner Rechten trug. Ob dieses Motiv hatte sich nochmals eine längere Disputation zwischen Patrokolos und ihm ergeben, da es dem Jüngling als Ausdruck von politischer Ambition und familiarem Stolz, also leerer Meinungen und damit schlicht eitles Protzen war erschienen, das eigene Familienwappen auf einer kaiserlichen Münze zu verewigen. Dagegen hatte der Sklave eingewandt, dass es geradezu eine Obliegenheit darstellte, jene Gelegenheit zu nutzen, denn:
    "Es ist ja gemeinhin bekannt, dass du dem Götterboten in besonderer Weise bist zugetan, daher dachte ich..."
    Als Ausdruck jenes stillen Protestes gegen die paternalen Wünsche und die flavische Fassade, an welcher zu bauen er noch genötigt war, hatte Manius Minor zumindest beschlossen, den Caduceus auf diejenige Münze zu bannen, welche den geringsten Wert von allen besaß und damit dem Eingeweihten symbolisierte, welch gering die Familie mit ihren Konstriktionen ihm galt.

  • Auch diese Entwürfe nahm der Kaiser nacheinander aus der Schatulle und begutachtete sie. Das Füllhorn war vielleicht ein bisschen unorthodox, aber nicht abwegig. Sein Sohn war hervorragend getroffen, seine Frau nicht ganz so gut. Aber er erkannte sie doch wieder.
    Beim Hermesstab musste er schließlich lächeln. Natürlich kannte er das Wappen der Flavier, aber die Idee war gut. Unwillkürlich griff er nach seinem Mercurius-Medaillon um seinen Hals. "Gut, gefällt mir!" erklärte er schließlich und lächelte den Sohn des Pontifex zufrieden an.


    "Habt ihr sonst Anliegen oder Fragen an mich?" fragte er dann und sah in die drei noch recht jugendlichen Gesichter.

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  • Der junge Flavius vernahm ein Schnauben, welches er ob seiner Expertise in der Dechiffrierung derartiger Laute, die seine similären Wege zur Interpretation der Regungen seines Opponenten repräsentierten, da ihm die Mimik der jener Distanz weitestgehend blieb verschlossen, entweder als verächtlich oder als amüsiert zu identifizieren vermochte, was indessen überaus konträre Deutungen darstellte und somit den Jüngling dem Spintisieren ob der Adäquanz seines finalen Motivs anheim stellte. Da jedoch sodann ein positives Verdikt des Kaisers erfolgte und es ihm schien, als habe der Imperator sein Antlitz zu einem Lächeln verzogen, entscheid er sich für die letztere Interpretation und präsentierte seinerseits ein genantes Lächeln.


    Einen Kommentar wagte er hingegen nicht, zumal die finale Frage ihn ohnehin wieder kaum mehr tangierte: Als Epikureer suchte er seine Lust doch primär autonom und damit frei von potentiellen Desillusionen zu befriedigen, sodass selbst ein mächtiger Mann wie der Princeps ihm kaum zu Glück würde verhelfen können, als Tresvir hegte er lediglich äußerst limitiertes Interesse für sein Metier, sodass ihm intensivere Erkundigungen über die Beschaffenheit seiner Obliegenheiten nicht in den Sinn kamen.
    "Ich bitte gerne... also ich würde gerne"
    , wagte hingegen Baebius, aufs Neue die Worte in Elation perturbierend und ob dessen leicht errötend, einen Vorstoß, die Gunst der Stunde zu nutzen:
    "Ich möchte um ein Tribunat im kommenden Jahr bitten."
    "Ich würde ebenfalls gern ein Tribunat ableisten. Vorzugsweise bei der XII Fulminata. Genucius Faustulus ist ein Freund meines Vaters."
    , eilte sich sogleich auch der Licinius, seine Wünsche zur rechten Zeit zu verbalisieren, während der junge Flavius lediglich teilnahmslos seine beiden Amtskollegen betrachtete, welche voller Ehrgeiz in jenes Verderben rannten, vor welchem bereits der weise Epikur die Seinen hatte gewarnt und in welches doch in familiarer Tradition auch sein Vater war gerannt (obschon selbstredend ob seiner Feigheit die Station des Kriegsdienstes evitierend). Für niemanden, nicht einmal den Narren, welcher sich in der Pflicht glaubte, den Cursus Honorum zu beschreiten, brachte jener Weg dauerhafte Lust und Glückseligkeit.
    Doch fortunablerweise würde er jenem Schicksal entgehen, würde er mit Ende des Amtsjahres befreit sein von der Last der öffentlichen Dienste; befreit zum Leben eines wahren Philosophen fern von der Politik und den geistlosen Massen der Urbs, um auf einem der flavischen Güter sich mit einem Zirkel von Gleichgesinnten zu umgeben und schlicht der Glückseligkeit zu frönen! So brauchte er an diesem Tage noch nicht einmal mehr an der flavischen Fassade fortzubauen und servil die Gnaden des Kaisers erbitten, die erforderlichen Steine für jenes Unterfangen geliefert zu erhalten.
    Jene Einsicht zumindest war indessen geeignet, ein sanftes Lächeln auf die Lippen des flavischen Jünglings zu zaubern und somit einen Kontrast zu den ernsten, ja geradehin flehenden Mienen der beiden verbliebenen Triumvirn zu offerieren.

  • Die Bitten der beiden Vigintivirn waren keine große Überraschung. Die beiden waren plebejischer Abstammung und mussten ohnehin ihren Militärdienst ableisten, bevor sie das nächste Amt des Cursus Honorum angreifen konnten.


    "Ein Tribunat lässt sich sicherlich einrichten." antwortete er schließlich und fügte zu Merula gewandt hinzu: "Und ich werde versuchen, deinen Wunsch zu berücksichtigen." Faustulus war erst vor kurzem nach Syria berufen worden und der Vater des Vigintivirn war auch Senator. Aber vielleicht gab es ja auch noch weitere Bewerber um das prestigeträchtige Tribunat in Antiochia. Man musste sehen.


    Schließlich blieb sein Blick an dem jungen Flavier hängen, der offensichtlich wunschlos glücklich war. "Und du möchtest kein Tribunat antreten? Wirst du lieber deinem Vater in die Collegia Roms folgen?" fragte er interessiert. Gracchus Minor war auch ein bisschen dick für einen Soldaten.

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  • Unbekannterweise sprach der Princeps jenes Verdikt, welches seine beiden Collegae weiter hineinzog in jenen Strom des Ehrgeizes und der Ruhmsucht, welchem kaum einer entkam. Leichtlich vermochte Manius Minor dagegen, jener Offerte zu widerstehen, wie er auch sogleich geneigt sich fühlte, die Hypothese hinsichtlich seiner eigenen Karriere zu refutieren, da doch bereits die Aufnahme bei den Salii Palatini ihn nicht weniges an Überwindung hatte gekostet und weitere kultische Lasten ihm, der als Jünger Epikurs doch jedweden Cultus Deorum im Herzen verdammte, überaus ferne lagen.
    "Ich-"
    , hob er an und verstummte, da doch die Offenbarung der Absicht, sich mitnichten weiter der Vita publica zu widmen, sondern vielmehr sich auf einem fernen Landgute der Philosophie hinzugeben, zweifelsohne ein negatives Licht auf Manius Maior geworfen und damit dessen Unwillen, womöglich die Gefahr einer Rücknahme seiner Zusage evoziert hätte. Folglich griff er nach der erstbesten Ausflucht, welche sich ihm erbot und führte den Satz sodann fort:
    "-bin noch ein wenig insekur, welcher Pfad mir bestimmt ist."

  • Der Kaiser lächelte. "Nun, als Sohn eines Pontifex pro magistro stehen dir die Priesterschaften Roms sicherlich weit offen." Letztlich würde aber wohl der Vater des Jungen entscheiden müssen, wofür er bestimmt war. Severus würde zumindest nicht reinreden.


    "Wenn es so weit ist, bin ich in jedem Fall froh von dir zu hören." erklärte er schließlich und sah noch einmal zu den beiden anderen Tresviri, die weitaus weniger prominente Väter hatten. Sie mussten diese Gelegenheit nutzen, während der Consulars-Sohn sich mit den Karriere-Entscheidungen ein wenig mehr Zeit nehmen konnte. "Wenn es weiter nichts gibt, wünsche ich euch noch viel Erfolg bei der Umsetzung meiner Münzen."

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  • "Zweifelsohne."
    , erwiderte der Jüngling und lächelte genant und wohleingedenk seines Verrates an seinem Stand in den Augen jenes Potentaten vor ihm und ebenso jener Emporkömmlinge, die mit ihm ihren Cursus Honorum soeben hatten angetreten. Obschon ihn die leeren Meinungen jener Irrenden mitnichten hätten betrüben sollen, fühlte er sich doch nicht in der Lage, seine erschröcklichen, doch in Wahrheit weisen Pläne zu offenbaren.


    "Danke."
    , brachte endlich Baebius das Gespräch auch vonseiten der Tresviri zu einem Ende, woraufhin auch Licinius sich eilte, seiner Servilität Ausdruck zu verleihen:
    "Wir danken Dir für die Zeit, die Du erübrigen konntest."
    Manius Minor hingegen, dem es abstrus erschien, dem Imperator, dessen Münzen zu prägen ihre Obliegenheit war, dafür zu danken, ihnen ihre Entwürfe konfirmiert zu haben, vermied jene überschwänglichen Dankesbekundigungen und platzierte lediglich ein schmales:
    "Vale, Aquilius."
    Sodann retirierten sich die drei Triumvirn und eröffneten partiell (selbstredend in Enthaltung des jungen Flavius) einen lebhaften Disput, wem der Princeps durch Regungen und Kommentare nun in höherem Maße seine Gunst erwiesen hatte, kaum dass sie dem Sicht- und Hörfeld des obersten Manne im Staate waren entschwunden.

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