"Wer Du bist, brauche ich Dir nicht sagen. Du weißt es selbst. Sohn eines Senators, ehemaligen Aedils, eines Legatus Legionis, zukünftiger Erbe der Familie und Pater Familias. Wenn ich eines Tages nicht mehr bin, wird die Familie in Deinen Händen liegen. Wenn Du geschickt bist, wird unsere Familie weiterhin das bleiben, was sie in den letzten Jahren geworden ist. Wenn Du weniger geschickt bist..."
Er hielt inne.
"Es gibt zwei grundsätzliche Wege. Entweder Valeria bleibt Deine Cousine, oder sie bleibt es nicht.
Bleibt sie Deine Cousine, kann sie das Kind abstossen oder sie bringt es auf die Welt, Du jedoch nimmst es nicht an. Es wird damit nicht offiziell Dein Kind sein. Sie kann es einer Amme geben, oder selbst groß ziehen. Der Vater bleibt damit unerkannt.
Oder Du nimmst es an, dann bist Du offiziell der Vater und Valeria die Mutter. Ihr könnt das so machen, was zu einem ziemlichen Skandal führen wird, oder ihr heiratet, was ebenfalls einen Skandal bedeuten würde. Doch ist dies möglich. Jedoch bleibt Dir der Gang in die Truppe dann verwehrt.
Du kannst allerdings das Kind auch nicht anerkennen, in die Legion eintreten und Deine Cousine später heiraten und im selben Atemzug Deinen Sohn als Adoptivsohn adoptieren.
Oder Du heiratest eine andere Frau und Valeria und Dein Sohn leben ihr eigenes Leben."
Meridius fuhr fort.
"Wenn sie offiziell nicht mehr Deine Cousine ist, wird sie die Familie verlassen müssen. Ist sie nur eine Peregrina, wird auch Dein Sohn Peregrinus sein, eine Hochzeit ist unmöglich. Es sei denn, sie wird adoptiert. Nur ist dies schlecht vermittelbar. Ist sie hingegen die Tochter eines Römers, wird es kompliziert... Dieser wird seine Rechte geltend machen müssen... Doch wie wollen wir beweisen, dass er ihr Vater ist, wenn er denn überhaupt noch lebt? Wie auch immer, sie wurde von ihrem Vater nicht anerkannt und stammt aus zweifelhaften Verhältnissen, wenn ihre Mutter es vermochte sie meinem Bruder unterzuschieben. Es riecht nach Skandal, es riecht nach Betrug, es riecht nach dem Versuch sich an mir und meiner Familie zu bereichern. Diesen Skandal willst Du ihr sicher auch nicht antun..."