Arbeitszimmer des Pater Gens

  • Meridius trat in sein Arbeitszimmer und widmete sich einigen Dokumenten. Gegen später würde noch der Regionarius vorbeisehen und mit ihm einige Dinge besprechen. Meridius hatte um das Gespräch gebeten und war froh, dass der Prudentier ihm gleich zugesagt hatte.


    "Mmm..."


    sprach er zu sich selbst, sortierte einige Stapel und überflog ein paar Schreiben. Es gab so viel zu tun und seine Zeit war so beschränkt...

  • Ich betrat das Zimmer und erblickte den Legatus hinter einem Schreibtisch. Seit meinem letzten Vorsprechen hier, hatte sich auch hier nicht viel verändert. Die Arbeit war mit Sicherheit die selbe geblieben und mein Blick glitt kurz durch den Raum über eine der Ablagen, wie sie sie in jedem Arbeitszimmer gab. Römische Architektur war klassisch und wenig variantenreich.


    "Salve, Legatus Legionis!"


    Ich grüsste militärisch und trat dann hinzu.


    "Du hast nach mir rufen lassen, hier bin ich."

  • Meridius nickte mit dem Kopf und erwiderte den militärischen Gruß.


    "Salve Regionarius. Nimm doch bitte Platz."


    Er wartete bis der Prudentier saß, dann kam er ohne Umschweife zur Sache.


    "Ich habe von Gallus gehört, dass Du das Training mit meinen beiden Söhnen aufgenommen hast. Wie machen sich die zwei?"

  • Ich nahm Platz.


    "Die beiden sind unterschiedlich. Maximian ist begierig zu lernen, er zeigt sich engagiert und wartet wohl schon sein halbes Leben lang darauf in den Legionen des Imperators dienen zu können. Er ist dabei jedoch auch eigensinnig und übereifrig, setzt gerne seinen eigenen Kopf durch. Er hört schlecht zu.


    Romanus, der jüngere Bursche, hingegen kann dem Waffentraining und der körperlichen Ertüchtigung nicht viel abgewinnen. Ich weiß nicht, was er sich für eine Zukunft vorstellt, doch man sollte sich um ihn kümmern."

  • "Ganz gut. Die Arbeit läuft wie gehabt, einige Ermittlungen, aber Tarraco ist sicher. Auch wenn die Informaten hin und wieder melden, dass sich die Verbrecher noch stärker organisieren als bisher. Solltest Du also etwas Geld übrig haben, leg Dir einen bewaffneten Sklaven zu, der auf das Haus aufpasst..."


    Ich zwinkerte dem Legaten zu und griff nach dem Becher Wein.


    "Zum Wohl!"

  • "Zum Wohl!"


    Auch Meridius erhob seinen Becher und nahm einen Schluck. Dann stellte er ihn wieder ab.


    "Ich wollte dich sowieso bitten, dass du durch meine Strasse verstärkt Wachmannschaften laufen lassen könntest. Wenn ich in Germanien bin, möchte ich ohne Sorge um meine Familie schlafen können. Wäre das möglich?"

  • "Kann ich machen, Legatus."


    Ich sah ihn an. Er schien sich um seine Familie wirklich Sorgen zu machen. Und dann machte ich auch noch so einen dummen Scherz bezüglich des organisierten Verbrechens.


    "Legatus, ich habe lange darüber nachgedacht."


    Ich überlegte, wie ich es sagen sollte.


    "Du hast mich bisher immer gefördert, schon in der Legion und ich gehe in Deinem Hause ein und aus. Wenn ich Deine Unterstützung irgendwie wieder gut machen kann, lasse es mich wissen."

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Sicher, Prudentius. Wenn Du Geld brauchst, irgendeinen Art von Hilfe, kein Problem. Lass es mich wissen. Ich mag Deinen Vater und auch Du warst mir bisher eine große Stütze."


    Er nahm wieder einen Schluck.


    "Ich habe gehört, dass Du einige Betriebe erworben hast.
    Größere Absichten?"

  • Ich nickte mit dem Kopf. Ich hatte einiges vor, doch das gehörte jetzt zu diesem Zeitpunkt alles nicht hierher. Die Pläne waren noch nicht ganz reif.


    "Ja, ich möchte mir ein weiteres Standbein schaffen."


    Ich schmunzelte.


    "Gut, ich danke Dir für Deine Gastfreundschaft, doch ich muss bereits wieder los. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag, Patron."


    Ich erhob mich.

  • Auch Meridius erhob sich und lächelte.


    "Kein Problem. Die Sicherheit Hispanias hat Vorfahrt."


    Er lachte und geleitete den guten Mann noch nach draussen.

  • Nachdem der Regionarius gegangen war, setzte sich Meridius wieder an seinen Schreibtisch und notierte, was er in den nächsten Tagen noch alles erledigen wollte, bevor er wieder nach Rom und von dort nach Germanien aufbrechen würde.




      [*]Den Verwalter Lepidus fragen, ob er die Leitung des Rennstall der Factio Aurata zu Tarraco übernehmen möchte. Seine Aufgaben in Abstimmung mit mir: Kauf, Unterhalt und Betrieb von einem Wagen plus Gespann und Reservepferde, Verpflichtung eines Wagenlenkers und notwendiger Stallburschen...
      [*]Decimianus Verus zum Verwalter der Landgüter erheben, wenn Lepidus das Angebot annimmt.
      [*]Erwerb eines Sklaven, der den Schutz der Familie in Abwesenheit übernimmt. Ehemaliger Gladiator erwünscht.
      [*]Frage des Scriba Personalis: Wo ist er? Zur Not entlassen und die Stelle neu ausschreiben.
      [*]Kauf des Nachbargrundstückes, da inzwischen freistehen. Im Frühjahr Umbaumaßnahmen der Casa. Verus mit den Plänen beauftragen...
      [*]Stellenausschreibungen und Werbung in der Acta


  • Wo sonst sollte Meridius besser anzutreffen sein, als in seinem Officium dachte sich Alessa und klopfte einfach mal. Dann wartete sie ab, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag und vom Inneren des Zimmers eine Aufforderung zum Eintreten zu hören war.

  • Es klopfte an der Türe und Meridius fragte sich, wer denn jetzt etwas von ihm wollte. Er legte das Schreiben wieder auf den Tisch und sah auf.


    "Bitte! Die Türe ist offen..."


    Er müsste wohl zuerst mit Lepidus sprechen.

  • Zu Alessa's Freude war Meridius also anwesend und sie hoffte, dass sie ihn nicht bei etwas wichtigem gestört hatte. Vorsichtig öffnete sie die Türe und lugte durch einen Spalt hinein.


    "Salve Cousin, ich hoffe ich komme nicht ungelegen." lächelte sie ein wenig sptizbübisch.

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