ZitatOriginal von Luna
Luna nickte auf die Frage hin ob ihr die führenden Männer der Sippen bekannt wäre. „Ja das sind sie in der Tat und natürlich kenne ich ihre Eigenheiten. Es ist immer wichtig zu wissen, mit wem man redet und wie man mit dem Gegenüber umgehen sollte. Wenn du es wünscht, dann schreibe ich dir jene Informationen gern auf.“ Luna wusste nicht ob dem Flavier bekannt war, dass sie sehr wohl auch in der Sprache der Römer schreiben konnte. „Bis wann bräuchtest du diese Informationen?“ Wenn es dringend war, dann würde sie sich natürlich sofort an die Arbeit machen und es für den Flavier niederschreiben.
Der junge Flaivus hatte niemals einen Gedanken daran verschwendet, ob die germanischen Stämme jenseits des Rhenus über eine vergleichbare Literalität verfügten wie in Italia, obschon er vernommen zu haben glaubte, dass sie sich eines überaus primitiven Alphabetes bedienten und ihm selbstredend ebenso bekannt war, dass selbst in Italia die Kunst zu Lesen und zu Schreiben durchaus keine Selbstverständlichkeit war, während sie insonderheit in der Provinz jenseits urbaner Zentren geradehin eine beachtenswerte Partikularität repräsentierte. Da Luna jedoch immerhin zu einer Art Elite ihres Volkes zählte und die lateinische Sprache augenscheinlich bruchlos beherrschte, verwunderte ihn die Offerte eines schriftlichen Berichtes keineswegs.
"So baldig als möglich."
, erklärte er, doch kaum hatte er dies formuliert, wurde ihm gewahr, dass er sich hiesig keineswegs in einem rein militärisch-bürokratischen Felde bewegte, sodass er seiner persönlichen Vorliebe für das gesprochene Wort gemäß eigentlich auch eine mündliche Relation einfordern mochte, denn selbst wenn Patrokolos zweifelsohne imstande war, Lunas Gutachten ihm zu rezitieren, so verfügte ein Bericht von der immediaten Quelle doch stets über eine eigene Qualität und bot die Option, bei Inklaritäten stets direkt nachzufragen.
"Du kannst die Informationen umgehend zusammenstellen und mir dann Bericht erstatten. Ich nehme an, du bist für jene Aufgabe durchaus von deinen haushalterischen Pflichten abkömmlich."
Jene letzte Kommentierung mutierte von Wort zu Wort mehr von einer selbstbewussten Zusage hin zu einer insekuren Frage, als auch hiesig der junge Flavius erkannte, dass ihm keineswegs bekannt war, ob und welche tragende Rolle die germanische Sklavin in seinem Haushalte einnahm. Da er sie sehr spontan hatte rufen lassen, mochte sie soeben das Nachtmahl in der Küche hinterlassen haben, sodass eine längere Absenz womöglich das ganze Haus in Brand steckte.