Ich lag auf dem Bauch, damit Luft an meinem Rücken kam. Der Casparius hatte nicht gerade sanft meinen Rücken behandelt. Für ihn war ein so behandelter Rücken nichts neues und Mitleid hatte er mit keinem der so vor ihm erschien. Es war ihre eigene Schuld und sie hatte es nicht anders verdient, sagte ihm seine langjährige Erfahrung.
Ich wusste meine Strafe war mehr noch wie gerecht, es hätte weit aus schlimmer kommen können. Nur mit einem Teil war ich nicht einverstanden. Ich hatte meine Familie und meinen Stamm verlassen, war aber nicht ausgestoßen worden und konnte jederzeit zurück, so gehörte ich ihnen noch an. Da kam mein Blut her, da lagen meine Wurzeln. Ich hatte dem Decurio gestern, nach seiner Mahnung: „Doch vergiss nie was dich in diese Lage gebracht hat. Wir sind deine Familie, wir sind dein Stamm. Enttäusche uns nicht.“ geantwortet „ja Decurio“. Nein vergessen würde ich es nie, das was mich in die Lage brachte und immer bemüht sein sie nie zu enttäuschen, denn ich hatte den Eid geschworen und Idun mein Wort gegeben. Doch darum musste ich nicht mein Volk, meine Ahnen und Herkunft verleugnen. Ich würde dazu gehören, alles für sie geben, sie zu dem Teil meines jetzigen Lebens zählen, doch Gewesenes und danach Kommendes gehörte mir ganz allein, nicht der Ala, nicht Rom, nicht dem Kaiser, nein mir.
Der Tag glitt dahin, die Nacht brach herein, niemand beachtete mich. Niemand wollte etwas mit mir zu tun haben, denn ich war der Schandfleck unserer Stube, der Schandfleck meiner Turma. Es würde viel Kraft und Ausdauer erfordern mein Ansehen wieder her zustellen.
Kurz vor dem Morgen stand ich leise auf und ging nach draußen. Ich musste mit ihm reden meinem Ferdwisch, dem Hahn meinem Kraftier. „Nun mein Alter, vertreib die Nacht und ihre bösen Geister und Gespenster. Begrüße den neuen Tag, die Sonne und künde mir bessere Zeiten. Sei wachsam und warne mich vor äußere und innere Gefahren.“
Von irgendwoher ertönte ein Hahnenschrei und kündete den neuen Tag an.