Maximus Decimus Meridius

  • Meridius zog sich eine neue Toga an und verließ wenig später ebenfalls sein Zimmer. Wohin er als erstes gehen würde, wusste er noch nicht. Er musste sich seine nächsten Schritte erst noch überlegen. Gleich zu Iulia? Oder erst zu den anderen? In Gedanken versunken trat er nach draussen...

  • Meridius betrat sein Zimmer und warf sich auf sein Bett. Er blickte an die Decke des Raumes und dachte nach. Quaestor Consulum. Die Ankunft des Imperators vorbereiten. Die Spiele. Er musste auf die Stadtverwaltung. Der Truppenbesuch. Der Imperator sollte die Truppen besuchen. Dann die Hafenbesichtigungen. Er hatte sich vorgenommen den Hafen und die Strassen zu besichtigen. Er musste den Regionarius aufsuchen. Und er wollte sich über die Bemühungen der Gladiatorenschule erkundigen.


    Seine Augen fielen auf eine Freske an der Wand. Maximian. Was sollte er ihm sagen? Und wie würde es mit Iulia weitergehen? Er lächelte, als ihm Adria in den Sinn kam. Und Iunia Attica. Dass er immer noch diese verführerische Wirkung hatte. Sollte Maximian nur die Hälfte davon besitzen, es würde ein ernstes Gespräch erfordern.

  • Meridius schlief in dieser Nacht unruhig. Es beschäftigten ihn viele Dinge. Sein Atmen ging schwer und mehrmals erwachte er. Septimanca. Uttarae. Er ritt über das Schlachtfeld, sein Spatha wütete Mars gleich in den Reihen der Iberer, welche ihn anblickten und ihm zuriefen. Meridius - iberischer Bruder. Centuriones fielen vor seinen Augen, Blut spritzte, der Adler schwankte und stand dann in seinem Atrium. Iulia trat hinzu. Nackt. Legte ihre Hand an sein Glied, lächelnd - und verschwand. Der Raum war leer. Es schneite...


    Meridius erwachte. Seine Blicke gingen an die Decke. Dann erhob er sich, erfrischte sich über einem Eimer Wasser und zündete ein Licht an. Vielleicht würde ihn die Arbeit an ein paar Dokumenten ablenken. Als Quaestor hatte er genug zu tun.

  • Irgendwie wollte ihm die Arbeit jedoch nicht gelingen. Die Zahlen vor seinen Augen verschwommen. Was tat er hier? Er legte das Schreibwerkzeug auf den Tisch und erhob sich. Iulia. Er hatte von Iulia geträumt. Wie lange war alles her?


    In seinen Gedanken rief er noch einmal alles zum Leben. Der Duft ihrer Haare. Wie lange hatte er ihn konserviert gehabt? Ob sie immer noch so dufteten. Und ihre Brüste?


    Er schimpfte sich selbst. Dann lachte er.


    "Oh, Maximus..."


    Die Nächte in Tarraco waren um diese Jahreszeit einfach zu heiß.
    Dennoch ging er in seinem Zimmer unruhig auf und ab.

  • Meridius saß in seinem Zimmer an einem Schreibtisch und bereitete alles vor. Er hatte nach Rom zurückzureisen, um dem Imperator Bericht über seine Besichtungen zu geben. Dann galt es auch noch einige Dinge in Rom zu erledigen. Als Quaestor Consulum und Privatsekretär des Imperators, war sein Platz sowieso in Rom und er konnte vielmehr den Göttern danken, dass ihn seine Aufgaben in die Heimat geführt hatten.


    Meridius lehnte sich zurück. Seine Gedanken kreisten um die vergangenen Tage und Nächte. Vor allem jedoch um Iulia. Das was er all die Jahre nicht mehr für möglich gehalten war doch noch eingetroffen...


    Mit einem Lächeln stand er auf und ging zu einer Truhe.


    "Oh, Iulia..."


    (Das Bild ihrer Brüste, das Gefühl ihrer warmen Hüften, ihres wiegenden Schoßes.
    Meridius fühlte sich begehrt, wie schon seit Adria nicht mehr.)


    Die Rolle welche er suchte hatte er gefunden. Er ging zum Tisch zurück und breitete sie aus.


    Man müsste hier und hier noch etwas überarbeiten...


    Wie sie ihm ins Ohr geflüstert hatte...


    Der Hafenausbau, es würde dem Imperator sicher gefallen...


    Was sie ihm alles gesagt hatte...


    Man müsste die Messe groß aufziehen...


    War das noch seine Iulia gewesen?


    Die Decima würden sich den besten Platz reservieren...


    - Gib es mir, Meridius - Gib es mir -


    Ja, so könnte es klappen.


    Meridius schmunzelte, ging zu einer Karaffe mit Wasser und erfrischte sich.
    Er hatte sich zu konzentrieren, wenn er hier noch rechtzeitig fertig werden wollte.

  • Nach dem kurzen Besuch von Tiberia Claudia betritt Lucilla Meridius' Cubiculum und legt ihm eine kurze Nachricht hinen, für den Fall, dass er am Abend vor ihr wieder Zuhause sein würde.

    Salve Bruder,


    Die Sacerdos Mercuris Tiberia Claudia war heute hier und verlangte nach dir. Sie muss dich dringend bezüglich der Tempelweihung sprechen und du möchtest ihr doch mitteilen, wann du ihr für ein Gespräch zur Verfügung stehst.


    Lucilla

  • Meridius betrat nach einem langen und anstrengenden Tag sein Zimmer. Er hatte sich nach der kleinen Reise in die Umgebung ersteinmal etwas frisch gemacht und wollte nun eine frische Tunika anziehen. Als er in das Zimmer trat, entdeckte er das Schreiben, überflog es und machte sich eine Notiz, dass er mit der Sacerdos Kontakt aufnehmen sollte...

  • Meridius kam nach dem Gespräch mit Valeria aus dem Atrium und betrat sein Cubiculum. Er hatte vor sich ersteinmal von der langen Reise frisch zu machen und dann nach den anderen zu sehen. Er legte seinen Mantel ab und trat an den Tisch, auf welchem die einkommende Post abgelegt worden war. Nachdenklich überflog er ein paar Dokumente...


    Wenig später ließ er nach Gallus rufen, bestellte ein frisches Bad und Kleidung und machte sich daran, die lang getragene Kleidung abzulegen.

  • [...]


    Etwas später kehrte Meridius aus dem Bad zurück. Die neue Tunika tat auf der Haut gut und das Balsam in seinem Haar duftete herrlich. Da es um die Jahreszeit schon kühl geworden war, warf er sich noch eine lange Tunika und einen Hausmantel über.

  • Nachdem sich im Haus herumgesprochen hatte, das Meridius aus Germanien zurückgekehrt war, hatte sie Iulia zu Meridius Zimmer begeben. Gallus hatte gemeint sie würde ihn hier finden. Ihre Freude ihn nach all den Monaten wiederzusehen, wurde allerdings von den Neuigkeiten beeinträchtigt, die sie ihm mitteilen musste. Und so klopfte sie an die Tür.

  • Meridius hatte gerade auf einem Stuhl Platz genommen, als es an der Türe klopfte. Da er dachte, dass es Gallus wäre, wandte er sich der Türe nicht zu, sondern blieb ein Dokument lesend sitzen.


    "Es ist offen..."


    Es konnte nicht sein, dass diese Zahlen stimmten. Auf gar keinen Fall. Er würde mit Decimianus reden müssen. Der Markt war zwar gerade zur Zeit ziemlich übersättigt, doch es musste eine Möglichkeit bestehen, das Geschäft wieder lukrativ zu machen.

  • Iulia trat ein und schloß die Tür vorsichtig wieder. Eine Weile blieb sie mit dem Rücken and die Tür gelehnt stehen und beobachtete ihn mit einem Lächeln. Da er immer noch nicht aufblickte, sprach sie ihn schließlich an.


    "Gerade zu Hause und schon wieder bei der Arbeit. Ich hoffe ich störe dich nicht."

  • Es war Iulia - nicht Gallus. Meridius blickte auf und drehte sich zu ihr. Ein Lachen huschte über sein Gesicht.


    "Salve Iulia."


    sprach er nur und erhob sich.


    "Das ewige Schicksal eines gefragten Mannes. Aber jetzt wirst Du mich ganz haben... Ich verbanne die Dokumente - zumindest für heute..."


    Er lachte und legte das Pergament nieder.

  • Nunja was hieß ganz haben, sie würde ihn später auch noch mit den Problemen innerhalb der Familie teilen müssen, aber noch nicht jetzt...


    "So, so für heute, du bist sehr großzügig. Oder soll mich das nur dazu bringen, dass ich die Zeit auch sinnvoll nutze?"


    Sie schmunzelte und ging auf ihn zu.

  • Meridius ging ihr entgegen und küsste sie auf die Stirn, als sie ihn erreicht hatte. Ihr Haar duftete angenehm würzig.


    "Was verstehst Du unter sinnvoll?"


    Er lächelte.


    "Nimm doch bitte Platz."


    Mit einem Kopfnicken wies er auf einen Korbstuhl.

  • Nicht ohne Bedauern löste sie sich von ihm und ließ sich in dem Korbstuhl nieder auf den er gedeutet hatte.


    In deiner Nähe sein, über Dinge mit dir reden, wozu es in den letzten Monaten keine Gelegenheit gab...."


    Sie strich ihre Tunika glatt und hob den Kopf um ihn anzusehen, da er immer noch stand.

  • Meridius lächelte. Sie hatte Platz genommen, wie es ihrem Wesen entsprach. Sie war immer noch die selbe umgängliche, liebevolle Frau wie früher. Auch wenn sie es vielleicht bedauerte... Meridius unterbrach den Gedanken, was wollte er gerade sagen? Er zuckte mit den Schultern und trat auf sie zu, nahm auf einem Schemel neben ihr Platz.


    "Wie ist es Dir ergangen...
    Ich war viel zu lange weg."

  • "Ja das ist wohl wahr."


    Ihr Lächeln wurde ein wenig melancholisch. Eigentlich hatte sie ja gedacht, dass er ihr noch etwas sagen wollte, aber da sie schon einmal saß konnte sie ihm ja nun eigentlich auch mit etwas anderem anfangen...


    Nunja ich habe es überlebt, aber...."


    Iulia setzte sich noch ein wenig aufrechter hin und begann zu erzählen. Davon dass sie erfahren hatte, dass Maximian und Valeria, immer noch mehr als nur Cousin und Cousine waren, von ihrer Sorge, dass Valeria schwanger sein könnte, ihrem wenig erfolgreichen Gespräch und all den anderen Sachen die sie in letzter Zeit belastet hatten. Immer wieder blickte sie zu meridius und versuchte seine gedanken anhand seiner reaktionen zu erraten, er verhielt sich jedoch ruhig und bestätigte sie in ihrem tun. Wofür sie ihm einen dankbaren und liebevollen Blick schenkte. Schließlich beugte sie sich vor und legte eine Hand auf seine.


    "Und?"

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