Nachdem meine Eltern nun schon einige Jahre tot waren und ich in der Obhut meiner Familie in Mantua trotzdem wohlbehütet aufgewachsen war, kam nun der Tag meiner Volljährigkeit immer näher. Anfangs war ich noch überzeugt davon, dass dies keine grosse Sache wäre, da ja meine Eltern nicht dabei sein konnten, aber je näher der Tag kam und je mehr ich von den ganzen Vorbereitungen mitbekam, desto grösser erschien mir die ganze Sache.
Einladungen waren an verschiedene Familien und Personen verschickt worden, meine verschiedenen Lehrer hatten mich immer genauer auf die Pflichten am grossen Tag eingestellt und in der Casa nahm die Betriebsamkeit von Tag zu Tag zu.
Bald würden die ersten Gäste eintreffen und in wenigen Tagen würde ich die ganze Bürde eines volljährigen jungen Mannes das erste Mal spüren, wenn ich die Rolle des Gastgebers an Stelle meines Vaters übernehmen würde.
Mein Vater, dieser Gedanke hatte mich in den letzten Jahren immer häufiger beschäftigt. Viele Geschichten wurden mir erzählt und einige Erinnerungen hatte ich natürlich schon noch. So konnte ich mich noch sehr genau an seine Lektionen im Bogenschiessen auf dem Pferd erinnern. Oh Mann, ich war so oft heruntergefallen und hatte unzählige Bogen dabei zerbrochen, doch mein Vater beharrte darauf, dass ich diese Kunst erlernen müsse. Ja, ich konnte mich gut daran erinnern, dass er sogar sagte, dieses Können hätte ihm einst das Leben gerettet. Bald, pater, bald würde ich nach Rom gehen können und selbst sehen können, welche Geschichten über dich stimmten und welche einfach nur erfunden waren.