Tirones bei der Ausbildung

  • Auch Tisander wurde schief angegrinst.


    "So hat das Scheißeschippen noch was Gutes. Zismos fühlt keine Schmerzen, der könnte in einer Kiste voller Nägel seelenruhig schlafen. Bücher sind nützlich!"


    Was sie ihnen hier draußen nützen sollten, wusste er im Moment selbst nicht, aber er war sicher, dass der Tag kam, an dem all sein Wissen gebraucht werden würde. Fango war erneut an der Reihe. Diesmal war er vorbereitet und seine Bewegungen kontrollierter. Der Schmerz war immer noch heftig, aber wenn er sich vorher nicht blöd angestellt hätte, wäre er sicher erträglich gewesen.


    "So ein gebeugter Sklave, auf dessen Rücken man treten könnte, wäre praktisch", schwärmte er beim Üben.

  • Varro ritt heran, stieg ab und betrat das Übungsgelände. Es interessierte ihn wie weit die Tirones schon waren und wie sie sich anstellten. Er nickte Andriscus zu und schüttelte leicht den Kopf als er einen Ansatz des Salutierens erkannte. Die Ausbildung sollte weitergehen. Mit ernster Miene verfolgte er die Bemühungen der Männer auf die Übungsattrappen aufzusitzen. Wie schon zu seiner Zeit gab es hier Talente und weniger Begabte. Er erkannte den kleinen Iunianus. Anerkennend nickend dachte er sich, daß es erstaunlich war ihn noch nicht ausgeschieden zu sehen. Er warf kurz einen Blick auf den Stand der Sonne, trat dann auf Andriscus zu und meinte,

    Nächste Woche beginnst du mit der Zuführung und dem Training. Ocella wird dich ab nächste Woche an jedem 2. Tag beim Waffentraining unterstützen. Er sog die Luft durch die Nase und schloß Der Winter kommt Duplicarius, ich brauche Männer um ihn zu überstehen!

    Er nickte Andriscus zu und mit einem Weitermachen! ging er zu seinem Pferd und stieg mustergültig auf um danach zu seinen in der Nähe wartenden Männern zu reiten. Es stand wieder eine Patrouille an.

    Die Männer sahen mit einer Mischung aus Belustigung und Melancholie auf die Tirones. Es schien Aeonen her zu sein, daß auch sie sich abmühten die Standards der römischen Legion zu verinnerlichen. Es kam von vorn ein kurzes Kommando und sie waren wieder ganz bei der Sache. In Zweierreihe trabten sie davon.

  • Ocella saß bei den Männern auf seinem Pferd wartend und fragte sich was Varro sich dachte? Mit den paar traurigen Gestalten sollten sie gegen einen Feind unbekannter Zahl bestehen? Ihm gingen viele Dinge durch den Kopf. Es war seit jeher ein Problem in Germania in Frieden zu leben. Ständig hatte man den Eindruck der nächste Germane würde einem den Kopf abschneiden. Das betraf nicht nur die fahrenden Händler, sondern auch die domnestizierten Barbaren hier auf dieser Seite des Rhenus. Wer wußte schon was in den Köpfen dieser kerle vor sich ging? Wer wußte schon ob sie nicht auf die richtige Gelegenheit warteten?

    Ocella stieß einen Seufzer aus als Varro kam und gab den Befehl zum abrücken. Wieder mal auf Patrouille, wieder mal ins Ungewisse.

  • Varro ritt heran, stieg ab und betrat das Übungsgelände. Es interessierte ihn wie weit die Tirones schon waren und wie sie sich anstellten. Er nickte Andriscus zu und schüttelte leicht den Kopf als er einen Ansatz des Salutierens erkannte. Die Ausbildung sollte weitergehen. Mit ernster Miene verfolgte er die Bemühungen der Männer auf die Übungsattrappen aufzusitzen. Wie schon zu seiner Zeit gab es hier Talente und weniger Begabte. Er erkannte den kleinen Iunianus. Anerkennend nickend dachte er sich, daß es erstaunlich war ihn noch nicht ausgeschieden zu sehen. Er warf kurz einen Blick auf den Stand der Sonne, trat dann auf Andriscus zu und meinte,

    Nächste Woche beginnst du mit der Zuführung und dem Training. Ocella wird dich ab nächste Woche an jedem 2. Tag beim Waffentraining unterstützen. Er sog die Luft durch die Nase und schloß Der Winter kommt Duplicarius, ich brauche Männer um ihn zu überstehen!

    Er nickte Andriscus zu und mit einem Weitermachen! ging er zu seinem Pferd und stieg mustergültig auf um danach zu seinen in der Nähe wartenden Männern zu reiten. Es stand wieder eine Patrouille an.

    Die Männer sahen mit einer Mischung aus Belustigung und Melancholie auf die Tirones. Es schien Aeonen her zu sein, daß auch sie sich abmühten die Standards der römischen Legion zu verinnerlichen. Es kam von vorn ein kurzes Kommando und sie waren wieder ganz bei der Sache. In Zweierreihe trabten sie davon.

    Die Übungen verliefen Recht gut. Willig und gelehrig taten die Tirones das was ihnen aufgetragen und gezeigt wurde. Das nicht jeder gleich eine Meister war war normal.

    Andriscus war etwas überrascht als er den Germanicer herankommen sah und straffrei sich. Die Ehrenbezeugung zu der er ansetzte wurde im Keim erstickt. Vermutlich hatte Varro resigniert was dies betraf denn Andriscus neigte gerne dazu nach außen hin eher lachs und desinteressiert zu wirken. Was den Respekt einem Vorgesetzten aber nicht minderte. Nur jedesmal sich verkrampfen wenn ein Vorgesetzter, jener der immer da war, war Energieverschwendung. Respektiert wurde dieser trotzdem.

    Dass Varro schon in wenigen Tagen de Tirones auf die Pferde loslassen wollte war nicht unbedingt Usus. Im Ausbildungsplan war dieser Teil erst in ca. 3 Wochen vorgesehen. Aber...


    " Ja, Decurio. Und ich befürchte er wird härter als die letzten Winter" antwortete er. Mehr Worten waren hier nicht zu verlieren.

    Andriscus blickte kurz zu Ocella und grüßte diesen aus der Entfernung.

    Dann wandte er sich wieder den Auszubildenden zu und führte weitere Übungen aus.

  • Fango lauschte, was die Offiziere da redeten. Ocella würde Andriscus fortan bei der Ausbildung unterstützen, um Zeit zu gewinnen, wenn er das richtig verstand. Ocella ... das war doch der Vexillarius, vor dem Alwin solche Angst hatte. Allerdings war der Händlerssohn wohl niemand, den man als Maßstab für solche Einschätzungen nehmen sollte. Dabei war Alwin ansonsten gar nicht schlecht, er stellte er sich bei den Übungen sehr gut an, nur das viele Gejammer und Genörgel ging manchen bisweilen auf die Nerven und schmälerten den Eindruck eines fähigen Soldaten nachhaltig. Fango aber störte das nicht. Er mochte Alwin so, wie er war, genau wie den manchmal launischen Tisander. Eigentlich mochte Fango jeden. Vermutlich würde er also auch Ocella mögen.


    Wenig später waren Germanicus Varro und Matinius Ocella wieder von dannen geritten - nicht, ohne dass Varro sich zuvor in beneidenswerter Perfektion wieder auf sein Pferd geschwungen hatte.

  • Da Andriscus in dringenden privaten Angelegenheiten den Dienst bis auf weiteres ruhen lassen musste, die Zeit jedoch drängte übernahm Varro die Reitausbildung.

    Im Gegensatz zu Ocella war er kein Brüller, er sprach gerade so laut wie es angebracht war. Das forderte den Tirones viel Aufmerksamkeit ab. Nachdem sie in Linie angetreten waren sah er sich die zukünftigen Equites der Ala genau an. Auffällig waren die großen, kräftigen Staturen der Perigrini aus dem Norden. Auffällig war auch jener Iunier, der es trotz allem bis hierher geschafft hatte.

    Tirones!

    Heute werdet ihr zum ersten Mal mit euren Pferden in Kontakt kommen.

    zu dem was die ALA auszeichnet, Die Pferde! Ich nehme an, dass ihr alle schon aufsitzen könnt? Die Trockenübungen wurden abgeschlossen,...also jetzt gilt es. Dort drüben stehen Calones mit den Pferden, es sind alte Pferde, Veteranen, die hier bei uns ihren letzten Dienst als Ausbildungspferde leisten. Habt also Respekt vor den vierbeinigen Kameraden und ehrt sie, als seien sie eure Alter Ego!


    Er lies das erst einmal wirken. Man konnte den Wert dieser Pferde nicht genug betonen. Sie an Tirones zu geben war immer ein Wagnis, denn die Pferde waren wählerisch und es kam vor, daß ein Reiter abgewiesen wurde.


    Zeigt den Pferden wer das Sagen hat und vermeidet den Einsatz der Sporen. Glaubt mir sie wissen was ihr wollt wenn ihr ihnen das mit leichten Schenkeldruck anzeigt. Also, , der Reihe nach zu den Calones, diese entscheiden welches Pferd zu eurem Körper passt, das Pferd an den Zügeln wieder hierher zurückführen. Die Zügel dann loslassen und neben dem Pferd stehenbleiben.


    Wenn die Zügel eines Kampfpferdes nach unten hingen würde es stehen bleiben...komme was da wolle.

    Er nickte dem ersten Tiro der reihe zu sich zu den Calones zu begeben.

  • Es war schon merkwürdig an diesem Morgen, kein Gebrüll war zu hören. Im Gegenteil, sie alle mussten gut aufpassen um alles mit zu bekommen. Tisander gefiel das, es geht also auch anders dachte er. Außerdem kam jetzt die Ausbildung für die er nach Germanien zur Ala gegangen
    war. Die Arbeit mit den Pferden.

    Er freute sich besonders über den Satz des Decurios,'und vermeidet den Einsatz der Sporen'.
    Für ihn war das eine Selbstverständlichkeit, leider nicht für alle.

    Endlich war er an der Reihe und gespannt was man ihm für ein Pferd geben würde. Es war ein kräftiger Brauner, obwohl ein Veteran sah Tisander noch Temperament in seinen Augen funkeln.

    Er hatte sein eigenes Pferd, trotzdem gefiel ihm der Braune. Schade das er nicht mehr aktiv dabei ist, dachte er. Kaum hatte er die Zügel in der Hand, zog der Braune in die andere Richtung. „Ne Großer komm hier geht es lang“, war sein Kommentar dazu und zog ihn mit fester Hand zum Ausgangspunkt, blieb neben dem Braunen stehen und ließ die Zügel los.

  • Vielleicht hatte irgendwer sie bei ihren Reitübungen gesehen oder sie passten einfach von der Größe her so gut zueinander, dass die Calones so entschieden. Fangos Augen glänzten, als man ihm den kleinen Schecken zuwies, mit dem Tisander und er geübt hatten! Dann war das Pferdchen schon ein Veteran? Tapferer kleiner Kerl ... dabei sah er gar nicht so alt aus. Vielleicht konnte er herausfinden, von welchem Hof er stammte und für später einen Sohn von ihm kaufen? An Geld mangelte es Fango nicht. Oder vielleicht war einer davon hier im Dienst als Kampfpferd?


    Liebevoll begrüßte er das Tierchen, ehe er den Zügel griff und es zu Ocella führte. Es ging los, sobald Zug am Zügel zu spüren war und blieb stehen, als Fango den Zügel losließ. Wie außerordentlich praktisch, viel besser als umgekehrt.

  • Die Calones wiesen wie üblich das wesentliche Gespür auf als sie den Tirones ihre Pferde übergaben. Es freute Varro immer wieder wenn er diese erste Vereinigung sah. Die frohe Erwartungshaltung der zukünftigen Equites und die souveräne Haltung der Veteranen auf 4 Beinen.

    Er ließ den Männern etwas Zeit dann gab er die ersten Befehle. Zügel fallenlassen, so bleibt das Pferd auf jeden Fall an Ort und Stelle, Konzentration auf den Aufsitz,...die Position der Hörnchen bedenken.

    Tirones! Vos explicate! Der Abstand zwischen den einzelnen Paaren betrug eine Pferdelänge. Die Rödelei dauerte etwas an, dann kam der zweite, der alles verändernde Befehl.

    Tirones conscendite in equos!

    Es war der Moment in welchem aus Fußgängern Reiter wurden. Wenngleich es offensichtlich nicht allen leichtfiel diesen Schritt zu vollziehen.

  • Na wann geht es denn endlich los? Tisander wartete voller Ungeduld auf den lang ersehnten Befehl. Wie lange dauert das denn noch? Endlich standen alle auf ihrem richtigen Platz.

    'Tirones conscendite in equos!'
    Kaum ausgesprochen, saß der Apuaner auch schon oben auf seinem Braunen. Was wird jetzt kommen, dachte er. Bestimmt wird es noch einige Zeit dauern bis wir endlich raus ins freie Gelände dürfen.

  • Auch Fango schwang sich in den Sattel. Weitaus weniger elegant als Tisander, etwas zu schwungvoll, gefolgt von einem unglücklichen Gesichtsausdruck, doch das Mimimi jammerte er nur gedanklich. Wenige Augenblicke später konnte er sich darüber freuen, das erste Mal mit seiner Einheit zu reiten.

  • Varro betrachtete mit regloser Miene das Aufsitzen. Was er sah gab Hoffnung. Keiner der Tirones war vom Pferd gefallen. Mit einem Nicken entließ er die Calones, die für solch einen Fall hinter den Pferden geblieben waren. Nun stieg auch Varro auf und positionierte Nike vor der mehr oder weniger geraden Linie der Tirones.

    Sie waren euphorisch und somit anfällig für Übermut und Fehler. Deshalb ließ er sie noch ein paar Lidschläge zur Ruhe kommen.

    Im Gegensatz zur Legio arbeiten wir bei der ALA weniger mit Sprachbefehlen. Diese werden in der Regel nur bei Paraden oder Appellen oder im Lärm eines Gefechts benutzt. begann er. Deshalb ist es wichtig euch die Handzeichen einzuprägen...das hier...er stieß die geballte Faust in die Luft bedeutet Achtung...es erfordert eure unbedingte Aufmerksamkeit. Es ist eines der wichtigsten Zeichen. Er sah die Linie entlang und fuhr fort. Eine Turma reitet grundsätzlich in Zweierformation, außer in einer Civitas und einem Castellum, oder wenn es im Gelände die Situation erfordert. Wieder sah er die Linie entlang. Das heißt ihr müsst immer auf euren Vordermann achten, denn das dritte Paar sieht die Handzeichen der Führung nicht mehr. Deshalb werden die Handzeichen grundsätzlich vom rechten Eques wiederholt. Sein Blick fixierte den Kleinen auf seinem drolligen Pferd...nicht gerade ein Bildnis des Kriegers zu Pferde. Jeder Eques auf der rechten Seite gibt sofort das Zeichen weiter um auch die hinteren Equites zu informieren. Das erfordert absolute Aufmerksamkeit, nicht nur darauf das Marschtempo zu halten und die Umgebung im Blick zu haben, sondern auch noch jederzeit mitzudenken und seine Kameraden dadurch zu schützen. Wieder glitt sein Blick langsam die Linie entlang.

    Wenn wir in Linie, also Einerformation reiten, gibt jeder zweite das Handzeichen weiter.

    Das war wohl üblicherweise zunächst der Ansatz. Er erläuterte noch die Handzeichen für Schritt, Trab und Galopp, für das anreiten und das anhalten. Zum Abschluß kam noch eine Einführung in das Losreiten an sich. Der Truppführen reitet los und wenn er den vorderen Equites passiert wendet dieser sein Pferd in Marschrichtung um dem Truppführer in dessen Tempo zu folgen, dann erst der nächste, bis zum letzten. Erst wenn der Nebenmann sein Pferd gewendet hat und losreitet wendet der Nächste. Er nickte...Ausführung! und zog Nike in Richtung Porta.


  • Langsam rollte sich die Reihe der Tirones auf, um dem Decurio zu folgen. Die Aktion ließ noch an Gleichmäßigkeit zu wünschen übrig, manche ritten zu früh los, andere zu spät, wieder welche ritten schief. Doch irgendwann hatte sich eine mehr oder weniger gerade Linie hinter Germanicus Varro gebildet, die hinter ihm auf die Porta zustrebte. Fango grinste Tisander zu, der sich garantiert über den Ausritt freute. Ihm selbst ging es genau so. Der kleine Schecke musste schnellere Schritte machen als seine größeren Artgenossen, um mithalten zu können, war dies aber gewohnt und hatte keine Mühe. Bei jedem Schritt nickte er mit dem Kopf und die in alle Richtungen abstehende Mähne wogte auf und ab.

  • Varro warf den einen oder anderen Blick über die Schulter zurück. Bisher war zumindest niemand vom Pferd gefallen. Kurz vor der Porta praetoria zog er das Pferd nach links und führte die Gruppe auf den Weg am Wall entlang. Er wollte nicht mit dieser Gruppe nach draußen, dafür war es zu früh. Sie mussten zunächst ein Gefühl für ihr Pferd entwickeln und sich gleichzeitig auf Handzeichen oder ähnliches konzentrieren.

    Ruckartig stieß Varro deshalb plötzlich seine rechte Hand in die Lauft und gab Befehl zum Halten, was sein Pferd keine vier Schritte später auch tat.

    Wieder sah er nach hinten und betrachtete die Auswirkungen seines Manövers und besonders die Auswirkungen der plötzlich auftauchenden Hilfsausbilder, die wie Heckenschützen von den Seiten auf die Gruppe zusprangen.

  • Was für ein Gefühl wieder auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Fast hätte Tisander vergessen, das er noch in der Ausbildung war und auf den Decurio zu achten. Rechtzeitig sah er dessen Zeichen noch und reagierte.

    Erstaunt sah er auf die herannahenden Hilfsausbilder. Er und sein Pferd zuckten aber kein bisschen. Mit Schrecken dachte er dann an den Kleinen, hoffentlich blieben er und sein Schecken ruhig.

  • Ein weibisches Kreischen hallte durch das Castellum, doch es war nicht Fango, sondern der Händlersohn Alwin, dessen Schrei jetzt in einen germanischen Fluch überging. Auch Fango erschrak, als die Hilfsausbilder von allen Seiten auf sie zusprangen, schrie aber nicht herum. Da sie sich innerhalb des Castellums befanden, hielt sein Schock sich in Grenzen. Wären sie im Gelände gewesen, hätte das sicher anders ausgesehen. Er schaute, wie es Tisander ging, der in dem Moment auch in seine Richtung blickte, was Fango ein kurzes Grinsen entlockte. Dann schaute er, was Varro als Nächstes tun würde, ob er ein neues Kommando gab. Zisimos, der ganz in der Nähe ritt, schaute wie immer gleichmütig. Vermutlich guckte er auch so, wenn er seinen neugeborenen Stammhalter das erste Mal in den Arm nahm oder wenn er seiner Braut das Ja-Wort gab.

  • Kopfschüttelnd registrierte Varro den Schrei. Mutmaßlich der Kleine, doch ein Blick über die Schulter zeigte ein anderes Bild. Zufrieden stellte er fest, daß keiner der Tirones vom Pferd gefallen war. So ließ er es etwas zügiger angehen, gerade noch im erlaubten Rahmen innerhalb des Castellums. Immer wieder ließ er halten und wieder antraben.

    Nach einer Stunden führte er sie zurück zum Campus, wo die Hilfsausbilder bereits warteten und den Tirones gleich beibrachten wie man nach dem Ende eines Rittes zu halten hatte. In Linie vor dem kommandierenden Offizier.

    Nachdem es auch dem letzten gelungen war sein Pferd zu positionieren sah Varro seine Tirones an.

    Er nickte anerkennend, was schon fast einer Auszeichnung gleichkam.

    Tirones, ich bin fast zufrieden...obwohl der Ausbildungsstand gut war wollte er nicht gleich Euphorie verbreiten.

    Ihr werdet diese Übung die ganze Woche weiter durchführen. Dann folgt die Ausbildung an den Waffen zu Pferde.

    Nach dieser Einführung folgen noch die Geländeübungen und Taktische Formationen.

    Wie immer las er Vorfreude in den Gesichtern und hob die Hand.

    Im Moment sehe ich keinerlei Gründe warum diese Tirones nach Abschluß der Ausbildung nicht in die Ala übernommen werden können,...eine Blick von rechts nach links in erfreute Gesichter. Im Moment!... Tirones...descendite ex equis!

    Er ließ die Männer absitzen. Sie sollten ihre Pferde zu Fuß zum Stall bringen und diese dort unter Anleitung der Tirones absatteln und pflegen. Die Tirones Tisander und Iunianus Fango, zu mir!

  • Fango wollte gerade sein Pferd wegbringen, doch da wurde er vom Decurio zu sich gerufen. Samt Tisander! Er wechselte mit diesem einen Blick, in dem etwas Angst lag, dann ließ er den Zügel los, sodass der Schecke stehen blieb, und ging vor. Dort nahm er erwartungsvoll Haltung an. Salutieren musste er vermutlich nicht, das hatte er ja schon bei der Begrüßung zu Anfang des Tages.

  • Nein, ich habe nichts falsch gemacht, war Tisanders erster Gedanke und trottete hinter dem Kleinen her. Sein Brauner stand wie eine eins auf seinem Platz und er nahm eine hab acht Haltung vor dem Decurio an.

  • Varro´s Augenbraue wanderte ein wenig nach oben. Die Grundausbildung war fast zu Ende und die beiden machten keine Anstalten einer Nuntio.

    Hat man euch nicht beigebracht beim Offizier eine Nuntio zu machen?

    Er wandte sich halb ab, entschied jedoch anders, weil es im Grunde schon zu weit fortgeschritten war um es noch einmal zu ändern. Ruhig aber mit ernster Miene meinte er,

    Üblicherweise nimmt der Untergebene vor dem Offizier Haltung an und meldet sich zur Stelle, zumindest Tirones sollten dies beherzigen...also? Was fehlt?

    Varro wollte ihnen noch einmal die Möglichkeit der Rehabilitation geben.

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