[Officium] Cornicularius M. Octavius Maro

  • Der Tribun kam wieder einmal aus seinem Officium ins Vorzimmer, das gleichzeitig das Officium des Cornicularius war. Sein Blick suchte Maro, dann legte er sofort wie gewohnt los:
    "Du warst du kürzlich in Caere wegen der Grundstücke, richtig? Hat sich das was ergeben?"
    Natürlich entging es dem Tribun nicht, wenn sein "Bürochef" einen Tag weg war - und es war nicht schwierig herauszufinden, wohin!

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  • Maro hatte noch eine Gelegenheit gehabt, dem Tribun von den Ergebnissen seines Ausflugs zu berichten.


    "In der Tat, Tribun. Ich bin dort mal aufgekreuzt. Sehr ordentlich geführte Behörde übrigens. Da kann sich Rom eine Scheibe abschneiden. Aber egal. Es handelt sich um simples Weideland. Der Pachvertrag läuft aus. Die Maße hab ich mir hier irgendwo aufgeschrieben."


    Die Tafel lag hinter ihm im Regal.


    "Ein Verkauf würde sicher eine schöne Stange Geld einbrigen. Die Verpachtung war nicht sehr einträglich. Ich frage mich wer sich das ausgedacht hat. Was sollen die Cohortes mit einem Stück Gras mitten im Nirgendwo? Wenn schon Investieren, dann richtig."


    Der octavische Geschäftsinn hatte während des ganzen Rückwegs den Kopf geschüttelt.


    "Besser wären Minenkonzessionen oder sowas gewesen. Naja. Aber für einen Privatmann, der sich ein paar Schafe oder sowas anschaffen will, scheint das ganz ordentliches Land zu sein, Tribun. Da ist sicher ein hübscher Preis drin, wenn man es richtig anstellt."

  • Was Maro erzählte, konnte vielleicht eines Tages nützlich sein - eine gut geführte Behörde war eine Seltenheit im korrupten Italia, so viel wusste der Petronier bereits. Er nahm die Tabula und überschlug die Maße - wenn das alles stimmte, war es wirklich ein ordentliches Stückchen Land.


    Nachdem der Cornicularius seine Einschätzung abgegeben hatte, war dann Lucius an der Reihe. Er machte einen Schritt zur Flurtüre und zog diese zu. Dann begann er zu reden:
    "Nun, Octavius, ein hübscher Preis ist leider nicht in meinem Interesse. Ich selbst habe vor, den Cohortes Urbanae dieses Landstück abzukaufen - natürlich möglichst zu einem günstigen Preis."
    Maro war immerhin sein Klient und konnte bei seinem Vorhaben nützlich sein - daher weihte Lucius ihn ganz offen dieses vielleicht nicht 100% saubere Vorhaben ein. Er verschränkte die Arme.
    "Wie du schon sagst, haben die Cohortes Urbanae wenig Nutzen von dem Fleckchen Erde, für mich wäre es dagegen ein guter Boden für einen kleinen Landsitz. Ich brauche also ein Gutachten, das dem Praefectus Urbi klar macht, dass dieser Grund am besten abzustoßen ist und nicht viel wert ist. Wie du sagst, ist die Pacht bisher niedrig und es wird als Weideland genutzt - das sollte also kein Problem sein."
    Er zwinkerte Maro zu - 'do ut des', wie ein abergläubischer Mensch sagen würde:
    "Wenn du das gut für mich erledigst, werde ich im Gegenzug dafür sorgen, dass du endlich einen Posten als Centurio erhältst. Die Augusta hat das ja schon vor Monaten angeregt."

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  • Das überraschte Maro dann doch ein bisschen. Aber ein findiger Geist würde das schon hinbekommen, ohne das dieses Innenhandelsgeschäft ins Reich des Illegalen trat. Jedenfalls was Maro selbst betraf. Er war kein Rechtsgelehrter und konnte daher die möglichen Folgen für den Tribun nicht ganz abschätzen. Aber ablehnen kam natürlich nicht infrage. Der Petronius war sein Vorgesetzter und sein Patron. Außerdem wollte Maro endlich dieses Centurionat.


    "Vielen Dank Tribun. Das Gutachten dürfte kein Problem darstellen. Schließlich hat das Grundstück für die Cohortes ja tatsächlich keinen großen Wert. Die Cohortes sollten das Land möglichst schnell loswerden, um in effizientere Ressourcen investieren zu können, Nicht wahr?"

  • Der Mann hatte verstanden - wie üblich!
    "Gut, dann erwarte ich deinen Bericht!"
    Damit war die Sache erledigt - vorerst zumindest. Zufrieden kehrte der Tribun in sein Officium zurück.

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  • Die Beförderung von Maro war durchgegangen wie geplant. Bevor sein Cornicularius ihn verließ, kam der Petronier noch einmal in sein Vorzimmer, um sich zu verabschieden.
    "Octavius, wann wirst du deinen neuen Posten antreten?"
    fragte er, als er aus seinem Officium kam.

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  • Es war noch gar nicht so lange her, dass Maro in dieses Officium eingerückt war Eingentlich ein sehr guter Posten. Er hatte erst hier gemerkt, dass er auf jeden Fall mal eine Pause vom ständigen Patrullieren und dem Exerzierplatz gebraucht hatte. Trotzdem konnte er seine Selbstzufriedenheit im Moment kaum bändigen. Endlich hatte er das was er schon länger begehrt hatte. Und eine saftige Gehaltserhöhung dazu. (Die Octavier waren zwar durchaus reich, aber eine gewisse Raffgier hatte noch keiner der einflussreichen römischen Familien geschadet)


    Entsprechend antwortete er:


    "Wenn du mich nicht länger hier im Officium benötigst, so schnell wie möglich, Tribun. Es gibt Arbeit."


    Das implizierte natürlich auch jene Gefälligkeiten, die ein Klient dem Patron schuldete und diese würden dem Tribun ja erhalten bleiben. Maro hatte gar keine Zweifel daran, dass er auch weiterhin geheime bis zwielichtige Aufträge ausführen würde und als Centurio war er in einer entschieden besseren Position dazu. Als Optio und besserer Sekretät später, war sein Radius beschränkt gewesen. Das änderte sich. Auch ein Grund wahrscheinlich warum Crispus seine Beförderung durchgebracht hatte.

  • "Naja, ich muss noch einen Nachfolger für dich finden. Ich hoffe, Ulpianus ist zu überreden, wieder zu mir zurückzukehren."
    erwiderte der Petronier und rieb sich nachdenklich das Kinn. Die Ernennung von Maro war ja eher eine politische Angelegenheit gewesen - der Tribun hatte ihn aus der Schusslinie nehmen wollen. Das hatte sich als Glücksgriff erwiesen, denn der Octavier war ein fähiger Sekretär gewesen. Jetzt wurde er zum Centurio befördert - also war es wohl das beste, auf seinen alten Helfer zurückzugreifen. Immerhin war Ulpianus von Alexandria mit hierher gekommen.
    "Aber ich denke, meine Scribae werden vorerst ohne Cornicularius auskommen."
    Es war klar, dass die nunmehr vakante 3. Centuria auch eine Führung brauchte - dieser verdammte Falcidius hatte ja doch sehr kurzfristig seinen Wechsel bekannt gegeben!
    "Falcidius ist ja schon aufgebrochen, soweit ich weiß. Dieser Narr hätte mich ein bisschen früher informieren können, dass er geht..."

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  • Lurco hatte sich gemeinsam mit Scato vor dem Officium ihres Centurio Maro eingefunden. Sie wollten sich bezüglich ihrer Karrieremöglichkeiten nach ihrer Ausbildung beraten lassen. Was konnte man zusätzlich lernen, was nützte der Cohortes und ihnen selbst? Jeder hatte so seine eigenen Wünsche, Vorstellungen und Vorlieben.


    Soweit ihnen bekannt war, waren besondere, zusätzliche Fähigkeiten von Vorteil, wenn man sich für höhere Aufgaben qualifizieren wollte. Hierzu zählte ein bestimmtes Handwerk oder auch Buchhaltung. Bei einem Handwerk interessierte sich Lurco für das des Schmiedes.


    Bekannte Spezialistenfunktionen waren Schreiber, Sanitäter und Trompeter. Hier stellte sich Lurco die Frage, ob man ab dato dauerhaft zum Schreiber "befördert" wurde und somit nie wieder den Dienst auf der Straße schob und für Recht und Ordnung sorgte, sondern hinter dem Schreibtisch versauern durfte, oder ob es eine Zusatzaufgabe zu der täglichen Arbeit war. Ersteres wäre nicht sein Fall, zweites würde er übernehmen.


    Ferner hatte er gehört, dass es bei entsprechender Befähigung auch die Möglichkeit bestehen sollte, als Eques in die Legionsreiterei zu wechseln. Zur Reiterei zu wechseln, dass wäre ein Traum. Aber ob das überhaupt möglich war? All das wollte er Maro fragen.


    Scato wollte zu seiner Karriere auch einiges wissen, also klopfte Lurco an die Tür und wartete auf das Zeichen, dass sie eintreten durften.

  • Scato war inzwischen auch eingetroffen. Eine Stunde standen sie sich die Beine in den Bauch, ehe ein Kamerad vorbeikam.


    "Wollt ihr zu Octavius Maro?", erkundigte er sich. Als Scato nickte, zeigte der Kamerad mit dem Finger auf das kleine, verstaubte Schild, welches besagte: Officium - Cornicularius M. Octavius Maro. "Der ist kein Cornicularius mehr, sondern Centurio. Das ist sein altes Officium", erklärte er.


    Scato schlug sich stöhnend die Hand gegen die Stirn. "Mann, das gibt es doch nicht." Er packte Lurco am Arm und zog ihn zum richtigen Officium.


    Officium - Centurio Marcus Octavius Maro >>

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