Cubiculum| Nero Tiberius Caudex

  • "Ich hab den ganzen Tag geschlafen und mein Gesicht fühlt sich geschwollen an...ich seh bestimmt unglaublich furchtbar aus..." gab ich belustigt von mir und strich mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Sein besorgter aber dennoch nichtssagender Blick gefiel mir nicht. Ich atmete einmal schwer und seufzte leise. "Schau nicht so...es ist alles in Ordnung, meine Wunden heilen wieder und ich werd in ein paar Tagen wieder ganz die alte sein..." sprach ich leise zu ihm und streichelte ihm über die Wange.
    "Bitte... schau mich nicht so besorgt an..."

  • Das war wohl leichter gesagt als getan. Aber ich versuchte es zumindest und so lächelte ich nun, als ich leise flüsterte. „ Für mich siehst du immer wunderschön aus.“ Sagte ich und hauchte ihr sanft einen Kuss auf die Stirn. Doch dann schüttelte ich nachdenklich wieder den Kopf. „Nichts ist in Ordnung Adria.“ Sagte ich und sah sie mit einer Mischung aus Traurigkeit und Sorge an. „Nichts ist in Ordnung.“ Sachte streichelte ich ihr über die Haare. Dann barg ich meinen Kopf an ihrer Schulter. „Es tut mir leid.“ Sagte ich leise. „Es tut mir leid das ich dich nicht beschützen konnte.“ Sagte ich und offenbarte damit, was gerade in mir tobte. Ja ich hatte versagt. Ich hatte ihr versprochen, dass ihr nie etwas passieren würde und nun das hier.

  • Etwas irritiert sah ich ihm nun in die Augen und schüttelte den Kopf. Er wollte die Kontrolle wieder erlangen...die hatte er gestern verloren. Ich seufzte einmal tief und atmete schwer. "Du kannst nicht immer alles kontrollieren... du hast mich beschützt...aber eben anders...sie haben deinen Namen gesehen... und sofort ihre Chance gewittert dir Geld für mich abzwacken zu können...vor allem da ich kein Brandmal von dir Trage sondern eine Kette hatte...statt dieser ekelhaften Tafeln, die andere Sklaven wie Hunde um ihren Hals tragen. Vielleicht war das das Problem... ich bin zu unbehaftet - ein zu wertvolles gut für dich... ich hätte gehen sollen... ich hätte mich nie verlieben dürfen... ich hätte nie zu dir kommen dürfen.. ich mach dir nur ärger..."

  • Meine Augen verdüsterten sich, als sie versuchte eine Erklärung zu finden. „Egal was du trägst, ob Tafel, Brandmal oder einen Anhänger. Es hätte dich beschützen müssen.“ Sagte ich und ich war von meinen Worten. Ja es war meine tiefst Überzeugung. Es hätte sie beschützen müssen. So wie es jeden Römer innerhalb des Imperiums beschützte, wenn er sagt, dass er ein Bürger Roms ist. Genau darauf fußte unser Imperium. Und genau diese Überzeugung haben diese Räuber gestern erschüttert. Ja dieses Mistkerle hatten keine Achtung vor Rom und seinem recht. Ich hatte tatsächlich darauf vertraut, dass sie hier in der Nähe Roms sicher war, egal ob nun in der Stadt oder vor ihren Toren. Hier mitten im Zentrum dieses reiches durfte derartiges nicht passieren. Aber es war passiert und das erschütterte mich zu tiefst. Genau so wie ihre Aussage, dass sie hätte gehen sollen.
    „Du weißt, dass du kaum eine Wahl hattest oder?“ Fragte ich sie, dieses Mal jedoch ohne den üblichen Sarkasmus in der Stimme. „Du hattest keine Wahl, als die Räuber in der Heimat einfingen. Du hattest keine Wahl, als du auf dem Sklavenmarkt verkauft wurdest.Weißt du noch was ich dir an deinem ersten Tag sagte?“ Ich sah sie fragend an, beantwortete die Frage aber sogleich. „Ich sagte dir, dass du dich entscheiden kannst welche Art von Sklavin du sein willst. Das war die einzige Wahl, die du hattest. Das du dich verliebt hast ist ein glücklicher Umstand, denn du weißt sehr genau, dass ich dich hätte nicht gehen lassen.“ Den Vorfall auf dem Landgut klammerte ich gerade ganz bewusst aus. Ja da hatte ich ihr eine Wahl gelassen, aber sie hatte sich entschieden und zwar für mich. „Ich habe es dir nun schon so of gesagt und ich sage es dir wieder.“ Ich umfasste vorsichtig ihr Kinn und zwang sie mir in die Augen zu sehen, die gerade eine Mischung aus Angst, Wut, Sorgen und eine Spur von Entschlossenheit zeigten. „Du gehörst mir und nichts aber auch gar nichts auf dieser Welt wird das ändern.“
    Das ich diese Worte todernst meinte hatte ich gestern wohl mehr als unter Beweis gestellt Ja ich war bereit für sie zu töten. Jeder der sich an Adria vergriff schwebte in der Gefahr durch meine Hand zu sterben.
    Sanft fuhr ihr mein Daumen über die unverletzte Wange. „Ja es ist richtig ich kann nicht alles kontrollieren, Aber ich kann dich kontrollieren. Und Adria? Ich werde nicht darüber diskutieren.“ Sagte ich und sah sie nun eindringlich an. „Du wirst das Haus nicht mehr allein verlassen. Hier in der Stadt können dich andere Sklaven begleiten. Wenn du ausreiten willst, wird einer der Veteranen an deiner Seite sein. Es tut mir leid Adria. Ich weiß, dass du gern mal für dich bist. Aber wie ich sagte ich werde über diese Punkt nicht verhandeln.“ Sagte ich und mein Blick wurde unnachgiebig. „Es tut mir leid das ich dich so einschränken muss, aber es ist nötig. Es ist nur zu deinem Schutz. Wenn wir auf dem Land sind, dann können wir gern nochmal neu verhandeln, aber diese Regeln gelten ab sofort und sind unumstößlich.“

  • Ich verzog meine Lippen und starrte ihn einfach nur an, als er sprach. Ich lies meine Schultern hängen und biss mir auf die Unterlippe ehe ich mich aus seinem Griff befreite und den Kopf senkte.
    Er verbot mir nun also alleine nach draußen zu gehen - das hieß nun, dass ich eine wirkliche Sklavin war. Ich verzog meine Augenbrauen schmerzlich und verkrampfte meine Hände, ehe ich nickte und sagte: "Ja, Dominus...." ich entzog mich seiner Berührung und sah ihn nicht mehr an. Das er mich so einschränkte war ein harter Schlag, ich verstand seine Reaktion nicht - wie bescheuert mussten Römer sein, dass sie dachten dass allein ihr dämlicher Name davor bewahren würde, dass etwas passiert? Ein absoluter Irrglaube... aber gut, wie er wollte - er wollte eine Sklavin? Die bekam er nun.

  • Bei ihrer Reaktion krampfte sich alles in mir zusammen. Ich kannte dies schon und das Ja Dominus unterstrich es nur noch. Aber ich wollte jetzt nicht darüber diskutieren. Nein wollte ich wirklich nicht. Ich seufzte, als ich meine Hand zurückzog. „Adria tut das nicht.“ sagte ich leise und eindringlich. Ja das Ganze hier erinnerte mich nur zu gut an den Vorfall auf dem Landgut, wo sie schon mal für sich beschlossen hatte nur noch Sklavin zu sein. Nur einen Unterschied gab es. Ich würde ihr dieses Mal nicht die Wahl lassen. Ich konnte und würde sie nicht gehen lassen. Ich erhob mich aus meiner hockenden Position und legte ihr nur ganz kurz die Hand auf den Rücken. „Tu das nicht.“ Meine Stimme war ruhig und doch schwang ein unendlicher Schmerz mit. "Ich lasse dich wohl besser allein." Sagte ich und zog meine Hand zurück. Doch noch lag meien Blick auf ihr.

  • Ich packte seine Hand und zog ihn zu mir. Es war eher absolut verzweifelt, als ich ihn ansah und den Kopf schüttelte. "Ich weiß nicht...was ich tun soll...wieso werde ich so eingeschränkt?! Das kann auch hier in Rom passieren! Das kann überall passieren!" zitternd hielt ich ihn weiter fest und mein Blick war verzweifelt. Ich wusste nicht was ich tun konnte, um ihn ruhig zu stimmen.
    Ich war meiner Sinne nicht mehr Herr, also fing ich an zu weinen - einfach aus Verzweiflung. "Was soll ich tun um dich wieder ruhiger zu stimmen? Bitte sperr mich nicht ein, wie ein Tier! Das hab ich nicht verdient! Du weißt, dass ich es liebe, alleine zu sein, allein die Kontrolle über mich selbst zu haben!"

  • Ich ließ mich von ihr heranziehen und setzte mich auf das Bett, mein Blick lag auf ihr. Ja ich konnte ihre Verzweiflung sehen und als sie anfing zu weine, nahm ich sie tröstend in meine Arme. „Adria.“ Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. „Ich sperre dich nicht ein. Du kannst überall hin wo du willst.“ sagte ich und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Du bekommst lediglich jemanden an die Seite gestellt, der auf dich acht gibt. Hier in Rom und außerhalb der Stadt. Ich will lediglich sicherstellen, dass dir nie wieder etwas passiert.“ Leise und eindringlich war meine Stimme. „Ich weiß, dass du gern allein bist. Aber das kannst du auch hier sein. Ich denke es ist kein Problem, dass du in Wildgarten hinter der Villa ganz für dich ein kannst. Gut du musste ihn mit Fenrir teilen, aber das sollte kein Problem sein oder?“ Ich holte tief Luft bevor ich weiter sprach. „Es tut mir wirklich leid, auch das du es als einsperren empfindest. Aber ich lasse wirklich nicht mit mir verhandeln.“ Ich zog sie fester in meine Arme. „Corvina ist doch auch nicht eingesperrte und sie darf das Haus auch nur in Begleitung verlassen und dennoch fühlt sie sich nicht eingesperrt. Ich schreibe dir nicht vor wo du hingehen sollst. Ich schreibe dir nicht mal vor wen du mitnehmen sollst. Das einzige was ich verlange ist das jemand an deiner Seite sein soll und wird.“ Ich wusste, dass sie sich gerade hilflos und bestraft vorkam, ich wollte das nicht, aber ich konnte es auch nicht ändern. Ich konnte nur hoffen, dass sie es verstand. Das sie mich verstand. „Du hast gesagt, das es besser gewesen wäre, wenn du dich nicht in mich verliebt hättest.“ Nun hob ich ihr Kinn an, damit sie mich ansah. „Ich denke, für dich wäre es wohl besser gewesen, wenn ich mich nicht in dich verliebt hätte.“ Sagte ich und sah sie aus traurigen Augen an. „Du weißt wie wichtig du mir bist und du weißt, wie sehr ich leiden würde, wenn du nicht mehr da wärst.“ Sagte ich und nun stand da wohl tatsächlich eine Träne in meinen Augen. „Ich weiß, dass es jederzeit und überall passieren kann, aber ich will und ich werde das Risiko vermindern.“ Ich ließ meine Hand und damit auch ihr Kinn wieder sinken. „Es tut mir wirklich leid Adria. Ich hoffe, dass du es verstehst warum ich so handle so handeln muss.“

  • Stillschweigend hörte ich ihm zu und hätte am liebsten geschrien. Ja... ich verstand, was er sagte, ich verstand, warum er so handelte und warum er nciht mehr wollte, dass ich alleine weggehe. Doch das war auf dauer keine Lösung. "Das heißt nun...das ich die ganze Zeit aufpasser um mich herum haben werde, die mich beschützen sollen....das ist lächerlich... Nero...das kannst du nicht tun." flüsterte ich leise und drückte seine Hände fester. Er war wahnsinnig geworden... so einen Schutz hatte doch wohl keine einfache Sklavin verdient. "Das wird Aufsehen erregen... das ist lächerlich... Nero... ich meine es ernst.." gab ich ihm erneut zu verstehen und sah ihm letztendlich in die Augen.
    Ich WOLLTE nicht eingesperrt werden, er konnte mich nicht 24/7 in einen goldenen Käfig sperren und das würde ich wohl so auch nicht zulassen. "Wenn du darauf bestehst...dann wirst du mich in Zukunft überall hin mitnehmen müssen...ich meine es ernst.. denn ich werde aus diesem Käfig ausbrechen.."

  • Ich sah sie resigniert an. „Adria, ich habe dir gesagt, dass es nicht verhandelbar ist. Es tut mir leid, dass du es als Einsperren empfindest. Denn das tue ich ganz und gar nicht.“ Sagte ich leise. „Was ich tue dient deiner Sicherheit.“ Stellte ich klar. „Du wirst dich damit abfinden. Wenn ich kann nehme ich dich mit. Wenn es nicht geht, dann musst du entweder hier bleiben oder du nimmst wie ich es angeordnet habe jemanden mit.“ Nun veränderte sich mein Blick und er wurde wieder kühl. Ja ich zog mich in mich zurück und verbarg mein Innerstes selbst vor ihr. „Es wird kein Aufsehen erregen, wenn ich meinen Besitz entsprechend schütze. Und du gehörst mir. Du wirst dich damit arrangieren oder..„ Ich atmete tief durch. „...oder ich sperre dich wirklich ein.“ Sagte ich und ließ wohl keinen Zweifel daran, dass ich dies tatsächlich tun würde.

  • Ich schwieg.
    Was sollte ich dazu noch sagen, außer, dass ich ihm Beleidigungen an den Kopf warf und wütend die Arme verschränkte. Das zweitere Tat ich...das mit den Beleidigungen schenkte ich mir. "Sieh mich nicht so an, du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du mich so unterkühlt ansiehst! Das hab ich nicht verdient! Ich konnte -nichts- dafür! Es ist nicht so, dass ich auf meinem Pferd saß und geschrien habe "HEEEY NEHMT MICH MIT!"" gab ich genervt von mir und rutschte hinter. Kurz verzog ich meine Lippen, weil das schmerzhaft war - SEHR schmerzhaft... doch ich lies mir nichts anmerken.
    "Ach...du willst mich einsperren? Wo? Wie? Fangen wir nun wieder ganz von vorne an, als ich hierher gekommen bin und du mich entscheiden lässt, was für eine Art Sklavin ich sein möchte? Ich kann auf mich selbst aufpassen, gib mir eine Waffe und ich hätte alle getötet!" versuchte ich mich weiter heraus zu reden.
    Ich wusste nicht einmal genau, warum ich nun so einen Aufstand machte, eigentlich hätte sich das Thema direkt erledigt, aber irgendwie suchte ich den Streit. Ich wollte, dass er wütend auf mich war - schließlich hatte ich mit einem anderen Mann geschlafen, auch, wenn das eher unfreiwillig war, als das ich dem zugestimmt hätte. Beziehungsweise... ich bekam es noch nicht einmal mit. Ganz gleich, was er nun sagen würde, ich würde so oder so wieder schnippisch antworten, auch wenn ich wusste, dass das absolut unfair ihm gegenüber war. Am liebsten hätte ich mich entschuldigt und es einfach gut sein lassen, aber dadurch, dass ich so Impulsiv war, musste ich meinen Gefühlen nun auch freien Lauf lassen...

  • Ich verstand beim besten Willen nicht, warum sie es als Strafe und Einsperren empfand. Und ja ich merkte sehr wohl, das sie Streit suchte, aber ich würde mich jetzt bestimmt nicht darauf einlassen. Ja in mir tobte immer noch die Wut. Die Wut darüber, dass man sie entführt hatte. Die Wut darüber, dass ein Anderer ihren Körper besessen hatte. Aber dies konnte und wollte ich ihr nicht vorwerfen. Ich erhob mich vom Bett und schaute sie mit eben jener nichtssagenden ernsten Miene an. „Oh sei versichert ich habe die Mittel und die Möglichkeiten dich einzusperren. Und du weißt selbst, wenn es dir erlaubt gewesen wäre eine Waffe zu tragen, hättest du auch mit einem Messer nichts gegen sie ausrichten können.“ Wie denn auch wenn man bewusstlos war. „Und nein wir fangen nicht am Anfang an. Du hattest zwei Mal die Möglichkeit dich zu entscheiden und du hast deine Wahl getroffen.“ Sagte ich und wandte mich zum Gehen. „Ich will nicht mit dir streiten und ich werde auch nicht mit dir streiten. Und Adria ich lasse nicht mit mir verhandeln. Ich habe entschieden und ich sagte dir bereits, dass diese Entscheidung unumstößlich ist.“ Ich drehte mich noch einmal zu ihr um und sie konnte wohl einen kleinen Blick auf das dunkle wütenden Monster in mir erhaschen, das immer noch in mir tobte. „Selbst wenn du dich jetzt entscheidest nur noch eine normale folgsame Sklavin des Hauses zu sein, fällt die Entscheidung nicht anders aus. Mit der Einschränkung, dass du dann das Haus gar nicht mehr verlasen wirst.“ Ja es gab keine Alternativen für sie. Sie kannte mich und wusste sehr wohl, wie kontrollversessen ich war. Und sie wusste auch, dass ich auf meinen Besitz achtete. Und all das war ihr bewusst, als sie sich entschieden hat bei mir zu bleiben und zwar freiwillig.

  • "Warum lässt du deiner verdammten Wut nicht freien Lauf?! Was ist da gestern passiert?!" meine Kopfschmerzen kehrten wieder zurück allerdings ignorierte ich das gerade. Ich stand auf und packte ihn am Kragen, ehe ich ihn zu mir zog. "Ich sehe deine Wut! Ich kann sie geradezu fühlen!! Sag mir was in deinem Kopf passiert ist! Du bist wütend! Sei es auf mich! Das ist dein Recht!!" gab ich ihm zu verstehen und schüttelte ihn ein wenig. Etwas unbeholfen sah ich ihm in die Augen und schüttelte den Kopf, nur leicht, aber es war zu vernehmen. "Du bist wütend auf mich!"

  • Ich legte meine Hände auf die ihren und sah sie lange schweigend an, bevor ich sie hochhob und zum Bett trug. „Du sollst dich nicht so viel bewegen.“ Sagte ich doch meine Stimme klang abwesend. „Ich will nicht über gestern reden.“ Sagte ich und machte ihre Hände von mir los. „Ich bin ganz sicher nicht wütend auf dich Adria. Ganz sicher nicht auf dich.“ Sagte ich und streichelte ihre Wange, denn ja da swar ich wirklich nicht. Ich war zwar wütend, aber nicht auf sie. Eher auf mich, auf diese Mistkerle, aber nicht auf Adria. Sie war hier nur das Opfer. Opfer dieser Mistkerle und jetz twohl auch das Opfer meiner Entscheidungen. Wie konnte ich es ihr auch erzählen, was gestern passiert ist? Wie sollte ich ihr etwas erklären können, was ich mir selbst kaum erklären konnte. Wieder sah ich sie lange an, bis ich leise sagte. „In mir steckt wohl doch mehr von Vater als ich dachte.“ Sagte ich kaum wahrnehmbar.

  • Ich seufzte einmal tief und lehnte meine Stirn gegen seine Brust und krallte mich wieder an ihn. "Bist du das?" flüsterte ich leise und griff nach oben um ihn über die Wange streicheln zu können. Mich machte der Gedanke wahnsinig, dass er sich so sah, aber was anderes blieb mir im Moment nicht übrig. "Es tut mir leid, dass ich so schnippisch bin...du kannst nichts dafür was da alles passiert ist... ich bin wütend auf mich selbst, weil ich nicht aufgepasst habe und wir nun in so einer Lage sind... bitte...geb dir nicht die Schuld dafür..ich werde gehorchen versprochen... aber hör auf, so wütend zu sein. Ich verstehe dich, das bin ich auch... und wenn du einen Puffer brauchst, der das alles abfängt, dann bin ich das, aber..hör auf dich selbst zu quälen damit!" gab ich ihm zu verstehen und streichelte erneut über seine Wange, ehe ich ihn wieder ansah und sanft lächelte - es wirkte gequält, Tatsache, aber es war ein Lächeln.

  • Ich strich ihr sachte über die Oberlippen und berührte ganz vorsichtig den Bluterguss unter ihrem Auge. Und ich schüttelte den Kopf. „Sie waren zu fünft Adria. Du hättest es wohl kaum verhindern können.“ Sagte ich leise und ruhig. „Ich weiß, dass du dich verteidigen kannst, aber sie waren zu fünft. Du hättest kaum etwas tun können. Und ich denke es war wohl gut, dass du nicht bei Bewusstsein warst.“ Ich musste die Augen schließen, denn allein der Gedanke daran, was sie ihr angetan hatten, als sie nicht bei Bewusstsein war ließ mich meine freie Hand zu Faust ballen. Als ich meine Augen wieder öffnete hatten sie diesen dunklen Glanz, der eben jene dunkle Seite in mir zum Vorschein brachte. „Und ja Adria, dass bin ich. Ich bin wie er. Ich habe dem gestern in der Hütte nachgegeben. Ja wir hätten sie auch vor Gericht stellen können. Aber kein Gericht hätte eine gerechte Strafe für diese Bastarde aussprechen können.“ Sagte ich und meine Hand die eben noch ihre Wange streichelte senkte sich mit einem leichten Zittern. „Ich werde dich in Zukunft besser beschützen.“ Ja das war ein Versprechen, was sich für sie wohl eher nach einer Drohung anhören musste. „Du musst nicht mein Puffern sein. Wenn du den Anweisungen folge leistest nimmst du mir eine große Last von der Seele.“ Sagte ich, bevor ich ihr sanft über den Kopf strich und sie wieder hinlegte. „Du musst dich wirtlich ausruhen. Du brauchst Ruhe viele Ruhe.“ Sagte ich und streichelte ihr abwesend über den Rücken. „Luna wird dir später etwas zu Essen bringen. Ich werde noch etwas im Officium arbeiten.“ Das ich auch vorhatte da zu schlafen, teilte ich ihr natürlich nicht mit, nein ich hatte gerade wirklich keine Lust auf Diskussionen, nicht solange die Dämonen in mir noch tobten.

  • "Gut...mach ich...." gab ich nun ergeben von mir und lies mich wieder hinlegen. Das er mich schon wieder verließ, passte mir nicht. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und sah ihm ins Gesicht. "Kannst du nicht einfach bei mir bleiben? Hier arbeiten? Ich will nicht alleine sein, bitte..." bettelte ich beinahe schon in seine Richtung und hielt seine Hand fest, bevor er wieder ohne was zu sagen verschwand. "Ich werde einfach daliegen und nichts tun...versprochen, aber lass mich nicht alleine...". Mein Griff ums eine Hand wurde stärker, ich wollte ihn tatsächlich nicht gehen lassen. Ich zog meine Schultern ein und strich mir über die geschwollene Lippe und seufzte einmal tief und langgezogen. "Bitte..."

  • Ich seufzte und nickte. „Ja kann ich. Ich hol dann nur schnell ein paar Sachen.“ Sagte ich. „Ich bin gleich wieder da.“ Ich löste ihre Hand von mir und wie versprochen war ich nach nur kurzer Zeit wieder da. Der Tisch war schnell leergeräumt und diverse Schriftrollen und Wachstafeln fanden ihren Platz. Ich warf Adria einen liebevollen Blick zu, goss mir einen Becher Wasser ein. „Auch etwas Wasser?“ Fragte ich sie, danach würde ich mich dann aber an die Arbeit machen. Ja ich hatte noch einiges aufzuholen. Ich würde wohl mindestens so lange Arbeiten bis Luna mit dem essen kam.

  • Erleichtert atmete ich auf, als er mir zustimmte und hier blieb. Es beruhigte mich, wenn ich wusste das er da war. Maya sprang sofort aufs Bett und kuschelte sich an mich, ehe ich mich entspannt hinlegte und meine Augen ruhig schloss. "Nein schon gut...ich werde wohl ohnehin gleich einschlafen..." flüsterte ich erschöpft, drückte meinen Wolfshund liebevoll an mich und atmete ruhig, ehe ich nach wenigen Minuten unter zaghafter Geräuschkulisse einschlief.


    Ich war so unglaublich müde, ich hatte solche Schmerzen und ich merkte nicht, dass mein Körper immer wieder zuckte und in sich zusammen fuhr. Die Schreie bemerkte ich nicht, die ich im Schlaf von mir gab. Die Worte konnte ich nicht verstehen, die man mir im Traum ins Ohr keuchte. Das Wimmern... das Weinen...es wirkte so, als wäre ich daneben gestanden und hätte dem ganzen Geschehen zugesehen, während die Räuber über mich herfielen. Mein Schlaf war mehr als unruhig, ich weinte, ich schrie, und schlug um mich, doch irgendwie griff ich durch die Menschen hindurch - doch das alles bekam ich nicht mit, nur den Schmerz, den ich mir selbst zufügte, weil ich mich zu schnell bewegte.

  • Als der erste Schrei von ihr kam schoss ich hoch und eilte zu ihr um sie in die Arme zu nehmen. Die Hände die um sich schlugen fing ich ein und redete leise auf sie ein. „Adria ganz ruhig, du bist in Sicherheit.“ Ja ich hatte es gewusst. Ich hatte gewusst, dass die Erinnerungen zurückkommen würden, sobald sie das Opium nicht mehr nahm. Ich konnte ihr nicht helfen und das machte mich gerade wieder so unglaublich wütend. „Schschsch...Adria es ist nur ein Traum.“ Sagte ich und versuchte es ihr einzureden. Natürlich wusste ich es besser. Ihr Unterbewusstsein durchlebte den gestrigen Tag wieder und wieder. Ich schloss meine Arme fest um sie, damit sie sich nicht zu sehr bewegte. „Schsch Adria du bist in Sicherheit. Ich bin da... es ist nur ein Traum.“

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