Der Wettstreit der Rhetoren - die Rückkehr der Redenschwinger

  • Macer verfolgte die letzte Rede mit einem weniger erfreuten Gesichtsausdruck und schüttelte anschließend leise seufzend den Kopf. Auch seine Klienten um ihn herum waren irritiert. Auf die Frage, was das denn gerade war, gab Macer leise Antwort. "Das war ein schöner Beleg dafür, dass vieles von dem, was die Christen predigen, auch nicht weniger Lug und Trug ist als das, was andere Wanderprediger von sich geben. Sie erzählen etwas von Nächstenliebe und einem gütigen Herrn, aber sie schleichen wie Diebe unter falschem Namen und in falschen Gewändern herum, um Veranstaltungen zu kapern und zu Themen zu sprechen, um die niemand gebeten hat. Sie sind nicht besser als schlechte Barden, die in der Taverne ungefragt zu singen beginnen oder marktschreierische Haarezupfer, die in denThermen ihre Dienste feil bieten. Nur dass sie noch dazu heuchlerisch sind, indem sie Erlösung predigen, aber anderen damit nur den Tag verderben." Macer war die Enttäuschung durchaus anzusehen. Er hatte sich auf schöne, entspannte Stunden auf dem Forum gefreut und diese wurden ihm nun gestohlen von Leuten, die meinten, über seine Freizeit entscheiden zu können. "Wollen wir wetten? Morgen weiß jeder Straßenjunge, was hier gerade passiert ist, aber niemand kennt den Namen des Siegers des Wettbewerbs. Einfach nur eine Schande ist das, eine Veranstaltung so zu verderben, egal aus welchem Grund." Macer schüttelte noch einmal den Kopf und lotete mit Blicken aus, ob es sich überhaupt lohnte, noch hier zu bleiben.

  • Es hatte mir recht gut getan, dass Valentina so sachte ihre Hand auf die Meine gelegt hatte. Ich seufzte ein wenig verhalten und betrachtete dann weiter das Spektakel, welches auf der Rednerbühne vor sich ging. Ich sollte wirklich vermehrt daran arbeiten, mir in Zukunft in Rom einen Namen zu machen. Nicht nur wegen Valentina und meiner Familie, sondern auch wegen der Kinder, welche ich hoffte in horrenden Mengen irgendwann einmal zu haben. So schön eine Ehe auch sein mochte, sie brachte doch Verpflichtungen mit sich, welche sich nicht in Oden und Lyrik auflösen ließen. Dass es momentan im Haus eine Sorge um Silas gab, war mir in diesem Moment vollkommen fern. Schließlich war dieser Anlass ja auch irgendwie dazu gemacht die alltäglichen Sorgen in den Hintergrund zu drängen und sich dem jetzigen Moment hinzugeben. Wenn es doch nur vollumfänglich funktionieren würde. Doch was man in die Welt hinaus sandte, das kam auch irgendwann zu einem zurück. Also lächelte ich nun und atmete mit geschlossenen Augen tief durch.


    Dann lauschte ich den Worten meiner Verlobten, welche meine Sklavin zu beruhigen versuchte, welche wohl in Bezug auf den verschwundenen Sklavin aufgewühlt war. Ausgerechnet Silas! Sollte er zurück kommen, würde ich ihn ins Gebet nehmen, auch wenn ich hoffte, dass er in einem heilen und gesunden Zustand sein würde. Sein Verschwinden konnte ich mir nicht erklären und irgendwie kratzte es schon an der Ehre sich vorstellen zu müssen, dass er mutwillig aus der Casa Decima entflohen war. War ich ihm ein solch schlechter Herr gewesen, dass der Junge meinte woanders sein Glück versuchen zu müssen? Noch einmal seufzte ich tief, während einer der Redner – ich wusste nicht, der wievielte es war – Rom als ein irdisches Elysium darstellte. Unter dieser Vorstellung musste ich grinsen, denn mein Bild dieser Stadt war ein vollkommen anderes.


    “Er weiß nicht, dass das eigentliche Elysium in Griechenland liegt!“, wisperte ich meiner Geliebten ganz leise ins Ohr. “Ich kann dir von zum Beispiel Piräus und Athen Geschichten erzählen….“ Kurz darauf traf es mich wie ein Schlag! In all dem Trubel hatte ich doch glatt vergessen meine liebe Mutter auf die Liste der geladenen Hochzeitsgäste zu setzen! Sicherlich würde sie nicht erscheinen, aber eine Einladung hatte sie allemal verdient. Mein Blick schwenkte nun zu Grian hinüber, die genussvoll die ihr dargereichte Erdbeere verspeiste. Die Farbe der Frucht passte gut zu ihren Lippen, wie ich feststellen musste. Ich lächelte der Sklavin zu. “Es scheint zu munden!“, stellte ich anschließend in den Raum, ehe ich mich räusperte. Irgendwie war es nicht gut, mich ständig dabei überraschen zu müssen, wie ich Grian anstarrte. Meine Hand streichelte nun weiter jene von Valentina. “Du wirst sehen! Nächstes Jahr werde ich nicht nur den Rednerpreis für dich gewinnen, sondern auch im Tempel weiter aufgestiegen sein.“ Ein wenig verschwöererisch waren diese Worte über meine Lippen gekommen. “Unsere Kinder werden sehr stolz sein!“ Um die Lemuren in meinem Geiste zu verdrängen, war meine Stimme dabei zu einem dunkeln Gurren herabgesunken, welchem dem eines balzenden Täuberichs nicht ganz unähnlich war. Sonderbar. Am liebsten würde ich nun mit Valentina heim gehen. Wegen der Kinder und dergleichen.

  • Verärgert blickte der Flavier über das Forum hinweg, auf welchem mit einem Male mehr und mehr Unruhe auszubrechen schien, und presste seine Kiefer aufeinander. Calpetanus stand noch immer verwirrt am Fuße der Rostra, und die Stadtwachen kamen nur viel zu langsam durch die dichte Zuschauermenge. Obgleich Gracchus die Frau, die sich als Philo von Amastris auf die Bühne hatte gemogelt, nicht nur ob dessen in Haft wollte sehen, mochte er nicht das eigentliche Ereignis dieses Tages verkommen lassen.
    "Calpetanus"
    , herrschte er darob zu diesem hin.
    "Das Programm!"
    Während der Ausrufer sich besann und zur Rostra emporstieg, stand unvermittelt Iulius Caesoninus vor den Juroren.
    "Diese Xanthippe hat Rom und seine Götter beleidigt, und dafür soll sie geri'htet werden!"
    stimmt er entschieden zu.
    "Doch ich bin nicht gewillt zu dulden, dass sie Roms Bürgern die Freude an diesem Tage stiehlt. Die Cohortes sind zweifels..ohne in der Lage auch ohne ihren Praefectus, und auch ohne das Beitun aller Virgintiviri ihrer Aufgaben nachzukommen."
    Letztendlich gehörte die Jagd auf Verbrecher zu deren Tagesgeschäft, und der Praefectus wurde in den meisten Fällen erst spät involviert.

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  • [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/redner.jpg] | Calpetanus


    Calpetanus war es durchaus gewöhnt, Störungen im Programm auszugleichen und das Publikum durch alle Widrigkeiten bei Laune zu halten. Ein Zwischenfall wie diese Brandrede war ihm jedoch schon lange nicht mehr untergekommen und hatte ihn in seiner Vehemenz doch sehr aus dem Konzept gebracht. Erst sein Name aus dem Mund des Flaviers setzte ihn schlussendlich wieder in Bewegung.
    "Werte Zuschauer, werte Zuschauer, bitte entschuldigt diesen kleinen Zwischenfall! Selbstredend gehört der Beitrag des 'Philo von Amastris' nicht zu unserem Wettbewerb"
    , proklamierte er lauthals über das Forum hinweg sobald er wieder auf der Rostra stand.
    "Norius Carbo war also schon unser letzter Kandidat und damit legen wir eine kurze Pause ein, dass die Jury sich beraten kann. Genießt währenddessen die Angebote unserer Händler, hochverehrtes Publikum, oder lasst euch berieseln von den poetischen Worten des Gaius Gargonius Globulus über unsere schöne Stadt: O wie fühl' ich in Rom!"


    Calpetanus trat in den Hintergrund und ein junger Bursche begann zu rezitieren, während auf den Forum die Händler begannen ihre Speisen und Naschereien anzupreisen.
    "O wie fühl' ich in Rom mich so froh! gedenk' ich der Zeiten,
    Da mich ein graulicher Tag hinten im Norden umfing,
    Trübe der Himmel und schwer auf meine Scheitel sich senkte,
    Farb- und gestaltlos die Welt um den Ermatteten lag
    Und ich über mein Ich, des unbefriedigten Geistes
    Düstre Wege zu späh'n, still in Betrachtung versank.
    Nun umleuchtet der Glanz des helleren Äthers die Stirne;
    Phöbus rufet, der Gott, Formen und Farben hervor.
    Sternhell glänzet die Nacht, sie klingt von weichen Gesängen,
    Und mir leuchtet der Mond heller als nordischer Tag.
    Welche Seligkeit ward mir Sterblichem! Träum' ich? Empfänget
    Dein ambrosisches Haus, Jupiter Vater, den Gast?
    Ach! hier lieg' ich und strecke nach deinen Knien die Hände
    Flehend aus. O vernimm, Jupiter Xenius, mich!
    Wie ich hereingekommen, ich kann's nicht sagen; es faßte
    Hebe den Wandrer und zog mich in die Hallen heran.
    Hast du ihr einen Heroen herauf zu führen geboten?
    Irrte die Schöne? Vergib! Laß mir des Irrtums Gewinn!
    Deine Tochter Fortuna, sie auch! die herrlichsten Gaben
    Teilt als ein Mädchen sie aus, wie es die Laune gebeut.
    Bist du der wirtliche Gott? O dann so verstoße den Gastfreund
    Nicht von deinem Olymp wieder zur Erde hinab!
    'Dichter! wohin versteigest du dich?' Vergib mir! der hohe
    Kapitolinische Berg ist dir ein zweiter Olymp.
    Dulde mich, Jupiter, hier, und Hermes führe mich später,
    Cestius' Mal vorbei, leise zum Orkus hinab!"
    *
    Einige Augenblicke ließ er Stille wirken ehedem er eine Verbeugung andeutete und sich anschickte die Rostra zu verlassen.


    Sim-Off:

    * Dieses Gedicht stammt selbstredend nicht von Gaius Gargonius Globulus, sondern von Goethe, passt indes thematisch zu gut, um es der temporalen Unstimmigkeiten zu opfern.

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  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    "Verzeiht diesen Zwischenfall, aber Senator Claudius Menecrates, ich erbitte kraft meines Amtes umgehend deine Beihilfe mit den Urbanern bei der Ergreifung dieser Frau. Sie hat durch ihre Worte deutlich gemacht, dass sie zu genau der gleichen Gruppe gehört, die kürzlich erst den Tempel des vergöttlichten Claudius geschändet haben! Sie muss umgehend verhaftet und verurteilt werden!"


    Es gab wenig, was Menecrates' Gesichtszüge entgleiten ließ, denn er hatte bereits in jungen Jahren gelernt, sich zumindest rein äußerlich zu beherrschen. Gleichzeitig gab es Säulen, die seine Weltanschauung trugen und eine davon schien immer mehr zu schwanken, je länger diese Frau auf der Rostra stand und lästerte. Sein Mund klaffte auf, seine Augen weiteten sich. Für Momente hielt ihn das Entsetzen gefangen, denn - anders als im Krieg - überwog hier und heute bislang das Interesse und nicht die Vorsicht samt Misstrauen. Sein persönlicher Part beinhaltete zudem aktuell nicht die Wahrung der öffentlichen Sicherheit, sondern er fungierte als Preisrichter. Es dauerte ein wenig, aber dann wechselte er mit dem Gesichtsausdruck seine Rolle: Der Preisrichter verschwand und der Praefectus Urbi trat hervor. Sein Blick suchte die Position des verantwortlichen Offiziers, wenngleich jener bereits Befehle erteilte und die Urbaner losschickte, bevor der Praefectus den Arm hob und seinerseits den Befehl zum Einschreiten gab. Wie gut, dass Einsätze auch ohne ihn funktionierten.


    Unmittelbar danach eilte Iulius Caesoninus herbei und fand einen noch immer erschütterten Menecrates vor, dessen Kiefer aufeinandergepresst einen starren Gesichtsausdruck bewirkten.
    "Wenn du etwas Dienliches beitragen kannst, dann stell dich dem befehlshabenden Offizier zur Verfügung", presste Menecrates hervor. "Aber bitte keine Alleingänge, lass dich einweisen."


    Sein Blick suchte seine Preisrichterkollegen.
    "Wie konnte es passieren, dass diese Frau anstelle des angekündigten Redners auf die Rostra tritt?" Die Frage zeigte seine Ratlosigkeit. Zweifelsfrei würden erst die Ermittlungen eine Antwort darauf geben. Wurde getrickst? Wo lag die Nachlässigkeit?

  • Natürlich habe ich etwas dienliches beizutragen, ich muss sogar! Immerhin zählt das zu den Pflichten meines Amtes als Tresvir Capitales!“ meinte Caesoninus halb gekränkt und lief dann trotzdem los zum Offizier für dessen...“Einweisung“.
    Er würde sowieso das machen was er am besten hielt, immerhin war er Amtsträger und kein namenloser Soldat den man herumkommandieren konnte.

  • Als nächstes kam ein Peregrinus, der Roma schlicht redliche Dankesworte aussprach. Ich applaudierte auch ihm freundlich. Valentina wirkte mittlerweile etwas erschöpft, und aus den Augenwinkeln entging mir nicht, dass ihr lichtblondes Haupt nun traut an Cascas Schulter lag und sie Händchen hielten. Obgleich mir das im Grunde egal sein musste, missfiel es mir. Nehmt euch ein Cubiculum ihr Turteltauben!
    Indigniert zog ich mein Halstuch zurecht (das ich noch immer trug, um die mittlerweile gelb-grün-violetten Würgemale an meinem Hals zu verbergen), schlang die Enden lässig übereinander, und richtete meine Augen wieder geradezu auf die Rostra – wo nun ein weibliches Wesen erschien. So etwas hatte ich seit meinen wilden Jugendtagen nicht mehr gesehen, und kurz schweiften meine Gedanken zurück in jene Zeit, als stürmische Wahlkämpfe hier auf dem Forum Romanum stattfanden, Volkstribun und Konsul sich öffentlich auf das unterhaltsamste beharkten, und beredsame Matronen, wie die große Iulia Helena, hier öffentlich debattierten... Im Nachhinein erschien es unglaublich, dass hier einmal solch geradezu alexandrinische Verhältnisse geherrscht hatten. Wie extravagant von Manius, dies zuzulassen.


    Die Rednerin ging jedoch sehr streng mit uns ins Gericht. Betreten schielte ich auf die neuen, sattfarbenen Purpursteifen an meiner Eques-Tunika, die in der Tat nicht gerade billig gewesen waren, und wartete auf eine schöne Synthese, die die Rede zur Lobpreisung zurückkehren ließ – doch die kam nicht, nein, im Gegenteil. Meine Augen wurden groß, als die Frau in Grün nun auch noch unsere Götter zu lästern begann.
    "Ungeheuerlich. Und das vor der Augusta. Was für ein Skandal." murmelte ich, und begann, mir den Weg zur Rostra zu bahnen, geriet dabei jedoch in ein furchtbares Gedränge, Gewühle und Geschrei. Die Frau war verschwunden, Urbaner durchpflügten scheppernd die Menge. Ich vergewisserte mich, dass die Leibwachen der Augusta keinen Zoll von ihrer Seite gewichen waren, und .... - da, ein grüner Schemen am Rande der Menge, eine Frauengestalt, die hinter eine Säule des Castorums wich! Ich sprang hinterher, in Toga wenig behände, verfolgte die verschleierte Gestalt, erwischte sie an der Schulter... und hatte ein verrunzeltes altes Weib gestellt. Betreten und außer Atem murmelte ich eine Entschuldigung und kehrte zum Forum zurück, wo die Veranstalter, ganz Profis eben, das Spektakel weitergehen ließen und die aufgebrachten Gemüter gerade mit herrlicher Poesie besänftigten.




  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Natürlich habe ich etwas dienliches beizutragen, ich muss sogar! Immerhin zählt das zu den Pflichten meines Amtes als Tresvir Capitales!“ meinte Caesoninus halb gekränkt und lief dann trotzdem los zum Offizier für dessen...“Einweisung“.
    Er würde sowieso das machen was er am besten hielt, immerhin war er Amtsträger und kein namenloser Soldat den man herumkommandieren konnte.


    Menecrates konnte den Tresvir nicht genügend in Bezug auf Verfolgungen einschätzen, auch wenn er ihn kannte. Ihm fehlte sogar jede Vorstellungskraft diesbezüglich, aber letztlich befand er die Hilfe für dienlich und die Gefahr, dass etwas schief ging, für gering. Auf den Bericht war er schon jetzt gespannt.


    Der befehlshabende Centurio gab den Befehl zur Ergreifung der Rednerin, noch bevor diese endete, aber offensichtlich nicht zeitig genug. Glaubte, ja hoffte er doch, die Rede würde gegen Ende noch eine Wendung nehmen und bestenfalls als Provokation die Menge wachrütteln. Leider weit gefehlt.
    "Christen!", böllerte er abfällig und spukte aus. Der Geschmack im Mund wurde eklig, was die nachfolgenden Worte einfärbte.
    "Ergreifen!" Sein Arm wies in die Richtung, zu der sich die Rednerin wandte. "Straßen sperren!" Der Plan versprach Erfolg, aber die Anzahl der aufgestellten Sicherheitssoldaten umfasste nicht so viele, dass dem Befehl umfänglich nachgekommen werden konnte. Die Männer sollten für die Sicherheit auf der Rostra sorgen und nicht zusätzlich für das gesamte Umfeld. Außerdem musste ein Teil auf Position bleiben, um die Veranstaltung weiterhin abzusichern.
    Der Centurio konnte die Frau in der Menge nicht mehr ausmachen. Vielleicht wurde sie von einzelnen Zuschauern erkannt, aber die Bestürzung ließ keinen handeln. Einzig die Fluchtrichtung zeigten sie den herbeieilenden Urbanern an, die sich immer weiter von den Tribünen entfernten und eine Menge zurückließen, die sich zwar schwerfällig, aber in Teilen dem fortgesetzten Programm der Veranstalter widmeten. Tuscheln störte die Aufmerksamkeit. Die meisten Besucher der Veranstaltung konnten sich nicht mehr auf den Fortlauf konzentrieren.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Sein Blick suchte seine Preisrichterkollegen.
    "Wie konnte es passieren, dass diese Frau anstelle des angekündigten Redners auf die Rostra tritt?" Die Frage zeigte seine Ratlosigkeit. Zweifelsfrei würden erst die Ermittlungen eine Antwort darauf geben. Wurde getrickst? Wo lag die Nachlässigkeit?


    Ein wenig ratlos zuckte der Flavier mit den Schultern. Wie hatte dies geschehen können? Er wusste es nicht, doch würde unbezweifelt dies Konsequenzen haben - für irgendjemanden! Einmal mehr wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er sich nach Sciurus' Tod auf keinen Untergebenen recht konnte verlassen, nicht einmal darauf, dass jemand für die Konsequenzen würde Sorge tragen.
    "Diese Störung wird nicht ohne Folgen bleiben!"
    bekräftigte er dennoch, hatte er doch bereits ein Urteil über die Übeltätern gefällt und mochte all jene ebenso verurteilt wissen, welche ihr geholfen hatten. Auf der Bühne derweil hatte das Pausenprogramm zur Überbrückung bis zur Verkündigung des Siegers begonnen, und da es nicht allzu lange war, drängte Gracchus zu einem Urteil.
    "Wir sollten dennoch die Zuschauer nicht noch mehr unter diesem Zwischenfalle leiden lassen, und den Sieger plan..gemäß küren."
    Leise berieten sich somit die Augusta, Claudius Menecrates und Gracchus über die Güte und Darbietung des Gehörten. Eine Einigung war zwar gefunden, doch die Wahl für oder gegen einen Kandidaten fiel sehr knapp aus. Letztendlich jedoch konnte es nur einen Gewinner geben. Die Juroren begaben sich von ihrer Tribüne herab und hinauf auf die Rostra, und auf ein Zeichen hin ertönte eine Fanfare, um das Volk zur Ruhe zu bitten und den Fortgang der Veranstaltung anzukündigen. Flavius Gracchus trat einen Schritt nach vorn und erhob seine Stimme.
    "Bürger und Bürgerinnen Roms, Freunde und Gäste unserer Stadt! An diesem Tage durften wir uns erfreuen an großartiger Redekunst, welche jeder einzelne der Kandidaten uns ließ ange..deihen. Es war darob nicht einfach für uns jenen zu bestimmen, welcher die Ehrung Roms am kunstfertigsten, am bewegendsten und am eindrückli'hsten präsentierte. Und obgleich wir uns auf einen Sieger einigten, so war es doch ein höchliches Vergnügen allen Kandidaten lauschen zu dürfen."
    Zumindest allen offiziellen Kandidaten, doch der Flavier wollte dem Eklat nicht durch ein einziges Wort mehr Raum geben.
    "Indes ist es das Ziel eines Wettbewerbes stets einen Gewinner zu bestimmen - und in unserem Falle ist dies"
    , er ließ durch eine kurze Pause ein wenig Spannung aufbauen.
    "Tiberius Valerius Flaccus!"
    Ein Applaus brandete auf, währenddessen Calpetanus dafür Sorge trug, dass der Valerier noch einmal hinauf auf die Rostra kam.
    "Valerius Flaccus, meinen Glückwunsch zu deinem verdienten Siege!"
    Gracchus schüttelte dem Sieger die Hand und überreichte sodann die Besitzurkunde für das Stück Land im Süden Italias.*


    Sim-Off:

    * WiSim

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  • Trotz allen Mißmutes über das unschöne Ende der Vortragsserie war Macer dann doch auf dem Forum geblieben, denn mir einem vorzeitigen Verlassen desselben hätte er ja doch nur denen in die Hände gespielt, die die Veranstaltung stören wollten. Stattdessen vertrieb er sich mit Gesprächen mit seinen Begleitern die Zeit, während die Jury sich daran machte, ein Urteil zu fällen. Macer beteiligte sich nicht an Spekulationen über einen möglichen Sieger, denn einerseits hatten ihm wirklich mehrere Beiträge gut gefallen und andererseits war er natürlich ohnehin nicht ganz unparteiisch, nachdem einer seiner Klienten ebenfalls zu den Vortragenden gehörte.


    Dann war es soweit und der Name des Siegers wurde verkündet. Ein Valerier trug also den Sieg davon. "Wenn das die beiden alten Sev und Vic wüssten...", murmelte Macer vor sich hin, als ihm spontan die beiden alten Bekannten aus eben jener Gens durch den Kopf schossen. Gleichzeitig spendete er großzügigen Applaus und animierte seine Begleiter, dasselbe zu tun, denn mit dieser Wahl des Sieger war er zufrieden.

  • Tiberius Herz machte einen veritablen Satz, als er hörte, dass er gewonnen hatte. Damit hatte er nicht gerechnet. Nicht weil er seine Rede nicht für gut gehalten, sondern einfach weil er es anders im Gefühl gehabt hatte.
    Schnell hatte er sich jedoch einigermaßen gefasst und trat mit Calpetanus vor auf die Rostra, um seine Dankbarkeit ob dieses Urteils zu zeigen. Dort überreichte ihm der Pro Magistro auch die Siegesurkunde.


    Den Zwischenfall vorher hatte er schon fast wieder vergessen. Er würde auch nicht zulassen, dass ein Beigschmack sich in seinen Moment der Freude mischen würde. Auch darüber, was dieser Sieg noch außer dem Preis mit sich bringen mochte, wollte er nicht denken, sondern einfach den Moment genießen.


    Bemüht, gemessen und nicht allzu überschwänglich aufzutreten, dankte er dem Pro Magistro und der ganzen Jury des Wettbewerbs und auch bei Calpetanus, einfach weil er daneben stand und Tiberius fand, dass auch der Ausrufer seine sache hervorragend gemacht hatte. Ihm klopfte das Herz aber immer noch bis zum Halse und er hoffte, das Publikum wäre einverstanden mit der Wahl der Jury. Bisher hatte er götterseidank noch keine Buhrufe gehört.

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