• "Auf ihn", sagten die Kameraden im Chor, hoben ihre Becher und tranken einen Schluck auf den Mann, der heute fehlte.


    "Lurcos Waffen sind nicht im Vorraum." Tarpa, der sich für die Ordnung in der Baracke zuständig sah, behielt so etwas genau im Auge. "Er muss sie mitgenommen haben."


    "Wen interessieren seine Waffen? Er wird sich schon drum kümmern", maulte Scato. Er griff sich Aspers Kekse und knusperte einen. "Bisher sind sie nicht weggekommen. Wieso fragst du, Pullus?"

  • Pullus


    Pullus nahm ebenfalls einen Schluck auf Lurco und warf Asper und dann Scato einen Blick zu.

    "Mich interessieren seine Waffen und Dich ebenso. Natürlich könnte er neue Bewaffnung erhalten, sollte die alte abhanden gekommen sein, aber sein Schwert bedeutet ihm immens viel. Sagen wir es mal so, es ist kein reines Handwerkszeug für ihn. Kein Mittel zum Zweck, sondern es hat eine tiefere Bedeutung. Und die Klinge hat ihm das Leben gerettet, so eine Waffe sollte nicht verloren gehen oder?", gab Pullus zu bedenken und nahm sich ebenfalls einen Keks von Asper.


    "Könnte ich Dich nachher mal draußen sprechen Asper?", fragte Pullus mit nicht zu deutendem Ton.

  • "Das ist ein stinknormales Schwert aus dem Armamentarium", beharrte Scato. "Kein Familienerbstück. Geht es verloren, bezahlt er es von seinem Sold, bekommt ein wenig Ärger und erhält dann ein Neues."


    Natürlich wusste er, worauf Pullus hinauswollte, jedoch weigerte er sich, einer entsprechenden Argumentation zuzustimmen. Sein eigenes Schwert hatte Blut gekostet und es war notwendig, aber grauenvoll gewesen. Der Entschluss, die medizinische Laufbahn einzuschlagen, war von diesem Erlebnis zementiert worden. Scato erhob sich und nahm einen Keks zur seelischen Unterstützung mit.


    "Wir können gleich nach draußen gehen. Der Tag ist eh verdorben."


    Die anderen wussten nicht, was Lurco ihm mitgeteilt hatte, dass ihn die Hinrichtung erwartete. Scato war für jede Ablenkung dankbar.

  • Pullus


    "Ganz ruhig Scato, Du hast ja Recht. Ich lege doch seine Sicht dar und ich hätte es nur schön gefunden, wenn es nicht verloren ging. Aber was ist ein Schwert im Vergleich zu unserem Barackenbruder? Du wirst sehen, es wird alles wieder gut, es muss einfach, hörst Du? Und nun hocke Dich bitte wieder hin, ich bat Asper nach draußen. Nichts für ungut Scato", antwortete Pullus freundlich und legte Scato ein Stück von seinem gefüllten Brot hin.


    Pullus stand auf und ging nach draußen. Dort wartete er auf Asper in der Hoffnung, dass dieser ihm auch folgen würde.

  • Mit verkniffenem Gesicht nahm Scato wieder Platz und knusperte den zweiten Keks.


    Asper bequemte sich an seiner statt auf die Beine und grinste Scato entschuldigend zu, obwohl es ihm überhaupt nicht leidtat, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Scatos Blick blieb eisig. Es ging ihm hundeelend. So herzlich wie er sonst auch sein mochte, wenn es ihm schlecht ging, zog er alle Barrikaden hoch und wurde grantig. Die schroffe Schale zu knacken, in die Scato sich bisweilen einigelte, war bislang nur Terpander gelungen. Allerdings gab Scato auch nicht unbedingt Anlass dazu, es überhaupt zu versuchen.


    Und Terpander war mit seinem übergroßen Ego einfach hindurch gequollen ...


    Scatos Augen wurden glasig, als er an den uralten Witz von Lurco dachte, er musste sich abwenden und kletterte in sein Bett, das Gesicht zur Wand.


    Asper hingegen spazierte leichtfüßig mit Pullus vor die Tür.

  • Pullus


    Mit vor der Brust verschränkten Armen wartete Pullus vor der Barackentür. Die Stimmung war geknickt, einer von ihnen fehlte und das war ein Stich in der Seele. Für Scato hatte es eine ganz andere Bedeutung über die er schwieg. Aber sein Schweigen war seinem Verständnis geschuldet, er fühlte es, er ahnte es, er wusste es und deshalb waren seine Lippen versiegelt. Dafür würde er an anderer Stelle nun den Mund aufmachen.


    Einen Augenblick später war Asper bei ihm und Pullus betrachtete den Mann von oben bis unten und schloss hinter ihnen die Tür. Das was er sagte, war nicht für fremde Ohren bestimmt.


    "Kekse", sagte er kaum hörbar.


    "Ich weiß dass die Kekse von Dir sind. Ich weiß für wen sie sind und ich weiß warum Du sie ihm zusteckst. Dein Geheimnis ist bei mir sicher, wir teilen den gleichen Geschmack. Allerdings gilt mein Interesse dem "Bäcker" und nicht dem Kunden", flüsterte Pullus und starrte Asper herausfordernd an.

  • Asper


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    Asper begriff nicht sogleich, worauf Pullus hinauswollte, was daran lag, dass er mit allem gerechnet hatte, aber nicht damit, dass er ihn auf seine Kekse ansprach. So starrte er Pullus eine Weile schweigend in die Augen, während sein Gehirn eine Kehrtwendung vollzog und versuchte, die neue Richtung zu finden. Pullus bedrohte ihn mit nebulösen Andeutungen, die alles bedeuten konnten oder nichts. "Ich kann dir den Bäcker zeigen. Sie sind gekauft, ich kann nicht backen, das schmeckt wie Knüppel auf den Kopf." Er beobachtete genau die Mimik von Pullus. "Die Kekse sind für Lurco und ich habe versucht, seinen Geschmack damit zu treffen, aber mit wem er sie teilt, ist seine Sache. Wenn sie dir auch schmecken, passt das doch."


  • Pullus


    Pullus trat so nah an Asper heran, dass sich fast ihre Nasen berührten.

    "Verarsch mich nicht Asper. Du bist der Bote, der Bäcker, er ist der Kunde. Du, er und ich wir ticken gleich, kapiert? Er will Deine Kekse nicht! Er hat jemanden der ihm Kekse liefert, er isst nur von dieser Person die Kekse. Ja mir schmecken die Kekse, aber ich würde gerne den Bäcker kosten", raunte Pullus und stach Asper mit dem Finger in den Bauch.

  • Asper


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    Der Blick von Asper veränderte sich. "Ich weiß, dass er meine Kekse nicht will", sagte er leise. "Drum verschenkt er sie andauernd oder lässt sie so liegen, dass alle sich daran bedienen, egal, welche Sorte ich versuche. Sogar Gemüsekekse habe ich getestet, weil ich dachte, er isst vielleicht nicht gern süß! Die hat am Ende Scato für seinen Pfau mitgenommen, weil keiner sie wollte. Man hat meine Kekse an einen Vogel verfüttert!"


    Bitterkeit schwang in seiner Stimme. "Und ich weiß auch, dass er seinen persönlichen Bäcker hat, auch wenn er den geheim hält. Trotzdem hätte er ja meine Kekse essen können, oder?"


    Den stechenden Finger beantwortete Asper mit einem Anspannen seiner Bauchmuskeln. Sollte Pullus ruhig fühlen. Sein Blick wurde prüfend. Das war kein Scherz mehr, was hier lief, das war abseits der üblichen Sprüche, das spürte er. Bislang hatte er keinen Gedanken je an Pullus verschwendet, war nicht mal auf die Idee gekommen, mehr als nötig an ihn zu denken. Und nun verkündete dieser, dass er ihn vernaschen wollte. Nun, Asper war nicht schüchtern und auf einen Versuch würde er es glatt ankommen lassen.


    "Wir könnten uns mal nach Dienstschluss treffen", raunte er und machte einen winzigen Schritt nach vorn, so dass ihre Nasen sich berührten. Er neigte etwas den Kopf schräg zur Seite und nun berührte sich auch ihre Stirn.

  • Pullus


    "Nein Asper er isst nur Zuhause, er holt sich nicht mal Appetit woanders. Er wird Deine Kekse niemals essen, nicht so wie Du es Dir wünscht. Du weißt doch selbst wie er ist, oder etwa nicht? Meinst Du er wäre in Keksangelegenheiten locker, wo er sonst so verbissen an allem festhält? Glaubst Du er würde nur einen Krümmel von den Keksen samt der Bedeutung essen? Wird er nicht, kann er nicht und will er nicht. Aber ich hätte gerne einen Bäcker der mich mit Keksen versorgt, Du nicht?", fragte Pullus ernst.

  • Asper


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    Blieb der einfach stehen! Schade, dass dieser Ort nicht sicher war, Asper hätte Pullus´ Nervenstärke gern ein wenig mehr getestet. "Natürlich hätte ich gern jemanden. Was meinst du, warum ich versucht habe, ihn mit Keksen anzufüttern? Aber er hat sie verschmäht. Er hat nicht mal gekostet!"


    Asper, der sich für gutaussehend hielt, war es nicht gewohnt, dass man ihn abwies, was ein Grund für seine Hartnäckigkeit war. Er kannte diese geheimnisvolle Person nicht, die Lurco in Beschlag nahm, so dass er sie nicht aus seinem Leben drängen konnte. Er wüsste da schon Mittel und Wege und Asper war nicht zimperlich. Er stand auch Schmiere, wenn Ramnus sich mit Tarpas Frau vergnügte.


    "Wir sollten mal unter vier Augen reden", raunte er.

  • Pullus


    Als Asper so den Kopf neigte, dass sich ihre Nasen und ihre Stirn berührten, schmunzelte Pullus und für einen winzigen Augenblick fühlte er sich verlegen. Er hatte sich den Moment völlig anders vorgestellt, aber er genoss ihn. Nicht alles konnte man planen oder in eine Tabula pressen.


    "Du hast versucht den Falschen anzufüttern, wobei ich verstehe was dahintersteckt. Ich hatte leider keine Kekse und keine anderweitige Idee ohne Dir, ihm oder mir zu schaden. Aber das was nun vorgefallen ist, zeigt mir, wie schnell es vorbei sein kann. Deshalb habe ich mich gefragt, ob ich das wirklich so stehen lassen möchte. Soll ich es unausgesprochen lassen? Wer weiß was morgen ist Asper, so weißt Du heute einer hätte Deine Kekse sehr gerne gegessen und zwar ich.


    Wir könnten uns nicht mal nach Dienstschluss treffen, wir treffen uns heute nach Dienstschluss und gehen in eine Taberna. Irgendwohin wo wir in Ruhe reden können, entweder weil wir für uns sind oder so viele Leute dort sind, das unser Gespräch bei anderen untergeht. Oder hast Du ein andere Idee?", fragte Pullus und drückte seine Stirn fester gegen die von Asper.

  • Asper


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    Von diesem einfühlsamen Worten musste Asper schlucken. Er fühlte sich schäbig, denn so oberflächlich, wie er gedacht hatte, tat er Pullus Unrecht. Das war nicht, was dieser Mann verdiente. "Hätte ich das gewusst, hätte ich sie nicht an jemanden vergeudet, der sie gar nicht möchte - hätte ich mich nicht an den Traum geklammert."


    Er war blind gewesen für alle anderen Menschen um ihn herum. Wobei in seinem Fall auch gekränkte Eitelkeit eine Rolle spielte, die ihn dazu gebracht hatte, zu versuchen, Lurco doch noch umzustimmen.


    "Die nächsten Kekse kaufe ich für dich. Welche Sorte magst du gerne?" Ein kurzer Blick an Pullus vorbei, nach links, nach rechts, und als freie Bahn war, eine Berührung an der Flanke. "Wir könnten uns auch in gemütlicherem Rahmen treffen. Vielleicht in den Thermen."

  • Pullus


    "Asper denk doch ein bisschen nach, in den Thermen ist es nicht gemütlich, denn da kannst Du keine Zimmer mieten. In einer Taberna schon. Also zuerst Therme und dann Taberna? Das passt würde ich sagen. Du hast Deine Kekse nicht vergeudet, Du hast sie mit einer gewissen Hoffnung fortgegeben. Sie waren Boten und haben das übermittelt, was Du nicht aussprechen könntest. Er hat Deine Botschaft erhalten und er achtet Dich, dass merkt man. Aber dass was Du Dir von ihm wünscht, gehört einem anderen. Und vermutlich wesentlich mehr.


    Es ist nicht falsch Träume zu haben Asper, die habe ich auch. Mit Deinem hat es nicht geklappt, wie wäre es, wenn wir dann meinen nehmen?

    Ich mag gerne Kekse mit Trockenfrüchten und wie isst Du Deine?", fragte Pullus gut gelaunt.

  • Asper


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    "Herzhaft, mit Salz und Gewürzen, knusprig gebacken." Genau die Kekse, die sonst keiner wollte, weil sie nicht nach Keks schmeckten, sondern fast wie Brot. Das waren die, welche als Vogelfutter geendet waren. Er lächelte. "Dass du die süßen Kekse mit den klebrigen Früchten am meisten magst, habe ich mir irgendwie gedacht. Du schaust wie eine Naschkatze. Einverstanden, erst die Therme, dann die Taberna. Heute nach Dienstschluss. Lass uns deinen Traum zusammen erkunden. Komm mit rein, ich habe etwas für dich."


    In einem Anfall von Galanterie öffnete er für Pullus die Tür und hielt sie ihm mit einer einladenden Handbewegung auf. Der Duft von Essen, der Rauchgeruch des Ofens und die gewohnten Geräusche aus der Stube drangen Pullus und Asper durch die offene Tür entgegen. Die zwei kamen pünktlich - Ramnus schöpfte gerade für alle Puls aus dem goldenen Topf in die Teller, während er mit Tarpa diskutierte, wieso er keine Bratwürste von Asinia organsiert hatte, was dieser mit einem mürrischen Gesichtsausdruck quittierte. Die ständigen, schlecht getarnten Erkundigungen nach seiner Geliebten gingen Tarpa auf die Nerven. Ein Problem, welches weder Asper noch Pullus je haben würden.

  • Pullus


    "Dass passt doch wunderbar, wir ergänzen und was den Keksgeschmack angeht. Eine Naschkatze? Nun ja vielleicht hast Du da sogar Recht, ich esse gerne süß, auch wenn man mir das nicht ansieht. Aber wer weiß wie es ohne unsere Ertüchtigung aussehen würde. Muss ich nicht drüber nachdenken oder? Ich habe ja immer genug zu laufen. Wunderbar, dann Therme und Taberna unser Plan steht. Ich teile den Traum gerne, damit wäre es dann unser Traum. Ich folge Dir auf dem Fuße", grinste Pullus und nahm die Höflichkeit der geöffneten Tür mit einem breiten Lächeln zur Kenntnis.


    Der Duft von frischen Puls wehte ihnen wie eine Einladung entgegen und Pullus nahm gut gelaunt am Tisch Platz. Insgeheim hoffte er, es wäre schon Feierabend und blinzelte kurz Asper zu.

  • Asper


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    Asper holte eine tönerne Dose hervor, verschlossen mit einem ebenso tönernen Deckel, den man anheben konnte. Die Dose hatte den Durchmesser eines Eimers. Asper schob den Teller von Pullus in die Tischmitte und stellte die Dose schwer vor Pullus auf den Tisch. Mit einem verschmitzten Blick hob er den Deckel, um sie zu öffnen. Sie war randvoll mit Keksen. Er spürte den Blick von Ramnus im Nacken, der vermutlich abwog, ob es sich lohnte, ihm das Genick zu brechen, um an die Kekse zu kommen, doch sie waren nicht für ihn bestimmt.


    "Sie gehören dir, Pullus."

  • Pullus


    Pullus beobachtete das Treiben von Asper mit unverhohlener Neugier. Eine riesige, tönerne Dose wurde von Asper auf den Tisch gestellt. Verschlossen war sie mit einem Deckel aus gleichem Material. Dose konnte man eigentlich schon nicht mehr sagen, denn sie war riesig und Pullus fragte sich, was Asper darin wohl aufbewahrte. Garum oder dergleichen konnte es nicht sein, niemand wagte sich Garum in Scatos Nähe zu verspeisen. Langsam wurde der Deckel gehoben und so enthüllte sich auch der Inhalt - KEKSE!


    Kekse bis zum Rand der gigantischen Dose! Kaum war der Deckel gehoben, verströmte das herrliche Gebäck seinen wunderbaren Duft in der ganzen Stube. Pullus lief das Wasser im Mund zusammen und er musste mehrfach schlucken, um nicht zu sabbern. Und das vor dem eigentlichen Essen. Und dann sprach Asper die magischen Worte die ihn regelrecht verzückten, Ramnus aber ins Gemächt traten - "Sie gehören Dir Pullus".


    Pullus überlegte ob er die Dose greifen und um sein Leben laufen musste, bei dem Blick den er in Rammys Gesicht vermutete. Hinschauen war nicht drin, denn die Kekse hielten seinen Blick gefesselt. Nicht aus Verfressenheit, sondern weil Pullus ganz genau wusste was sie bedeuteten. Eine riesige Dose voller Liebeserklärungen und sie alle gehörten ihm.


    "Finger weg", warnte er alle Anwesenden und zog die Dose zu sich heran.


    Fast feierlich nahm er einen der Kekse an sich und aß ihn mit einer Genugtuung die niemals zuvor jemand beim Keksverzehr gesehen hatte.


    "Sie schmecken göttlich", stöhnte Pullus.

  • Lurco ist zurück


    Die Tür der Baracke flog auf und die der Stube keinen Atemzug später. Lurco stand im Raum, breite die Arme aus und grinste seine Barackenbrüder an.

    "Ich bin wieder da! Ihr könnt Euch nicht vorstellen was geschehen ist, unser Praefectus gab mir eine zweite Chance. Er hat mich zuerst gelobt, dann zu Recht gescholten und mir dann eine zweite Chance eingeräumt. Er hat mich sogar befördert, allerdings mit dem direkten Hinweis, dass ich Disziplinarmaßnahmen abzuleisten habe. Eine davon hat er auch gleich umgesetzt, ich muss ihm wöchentlich Bericht erstatten... mündlich. Keine schriftlichen Berichte. Ich glaube ich fertige sie trotzdem und lege sie gut weg, falls er doch noch einmal nachlesen möchte. Oder ich verkneife sie mir besser. Immerhin soll ich lernen mich zu beherrschen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie glücklich ich bin, keinen Löwen von innen zu sehen, dafür aber Euch wieder.


    Scato wir beide müssen nach dem Essen privat reden, danach muss ich die Latrinen putzen. Befehl von ganz oben. Was gibt es Leckeres zu Essen?", fragte Lurco glücklich und schnappte sich etwas Papier und einen Stift.




    Verpflichtungserklärung auf die Schweigepflicht



    Ich bin heute von meinem Auftraggeber über den Umfang meiner Verschwiegenheitspflicht belehrt worden.


    Mir sind die nachfolgende Bestimmungen bekannt gegeben worden. Es wurde mir erläutert, dass ein Verstoß gegen die Verpflichtung auf Schweigepflicht nicht nur eine Berufspflichtverletzung darstellt, sondern auch eine strafrechtliche Verantwortlichkeit begründet.



    Mir ist bekannt, dass


    1. sich meine Schweigepflicht auf alles, was mir in Ausübung oder aus Anlass meiner Tätigkeit anvertraut oder bekannt geworden ist, erstreckt


    2. sich die Verschwiegenheitspflicht auch auf schriftliche Mitteilungen, Aufzeichnungen und sonstige Informationen, Berichte etc. bezieht


    3. sich meine Verschwiegenheitspflicht auch erstreckt auf die internen Castra-Verhältnisse, sowie die mir bei meiner Tätigkeit bekannt werdenden persönlichen, wirtschaftlichen und arbeitstechnischen Verhältnisse meines Auftraggebers und dessen weitere Mitarbeiter (Urbaner, Zivilisten etc.)


    4. die Verschwiegenheitspflicht gegenüber jedermann besteht, so auch gegenüber:

    - meinen Gensangehörigen,

    - meinen Familienangehörigen,

    - Familienangehörigen Betroffener,

    - anderer Kollegen (Urbaner, Zivilisten etc.)

    - direkten Arbeitskollegen (soweit eine Mitteilung nicht aus dienstlichen Gründen erfolgen muss und oder demjenigen, der von der betreffenden Tatsache bereits Kenntnis erlangt hat


    5. meine Verschwiegenheitspflicht auch nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses und des Ablebens von Betroffenen, Auftraggebern, etc. fortbesteht.


    6. Ich werde bei Gerichten und Behörden über Tatsachen, die mir bei meiner Tätigkeit bekannt werden, ohne vorherige Genehmigung meines Auftraggebers nicht aussagen oder sonst Auskunft erteilen.



    ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLXXI A.U.C. (7.6.2021/118 n.Chr.)


    Unterzeichnet:


    Potitus Sittius Pullus

    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte
    Zenturie, siebtes Contubernium



    Gegengezeichnet und bestätigt:


    Manius Purgitius Lurco

    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte
    Zenturie, siebtes Contubernium





    "Unterzeichne das Pullus, dass ist extrem wichtig und eine Anordnung von oben. Nur so können wir weiter ermitteln", bat Lurco und schob Pullus die Verschweigenheiterklärung zu.

    Für weitere mögliche Helfer, würde er weitere Erklärungen fertigen.

  • Während Lurco noch in seinem Glück schwelgte und sich den Puls schmecken ließ, fiel ihm ein, dass er nach dem Latrineputzen noch einige Auftrage von Frugi erhalten sollte. Also schlang er so schnell wie möglich sein Essen herunter, klopfte danach Ramnus dankbar für das Kochen auf die Schulter und knuffte Scato.


    "Ich habe fast vor Aufregung und Freude ganz vergessen, dass ich nach dem Latrinendienst noch weitere Aufträge erhalten soll. Zudem muss ich noch einige andere Arbeiten erledigen. Seit mir nicht böse, ich muss los. Wir sehen uns später Scato und reden sobald ich wieder da bin. Passt auf Euch auf", sagte Lurco freundlich und war genauso schnell verschwunden, wie er erschienen war.



    Weiter geht es hier:

    RE: Die Latrinen der CU

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