Officium - Centurio Marcus Octavius Maro

  • Ah. Diese Anliegen ergaben doch mehr Sinn. Aber Maro wusste nicht, ob die beiden vor ihm besonderes Engagement zeigen, oder einfach schon mal prophylaktisch den Status als Immunis abstauben wollten, um vom Scheißeschaufeln ausgenommen zu werden. In diesem Fall zeugte es schon von besonderem Mutwillen, beim Centurio persönlich aufzutauchen. Das traute sich nicht jeder. Insofern war er fast geneigt, das Anliegen der beiden in Betracht zu ziehen. Aber nur fast.


    "Nun Lurco, Pferdenarren haben es bei den Urbanern insofern schwer, als dass es hier tatsächlich keine betrittenen Truppen gibt. Da musst du bei den Praetorianern nachfragen. Aber die nehmen nur die Besten, die außerdem schon gezeigt haben, dass sie die Besten sind. Aber für Schmiede haben wir eigentlich immer Platz. Genauso wie für Salbenschmierer und Tinkturenpanscher." Er blickte zu Scato. Der Junge hatte sich auf dem Exerzierplatz nicht eben, als geborerner Krieger gezeigt, obwohl er es fast geschafft hatte seinen Kollegen beim Ringkampf um die Ecke zu bringen. "Aber diese Aufgaben sind für Immunes. Ihr seid gerade Mal durch die Ausbildung. Was glaubst du was die gestandenen Milites sagen, wenn ich euch Jungs direkt eine Extrawurst serviere. Ich werde euch trotzdem auf die Liste setzen. Wir brauchen fähige Leute in den Spezialbereichen."
    Die meisten Rekruten konnten weder besonders gut schreiben noch lesen. Oder sonst irgendwas. An Fachleuten war immer Mangel und die Cohortes mussten diese meistens mühsam selbst ausbilden. Wenn einer wie Lurco schon mit Vorkenntnissen ankam, wurde so einer meistens beschleunigt in die jeweilige Sparte abkommandiert. Trotzdem.
    "Ihr müsst euch trotzdem eine gewisse Zeit bewähren, bevor ihr damit anfangen könnt."
    Er nahm die besagte Liste aus dem Regal und machte sich eine Notiz. "Ich werde euch Bescheid geben, wenn es soweit ist. Ihr könnt wegtreten. Und diesmal gefälligst ordentlich abgrüßen. Ihr wisst schon. Haltung annehmen. Nicht so wie beim Reinkommen. Ach und Scato: Wenn ich du wäre würde ich unseren Medicus schon mal diskret im Auge behalten, dann weißt du schon mal ein bisschen was, wenns los geht. Und jetzt raus hier."

  • Lurco hörte Maro aufmerksam wie gebannt zu. Schade das es keinen berittenen Teil der Cohortes gab, aber dann verzichtete er lieber, als woanders sein Glück zu versuchen. Ihr Centurio hatte Recht, es galt sich zu bewähren. Dennoch oder gerade deshalb war es beruhigend zu wissen, was ihnen alles offen stand und winken konnte. Ein weiterer Grund alles zu geben und Maro nicht zu enttäuschen.


    "Danke für die Erläuterungen Centurio Maro. In dem Fall verzichte ich auf das Pferd, denn ich verzichte nicht auf die Cohortes und meine Kameraden. Die Cohortes zu verlassen kommt für mich unter keinen Umständen in Betracht.


    Mit der Information hast Du für mich entschieden, der Schmied soll es sein, sobald wir uns bewiesen haben.


    Und bitte verstehe uns nicht falsch, wir möchten grundlos keine Extrawurst serviert bekommen, höchstens wenn wir sie uns redlich verdient haben. Wir wollten uns einfach bei Dir erkundigen, was möglich ist, um ein Ziel vor Augen zu haben. Gerade weil wir Neulinge sind und noch nicht den Durch- oder besser gesagt Überblick haben", antwortete Lurco respektvoll.


    Er wollte nicht dass Maro glaubte, sie hätten gefragt um sich zu drücken. Das Gegenteil war der Fall, sie wollten sich einbringen. Das Maro sie dennoch direkt vermerkte machte Lurco stolz.


    Als Maro sie entließ, tat Lurco genau dass, was sein Centurio von ihm erwartet und verlangt hatte - er nahm Haltung an und verabschiedete sich von Maro.


    Draußen wartete er breit grinsend auf Scato. Maro hatte sich Zeit für sie genommen und ihnen alles haar genau erklärt, er hatte sie sogar vermerkt. Vermerkt! Grinste Lurco bei dem Gedanken über beide Ohren. Sie mussten jetzt alles geben!

  • Verzückt beobachtete Scato, wie die Schreibfeder über das Papyrus glitt und ihrer beider Namen für das Gedächtnis des Centurio konservierte. "Die schwere Arbeit ist gar nicht so übel, sie ist zusätzliches Training", fand Scato. Da er immer noch deutlich schmächtiger war als die meisten anderen Milites, wenn auch nicht mehr so ein Hering wie am Anfang, tat ihm das seiner Meinung nach gut. Vermutlich war er auch der einzige Miles, den das Scheißeschippen nie sonderlich gestört hatte, da man sich nebenbei unterhalten konnte. Schlimmer fand er da Liegestütze in voller Montur, da könnte er manchmal heulen.


    "Danke für den Hinweis, ich werde Optio Mamercus Cincius Serranus darum bitten, ihn bei der Arbeit ab und an begleiten zu dürfen." Diskret war das zwar nicht, aber den Mann verstohlen zu beobachten und immer wieder Vorwände zu erfinden, um sich bei ihm im Valetudinarium herumzudrücken, konnte Fragen aufwerfen. Der Mann war eigentlich ganz locker, den mochte er. Und würde Scato das nicht, würde er ihn trotzdem fragen. Mehr als Nein sagen würde der Optio sicher nicht.


    "Danke, Centurio und vale!" Er salutierte diesmal ausgesprochen vorschriftsmäßig und folgte Lurco nach draußen. Leise schloss er hinter sich die Tür, wobei seine Mundwinkel sich weit auseinanderzogen. "Sie haben tatsächlich noch Plätze frei! Und schön, dass du bei uns bleibst. Die Prätorianer wohnen zwar auch hier in der Castra, aber du würdest dann nicht mehr bei uns in Baracke VII leben."


    Gemeinsam kehrten sie zu Baracke VII zurück.

  • Endlich war es offiziell: Das gesamte Contubernium war durch die Ausbildung gekommen. Der Dank dafür gebürte Marcus Octavius Maro, der sich als Centurio Zeit für sie genommen, ihre Fragen beantwortet und ihnen zur rechten Zeit auch mal in den Hintern getreten hatte, um aus jedem die Höchstleistung herauszukitzeln oder das Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken. Einfach hatte er es mit ihnen nicht immer gehabt. All das war ihnen bewusst und so hatten sie zusammengelegt, und ein "kleines Geschenk" organisiert, um Maros Leistungen zu würdigen und auch, um ihm eine Freude zu machen. Ramnus musste es hineinrollen, da niemand es tragen konnte. Durch die Wachskruste nahm es dabei keinen Schaden.


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    Der edle Käselaib wog etwa zwei Zentner und hatte den Durchmesser eines Mühlrades. Jedes Mitglied ihres Contuberniums hatte mit einem Schreibgriffel seinen Namen hineingeritzt. Diesen Käse lehnten sie nun gegenüber der Tür des Officiums an die Wand und zwar so, dass die Schrift genau richtig herum war. Jemand stellte noch eine Flasche besten Falerner dazu und einen Korb saftiger Weintrauben und Feigen, da diese besonders gut zum Käse passten. Dann verschwanden sie, damit Maro sein Geschenk finden konnte.

  • ANTE DIEM X KAL MAI DCCCLXX A.U.C. (22.4.2020/117 n.Chr.)


    Handgreifliche Auseinandersetzung zwischen zwei Milites.



    Beteiligte: Miles Ramnus, Miles Tarpa. (Aktiv)
    Contubernium 3.Centurie (Passiv)
    andere Mitglieder verschiedener Contubernien (Passiv)


    Grund: lt. Aussage des Miles iunius Scato begründete sich der Vorfall durch eine
    "Beleidigung " während des Exezierens.
    Hier soll Miles Tarpa dem Miles Ramnus durch einen Ausbruch der Erheiterung
    (Lachen) deutlich gemacht haben dass dieser eine Witzfigur sei.


    Auflösung dieser Auseinandersetzung wurde durch Optio Furius Cerretanus mit Unterstützung des diensthabenden Wachkommando durchgeführt.


    4 unter Arrest gestellte Personen.
    1 Person auf die Krankenstation überstellt.


    Konsequenzen müssen durch einen Offizier festgelegt werden.


    gez.


    Optio Furius Cerretanus



    Furius hatte lange darüber nachgedacht wie er den Bericht so harmlos wie nur möglich darstellen könnte doch durch die Menge an Beteiligten ließ sich nichts verändern.


    Nach einem kurzen klopfen betrat er das Officium Maria und legte ihm die Tabula auf den Tisch.
    Ein Räuspern machte jenen darauf aufmerksam.

  • Bericht Brandstiftung Lupanar Ganymed
    Befragung des Zeugen Kyriakos - Geschädigter:


    Nach Ermittlung und Zeugenbefragung steht die Sklavin Eireann unter massivem Tatverdacht.


    Eireann war ohne Erlaubnis ihres Besitzers in Lupanar Ganymed.
    Eireann nahm die Dienst von Lupa Kyriakos willig in Anspruch.
    Eireann verletzte den Lupa bei der Ausübung Deiner Arbeit.
    Eireann prellte den Lupa um seinen Lohn.
    Eireann drohte dem besagten Lupa mit Konsequenzen über ihren Herrn oder sich selbst über Gewaltanwendung.
    Kyriakos der Lupa und Lupanarbesitzer hat versucht, seinen Lohn bei Eireanns Herrn einzufordern - erfolgslos.
    Einige Tage nach seiner Heimkehr stand sein Lupanar in Flammen.
    Eireann verhielt sich während des Brandes und der Löscharbeiten äußerst verdächtig, die Sklavin war weder geschockt noch überrascht von dem Brand.
    Eireann sprach Kyriakos eine Morddrohung aus, mit Hinweis dass Dein Lupanar bereits abgefackelt sei.
    Eireann biss den vor Ort behandelnden Medicus, als sich dieser ihrer annehmen wollte, Vermutung - Verschleierung des Lupanarbesuchs.



    Persönliche Anmerkungen - Sachverhalt Brandstiftung:


    Die Sklavin Eireann beleidigte bereits unseren Kaiser, unsere Götter, Rom sowie unsere Lebensart.


    Eireann drohte dem Unterzeichner mit den Worten - “Du wirst für deine Worte in der Hölle schmoren. Mit glühenden Eisen sollst du gefoltert werden.“


    Naheliegende Vermutung - Christin, die das sündige Lupanar nach Inanspruchnahme abfackelte.


    Weitere Vermutung - Möglicherweise Brandanschlag auf die Castra der Cohortes geplant, Hintergrund Kaiser-, Götter- und Romfeindliche Gesinnung.


    Persönliche Anmerkung - Sklavin darf unter keinen Umständen behalten oder weiter verkauft werden. Es besteht Gefahr auf Leib und Leben unseres Optios, des eventuellen Käufers und jedes anderen römischen freien Bürgers.


    Zusatzanmerkung - Der Besitz eines solchen Subjekts geht mit den von uns als Urbanern vertretenen Werten nicht konform, sie schadet unserem Optio sowie dem Ansehen der Urbaner.



    Zeugen:
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Sisenna Iunius Scato
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius Lurco
    Peregrinus, Geschädigter, Besitzer Lupanar Ganymed, Kyriakos



    Unterzeichnet
    Manius Purgitius Lurco
    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium

  • Fest klopfte der Furier an die Türe und wartete einige Augenblicke bevor er eintrat. Recht zackig salitierte und grüßte gleichzeitig seinen Vorgesetzten.


    " Centurio. Salve. Optio Furius meldet sich wie befohlen."

  • "In der Tat. Salve." Maro erhob sich. "Da hast du dir ja eine feine Sklavin angelacht, was?" Er war gespannt, wie sein Optio zu dieser Sache stand.

  • Appius räusperte sich. Jetzt kam was er befürchtet hatte. Eireann war ein unglücklicher Griff, eine spontane Eingebung während einer Patroullie am Markt.
    "Centurio. Gelacht wurde nicht. Schliesslich waren wir auf Patroullie am Markt. Das sich dieser spontane Kauf so auswirken würde......"
    Was sollte er viel erklären wenn er nicht konkrete Fragen beantworten musste.


    " Nur bin ich der Verantwortliche und werde auch die Versicherung antwortung übernehmen. Ausser für den Brand des Puffs, Centurio." Da schon er wirklich alle Verantwortung von sich und auch von Eireann. Er glaubte nicht dass sie die Schuld trug oder involviert war, ausser dass sie zum Zeitpunkt des Brandes anwesend war.

  • "Tja. Was sollen wir mit der anstellen ist die Frage. Ich habe hier" Er nahm Lucos Bericht zu Hand und reichte ihm dem Optio."einen ziemlich deutlichen Ratschlag, was Eireann angeht. Das würde eigentlich schon gut reichen für eine hüsche Kreuzigung. Diese Frau ist Ärger. Sich nachts raus schleichen, um einen Puff zu besuchen? Wenn du mich fragst, ist da erhebliche kriminelle Energie. Schade um dein Geld, Optio. Aber jeder langt mal daneben, nicht wahr?
    Aber ich will vorher nochmal wenns geht, mit diesem, wie hieß der noch gleich... Kyriakos reden. Sofern der noch nicht verschwunden ist. Dieses Weib war schon mal hier im Bau. Mann, Mann."

  • Vor dem Officium seines Centurios blieb Lurco stehen und klopfte an.


    "Jetzt heißt es warten. Hast Du die Schadensumme bereits überschlagen oder nachgehalten, die Dir entstanden ist? Zu Deiner Beruhigung, das tatverdächtige Subjekt sitzt hier ein. Vorläufig kann Dir das Subjekt also nicht schaden und seine Drohung Dir gegenüber, welches es vor dem abgebrannten Ganymed aussprach, wahrmachen.


    Sobald Dich mein Centurio befragt, beantworte ihm alles und beschönigen oder verharmlose nichts aus Angst vor dem Subjekt. Dir kann nur geholfen werden, wenn Du eine vollständige Aussage machst. Nun sonst wärst Du wohl nicht hier.


    Vorab irgendwelche Fragen als Opfer oder Zeuge?", hakte Lurco nach.

  • << Porta Praetoria


    "Die Schadenssumme? Wie viel ist ein Leben wert? Wie viel eine vernichtete Existenz? Es geht nicht um das Haus, das hat mir nicht gehört. Sondern darum, dass mir das finanzielle Standbein weggeschlagen wurde. Ich weiß nicht, wovon ich nun leben soll, genau so wenig wie die Leute, die mir noch geblieben sind. Und was soll aus dem Jungen werden, wenn nicht ein Dieb? Ihn hätte die Zukunft als Geschäftsführer eines Lupanars erwartet. Nun erwartet ihn die Gosse."


    Kyriakos´ Kiefermuskeln arbeiteten.


    "Ja, ich habe eine Frage. Diese Sklavin, die mir das angetan hat, gehörte der Gens Furia. Sind die Furier zu Schadensersatz verpflichtet? Sie war bei mir, ich schwöre es." Er zeigte auf seinen Hals, auf dem die Krusten von Fingernagelkratzern ihn zeichneten. "Gut, dass sie schon einsitzt. Lasst sie von einem Medicus untersuchen. Ihr werdet sehen, dass ihr Körper ebenso meine Spuren trägt."


    Kyriakos war sicher, dass es so war, selbst wenn sie nicht von ihm stammten. Er wusste, wie Sperma roch und wundes Fleisch, auch wenn es einige Tage alt war. Und wenn es das nicht gewesen wäre, hätte er es daran gespürt, wie sie auf seine Nähe reagierte. Sie hatte nicht das erste Mal einen Mann berührt. Die kleine Hure hatte sich von irgendjemandem abfüllen lassen. Und wenn er Glück hatte, genügte das als Beweis.

  • "Das Leben einer Person zu beziffern geht nicht, ein Sklave kann am Einkaufswert und die Investitionen in ihn gemessen werden. Ich würde dennoch wie folgt vorgehen. Von Tage des Todes bis zum Tage des Wiederaufbaus des Ganymed hätte die Person wieviel Geld eingenommen? Dieser Verdienst fehlt Dir als Minimum. Plus der gesamte Verdienstausfall des Ganymeds, samt Wiederaufbau. Das sind die mindesten Schadensummen über die wir hier reden, damit Du plus minus Null aus dem Brandanschlag hervor gehst. Fehlt selbstverständlich Dein und das der anderen vernichtete private Eigentum, zuzüglich der Überbrückung bis Du wieder Geld erwirtschaften kannst.


    Der Herr der Sklavin hatte dem Subjekt keinen Ausgang gewährt. Und ganz sicher wollte keiner mit dieser geisteskranken Irren züchten. Händchen halten wollte sie sicher nicht im Lupanar. Und grundlos hat sie den Medicus nicht gebissen. Der Medicus hätte sofort erkannt, daß die Amphore der Alten frisch oder schon seit Urzeiten entkorkt war.


    Vermutlich war das Subjekt auch deshalb die ganze Zeit daueraggressiv, mir kam sie stets wie eine frustrierte, läufige Hündin vor. Bei Dir verschaffte sich das brennende Loch Erleichterung. Leider brannte es dann Deinen Laden nieder.


    Man sollte den ehemaligen Herrn auf Schadenersatz belangen. Er betrog unseren Optio. Niemand kann mir erzählen, dass keinem aufgefallen ist wie bekloppt und aggressiv diese Sklavin ist. Wohlwissend um die Gefahr die von diesem Subjekt für andere ausgeht, würde sie verkauft.


    Wer die Unwissenheit eines anderen zu dessen Schaden ausnutzt, begeht einen Betrug. Für mich liegt das eindeutig hier vor. Du bist genau so ein Opfer dieses verrückten dussligen, unreife Görs dass meint die Weisheit mit keltischen Löffeln gefressen zu haben wie unser Optio.


    Ich hoffe sie würde ausreichend gefoltert, denn eine Sklavenaussage ist nach unserem Recht nur unter Folter glaubhaft.


    Sei bester Dinge, anderes kann ich Dir nicht raten", antwortete Lurco.

  • " Der Vorwurf sich aus dem Haus zu schleichen ist wahr. Doch glaube ich nicht dass es sich hier um etwas handelt dass gesetzlich verfolgt werden kann. Schliesslich ist es Privatsache." antwortete Appius. "Dass sie mit Vorsatz ein Lupar besucht haben sollte halte ich für eine Lüge.
    Zu diesem Vorfall hat es kurz davor ein Gespräch gegeben...ein Gespräch mit dem Besitzer. Dieser Kyriakos hatte sie festgehalten und geld für ihre Freilassung verlangt. Seine Behauptungen sie hatte seine Dienste in Anspruch genommen sind ebenfalls eine Lüge.
    Und was den Brand angeht so ist die Sklavin zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Was ja durch ihr Festhalten vor Ort gar nicht anders ging."
    " Es ist erforderlich dass alle, die am Ort des Geschehens waren, eingehend befragt werden sollten. Schliesslich ist eine Aussage einer einzigen Person und sogar jener Person die als Hauptbetroffener gilt, nicht sonderlich aussagekräftig."


    " Aber dein Verhör wird doch einige Informationen ans Tageslicht bringen."
    " Wie mit ihr weiter verfahren wird steht eigentlich schon fest."

  • Die letzte Bemerkung verstand der Centurio nicht so ganz.


    "Wie meist du, steht schon fest?"

  • "Danke für den Rat", sagte Kyriakos. Endlich ein Mensch, der sich seiner Not wirklich annahm, auch wenn er nicht viel für ihn tun konnte. Allein, Ernst genommen zu werden, bedeutete schon viel. "Aber mir das Geld irgendwie einzuklagen, wird an meinem Stand und meinen Möglichkeiten scheitern. Wenn ihr das nicht für mich durchsetzt, bin ich verloren. Sind wir alle verloren. Aber ich will nicht klagen. Die meisten von uns, wie Castor und Pollux, stammen von der Straße. Sie haben demnach nichts verloren durch den Brand, die Zeit im Ganymed war einfach ein Zwischenspiel in ihrem Leben. Nymphis allein ist es, der seine Zukunft verlor. Um den Jungen tut es mir wirklich leid. Er hätte anderes verdient."


    Kyriakos blickte düster und vollkommen hoffnungslos vor sich hin. Das Einzige, was ihm blieb, war sein Elend zu teilen und diese Sklavin mit sich gemeinsam in den Abgrund zu reißen. Zu verlieren hatte er kaum noch etwas.

  • "Wer spricht von Klagen Kyriakos? Dafür haben die wenigsten Geld und den dazugehörigen Atem. Halte es doch einfach und schlicht. Wenn sich keiner Deiner Sache annimmt, dann schreibe an unseren Gottgleichen Kaiser. Wenn nicht der Kaiser selbst, wer sollte Dir bei dieser Ungerechtigkeit noch beistehen können?Schreibe ihm was geschehen ist, lege Dein Problem dar und bitte ihn untertänigst als treuer Bewohner Roms um Hilfe, wie immer diese auch aussehen mag. Es kostet Dich nichts, außer Pergament und etwas Zeit. Falls Dir erstes fehlt, werde ich Dir aushelfen, zweites liegt an Dir. Unser geliebter Kaiser ist unser aller oberster Gott, ein Gott der menschliche Gestalt hat und sollte er da nicht auch die Sorgen und Nöte seiner Menschen verstehen? Natürlich hört er tagtäglich eine Anzahl an Bitten, die wir nicht ermessen können. Aber dennoch ist es doch einen Versuch wert nicht wahr?


    Du kannst für diesen Fall gerne eine Kopie meines Berichtes beifügen und die eingeschrittenen Urbaner als Zeugen vor unserem Kaiser benennen. Ich denke unseren Kaiser wird es sicher auch interessieren, wer so gotteslästerlich über ihn spricht. Nur Mut Kyriakos", antwortete Lurco.

  • " Ich habe ein Angebot eines Interessenten bekommen. Hat irgendwas mit Orakel oder so zu tun. Das Verhalten von Eireann ist einem Wahrsager aufgefallen und der würde das angebliche Talent nutzen. Aber so wirklich blicke ich da nicht durch." antwortete Appius wahrheitsgetreu.


    " Das wird aber nur zustande kommen wenn die Sklavin wieder auf freien Fuss gesetzt wird."

  • "Korrekt."


    Das mussten wirklich dolle seherische Fähigkeiten sein, wenn sie über die offesichtlichen Mängel dieser Sklavin hinweg täuschen konnten.


    "Und jetzt schau mal, ob man diesen Kyriakos nicht hier her bekommen kann."

  • "Jawohl, Centurio. Wird sofort erledigt."


    Das Gespräch war beendet und so salutierte der Furier vorbildlich. Am Weg zur Türe hielt er an und wandte sich an Maro.


    " Bevor ich es vergesse. Es gibt da etwas dass ich melden muss. Es geht um Miles Lurco." Die kurze Pause war dazu gedacht dass sich der Octavier auf ein neues " Problem" 8) einstellen könnte.


    " Ich muss bzw möchte Miles Lurco insofern melden da er sich durch sein Verhalten während des Brandes des Ganymed hilfsbereit verhalten hat. Er holte noch Personen aus der brennenden Ruine ohne vorher darüber nachzudenken. Etwas hitzköpfig aber tadellos."
    " Ein positiver Vermerk wäre hier angebracht. Aber auch eine kleine Belehrung was das Handeln im Alleingang mit sich bringt. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der positiven Erwähnung. Und jetzt geh ich und such diesen Kyriakos." Noch einmal, diesmal etwas lockerer salutierte er und trat auf den Gang hinaus.


    Kaum dass er das Officium verlassen hatte kam er auch schon wieder rein. " Kyriakos würde gefunden." meldete er knapp und deutete den Beiden vor dem Officium einzutreten.

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