Officium - Centurio Marcus Octavius Maro

  • Lurcos Mundwinkel zuckten leicht, seine Form des Lächelns die er zur Zeit zustande brachte. Er freute sich über das Lob, aber er wusste das er Schweigen musste. Das Gesetz des Schweigen verpflichtete ihn dazu und der Blutschwur Brüder unter Waffen. Trotzdem antwortete er Maro so gut es ging, ohne seinen Centurio oder jemand anderes in Schwierigkeiten zu bringen.


    "Danke... Maro. Ich... schreib gerne Berichte...
    Muss seine Ordnung haben... also alles...
    Hab eine gute... Spürnase...
    Sollten ermitteln...
    haben ermittelt...
    haben viele Leichen... gefunden...


    Mars hat unsere und ihre Toten gerächt... sags... Ihnen", bat Lurco freundlich.

  • In der Tat hatte Maro so seine Ahnungen, darüber, wie einige dieser Leichen in ihren Zustand geraten waren. Indes kümmerte ihn lediglich der Ermittlungserfolg. Deswegen sagte er auch lediglich.


    "Eine gute Botschaft. Ich werde sie übermittelten. Und jetzt schaff dich wieder ins Bett. SCATO?"

  • Maro verstand, manchmal war eben genau das die Botschaft was man nicht sagte. Nun der Mann wäre wohl kaum Centurio, wenn er nicht zwischen den Zeilen lesen könnte. Und das Lurco und seine Kameraden lebende Leichen in tote Leichen verwandelt hatten bei ihrem Fund machte keinen Unterschied. Leiche war Leiche. Es war das Ergebnis das zählte, die Toten waren gerächt und die Subura für einige Tage etwas sicherer.


    "Danke Maro", sagte Lurco schlicht, denn die Worte sagten alles. Manchmal war weniger mehr, vor allem dann wenn man nicht schwatzte, sondern wirklich etwas sagte.


    Lurco wartete auf Scato und hoffte das er sich in der Baracke auskurrieren durfte.

  • "Maro hat erlaubt... dass... ich mich ins Bett lege....
    Scato... darf ich... in die Baracke?
    Ich... muss in... die Baracke...Nicht zurück ins... Krankenhaus",
    bat Lurco inständig.


    Allein schon der Geruch machte ihn dort nervös. In der Baracke würde er sich hinlegen und die Wunden würden vermutlich viel schneller heilen. Er würde seinen Barackenbrüdern zuschauen und beim Einschlafen ihre Stimmen im Ohr haben. Und Scato wäre an seiner Seite. Was konnte es besseres geben, also so zu genesen.

  • "Ich bringe dich in dein eigenes Bett", versprach Scato fürsorglich. Die Betten im Valetudinarium sollten möglichst frei bleiben, dort verblieben nur die Fälle, welche einer dauerhafter Beobachtung oder Pflege bedurften. Aber Lurco hatte ja ihn. Scato half seinem Freund, sich wieder hinzustellen, indem er ihm unter den Oberarm fasste. Genau so führte er ihn auch in Richtung Tür. Er verabschiedete sich notgedrungen sehr unförmlich vom Centurio und half Lurco, seinen Weg auf eigenen Füßen in Richtung Baracke VII zu gehen, wo jetzt sicher schon das Abendessen zubereitet wurde.


    Baracke VII >>

  • Mittlerweile hatte sich der Octavier vorzeigbar hergerichtet. Den Hunger ließ er erst einmal Hunger sein. Er wollte sich zurückmelden, seine Unterkunft zugewiesen bekommen, wie seinen Aufgabenbereich. Danach war etwas essen geplant und sich neu in der alten Umgebung orientieren.
    Er betrachtete die Türe zum Officium des Centurio und klopfte an.

  • "Salve Frugi. Gut dich zu sehen. Hat man dich endlich von da oben erlöst, was?" Maro stand auf und grüßte gleichfalls. "Gut, dass du kommst. Gerade rechtzeitig würde ich sagen. Wie ist dir ergangen?"

  • „Den Göttern sei dank“, erwiderte der Faustus. „Endlich gibt es etwas sinnvolles zu tun, etwas wozu ich ausgebildet wurde. Nur so als Begleitung zu reisen, auch wenn es im Dunstkreis der Augusta ist, kann zunächst interessant sein. Ohne dass man aber weiß wohin man gehört und eine wirkliche Aufgabe hat bekommt man dann, wie ich erfahren durfte, leicht Probleme. Davon zu erzählen ist aber eher Abend füllend. Wie auch immer, man kann aus allem lernen. Jetzt freue ich mich wieder hier zu sein.“
    Inständig hoffte Frugi diese Antwort würde dem Centurio vorerst genügen, damit er endlich in eine Normalität zurückkehren könnte.

  • "Das kann ich mir vorstellen." grinste Maro. "Es gibt auch genug zu tun, wie gesagt. Es ist da einiges an Aufgaben offen, die du in Angriff nehmen könntest. Wir haben im Moment ein bisschen Not am Mann, was das Armentarium angeht. Den Kollegen dort hat man kurzfristig zur I. in Mantua versetzt. Frag mich nicht warum.


    Und ich könnte mir vorstellen, dass Furius Cerretanus ganz dankbar ist für Unterstützung bei der Ausbildung. Sag mir einfach was deine Präferenz ist, und ich seh, was ich tun kann.

  • Der Optio schüttelte kurz mit dem Kopf. „In der Beziehung hat sich also nichts verändert. Wir werden hin und her verschoben wie Spielsteine.“ Ein wenig bitter kam ihm dies schon über die Lippen. Er selber war schon zweimal nach Germanien gereist. Einmal versetzt und einmal als Begleitung der Augusta.
    „Armentarium werde ich gerne übernehmen, Torwachen und was täglich so anliegt selbstverständlich auch. Mit Furius Cerretanus werde ich mich absprechen. Unsere Zusammenarbeit wird bestimmt kein Problem werden.“
    Die Mine des Octaviers zeigte ein wenig Zufriedenheit. Erleichtert hatte er vernommen, dass er nicht schon wieder irgendwohin verschoben wurde und sei es in eine Nebenstelle Roms.
    Bevor er Rom verlassen hatte, war die Rede von einer neuen Station in der Subura die Rede gewesen.

  • Der Octavier stöhnte inner lich auf. Die Aufforderung zu erzählen ließ ihn ahnen, dass er es noch oft durchziehen musste, von seinen Erlebnissen zu berichten.
    „Du erinnerst dich ich war von der Legio II zurück nach Rom beordert worden. Kurz darauf erhielt ich den Befehl die Kaiserin nach Germanien zu begleiten.
    Die Kaiserin und ihr Gefolge war ständig beschäftigt. Jeder wollte etwas von ihr, eine Sitzung folgte der anderen. Mich hatte man dabei völlig vergessen, denn meine Aufgabe war es gewesen, die Augusta mit Land und Leuten vertraut zu machen. Ich wurde nicht mehr gebraucht, lieh mir ein Pferd aus und ritt durch die Gegend. Mir kam die Idee durch einen Wald zu reiten, die Wälder hier sind für uns nicht nur beängstigt sondern auch schön. Da geschah es. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit, meinen Kopf traf ein starker Ast, welcher tiefer hing als die anderen und ich fiel vom Pferd. Ich spürte noch wie ich auf etwas hartes aufschlug, Kopf und Rücken schmerzten, dann wurde es dunkel.
    Wie lange ich da gelegen habe ist mir nicht klar. Das nächste was ich mit bekam, waren Stimmen die in einer fremden Sprache redeten. Jemand stieß mich mit einem Fuß an, der sich dann wohl bückte und mich rüttelte. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah seltsamen Männer um mich herum stehen. Beim versuch mich auf zu richten wurde es mir wieder schwarz vor den Augen. Immer wieder wachte ich für Momente auf und bemerkte wie ich hin und her schaukelte, wobei ich wieder Worte in der fremden Sprache hörte. Doch das waren nur Augenblicke. Wie lange wir unterwegs waren kann ich nicht sagen.
    Eine Frauenstimme hörte ich dann und spürte wie Hände mich abtasteten. Die Frau gab wohl Anweisungen und die Männer wurden laut. Heftige Wortgefechte folgten.
    Mir war inzwischen klar geworden, dass ich bei den Germanen war, welche wohl über meine Zukunft stritten.
    Die Frau wurde laut und alle verstummten. Sie gab Anweisungen und alle außer Tiwaz gingen. Sie hatte sich wohl durchgesetzt und demnach eine hohe Stellung inne. Abermals versank ich in Dunkelheit.
    In nächster Zeit erwachte ich immer nur kurz. Wie viel Zeit seid meinem Aufbruch vergangen war kann ich nicht sagen. Irgendwann wurden die Zeitspannen bei den ich wach blieb immer größer. Ich bekam mit wie die Frau mir Umschläge um auf meine Stirn legte, mich wusch, seltsame Worte murmelte und mit Tiwaz sprach.
    Dann kam die Zeit in der sie mir zu trinken gab nur Wasser sondern auch ein Gebräu was merkwürdig schmeckte, doch meine entsetzlichen Kopfschmerzen ließen allmählich nach. Ich wurde stärker und konnte bald etwas essen. Bei dem ersten versuch aufrecht zu stehen knickten meine Beine weg. Mit Tiwaz Hilfe gelang es mir dann. Mit jedem Tag ging es besser und meine Schritte wurden sicherer. Ein paar Tage machten wir Spaziergänge durch den Wald. Meinem Kopf ging es besser nur das ich mich nicht erinnern konnte was geschehen war.
    Eines Tages kamen die Männer zurück. Finster und feindselig schauten sie mich an. Sie stritten mit der Frau, zogen dann aber wütend ab. Am nächsten Morgen schickte sie mich mit Tiwaz ab. Ich glaube ihm gefiel das nicht, doch war er wohl ihr Enkel oder Gehilfe und gehorchte ohne Widerspruch.
    Auf unserer Wanderung durch den Wald begegnete uns niemand. Wir ernährten uns von Pflanzen und Kleinwild welches von Tiwaz gefangen wurde. Bis wir nach ein paar Tagen auf die Truppen trafen.
    Das ist an was ich mich erinnerte.“

    Hier stockte Frugi einen Moment mit seinem Bericht. „Die Truppen waren Die Legio II und die Ala, welche gerade eine gemeinsame Übung durchführten. Tiwaz der Germane wollte sich zurück ziehen, ich aber wollte nach vorne um zu erfahren was das für Männer waren. Du musst wissen zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch immer keinerlei Erinnerungen . Ich wusste weder wer ich war noch etwas von meiner Vergangenheit. Um es kurz zu machen, man nahm uns gefangen. In dieser Zeit kamen mir bruchhafte Erinnerungen ein. Ein Duplicarius Namens Andriscus versuchte mir immer wieder zu helfen. Die Offiziere beratschlagten und überlegten was mit mir weiter geschehen sollte. Irgendwann während der großen Ratlosigkeit bekam ich fürchterliche Kopfschmerzen. Ganz so als ob sich etwas Krampfartiges gelöst hätte und die Erinnerung war wieder da. Es dauerte noch eine Weile aber dann kam endlich der Marschbefehl von Rom.“ Der Optio lächelte seinen Centurio an. „Den Göttern sei Dank, nun bin ich endlich wieder hier.

  • Jener Miles der von Optio Furius geschickt wurde stand nun da und klopfte an die Pforte des Officiums.
    Dann trat er ein und salutierte. " Salve, Centurio. Optio Furius schickt mich. es geht um eine Person am Tor die sich als GErmanicus Ferox ausgibt und sagt sie wohne hier. Optio Furius ist der Mann nicht bekannt deshalb möchte er dich zur Identifikation hinzuziehen."


  • Frugi, der noch anwesend war, konnte nicht glauben was er da hörte. „Ferox, jener Germanicus Ferox der Bruder von Optio Germanicus Antias? Mit dem habe ich als Tiro die Ausbildung begonnen bis er plötzlich weg war“. So überrascht von dem was er hörte missachtete der Optio, dass er nicht angesprochen war und platzte mit seinem Wissen heraus. Entsetzt über sich murmelte er: „Verzeihung Centurio“

  • Es war in einer Phase der Ruhe als Appius im Officium des Octaviers aufschlug. Der Grund seines Erscheinens war vermutlich für den Centurio eher von schlechter Natur doch war es die Entscheidung desselben ob es g scheuen wurde oder auch nicht.


    Appius salutierte zackig und wartete bis Amato reagierte.

  • Cerrtanus schüttelte den Kopf. " Nichts neues, Centurio. Momentan ist alles ruhig und die Mannschaft ist wohlauf. Auch Lurco. Dem geht es wieder entsprechend gut." antwortete er.


    " Ich bin eigentlich hier um um Versetzung zu bitten." fuhr der Furier fort.

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