Ganymed - Lupanar

  • Irgendwann reichte es und der Kübel ging über. So war es nun bei Appius.....eine Sklavin die ständig den Mund aufmachte obwohl sie nicht gefragt wurde, Männer der CU beleidigen obwohl sie Sklavin ist und froh sein könnte noch zu leben. Froh sein könnte dass sie etwas zu essen, ein Dach über den Kopf und überhaupt ein angenehmes Leben führen könnte.....


    Appius stapfte nun wieder zuruck zu Tribun Pompeius.....:" Tribun, ich sehe ihr habt alles im Griff. Der Brand, der ist eure Sache, darum musst ihr euch kümmern. Was die verletzen angeht so hat euer Medicus reichlich zu tun.
    Ich werde meine Männer nun abziehen. Augenscheinlich hat einer der Miles, Miles Lurco noch versucht im Gebäude nach vermissten zu suchen aber das mit negativen Erfolg.


    Wie wir das nun handhaben wegen den Ermittlungen, eine Kooperation wäre wünschenswert."

  • "MILITES. ZU MIR. ANGETRETEN" brüllte Appius um die Geräusche die durch den Brand so gut wie alles übertönten.


    "Miles Scato. Du sorgst dafür dass die Milites die sich hier verletzt haben auf die Krankenstation gebracht werden und kümmerst dich um sie."
    "Miles Lurco, vorteten." Abwartend blickte der Optio den einen Miles an.


    " Für diesen Mist den du da abgezogen hast, gerade eben, in ein brennendes Gebäude zu rennen dass nicht mehr zu retten ist nur um noch irgendein Subjekt aus den Flammen zu holen, werde ich leider eine Meldung machen müssen." "Centurio Octavius wird davon erfahren." Der reglosen Mine war nicht abzulesen welche Art, Konsequenz, die Meldung haben würde.
    Wie er selbst sollte jegliches Verhalten im Dienst, während eines Einsatzes, entweder belohnt oder bestraft werden.

  • Scato ahnte, dass ihr Optio sich langsam aufbruchsfertig machen wollte, auch wenn noch kein Befehl ausgegeben worden war. Man sah es daran, wie er sich bewegte. So beeilte Scato sich damit, sich noch rasch in der verbleibenden Zeit um Python zu kümmern. Er sah, dass Kyriakos mit einer Löschdecke und Wasser hantierte, was eine gute Idee war.


    "Ihr zwei, packt mit an", kommandierte er die Zwillinge, nachdem die Decke nass gemacht worden war. Mit vereinten Kräften betteten sie den Schwerverletzten darauf, so dass er damit abtransportiert werden konnte. Nur wohin? Scato wusste es so wenig, wie es die Lupos wissen würden. So trugen sie Python erst einmal in eine ruhige, kühle Ecke, wo Scato ihn in die kalte, nasse Decke einschlug, um die Wunden zu kühlen. Ein Bett hatte er jetzt nicht mehr. "Die Decke nass halten für die nächste Stunde", wies Scato Kyriakos an. "Die Wunden müssen gekühlt werden. Sobald sein Kreislauf stabil ist, lasst ihn viel trinken. Wasser mit Salz und, wenn möglich, Blut und Hühnersuppe. Knochenmark ist auch eine gute Sache. Es wird lange dauern, bis er genesen ist, aber er kann es schaffen, wenn man sich gut um ihn kümmert."


    Damit hatte er getan, was er tun konnte. Der Rest lag in den Händen der Götter und in denen des Lupos, der sich selbst zum Gott erklärt hatte. Da tönte auch schon der Befehl zum Antreten. Scato erhielt tatsächlich den Befehl, die verletzten Kameraden zum Valetudinarium bringen zu dürfen! Begeistert salutierte er mit einem "Jawohl, Optio!", vermutlich etwas übertrieben in dieser Intensität, aber das empfand er als Ehre. Schwer verletzt war keiner von ihnen, sonst hätte er die Lupos links liegen gelassen, aber sicher gab es den einen oder anderen, der unter Rauch und Hitze gelitten hatte.


    Lurco hingegen erhielt für die Rettung von Python eine ... Rüge? Sicher war Scato sich da nicht und er musterte Cerretanus interessiert, ohne in dessen Gesicht lesen zu können, während die Milites sich sammelten.

  • Der Abrückbefehl wurde erteilt und sie hatten sich zu sammeln. Lurco kam mit Scato dem Befehl genau wie alle anderen nach. Als Scato die Order erhielt, die Verletzten auf die Krankenstation zu bringen, freute sich Lurco für ihn. Bedauerlich war, dass es verletzte Kollegen gab, erfreulich war das in Scato gesetzte Vertrauen.


    Lurcos Freude wurde jäh unterbrochen, als er nach vorne zitiert wurde. Der Optio hatte seine Augen überall und er hatte bereits geahnt als er wie eine stinkende Venus den Abwasser entstieg, dass das noch ein Nachspiel für ihn haben würde. Passenderweise war vermutlich die Latrine für die nächste Zeit sein Tätigkeitsfeld.


    Wie befohlen trat er nach vorne und hörte sich stumm an, was sein Vorgesetzter ihm zu sagen hatte.


    Lurco lag eine Erklärung auf der Zunge, aber er schluckte sie herunter. Keine Erklärungen, keine Entschuldigungen, er musste die berechtigte Rüge hinnehmen. Der Befehl war klar gewesen - löschen. Er hatte nicht gelöscht. Phyton war gerettet und wenn er dafür die Latrine schrubben musste, war das in Ordnung. Das Erreichte wog die Strafe auf.


    "Verstanden Optio", antwortete er ruhig.

  • " Sehr gut. Falls du ebenfalls zur Krankenstation musst, vom Gestank her bist du anscheinend schon tot und das schon länger schliesse dich dann in der Castra den Verletzen an. Miles Scato ist ja anscheinend daran interessiert an anderen herumfummeln zu können." Appius müsste sich abwenden um das Schmunzeln nicht offen darzustellen.


    "Für alle anderen gilt Körperpflege und die der Ausrüstung.der restliche Tag ist frei." meinte er dann wieder zu den Milites gewandt.

  • Die Aussicht auf einen freien Tag stieß auf zufriedene Gesichter. Die meisten waren sehr erschöpft, besonders die, welche den Vigiles beim Eimerschleppen geholfen hatten. Scato wurde rot bei Cerretanus´ Feststellung. Wäre Tarpa hier, hätte er über den Spruch gefeixt, aber der saß noch im Carcer. So lachte Asper ganz leise in Stellvertretung, nur seine unmittelbaren Nachbarn hörten ihn. Ein wenig Humor nach den schweren Stunden tat allen gut.


    Zwischenzeitlich waren die Gemüter sehr erhitzt gewesen. Für viele Milites war es der erste Einsatz, bei dem sie Schwerverletzte gesehen hatten und es auch Tote gegeben hatte. Auch für sie war der Einsatz an einem brennenden Gebäude nicht ungefährlich, denn im Gegensatz zu den Vigiles waren sie dazu nicht ausgebildet. Auch die Hilflosigkeit im Angesicht der Katastrophe war nicht für jeden leicht zu ertragen, manch einer hätte gern mehr tun können. Dass die Nerven da blank lagen, war nur menschlich.


    Nun aber freuten sich alle auf die Thermen und manch Kamerad würde nach der Pflege der Ausrüstung seinen Weg in eine Taberna nehmen. Scato nicht. Er würde so lange im Valetudinarium bleiben, bis der letzte Kamerad versorgt war. Wenn dann noch Zeit blieb, würde sie Lurco gehören.

  • "Das nur mein Dienstduftwasser. Es wurde als umwerfend angepriesen, dass dies so wortwörtlich gemeint ist, wusste ich nicht. Dann werde ich Scato nicht enttäuschen und mich untersuchen lassen", antwortete Lurco freundlich.


    Lurco war nicht verletzt, nur hier und da etwas angesengt und ihm war von der Hitze und dem Gestank schlecht. Das würde sich entweder von selbst wieder geben oder er bekam von Scato vielleicht einen Trunk verabreicht. Jedenfalls würde er sich in der Schlange ganz hinten anstellen, andere hatten die Behandlung wesentlich nötiger. Seine Stippvisite war mehr ein Freundschaftsbesuch mit positiven Nebeneffekt.


    Lurco freute sich wie alle anderen auf den restlichen freien Tag. Ein heißes Bad und eine ordentliche Reinigung hatte er dringend nötig. Seine Gedanken schweiften zurück zu Python, er hoffte dass sich der Hüne wieder fing. Was mit Iugurtha geschehen war, wussten allein die Flammen. Er schickte ein stummes Gebet zu Mars für beide Männer.


    Dann machte auch er sich auf den Weg.

  • Als Lurco sich zum Gehen wandte, krallte sich von hinten eine Hand in seine dreckige Tunika und bremste ihn aus. Scato zog ihn wieder neben sich, wobei er ihm freundlich zublinzelte, was gerade etwas verglubscht rüberkam. Dann blickte er vielsagend zu den umstehenden Kameraden. Alle anderen standen noch stramm - der Befehl zum Abmarsch war noch nicht erteilt worden. Auch, wenn sie alle nach Hause wollten in ihre geliebte Castra, würden sie sich noch ein paar Augenblicke gedulden müssen.


  • Gedacht, Getan. Kyriakos hatte das bekommen was er verdiente. Appius hatte sich wieder zum Vigil zurückgegeben und war noch ein wenig...aufgekratzt. Aber das zweite Mal als de Tribun die Frage stellte hatte er sich wieder im Griff.


    " Nein und ja." antwortet Appius knapp und setzte fort:" Sie hatte nicht die Erlaubnis die Casa zu verlassen und dass sie nun hier ist ist purer Zufall. Und ja....dieser Mann hatte sie festgehalten und versuchte geld von mir zu erpressen um ihre Freiheit zu gewährleisten.
    Das ist aber nun hinsichtlich der Geschehnisse irrelevant. Der Mann ist bestraft genug. Und was die Sklavin angeht so wird sich sich nun damit abfinden müssen im Carcer der CU einige Zeit zu verbringen."


    Auch wenn sie seine Sklavin war so hatte Appius nicht vor sie wegen ihren Verhalten nach zu bevorzugen.
    Womöglich würde es für ihn Konsequenzen geben aber Recht muss Recht bleiben.

  • Ihr Erschöpfungsschlaf hielt nicht lange an. Da schlug Eireann ihre Augen auf und bemerkte das sie sich regelrecht zwischen die Lupos gekuschelt hatte. Vielleicht um ihre Körperwärme mit den Jungen zu teilen. So hob die Keltin vorsichtig ihren Kopf an und linste aus dem Augenwinkel in Richtung der römischen Soldaten. Vielleicht wurde sie von ihrem Dominus einfach vergessen. Ein Gedanke der ein hauchfeines Lächeln über ihre Lippen huschen ließ. Dann jedoch bemerkte sie, wie sich die Lupos in ihrer unmittelbaren Nähe räkelten. Sodass die Dunkelhaarige vorsichtig auf allen Vieren aus dem Pulk an jungen Männern krabbelte. Mühselig gelang es ihr auf die Füße zu kommen. Während Eireann eine wahrlich erbarmungswürdige Ausstrahlung verströmte. Ihre Haut war noch immer rußverschmiert. Und das leise piepen in ihrem Ohr würde sie mit Sicherheit noch eine Weile begleiten. Unwirsch strich sie sich ihre verfilzten und versengten Strähnen aus dem Gesicht.


    Tatsächlich stand Eireann, wenngleich etwas wackelig, auf den Beinen und ließ ihren Blick nun aufmerksamer die Szenerie fokussieren. Ihren Entführer konnte die Silurerin nirgends erblicken. Zum Glück. Denn sonst hätte sie ihm garantiert die Augen ausgekratzt. Stattdessen fokussierte sie die abmarschbereiten Miles und ihr Körper spannte sich unbewusst an. Sollte sie sich ihrem Dominus nähern und um Vergebung für ihre Tat bitten? Bei diesem Gedanken knirschte die Keltin mit den Zähnen. Normalerweise bettelte sie bei niemandem. Und doch schien es hier angebracht zu sein.


    Nachdem Eireann langsam tief durchgeatmet hatte, lenkte sie ihre Schritte auf direkten Weg zu ihrem Dominus und dem Römer, dem sie in die Hand gebissen hatte. So bekam Eireann nur die letzten Worte mit und diese Worte versetzten sie in helle Aufregung und Panik.
    “Nein...“
    Stieß es sich hastig über ihre Lippen. Während ihr wilder Blick bereits nach einer Fluchtmöglichkeit suchte.

  • Die Lupos schlossen die Lücke, indem sie dicht aneinanderrutschten. Die Suche nach Körperkontakt hatte nichts mit Zuneigung zu tun - die meisten von ihnen waren vollkommen abgestumpft. Stattdessen zeigte dies im Gegenteil das völlige Fehlen eines Gespürs von Individualdistanz oder des Bedürfnisses nach Privatssphäre. So beschaulich die aneinandergekuschelten Jünglinge und Kinder auch wirkten, es war, wenn man mit dem Herzen hinsah, ein trauriges Bild. Die Lupos sahen Eireann kurz nach, doch niemand unternahm einen Versuch, ihr zu helfen. Jeder war sich selbst der Nächste.



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    Der kleine Nymphis, an dem der Medicus abgesehen von einer leichten Rauchvergiftung keine Verletzung hatte feststellen können, hockte bei Python und versuchte, mit ihm zu sprechen. Er erhielt keine Antwort.



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    Etwas abseits, allein, saß Satibarzanes, den gesunden Arm um die Knie geschlungen, die Augen dahinter verborgen. Sein verletzter Arm war verborgen vor den dicken Bauch gepresst. Er weinte, ohne Trost zu erwarten und er benötigte auch keinen - es waren Freudentränen und der schiere Drang, sich all die Ereignisse von der Seele zu waschen.



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    Die Zwillinge drückten sich bei Kyriakos herum, in dessen Faust sie eine wertvolle Münze wussten. Wie zwei Füchse umkreisten sie ihn langsam schlendernd. Die Blicke, die sie sich zuwarfen, sprachen für sich. Jedoch wussten sie auch, dass Kyriakos trotz seiner verkrüppelten Füße ausgesprochen wehrhaft war und zögerten.



    Kyriakos


    Kyriakos selbst blieb stehen, auch wenn er sich gern gesetzt hätte. Das Lauern war ihm nicht entgangen und er überlegte, ob jetzt der Zeitpunkt günstig sei, die Münze herunterzuschlucken. Wenn es zwischen ihnen Dreien knallen würde, dann richtig. Sollten sie den Denar aus seinen Eingeweiden herausschneiden!

  • Heute war wirklich nicht sein Tag, beinahe wäre er jetzt auch noch abgerückt ohne überhaupt abrücken zu sollen. Irgendwie war er durch den Wind, aber Dank Scato war nochmal alles gut gegangen. So stellte sich Lurco wieder neben seinen Kameraden und blinzelte kurz dankbar zurück.


    Ihr Optio trabte zu einem der Vigils zurück. Sie alle, einschließlich Lurco hörten, was er dem Mann erklärte...


    ...Sie hatte nicht die Erlaubnis die Casa zu verlassen und dass sie nun hier ist ist purer Zufall. Und ja... dieser Mann hatte sie festgehalten und versuchte Geld von mir zu erpressen um ihre Freiheit zu gewährleisten.


    Das ist aber nun hinsichtlich der Geschehnisse irrelevant. Der Mann ist bestraft genug. Und was die Sklavin angeht so wird sich sich nun damit abfinden müssen im Carcer der CU einige Zeit zu verbringen...


    Lurco warf Scato einen vielsagenden Blick zu. Damit war erklärt, weshalb der Optio Kyriakos geschlagen hatte. Manches war doch anders, als es auf den ersten Blick aussah. Natürlich gab es andere Möglichkeiten, ihr Optio hätte den Rechtsweg einhalten und Kyriakos anzeigen können. Aber weder hatte das Kyriakos noch ihr Optio. Denn grundlos musste sicher auch der Besitzer des Ganymed nicht das Sklavensubjekt festhalten, dass stand fest.


    Im Grunde waren beide Opfer des Fehlverhaltens dieser durchgeknallten Sklavin. Lurco hatte schon läufige Hündinnen gesehen, die mehr Würde und Verstand an den Tag legten.


    Trotz aller Wut auf den Besitzer des Ganymeds zeigte sich ihr Optio großzügig und ließ die Sache mit dem Schlag auf sich beruhen. Das war eine schwer anständige Geste. Lurco beschloss die Großzügigkeit die ihr Optio dem Mann gegenüber gezeigt hatte, der alles verloren hatte zu würdigen, indem er selbst gedanklich seinen Bericht an ihren Centurio bezüglich Appius Furius Cerretanus zerriss.


    Dass ihr Optio das Subjekt einsperren wollte war nur Recht. Lurco hatte nichts weiter gewollt, als den Mann vor diesem irren Miststück zu warnen. Als er erstmalig das wahre Ausmaß ihres Wahnsinns bemerkt hatte, wusste er dass das Sklavensubjekt eine Gefahr für Leib und Leben unschuldiger römischer Bürger darstellte.


    Und hier hatte sie sogar einen Medicus gebissen. Nichts war verwerflicher als einen Mann der Heilkunst anzugehen, eine Person die sich rein der Hilfe verschrieben hatte. Wie konnte man seelisch nur so tief gesunken sein?


    Appius Furius Cerretanus sollte für sich selbst zusehen, dass er das Subjekt loswurde. Ferner stellte sich Lurco die Frage, wie der Besitz eines solchen Subjekts mit den von ihnen als Urbaner vertretenen Werten konform gehen sollte.


    Vielleicht konnte er einmal in Ruhe mit dem Mann reden, überlegte Lurco. Es ging ihm weder darum Recht zu haben oder zu behalten denn es ging schlicht gar nicht um ihn. Sondern um das Ansehen der Urbaner, seinen Optio und die Sicherheit der römischen Bürger.

  • Zitat

    Original von Kyriakos
    [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/abr6/6s7cgNymphis


    Als der Medicus sich um den Jungen kümmerte, musste er mit Erstaunen feststellen, dass Nymphis quicklebendig war und putzmunter. Er lächelte dem Mann freundlich zu, so, wie er es gelernt hatte. Er zeigte keinerlei Scheu. "Salve, schöner Mann", wisperte der Sechsjährige leise mit einem langsamen Augenaufschlag, der nicht in ein so junges Gesicht passen wollte. "Bist du ein Vigil?"


    Offensichtlich ging es dem Jungen gut, so dass der Medicus mit seiner Untersuchung auch sehr schnell fertig war. Dennoch antwortete er kurz dem Jungen. “Ich arbeite für die Vigiles hier in der Subura. Jede Cohorte hat ein paar Ärzte, um sich um die Verletzten zu kümmern.“ Dass es dabei normalerweise um verletzte Vigiles ging, ließ der Medicus geflissentlich aus. Da dem Jungen nichts fehlte, verabschiedete er sich noch kurz von ihm, meldete sich mit einer knappen Geste noch bei dem Tribun ab, der ihn herbeordert hatte, und ging dann weiter seinen Pflichten nach.


    Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus
    " Tribun, ich sehe ihr habt alles im Griff. Der Brand, der ist eure Sache, darum musst ihr euch kümmern. Was die verletzen angeht so hat euer Medicus reichlich zu tun.
    Ich werde meine Männer nun abziehen. Augenscheinlich hat einer der Miles, Miles Lurco noch versucht im Gebäude nach vermissten zu suchen aber das mit negativen Erfolg.


    Wie wir das nun handhaben wegen den Ermittlungen, eine Kooperation wäre wünschenswert."


    Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus


    " Nein und ja." antwortet Appius knapp und setzte fort:" Sie hatte nicht die Erlaubnis die Casa zu verlassen und dass sie nun hier ist ist purer Zufall. Und ja....dieser Mann hatte sie festgehalten und versuchte geld von mir zu erpressen um ihre Freiheit zu gewährleisten.
    Das ist aber nun hinsichtlich der Geschehnisse irrelevant. Der Mann ist bestraft genug. Und was die Sklavin angeht so wird sich sich nun damit abfinden müssen im Carcer der CU einige Zeit zu verbringen."


    Auch wenn sie seine Sklavin war so hatte Appius nicht vor sie wegen ihren Verhalten nach zu bevorzugen.
    Womöglich würde es für ihn Konsequenzen geben aber Recht muss Recht bleiben.


    Der Optio schien ein wenig durch den Wind zu sein ob der ganzen Situation. Ein wenig lustig fand Atticus es schon, dass er, obwohl rußverschmiert und eben noch durch ein Feuer gelaufen, der augenscheinlich gefasstere von ihnen beiden war.
    “Also ist sie weggelaufen und der Typ ist eine Art Sklavenfänger?“ versuchte Atticus die Aussage noch einmal zusammenzufassen. Dass er so viel Ärger für eine entlaufene Sklavin provoziert haben sollte, war natürlich ein klein wenig peinlich. Aber das hatte ja niemand wissen können.
    Dass der Furius den Mann für die versuchte Erpressung nicht anzeigen wollte, nahm Atticus so hin, behielt es aber durchaus im Hinterkopf für die weiteren Ermittlungen. Das römische Recht war hauptsächlich ein Prozessrecht, und wo kein Kläger, da kein Richter. Wenn der Optio den Mann nicht anzeigen wollte, konnte Atticus da gar nichts machen, selbst wenn er wollen würde. Aber statt einer Anzeige einen Brand zu legen war zumindest ein denkbares Motiv.


    Während die beiden sich unterhielten, gesellte sich ein seltsam aussehender Kerl zu der Sklavin und unterhielt sich. Vielleicht hatte der Miles von zuvor doch nicht ganz Unrecht mit seinem Schimpfen, dass diese Frau die Männer anzuziehen schien. Mit halben Auge beobachtete er die Situation, ohne wirklich mitzubekommen, was die beiden zu reden hatten. “Und war sie vorher schon so.... so....“ Atticus suchte ein freundlicheres Wort für “verrückt?“, fand aber keines.


    Unterdessen verabschiedete sich nun auch das Dachgebälk des brennenden Hauses und fiel krachend ins Innere des Hauses. Was auch immer das hier einmal war, jetzt war es das nicht mehr. Es würde noch einige Stunden dauern, bis es kontrolliert abgebrannt war, aber die Vigiles hatten den Brand soweit unter Kontrolle, dass er sich zumindest nicht ausbreiten würde.


    Als die Sklavin mitbekam, dass sie unter Umständen von ihrem Dominus bestraft werden sollte, erhob sie Einspruch, aber Atticus überhörte das geflissentlich. Ihm stand es nicht zu, sich in dem Punkt irgendwie einzumischen, wenngleich er es etwas seltsam fand, dass der Optio den Carcer seiner Einheit für eine Bestrafung zweckentfremden wollte.


    Eine Kooperation zwischen Vigiles und CU machte Atticus ein wenig Bauchschmerzen. Aber letztendlich musste sowas der Tribun der dritten Cohorte entscheiden, er war hier eigentlich nur eher zufällig, sein Zuständigkeitsbereich lag eigentlich eher bei den schicken Wohngegenden etwas weiter nördlich. “Ich werde den Tribun der Dritten verständigen, dass der sich mit eurem Tribun kurzschließt. Berichte austauschen sollten wir in jedem Fall.“ Da die Urbaner schon angefangen hatten, alle möglichen Leute auszufragen, hatten diese vielleicht sogar eher schon Hinweise darauf, ob das hier Brandstiftung oder doch eher ein ganz normaler Hausbrand war.

  • Während der Optio und der Tribun miteinander sprachen, nutzte Scato die Gelegenheit, Lurco mit dem Ellbogen anzustupsen. Er hatte ein wenig die graue Masse in seinem Schädel angestrengt.


    "Sag mal, Lurco, hast du vorhin mitbekommen, was die Sklavin zum Lupanarbesitzer sagte? Die sagte: Lügenzunge. Sprich deine Worte mit Bedacht. Dein Obdach wurde soeben ein Raub der Flammen. Wer weiß, vieleicht bist du der nächste."


    Scato wiegte nachdenklich den Kopf.


    "Mir wollen diese Worte nicht aus dem Kopf gehen. Sonderlich geschockt von dem Großbrand scheint sie nicht zu sein. Andere, die fast verbrannt wären, ertragen nicht einmal Kerzen - sie bedroht den Mann mit dem Tod durch die Flammen. Das ist eine handfeste Morddrohung. Und nun schau sie dir mal genau an ... ist kein schöner Anblick, aber tu es mal. Benimmt sich so ein Entführungs- und Brandopfer, das gerade so mit dem Leben davongekommen ist? Streitet rum mit Milites, attackiert Ärzte, spaziert durch die Gegend ... zeigt keinerlei Hilfsbereitschaft oder auch nur Anzeichen von Mitgefühl für die Opfer."


    Sein Blick wanderte zu der mopsfidel herumlaufenden Sklavin.


    "Was ist vorgefallen, dass sie Kyriakos tot sehen will? Vielleicht ist er der einzige Zeuge für die Wahrheit? Wenn man diesen Faden ein wenig weiterspinnt ... hätte der Medicus womöglich etwas herausgefunden, wenn sie ihn nicht gebissen hätte. Verstehst du, worauf ich hinaus will?"

  • Lurco hörte Scato aufmerksam zu und seine Augen wurden immer größer.


    "Sie hat bitte was? Mal langsam, dass was sie sagte lässt darauf schließen, dass sie von dem Brand wusste. Sie sagt dem Mann ins Gesicht, dass sein Laden abgebrannt ist und er der Nächste ist der Feuer fängt. Ihr Verhalten ist mehr als suspekt, deshalb werde ich mit Kyriakos reden und ihn befragen. Bitte entschuldige mich beim Optio, falls es etwas länger dauert. Sag ihm, es geht um ihn, seine persönliche Sicherheit und seine Karriere. Ich möchte ihm nichts Böses, ich versuche zu verhindern, dass dieses Sklavensubjekt unseren Optio samt seiner Existenz genauso einäschert wie die von Kyriakos!


    Pass auf, ich fasse kurz mal die Fragen zusammen, falls unser Optio vor mir zurück ist.
    Eireann war ohne Erlaubnis hier. Sie hat hier was getan? Das gilt es zu ermitteln.Es brach ein Brand aus, viele Personen sind schwerverletzt. Einige sogar tot. Eireann stört das nicht im Geringsten, sie bedroht sogar den Mann, dessen Existenz zerstört wurde.Eireann verhält sich sehr verdächtig, der Brand scheint sie nicht zu überraschen.Eireann biss den Medicus, weshalb? Welche Spuren trägt sie an sich? Die der Brandstifterin?


    Wenn das zutrifft und dieses Subjekt die Brandstifterin ist, muss unser Optio sie sofort loswerden! Er darf sie allerdings auch nicht verkaufen! Stell Dir vor, sie zündet ihm das Haus an, er oder seine Familie kommen darin um! Oder sie zündelt im Haus des neuen Käufers und er oder dessen Familie stirbt. Man würde unserem Optio noch unterstellen, diese Sklavin bewusst verkauft und das Wissen um ihre Gefährlichkeit verschwiegen zu haben.


    Vermutlich hätte sie sogar versucht über ihn in die Castra einzudringen.
    Hätte ihn gebeten ihn begleiten zu dürfen. Endlich im Schutzzentrum der römischen Sicherheit und dann hätte in der Nacht die Castra gebrannt, Freunde, Kollegen, Kameraden wären gestorben!


    So geht das nicht, ich meine ich hatte vielleicht einen schlechten Start mit unserem Optio. Und ich habe es sicher auch nicht gut rübergebracht, weshalb ich den Kauf von dieser Sklavin verhindern wollte. Mir ging es nicht darum unseren Optio je etwas zu wollen Scato, ich wollte einfach dass niemand weiteren Schaden durch dieses Sklavensubjekt erleidet.


    Und jetzt? Stell Dir vor, all das fällt auf unseren Optio zurück. Ich gehe zu Kyriakos und werde ihn zu dem Vorfall befragen und bin so schnell wie möglich wieder da. Bitte den Optio für mich um etwas Geduld, es geht um ihn!", sagte Lurco und machte sich im Laufschritt sofort auf den Weg um Kyriakos aufzusuchen.


    Lurco schaute sich um und entdeckte Kyriakos bei Python, den Mann den er glücklicherweise hatte aus den Flammen retten können. Nun war es an ihm, seinen Optio aus den Flammen von Eireann zu retten.


    "Kyriakos! Ich habe dringende Fragen an Dich und die dulden keinen Aufschub. Herhören. Erstens - was hat die Sklavin Eireann hier bei Dir im Lupanar verloren?Zweitens - war sie mit oder ohne Erlaubnis ihres Herren hier?Dritttens - weshalb ist sie hier beim Brand vor Ort gewesen?Viertens - ich hörte durch einen Kollegen, Du wurdest von ihr bedroht, zuerst brannte Dein Laden, Du bist eventuell der Nächste?


    Ich benötige hierzu sofort eine Aussage Kyriakos. Jetzt! Für meinen Optio, bedenke der Mann lässt alles was zwischen Euch gewesen ist ruhen. Also bitte ich Dich, er schonte Dich, antworte mir schnell und ehrlich, was sich hier zugetragen hat! Sonst gehen noch mehr Leben und Existenzen in Rauch auf", verlangte Lurco.

  • Als ein Urbaner Kyriakos lautstark ansprach, fuhren die Zwillinge gereizt zu dem Soldaten herum. Ihre Kiefermuskeln arbeiteten und einen Moment schienen sie zu überlegen. Dann spulten sie das von klein auf verinnerlichte Schema ab. Ihre Gesichter wurden weich, ein sanftes Lächeln zeigte sich darauf. Beide machten eine elegante Verneigung samt einladender Armbewegung in Richtung von Kyriakos, während sie gebeugt auseinanderwichen und den Weg zu ihm freigaben. Kyriakos seinerseits würgte noch an der Münze, die er rasch in Sicherheit gebracht hatte. Erschöpft ließ er sich zu Boden sinken. Er schlug ein Bein über und massierte seine schmerzenden Knöchel. Sein Körper war voller Ruß, Kotze und Urin. Seine Existenz hatte sich in Rauch aufgelöst und die ersten beiden Aasgeier hatten ihn umkreist, um ihm auch noch das letzte Fleisch von den Knochen zu hacken. Am besten wäre vermutlich, wenn er mit Nymphis lautlos von hier verschwand. Nur wohin?


    "Ich höre", antwortete er kratzig und lauschte der Erklärung des Urbaners. Erst langweilte er sich, doch dann begannen die Rädchen in seinem Kopf sich zu drehen. In seinem Gesicht ging die selbe Wandlung vor wie bei den Zwillingen, als er Lurco ein dankbares Lächeln schenkte, das gepflegte Zähne offenbarte. Was für eine wundervolle Möglichkeit, Rache zu üben!


    "Genau so hat es sich zugetragen, Dominus. Ich wurde von der Sklavin mit dem Tod durch die Flammen bedroht, wenngleich sich dadurch kaum etwas ändern würde. Tot bin ich seit sieben Jahren und der Brand war bereits mein Genickstoß. Alles, was ich wollte, war den Lohn für meine Arbeit."


    Wer Kyriakos kannte, hätte nun kritisch eine Braue gehoben ob des Lamentos. Aber Lurco kannte ihn nicht und so konnte er ihm schamlos ins Gesicht lügen. Geteiltes Leid war halbes Leid - und jetzt die Frau, die ihn gekratzt und geschmäht hatte, in die Scheiße zu reiten, daran hatte er große Freude.


    "Normalerweise arbeiten wir diskret. Aber hier geht es um einen Brandanschlag, darum - und nur darum - werde ich sprechen. Eireann war bei mir, um sich mir hinzugeben. Sie wünschte eine harte Behandlung, und die bekam sie, aber nicht über das gebotene Maß hinaus."


    Er strich sich vielsagend über den zerkratzten Hals, wo Blut und Asche sich zu einer schwarzen Kruste vermischt hatten.


    "Eine Sklavin hat auch menschliche Bedürfnisse, du hättest sehen sollen, wie sie sich unter mir vor Verzückung wand und meinen Namen stöhnte. Allerdings stellte sich im Anschluss heraus, dass sie mich gar nicht entlohnen konnte. Als ich ihr sagte, dass ich das Geld dann eben von ihrem Herrn einfordern würde, begann sie, mich zu bedrohen. Erst mit dem Namen ihres Herrn und dann mit Gewalt."


    Er musste husten, nach einer Weile fing er sich wieder. Diese Geschichte war es wert! Der positive Nebeneffekt war, dass ihm nun die Augen glänzten, als müsse er gleich heulen.


    "Dazu hatte sie allen Grund, denn ihr Herr hatte ihr nicht die Erlaubnis gegeben, sich zu vergnügen. Darum wollte sie nicht, dass er davon erfährt. Ich nahm das Ganze nicht sehr ernst und bat sie, bei Speis und Trank zu warten, bis die Sache geklärt sei. Damit verließ ich das Lupanar. Für uns Lupos ist jedes verdiente As, jeder einzelne Sesterz wichtig, wo ich mich doch auch um diese armen Straßenjungs kümmere. Sollten sie alle hungern? Ihr Besitzer Furius Cerretanus erbat noch Bedenkzeit, die ich ihm einräumte. So war Eireann so lange mein Gast, es mangelte ihr an nichts. Sie durfte unsere Betten benutzen und wir teilten das karge Brot mit ihr ... bis heute."


    Dass sie mit den Lupos an der Wand gekuschelt hatte, hatte jeder gesehen. Dieser Umstand würde seine Geschichte trefflich untermalen.

  • Lurco wurde unter all dem Dreck blass, bei dem was Kyriakos aussagte. Ihm war von dem Rauch und der Hitze bereits schlecht geworden, aber jetzt war ihm regelrecht speiübel. Der Sachverhalt bekam eine ganz neue Tragweite und bedrohte ihren Vorgesetzten!


    "Verstehe, ich kann Dir dazu eines sagen Kyriakos, Du und mein Optio Ihr beide seid Opfer dieser Sklavin geworden. Deshalb muss ich Dich offiziell als Zeugen benennen. Ich fasse einmal für den Bericht an meinen Vorgesetzten zusammen.



    Bericht Brandstiftung Lupanar Ganymed für Optio Appius Furius Cerretanus:


    Eireann war ohne Erlaubnis in Deinem Lupanar.


    Eireann nahm Deine Dienst willig in Anspruch.


    Eireann verletzte Dich bei der Ausübung Deiner Arbeit.


    Eireann prellte Dich um Deinen Lohn.


    Eireann drohte Dir mit Konsequenzen über ihren Herrn oder sich selbst über Gewaltanwendung.


    Du hast versucht, Deinen Lohn bei Eireanns Herrn einzufordern - erfolgslos.


    Einige Tage nach Deiner Heimkehr stand Dein Lupanar in Flammen.


    Eireann verhielt sich sehr verdächtig, war weder geschockt noch überrascht von dem Brand.


    Eireann sprach Dir eine Morddrohung aus, mit Hinweis dass Dein Lupanar bereits abgefackelt sei.


    Eireann biss den behandelnden Medicus, Vermutung - Verschleierung des Lupanarbesuchs.



    Persönliche Anmerkungen - Sachverhalt Brandstiftung:


    Eireann beleidigte bereits unseren Kaiser, unsere Götter, Rom sowie unsere Lebensart.


    Eireann drohte mir mit den Worten - “Du wirst für deine Worte in der Hölle schmoren. Mit glühenden Eisen sollst du gefoltert werden.“


    Naheliegende Vermutung - Christin, die das sündige Lupanar nach Inanspruchnahme abfackelte.


    Weitere Vermutung - Möglicherweise Brandanschlag auf die Castra der Cohortes geplant, Hintergrund Kaiser-, Götter- und Romfeindliche Gesinnung.


    Anmerkung - Sklavin darf unter keinen Umständen behalten oder weiter verkauft werden. Es besteht Gefahr auf Leib und Leben unseres Optios, des eventuellen Käufers und jedes anderen römischen freien Bürgers.


    Zusatzanmerkung - Der Besitz eines solchen Subjekts geht mit den von uns als Urbanern vertretenen Werten nicht konform



    Zeugen:
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Sisenna Iunius Scato
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius Lurco
    Peregrinus, Geschädigter, Besitzer Lupanar Ganymed, Kyriakos",
    erklärte Lurco.


    Er nickte Kyriakos knapp dankend zu und begab sich zurück zu Scato. Luco nahm Scatos Wachstafel an sich und begann ausführlich zu schreiben. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er geendet hatte. Dann hatte er den so eben vorgetragenen Bericht verschriftlicht. Er hielt Scato den Bericht unter die Nase.


    "Du hattest völlig Recht Scato, wir müssen unseren Optio informieren, ehe Schlimmeres geschieht", sagte Lurco matt und reichte Scato die Wachstafel, damit er all das in Erfahrung gebrachte selbst nachlesen konnte.

  • Scato las den Bericht. Seine Miene verdüsterte sich. "Natürlich", sagte er. "Der Medicus hätte festgestellt, dass sie wirklich die Dienste des Lupos in Anspruch genommen hat! Ein Medicus erkennt so was. Vielleicht hätte er auch Lampenöl auf ihrer Haut gefunden, das besonders gut brennt oder einen anderen Brandbeschleuniger. Darum biss sie ihn in die Hand."


    Mit erschüttertem Blick reichte er Lurco die Wachstafel zurück. Ihm fehlten die Worte. Besorgt schaute er in Richtung von Cerretanus, der noch arglos mit dem Tribun der Vigiles sprach. Sie mussten ihm unbedingt den Bericht zeigen! Spätestens, wenn sie in der Castra waren, notfalls vorher, falls er vorhatte, die mörderische Sklavin doch noch laufen zu lassen.

  • Zitat

    Original von Titus Pompeius Atticus


    Appius nickte zu der Frage ob Eireann davongelaufen sei. " Sie hat ohne Erlaubnis die Casa verlassen.Seit ich sie am Markt gekauft hatte gab es nur Probleme mit ihr. Verhaltensprobleme. Was sie dazu bewegt sich den Gegebenheiten nicht zu beugen weiß ich nicht. Und.......verrückt....nein.....bisher ist mir DIESES Verhalten völlig fremd gewesen."


    " Kyriakos ist ein Luparbesitzer, mehr nicht. Und das wird jedenfalls noch geklärt wie er zu meiner Sklavin gekommen ist. Und zwar durch Befragung bei uns im Carcer."
    Appius lachte kurz auf.
    " Ernsthaft Tribun. Welches Weib, ob Sklavin oder nicht, würde sich freiwillig diesem Subjekt hingeben? Und für Bezahlung sowieso nicht. Und die anderen da" damit meinte Appius die Lupar die noch lebend aus dem Haus kamen: " sind alles andere als begehrenswert. Eine Sklavin würde sich erstmal im eigenen Haus umsehen um dort ihre Triebe zu befriedigen. Siehst du das nicht so?"
    Der Optio wartete die Antwort des Vigils ab bevor er sich wieder an seine Männer wandte und den Abmarsch befehligte. " Und die Sklavin wird mitgenommen. Wenn es sein muss seid nicht zimperlich. Macht sie den Mund auf knebelt sie. Falls sie flüchten will...jeder weiß was mit Sklaven geschieht......"


    Wenn er an den Bericht dachte der nun zu schreiben war kam ihm das Kotzen. Soviel konnte er gar nicht essen wie er das Bedürfnis hatte zu kotzen.

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