[Baracke] Cohors IV · Centuria I

  • Baracke

    Cohors IV · Centuria I

    Legio XV Apollinaris


    Jede Centuria wohnt in einer eigenen Baracke. Die einzelnen Zeltgemeinschaften der Centuria, genannt Contubernia, bestehen aus acht Mann. Jedes Contubernium ist in einer gemeinsamen Stube untergebracht. Im Vorraum, der zu jeder Stube gehört, werden Waffen, Rüstungen Rüstungen und Material gelagert. Am Kopfende der Baracke hat der Centurio seine Unterkunft in einer verhältnismäßig komfortablen Wohnung.

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    Die ganze Centuria hatte der Bestrafung des diebischen Kameraden beiwohnen müssen. Die Gesichter waren ausdruckslos gewesen, die Gefühle hinter den maskengleichen Gesichtern ganz unterschiedlich: Von Mitleid über Gleichgültigkeit bis hin zu Verachtung und Schadenfreude reichte das Spektrum. Bei einem jedoch überwog das eher ungewöhnliche Gefühl der Neugier. Cinna, wenngleich mit 18 Jahren noch einer der ganz jungen Milites, kannte die Methoden, mit der bei der Legio Vergehen sanktioniert wurden. Tullius Secundus hatte sie auch gekannt und dennoch seine Finger nicht bei sich halten können. Was mochte es gewesen sein, das er unbedingt in seinen Besitz hatte bringen wollen, obgleich er sich der Konsequenzen bewusst gewesen war? Die Verheißung musste größer gewesen sein als die Angst vor der Strafe, und die hätte im ungünstigsten Fall unehrenhafte Entlassung und die Entfernung eines Fingers bedeutet, so dass die Schande für jeden ersichtlich gewesen wäre für den Rest von Secundus´ Tagen. Was also war das Objekt seiner Begierde? Und hatte er es sicher verwahren können, bevor er sich gestellt hatte?


    In den zwei Stunden, die den Soldaten blieben, ehe sie sich auf dem Campus zu melden hatten, aßen und tranken die meisten eine Kleinigkeit. Einige suchten rasch die Thermen auf, kümmerten sich um ihre Ausrüstung oder schliefen eine Runde. Nur Bett, Stuhl und Habseligkeiten von Secundus lagen verwaist. Ihr Besitzer verbrachte die Zeit im Valetudinarium, so dass Cinna nicht nachhaken konnte, worum es sich beim Diebesgut handelte. Cinna kontrollierte seine Ausrüstung mit geübten Handgriffen in der gewohnten Reihenfolge, fand nichts zu bemängeln und verwahrte alles in der vorgeschriebenen Art und Weise, so dass er in kurzer Zeit bereit sein würde. Dann legte er sich noch ein Stündchen aufs Ohr.

  • In voller Montur aber ohne aufgesetzten Helm trat der centurio in die Stube des conternubium tertia. Marcus blickte sich mit seinem gewohnt salzig-bitteren Blick um und wartete auf die übliche Reaktion. Der Helm des centurio klemmte unter seinem rechten Arm. Soldaten des conternubium sprangen auf, nahmen vor ihren Betten und auch im Vorraum Haltung an.* Der decanus trat vor. "Habitatio des conternubium secunda, centurio! Es meldet decanus Caputius. Wir stehen bereit," meldete der Anfüher des conternubiums und stellte sich anständig neben den centurio, wobei er diesen nicht anblickte. "Meldung," brummte Marcus. "Ein miles im valetudinarium. Anwesend sieben milites. Conternubium einsatzbereit." Marcus nickte kalt. "Habe ich Ausgang in die Thermen erlaubt? Habe ich Freizeit befohlen?" Eine rhetorische Frage, die Marcus wirken ließ. "Nein, habe ich nicht. Ich erwarte, dass die fernbleibenden Soldaten aus conternubium secunda sich nach der Gefechtsübung bei mir einfinden. Du bist verantwortlich dafür, decanus. Leider konnte ich die Truppe nicht finden und ich habe auch nicht die Absicht diese zu suchen." Er machte eine Pause und es war klar, was das conternubium erwarten würde. "Jawohl, centurio Tiberius," antwortete der decanus der Stube und nickte dabei ernst. Der Befehl war klar und er würde nicht den Fehler machen, den centurio zu enttäuschen. Conternubium tertia war frisch zusammengestellt worden, so dass sie glaubten, noch gewisse Freiheiten zu genießen. Tiberius würde ihnen dies schon austreiben. Es war ein geringer Verstoß, den aber der centurio entsprechend bestrafen würde. Immerhin hatten sie sich nicht aus dem Lager entfernt, was ein schwerer Verstoß gewesen wäre. Nur der centurio und nächsthöhere Offiziere konnten einem Soldaten erlauben, dass Lager zu verlassen. "Es ist allgemein bekannt, dass Thermenbesuche und Abwesenheiten von der habitatio und Selbstversorgung befohlen werden, decanus. Stubenaktivität ist gestattet und die Vorbereitung der Übung sollte im Zentrum eines jeden conternubium stehen," erklärte er zur Sicherheit noch einmal. "Körperpflege hat seine eigene Tageszeit. Wenigstens werden sie sauber schmutzig werden," scherzte er zynisch und kalt. Es war ihm einfach unklar, warum man vor einer Übung, die sicherlich auch Staub, Schlamm und Schweiß bereithalten würde, vorher in eine Therme zu gehen. Es war nicht nur ein Dienstverstoß, sondern auch seltsam unklug. Marcus beäugte die anwesenden Soldaten, indem er tiefer in die Stube trat und durch den Vorraum in den Schlafraum blickte. "Die habitatio ist inordnung. Gute Arbeit," kommentierte er den ordentlichen Zustand der Unterkunft. "Tertia hat mich nicht enttäuscht. Nicht so enttäuscht, wie secunda," sagte er und sein Ton fand jedoch keine Weichheit und blieb trocken. "Es ist mir ein Rätsel, warum manche milites glauben, dass ich tatsächlich zwei Stunden lang nicht nachschaue, was ihr so treibt." Er deutete mit seiner Linken auf den legionarius Umrenus Cinna. "Du, legionarius," forderte er die Aufmerksamkeit von Cinna ein. Dieser Soldat war sehr jung und wirkte mit seinem Gesicht reichlich deplatziert unter den kantigen Gesichtern. "Umbrenus, richtig?" Natürlich kannte er jeden Namen seiner Soldaten aber stellte diesen Fakt nicht heraus. "Du kannst ausreichend Lesen und Schreiben? Du kannst mit Zahlen umgehen?" Der centurio fragte fast so, als ob dies bereits Fakt war. Im Hinterkopf hatte er bereits seine Entscheidung getroffen und eine Mitwirkung von Umbrenus war bereits vorgesehen. Aber Marcus mochte es seinen Soldaten die Illusion von Freiheit zu lassen, um ihnen diese dann wieder zu nehmen. Sie sollten einfach lernen, dass es wahre Freiheit nicht gab und die einzige Person, die hier über Entscheidungskompetenz verfügte, er selbst war. Es war ja noch schöner, wenn Soldaten einfach aus freiem Willen handelten. Auch dieser musste angeordnet werden und zwar in einem sehr engen Rahmen.


    Sim-Off:

    *allgemeine Handlung. Cinna kann sich natürlich frei entscheiden, wie er sich verhält.

  • Auch Cinna sprang aus dem Bett und stand binnen eines Wimpernschlags stramm. Er konnte sich selbst auf die Schulter klopfen, dass er sich nicht den Thermengängern angeschlossen hatte, die sich zum Planschen, Plaudern und Ballspielen getroffen hatten, soweit der begrenzte Platz einer Lagertherme das zuließ. Sie waren aus unterschiedlichen Einheiten hierher versetzt worden und die Disziplin durchwachsen. Cinna vermutete, dass es weniger gezieltes Austesten der neuen Vorgesetzten war, sondern vor allem Gewohnheit.


    "Aulus Umbrenus Cinna", bellte er seinen vollständigen Namen, als der Centurio danach fragte.


    Trotz seines noch recht jünglingshaften Erscheiungsbildes hatte Cinna eine tiefe und kraftvolle Stimme, die dem Klangbild der älteren Kameraden wenig nachstand, nur war er noch nicht heiser geschrien. Da es ihm nicht an Selbstbewusstsein mangelte, verspürte er auch keine Scheu, seine Stimme einzusetzen.


    "Lesen und schreiben kann ich sehr gut! Umgang mit Zahlen ist ebenfalls vorhanden!"

  • "Gut!" Die Stimme überzeugte Marcus. Selbstvertrauen würde der Soldat für seine Aufgabe gebrauchen. Er konnte dafür keinen Mann einsetzen, der schüchtern oder zurückhaltend war. Kurz musterte der centurio seinen unterstellten Soldaten und versuchte ihn in ein bekanntes Stereotyp einzuordnen. Mit der Zeit kannte Marcus verschiedene Charaktere und sortierte diese schlicht in vorgefertigte mentale Schubladen ein. Jeder Charakter hatte seine persönliche Herangehensweise, wie man ihn brechen und disziplinieren konnte. Marcus war nicht daran gelegen, zu viel Besonderheiten und Abweichungen zu zulassen, sofern diese den Dienstablauf behinderten. Männer wurden hier geschmiedet, wie Eisen über einem heißen Feuer. Marcus war es vollkommen egal, was die Soldaten dabei fühlten. Gefühlsduselei über persönliche Wünsche hatte er satt. Ihn fragte man ja auch nicht, was er sich wirklich wünschte, sondern befahl auch ihm kalt und verlangte Ausführung. Auch er hatte schon in seiner Zeit die Vitis zu spüren bekommen und sogar sein eigenes Blut geschmeckt, als ihm ein Soldat fast die Zähne ausgeschlagen hatte. Also gefiel es ihm, dass dieser Umbrenus zumindest das rudimentäre Prozedere beherrschte und sich nicht versteckte. "Kannst du kochen und wie steht es um deine handwerklichen Fähigkeiten?" Stück für Stück klapperte Marcus die Kernaufgaben ab, die die Aufgabe umfasste. Für viele Anwesenden war inzwischen klar, was der centurio wollte. Nachdem sein alter cacula versetzt worden war, brauchte der centurio einen neuen Offiziersburschen, der ihn im Alltag unterstützte, da ein centurio ein viel beschäftigter Soldat war. Ein Schmunzeln zeigte sich bei einigen anwesenden milites, da diese Aufgabe gelegentlich für Spott sorgte. Zwar entband sie von einigen unangenehmen Diensten aber man war doch eher ein militarisierter Dienstbote und oft eine Lachnummer für die Truppe, wenn man die Tuniken des Offiziers wusch. Doch in der römischen Tradition war der cacula angesehen und empfahl sich oft für eine Ausbildung zum Unteroffizier. Somit war es ein Einstieg in eine verbesserte Laufbahn, die mitunter bei den Offizieren mit dem centurio enden konnte. Eine Beförderung zum optio konnte so schnell erfolgen, wenn der cacula sich klug, dienstbar und gelehrsam zeigte. Wenn er sich jedoch als unfähig erwies, würde er für ewig ein Dienstbote bleiben. Den Spott der anderen auszuhalten, war eben auch ein Teil der Übung. Marcus zog eine Braue hoch, legte seine Lippen aufeinander und bließ etwas Luft durch seine kantige Nase.

  • "Ich koche leidenschaftlich und gut!" Die Leidenschaft hielt er für erwähnenswert, da er die Auffassung vertrat, dass ein Essen besser schmeckte, wenn man besondere Sorgfalt in die Komposition der Zutaten und Gewürze fließen ließ. Gutes Essen sorgte für den Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit, war Futter für die strapazierte Seele und war darum - nicht zuletzt - auch eine bedeutende Währung im Lagerleben. "Backen kann ich ebenfalls", fügte er hinzu, da er inzwischen zu erraten glaubte, wofür der Centurio ihn einplante.


    Das kam Cinnas Vorstellungen durchaus entgegen und Spottdrosseln fürchtete er nicht. Aufmerksam betrachtete er den neuen Vorgesetzten, der verstimmt wirkte, doch das mochte täuschen. Tiberius Coriolanus schien trotz seiner Jugend - er war vielleicht fünf Jahre älter als Cinna - ein harter Knochen zu sein. Nichts anderes erwartete man von jemandem in seiner Position. Mit Ausnahme von den Thermengängern vielleicht.


    "Ich beherrsche das notwendige Handwerkszeug, um die meisten kleinen Reparaturen eigenständig durchzuführen", fuhr Cinna fort.

    Mit einem ausgebildeten Handwerker war sein Können natürlich nicht zu vergleichen, aber das erwartete sein Vorgesetzter wohl kaum.

  • Nach dem hoffnungsvollen Gespräch hatte Cinna leider erfahren müssen, dass sein neuer Centurio bis auf weiteres nicht mehr seinen Dienst versehen konnte. Man spekulierte viel unter den Soldaten, doch die wahren Gründe schafften es nicht, bis zu den Mannschaften durchzusickern. Zwar rutschte sofort ein neuer Centurio nach - der ehemalige Optio Sextus Cossutius Bellutus - doch da sie gerade erst einen Wechsel gehabt hatten, hatte der Mann es mit seinen Soldaten nicht leicht. Die Moral war nicht die Beste und die Männer waren gestresst und gereizt.

  • Cinna lag eingerollt auf der Seite, die Decke bis über den Kopf gezogen, sodass nur sein Gesicht herausschaute. Die Wärme der Therme war längst aus seinen Gliedern gewichen. Die Kälte kroch durch seine Füße immer weiter hinauf. Zwar gab es noch keinen Frost, doch die Nächte waren für seinen Geschmack auch so schon kalt genug und das ewige Gegeize mit dem Feuerholz machte es nicht besser. Cinna würde versuchen, die Jungs im Horreum mit einer kleinen Gegenleistung dazu zu überreden, ein wenig mehr Holz für den Ofen seines Contubernium herauszurücken. Nur womit?


    Cinna grübelte und zog die Decke noch fester um sich. Er wünschte sich die Konstitution seines Kameraden Nero Roscia Pansa, der ein Bett weiter zur Hälfte aufgedeckt und mit ausgebreiteten Armen schnarchte und niemals fror. Zwar schwitzte er sich dafür im Sommer zu Tode, doch das erschien Cinna momentan das kleinere Übel.


    Alkohol war natürlich der Klassiker für Tauschgeschäfte ... aber es würde schon ein besonderer Tropfen sein müssen, damit jemand sich darauf einließ. Krumme Dinger konnten auch Ärger nach sich ziehen, je nachdem, wie genau die Vorgesetzten hinsahen. Oder gab es noch eine andere Möglichkeit, an zusätzliches Holz zu kommen?

  • Cinna hatte seinem Vater einen Brief geschrieben.


    Der Antwortbrief seines Vaters, der einige Zeit später eintraf, wärmte Cinna das Herz. Cimber hatte natürlich recht. Dass ihm zurzeit so kalt war, war nicht allein seiner von den Göttern gegebenen Neigung, schnell zu frieren, geschuldet. Cinna, der wie die meisten Umbreni ein ausgesprochener Familienmensch war, vermisste den Vater, der so lange schon außerhalb der Provinz weilte.


    So setzte er denn auch, kaum dass die Zeit es ihm erlaubte, sogleich seinerseits wieder ein Antwortschreiben auf. Er hoffte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sein Vater zurück in die Heimat kam, dorthin, wohin er nach Cinnas Ansicht gehörte.

  • Da waren wir also Home Sweet Home.....

    Als Furius die Baracke betrat sah alles recht ordentlich aus. Der erste Eindruck konnte ausschlaggebend sein wie sich ein Offizier in Zukunft einer Einheit gegenüber beinahe.

    Es war den Umständen nach aufgeräumt. Der Boden war gefegt und es durfte sogar vor kurzem dafür gesorgt worden sein dass die Luft nicht zum schneiden war und man dachte man befinde sich in der Gosse was Gerüche angeht.


    Ruhig und mit besonnenem Lächeln stand er nun da und wartete. Da er bisher immer noch nicht seine Ausrüstung angelegt hatte, bis auf die Erkennungsmarke die er sich während der Unterhaltung mit Duccius um den Hals gelegt hatte, war nicht zu erkennen wer er war und ob er überhaupt wer war.

    Seine Ausrüstung, die in der üblichen Manier transportiert wurde, stellte er ab.

    " Salve" grüsste er laut und deutlich nachdem mehrere Sekunden verstrichen waren.

    Der junge Umbrenus, der in bis hier her begleitet hatte, der..........

  • ... noch anwesend war und versuchte, seine Leute mit Blicken zu warnen, dass hier ein Offizier stand, doch Gillo, der halb liegend auf dem Bett fläzte und sich die Nägel machte, verstand nicht, was Cinna ihm mitzuteilen versuchte. Auch die anderen, so weit anwesend, gingen weiterhin ihren Beschäftigungen nach, wobei sie allerdings neugierig schauten.


    "Salve", grüßte Gillo arglos. "Hast du die Kekse?"


    Offenbar erwartete er eine entsprechende Lieferung und sah das Gepäck des Neuen nicht. Den Anwesenden war klar, dass es sich nicht um ordinäre Kekse handelte, doch Cerretanus wusste hoffentlich noch nichts von dieser in der Legio XV recht verbreiteten Sünde. Cinna hob das Handgepäck von Cerretanus auf und trug es zum freien Bett, das sauber und ordentlich aussah. Die Strohmatratze war erst frisch gewechselt worden. Die großen Sachen blieben im Vorraum, wo es Regale gab und auch die Waffen und Rüstungen bereitstanden.


    "Brauchst du noch was?", fragte Cinna. "Fehlt irgendwas oder ist kaputt?"

  • " Salve, allerseits." " Nein. Keine Kekse dabei." Ohne weiter Kenntnis zu nehmen folgte Cerretanus Cinna und warf eine Blick auf die Lagerstatt. Diese war nicht besser oder schlechter als jede andere.


    " Momentan gibt es nichts weiter, Miles. Ich werde mich nur schnell bei Centurio Cossutius melden und dann die Umgebung ein wenig in Augenschein nehmen. Falls du keinen Dienst hast kannst du mich begleiten."

  • Bala wusste, dass die Versetzung von der ersten in die vierte Kohorte eine Bestrafung war. Er hatte niemanden verprügelt, niemanden getötet, verpfiffen oder Alkohol geschmuggelt. Der schmierige Gavius hatte ihn aber schon von Anfang an gehasst. Gavius dachte, Bala hielte sich aufgrund seines Namens für etwas besseres. Nun, das tat er auch. Aber er hatte es niemanden auf die Augen gedrückt. Der Name Aelius, einst wohl ein Garant für eine vortreffliche und aussichtsreiche Karriere, war nur noch ein Schatten, den Bala stets hinter sich her zog. In Rom mochte man ihm vielleicht einmal seines Namens wegen die Füße geküsst haben, aber hier, in den Dünen des entlegenen Cappadocias, war er mehr ein Laster.


    Wenigstens musste Bala nun nicht mehr jeden Morgen in die gavischen Glubschaugen blicken und die Frotzeleien in soldatischer Hörigkeit über sich ergehen lassen. Bei Hades, irgendwann würde der Tag kommen, an dem er zu seinem Leichnam hinabschauen und lächeln würde. Bis dahin aber, tat Bala erst einmal seinen Dienst in der Vierten. Genauer in der ersten Centurie der vierten Kohorte. Einer war wohl am Fieber zugrunde gegangen, hatte sich verstümmelt oder war schlichtweg ein Taugenichts, man hatte ihm nichts gesagt. Bala betrat zuerst den Vorraum, legte seine Furca auf einen der Schränke und hing sein Scutum an die Wand. Dann blickte er in den Schlafraum und nickte gemächlich in die Runde der neuen Kameraden.

  • Aooius hatte die Männer angetrieben und schleunigst zurück an den Baracke zu sein. Die Zeit war knapp und den Anweisungen des Cebturios nach könnte es zu Verwirrungen kommen.

    In der Baracke der I. Centurie begann er nun mit lauter Stimme und eindringlichen Tonfall wissen was sie zu erwarten haben.


    " Herrschaften Heute ist ein wichtiger Tag. Wir werden marschieren Jedoch nicht um die Gegend zu bestaunen sondern um eure schlaffen Glieder wieder in Form zu bringen.

    Folgende Ausrüstung: Lorica Hamata, Lorica segmentata.

    2 Cobtubernien werden sich mit Bogen und Pfeilen bewaffnet Das werden das 3 und 4 Contubernium sein

    Zwei weitere Contubernien, 5 und 6 , werden statt dem Pilum die Lanzen als Waffe mitführen Es wird kein Proviant aufsgefasst somit erspart ich euch das mitschleppen der Töpfe und Pfannen usw.

    Kontrolle der Ausrüstung in 10 Minuten vor der Baracke am Intervallen. Bestrafung bei nicht ordentlicher Ausrüstung wird versprochen.

    AUSFÜHRUNG"

    Selbst Cerretanus hatte sich an diese Anweisung zu halten ubd führte diese auch aus.

    Er zog sich eine frische Tunika über, die aus dicker Wolle gewebt war. Darunter hatte er eine dünnere, kürzere Tunika an.

    Dann kam das/ die Subarmalium dran. Rasch schlupfte er in das Kettenhemd, legte sich den cingulum militare um die Hüften, klemmte seinen Pugio darauf und mit einem separaten Gurt befestigte er auch nun sein Gladius an der Seite.

    Zuletzt quälte er sich in den Schienenpanzer, dem Lorica segmentata, was aber nicht ohne Hilfe vollends möglich war Er half auch ebenso den Kameraden die Ausrüstung anzulegen und zu schnüren Die kleinste Falte oder Beule konnte zu einem Problem werden.

    Zum Schluss packte noch jeder einen Leinensack mit Reservewäsche ein kleiner Beutel und eine Tasche baumelten an der Seite herab.

    " Männer. Alles antreten am Intervallum."

    Der Schild hing am Rücken, wie ein Rucksack gehalten von Schlaufen.

  • STRESS!


    Cinna begann sich in Windeseile anzuziehen, während Pansa dreinblickte, als hätte er auf ein Steinchen gebissen und sich dann in seelenruhe seinem Krempel widmete. Es hatte seinen Grund, warum Cinna so hetzte - denn kaum war er fertig, half er Pansa in dessen Ausrüstung und packte ihm sein Marschgepäck zusammen. Anschließend kontrollierte er ihn noch mal durch und zupfte die Tunika zurecht. Cinna musste deswegen doppelt so schnell sein wie alle anderen, was Mangel bei seiner eigenen Ausrüstung zur Folge hatte. Als der Faulpelz versorgt war, half er noch schnell Dexter, der kaum fleißiger war als sein Kumpel. Am Ende trat das Contubernium zusammen mit den anderen vollbeladen vor. Sie waren noch nicht mal losgegangen und Cinnas Haar klebte schon schweißnass am Kopf.

  • INTERVALLUM


    " Soweit, so gut." Die Männer kamen langsam aber stetig aus der Barracke was Cerretanus gefiel. Aber es konnte schneller gehen.


    " Leute. 4 Reihen bilden. Los, Los." Er blickte kurz in Richtung der Baracke der 2. Centurie doch da war noch niemand zu sehen. Vllt sollte er nach dem rechten schauen und Stilo unter die Arme greifen?

    Während die Milites in Aufstellung gingen kontrollierte er schon währenddessen die Ausrüstung und Adjustierung. Er konnte mehrere kleine Fehler finden die man schnell ausbesserte. Die Bewaffnung stimmte. Je 2 Contubernien trugen Bögen mit Pfeilen bzw. die Lanzen anstelle des Pilums.

    " Miles Cinna. Du siehst aus als hättest du schon den halben Marsch hinter dir? Der Grund für dein desolates Erscheinen?"

  • "Nachlässigkeit, Optio", bellte Cinna mit einer Stimme, die nicht zu seinem jungen Alter passen wollte. "Werde mich bessern!"

    Derweil wanderte eine Schweißperle von seiner Stirn durch die Braue und zielsicher in sein Auge.

  • " Hmmm" Appius stülpte die Unterlippe nach vorn. " Und diese Nachlässigkeit bringt dich so ins Schwitzen? Dann solltest du schnellstens damit beginnen dich zu bessern sonst wirst du bald nur noch ein Häufchen trockener Knochen sein." Ein kurzes Zucken der Mundwinkel in Cerretanus' Gesicht war zu erkennen während er den Kopf schüttelte und weiter ging um die restlichen Milites unter die Lupe zu nehmen. Mit Cinna würde er noch unter vier Augen reden. Hierzu machte er sich in Gedanken und hoffte die Notiz nicht zu verschlampen.


    " Centurie. Das Ganze, recht um. Und rechts ist dor two der Daumen links gewachsen ist."

  • Der Blick des Optios kündete von Skepsis, doch Cinna blieb bei seiner Lüge. Er hatte keine Lust, seine Ausrüstung ein weiteres Mal aus der Latrine zu fischen. Die Schelte oder Strafe eines Optios war im Zweifelsfalls das geringere Übel, denn sie war in aller Regel fair und das Ausmaß lag im überschaubaren Rahmen, im Gegensatz zu dem von Pansas Schikanen. Die Centuria folgte Cerretanus im Marschschritt zum Treffpunkt, trafen unterwegs auf Centuria II - und musste etwas Unschönes feststellen.


    RE: [Baracke] Cohors IV · Centuria II >>

  • Was als Übung begann hatte sich zu einem Gemtzel entwickelt und brachte die beiden Centurien an ihre Grenzen.

    Appius erinnerte sich nich an das Gespräch bei seiner Ankunft mit dem Tribun. Dieser hatte virausgedch7clt dass es um die Kampfkrsft und Moral der Truppe nicht besonders gut bestellt war.

    Da erinnerte er sich auch gleich an die Aufgsbe die ihm gestellt wurde. Unruhestifter ausmachen und ruhig stellen.

    Er wusste bun wer hier das faule Ei im Nest war und würde sich zeitnah darum kümmern.


    Ein Brief lag aus seinem Lager und verwundert musterte der Furier die Papyrusrolle.

    Er erwartete keine Korrespondenz und es gab auch keinen Grund für jemanden ihm zu schreiben.

    Entspannt legte er sich auf seine Liege und einrollen das Schreiben.

    Der Absender ließ ihn schmunzeln und nach einer Weile änderte sich der Gesichtsausdruck.


    Saturninus hatte anscheinend Sorgen. Sorgen die sich allen Anschein nach in einem Traum manifestiert hatten der Appius betraf.

    Was sollte ihm schon zustimmen stellte sich selbst die Frage. Das man als Soldst ständig damit rechnen musste verletzt zu werden oder sein Leben zu verlieren war keine Erwähnung wert.

    Appius grübelte noch einige Momente darüber nach bis er die Information über Tiberios überdachte.

    Der arme Kerl. Verschollen am Meer wie es hieß. Tiberios tat keiner Fliege etwas zu leide. SeinOexh war es in der Vergangenheit sich in so manch unangenehme Situation zu bringen.

    Cerretanus wünschte dem Sklaven alles Gute in der Hoffnung das dieser noch am Leben war. Und der Tod wäre eine Erlösung aus der Sklaverei. Die aber in keinster Weise schrecklich gewesen war. Tiberios hatte ein gutes Leben.


    Eine Antwort musste jedenfalls geschickt werden und wenn es nur die Sache betraf auf der Saturninus immer nich herum ritt.

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