• Deswegen kann man historische belegte Geschehnisse, Dinge usw. nicht einfach mal so wegdiskutieren oder in Frage stellen, wenn sie eindeutig belegt sind.


    Das versteh ich unter historisch korrekt. Im Rahmen der Möglichkeiten, die uns an Wissen zur Verfügung stehen kann man sehr gut schreiben ohne da Phantasiegeschichten draus zu machen. Über die Essgewohnheiten zum Beispiel gibt es ausreichend Zeugnisse ( Kochbücher, Mosaike, Speisereste usw.) Lurco aß Fasan und Flamingozungen zu Abend. Scato nahm sich lieber von den gefüllten Zieselmäusen.

  • Bekannte Fakten zu ignorieren, sollte schon gute Gründe haben, die dann auch ingame erklärt werden sollten als Besonderheit und warum es so kam im Sinne der Alternative History, die das IR letztlich abbildet. Wir haben hier beispielsweise eine andere Folge an Kaisern, als es sie tatsächlich gab, und eine abweichende Gesetzeslage. Ist das schon Fantasy?


    Im Alltagsspiel ist es sicher am besten, Brüche weitestgehend zu vermeiden, sofern die Fakten bekannt sind. Aber auch hier gilt - nicht jeder weiß um alle Fakten oder bemerkt, wenn er etwas abweichend darstellt. Fehler passieren auch den Besten. Ich denke, eine gewisse Fehlertoleranz ist empfehlenswert, sonst mutiert das Lesen zur Erbsenzählerei und das Schreiben wird zum Tretminenfeld. Dann verlieren Leser wie Autor die Freude am Spiel.


    Was ich jedoch bereichernd finde, ist die konstruktive Diskussion über die geschilderten Rahmenbedingungen und ihre Plausibilität. So hatte ich neulich eine interessante Diskussion mit einem Spieler zum Ansehen und der Wertigkeit von Bogenschützen in der römischen Armee.

  • Ah ja, die Bogenschützen. Auch ein wiederkehrendes Thema. Wusstet ihr, dass das Schiessen mit dem Bogen zur Grundausbildung aller Soldaten gehörte, egal ob Legion, Cohors Urbana oder Marine? Es gehörte zu den grundlegenden Dingen, welche jeder Soldat konnte.


    Ob er es gerne tat oder nicht, ob er es als römisch oder nicht ansah, oder ob er sich vielleicht gar dabei fühlte wie ein Grossgrundbesitzer, der jagen durfte? Das werden wir erst wissen, wenn wir Texte oder Funde haben, welche darauf hinweisen. ;)

  • Ich weiß nicht, ob das Thema immer wiederkehrt, aber da ich selbst ab und zu mit dem Bogen schieße, finde ich es besonders interessant. :) Dass es überall zur Grundausbildung gehörte, war mir in der Tat unbekannt.


    So lange man sich nicht mit so einem Giftzwerg von Reiterbogen abplagen muss und man die körperlichen Voraussetzungen mitbringt (es geht aufgrund der Körperdrehung und der enormen Zugkräfte ziemlich auf die Nackenwirbelsäule), macht es den meisten Leuten ziemlichen Spaß (ich schieße Reiterbogen und Jagdrecurve). Zumindest die Ausbildung stelle ich mir auch für den Durchschnittsrömer nicht unangenehmer vor als andere Disziplinen - was er später im Einsatz davon hält, steht auf einem anderen Blatt. :D

  • Ich schiesse ausschliesslich ungarischen Reiterbogen. Der ist am nächsten an den römischen Bögen dran, soweit dies im Moment auf Grund von Reliefs und einzelnen Teilfunden erkennbar ist.


    Irgendwann finde ich sicher ein Photo, das ich in die Galerie hochladen kann, wo das sichtbar wird.


    Ich denke, bei der Grundausbildung geht es weniger darum, dass er es später selber kann, als dass er weiss, was das Ding anrichten kann. Sonst käme ein Legionslegat vielleicht noch auf die Idee, seine Truppen direkt ins "friendly fire" laufen zu lassen, weil er keine Ahnung hat.

  • Mir geht es nicht darum ob das Brot Bot hieß. Es geht mir um den Grundaufbau.

    Zum Beispiel : Aufbau einer Legion; Aufbau einer Auxilareinheit; die Gesetzgebung im Senat; der Aufbau des Senats; der Aufbau der Verwaltung in Rom und den Provinzen. Der Grenzverlauf , die Gesetze in Rom : nicht reiten, keine Wagen am Tag, Sklaven durften keine Waffen tragen. NUR die Prätorianer trugen Waffen (verdeckt), oder das Pomerium, Anzugsordnung der Legionäre usw.


    Mir ist wurscht ob ich eine Amphore oder einen Krug kaufe, die Tunika blau oder rot ist. der auf einem Stuhl sitzt und der andere nur einen Hocker hat. die WICHTIGEN DINGE, die Absoluten, das die korrekt wiedergegeben werden darum geht es.


    Die Bogenschützeneinheiten waren meist aus dem Orient, zählten zu den Hilfstruppen. Dazu gab es Steinschleuderer von den Balearen und irreguläre germanische Kämpfer. Nachgewiesen bei dem Heer Kaiser Traian (98-117)( Unter den goldenen Adlern, Der Waffenschmuck des römischen Imperiums Ernst Künzl, Verlag Schnell und Steiner)

  • Mir geht es nicht darum ob das Brot Bot hieß. Es geht mir um den Grundaufbau.

    Zum Beispiel : Aufbau einer Legion; Aufbau einer Auxilareinheit; die Gesetzgebung im Senat; der Aufbau des Senats; der Aufbau der Verwaltung in Rom und den Provinzen. Der Grenzverlauf , die Gesetze in Rom : nicht reiten, keine Wagen am Tag, Sklaven durften keine Waffen tragen. NUR die Prätorianer trugen Waffen (verdeckt), oder das Pomerium, Anzugsordnung der Legionäre usw.


    Ja, an diese Dinge sollte man sich halten. Wird hier aber allgemein eigentlich ganz gut gemacht meine ich. Grobe Dinge spreche ich meist per PN, oder jetzt halt per Konversation, direkt an. Dann findet man immer eine Lösung mit seinem Spielpartner.


    Zitat

    Die Bogenschützeneinheiten waren meist aus dem Orient, zählten zu den Hilfstruppen. Dazu gab es Steinschleuderer von den Balearen und irreguläre germanische Kämpfer. Nachgewiesen bei dem Heer Kaiser Traian (98-117)( Unter den goldenen Adlern, Der Waffenschmuck des römischen Imperiums Ernst Künzl, Verlag Schnell und Steiner)

    Beisst sich nicht mit dem, was ich geschrieben habe. Nur weil ein Soldat die Grundlagen einer Waffe erlernen muss, heisst das noch lange nicht, dass er diese dann auch selbst einsetzen muss.

    Die Römer waren clever genug um zu erkennen, dass andere Völker im Umgang mit dem Bogen besser waren, also haben sie dort Bogenschützen angeworben. Schriftlich überliefert und damit bekannt sind auch die berittenen Bogenschützen aus dem heutigen Ungarn, welche in verschiedenen Alae eingesetzt wurden und die zu Fuss aus Kreta.

  • Die Römer hatten das Bogenschießen von den Steppenreiterkulturen übernommen, insofern ist es naheliegend, dass ihre Bogen an die von jenen erinnern oder sogar baugleich sind.


    Der ungarische Reiterbogen steht schon eine Weile auf meiner Wunschliste. :D Mein jetziger ist ein Koreaner.

  • Zitat

    Mir ist wurscht ob ich eine Amphore oder einen Krug kaufe, die Tunika blau oder rot ist. der auf einem Stuhl sitzt und der andere nur einen Hocker hat. die WICHTIGEN DINGE, die Absoluten, das die korrekt wiedergegeben werden darum geht es.


    Wir sind d'accord. :)


    Wobei die Cohortes Urbanae meines Wissens nach ebenfalls innerhalb des Pomeriums Waffen tragen durften.

  • Deswegen kann man historische belegte Geschehnisse, Dinge usw. nicht einfach mal so wegdiskutieren oder in Frage stellen, wenn sie eindeutig belegt sind.


    Das versteh ich unter historisch korrekt. Im Rahmen der Möglichkeiten, die uns an Wissen zur Verfügung stehen kann man sehr gut schreiben ohne da Phantasiegeschichten draus zu machen. Über die Essgewohnheiten zum Beispiel gibt es ausreichend Zeugnisse ( Kochbücher, Mosaike, Speisereste usw.) Lurco aß Fasan und Flamingozungen zu Abend. Scato nahm sich lieber von den gefüllten Zieselmäusen.


    Absolut korrekt und genau darum geht es.

    Niemand möchte etwas wegdiskutieren, sondern es geht darum dass was (noch) fehlt zu ergänzen.


    Sind wir ganz streng und ehrlich dürfte man nicht mal schreiben... Lurco aß...

    Den Lurco ist ein rein fiktiver Charakter. Er hat zu keiner Zeit real existiert.

    Demzufolge müsste man dann historisch belegte Personen wählen. Personen die tatsächlich existiert haben.

  • Hallo, hast du meinen nächsten Post gelesen? Es geht um die Grundstrukturen. Nicht um Mister X oder Y. Da bräuchtest du hier nicht zu spielen. Es Soll der Historie leben eingehaucht werden. Aber historisch korrekt. Ich weiß nicht, wie ich es dir sonst noch erklären soll. Scheinbar willst du nicht verstehen was mit historisch korrekt gemeint ist.

  • Hallo, hast du meinen nächsten Post gelesen? Es geht um die Grundstrukturen. Nicht um Mister X oder Y. Da bräuchtest du hier nicht zu spielen. Es Soll der Historie leben eingehaucht werden. Aber historisch korrekt. Ich weiß nicht, wie ich es dir sonst noch erklären soll. Scheinbar willst du nicht verstehen was mit historisch korrekt gemeint ist.



    Doch sicher habe ich verstanden was Du meinst.

    Du möchtest, dass im Rollenspiel nur das Erwähnung findet, was tatsächlich bis dato via Fakten, Funde und Belege bewiesen worden ist.

    Aber das ist Deine Sicht der Dinge und Dein Wunsch des Rollenspiels.


    Meine Sicht ist es nicht. Ich teile die Auffassung von Scato, dass man historisch korrekt auch dann spielen kann, wenn man Fehlendes zu den historisch belegten Fakten etc. ergänzt. Das ist meine Sicht auf die Dinge.


    Deshalb musst Du hier niemandem absprechen Deine Post gelesen zu haben, nur weil man eine andere Ansicht vertritt.

    Kurzum, jedem das seine.



  • Auf diesen Text bezog ich mich, bezüglich ich bin mit Scato einer Meinung.

    Das was man weiß schreibt man, was man nicht weiß ergänzt man nach Besten Wissen und Gewissen. Somit ist beides geben Fakten und Unterhaltung :)

  • Das ist recht einfach herauszufinden - lest einfach mal in die Rollenspielbeiträge des jeweils anderen rein. ;) Da werdet ihr lesen, dass beide sowohl unterhaltsam schreiben, als auch um ein historisch plausibles Setting bemüht sind. Das Eine schließt das Andere nicht aus, die Symbiose funktioniert in beiden Fällen sehr gut.

  • Vollständige Deckungsgleichheit habe ich damit nicht gemeint. Das ist wohl auch illusorisch bei zwei unterschiedlichen Menschen und auch nicht nötig. Ich denke, dass der Grundtenor bei den meisten hier im Forum recht ähnlich lauten dürfte. Zumindest ist mir hier bislang kaum jemand begegnet, dem die historischen Rahmenbedingungen gleichgültig gewesen wären. Und wenn es mal überhaupt nicht passen sollte, bleibt einem immer noch die Möglichkeit, umeinander herum zu schreiben.

  • Vollständige Deckungsgleichheit habe ich damit nicht gemeint. Das ist wohl auch illusorisch bei zwei unterschiedlichen Menschen und auch nicht nötig. Ich denke, dass der Grundtenor bei den meisten hier im Forum recht ähnlich lauten dürfte. Zumindest ist mir hier bislang kaum jemand begegnet, dem die historischen Rahmenbedingungen gleichgültig gewesen wären. Und wenn es mal überhaupt nicht passen sollte, bleibt einem immer noch die Möglichkeit, umeinander herum zu schreiben.

    Scato: Fakt :)

    Seltsam ist, dass niemand bei uns (mir) mitliest, aber alle bescheid wissen was dort so passiert. :D



    @ Massa:

    Und den wildgewordenen Urbaner in Rom kennst Du durchs Nichtlesen? ;)



    @generell:

    Mir als alteingesessener "Büttel" widerstrebt es nicht, auch mal Spannung in die Sache hineinzubringen.

    Hatte übrigens seinen Grund. Es war die Antwort auf die zauberhaften NPCs die durch Zauberhand auftauchten und so verschwanden.

    Nach der wildgewordenen Aktion waren sie dann tatsächlich verschwunden.


    Ansonsten ist "der Wildgewordende" gg glücklich in der CU.

    Das nur als Randbemerkung.


    Und nebenbei das Schöne ist, Lesezwang besteht hier für nichts und niemanden.

    Ist eben reine Geschmackssache. Mir persönlich widerstrebt es ja auch, reine, staubige Fakten zu lesen. Bisschen Unterhaltung muss schon sein.

    In diesem Sinne

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!