~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!

  • Jeden Morgen empfängt der Senator Lucius Annaeus Florus Minor seine Klienten bei der Salutatio.


    Meist kommen nicht bloss solche, die ein Anliegen haben. Die Salutatio ist für viele Klienten eher ein Ehrenritual. Bittsteller können auch sonst anklopfen und schauen, ob der Hausherr anwesend ist. Der Hühne Ursus, Ianitor der Domus Annaea, bewacht während der Salutatio die Porta und stellt sicher, dass nur Klienten des Senators oder potentielle neue Klienten eingelassen werden. Er ordnet die Klienten auch nach deren Status und Wichtigkeit, damit die neuen Klienten nicht vor den wichtigen alten Klienten drankommen.


    Sollte die Menge der Klienten die Zeit des Hausherrn überschreiten, ist es ebenfalls Ursus, der den restlichen Klienten klar macht, dass die Salutatio abgeschlossen ist und sie entweder morgen wieder ihr Glück versuchen müssen, oder als Bittsteller zu einem sonstigen Zeitpunkt anklopfen müssen.

  • Lucius Annaeus Florus Minor

    Hat den Titel des Themas von „~ Salutation LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!“ zu „~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!“ geändert.
  • Vor dem ersten Hahnenschrei geweckt worden, auch wenn ich nicht viel mehr machen musste, als mit ausgebreiteten Armen dazustehen, während mir gleich zwei cubicularii meine Toga anlegten.

    Ich nahm Florus Minor beim Wort und wollte ihn bitten, sein Klient werden zu können; dazu wollte ich das frischgebleichte Ehrenkleid jedes römischen Bürgers in der geziemenden Ordnung tragen. Nach einem ganz frugalen Frühstück, nur etwas Honigwasser, ging ich los und zwar nur in Begleitung von Diocles zu Fuß.


    Nun war ich angekommen, grüßte den annaeischen Hünen "Salve Ursus Ianitor" und sah, dass schon eine große Gruppe Männer auf den Hausherren warteten, ich stellte mich einfach dazu und harrte der Dinge, die kommen würden.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Ursus kannte zwar den jungen Mann bereits, der sich heute in die Reihen der Klienten einordnete, doch es war ihm neu, dass dieser ein Klient sein sollte. Daher sprach er ihn an:


    Guten Morgen. Klienten des Dominus kommen zuerst dran. Möchtest du neu Klient von Senator Annaeus Florus werden? Falls ja, dann stell dich bitte hier an und lasse den Männern, welche bereits Klienten sind, den Vorrang. Die Zeit wird sicherlich für alle reichen, auch für dich.


    Ursus nahm nicht an, dass dies Probleme bereiten würde. Es war der übliche Vorgang und so viele Klienten waren es noch nicht, welche der Dominus hatte, so dass jeder dran kommen würde.

  • Gefühlsmäßig nahm ich eine Art Zwischenstellung ein, als politischer amicus und Exkollege aus der Kanzlei. Doch Klient war ich ja wirklich nicht. Allerdings auch wiederum niemand, der lediglich auf Empfehlung eines anderen kam.


    Also ja, ich würde dort, wo mich der zweifellos tüchtige Ianitor hinstellte, warten. Schon um ihn mit Extrawünschen nicht durcheinander zu bringen. Der Mann hatte alle Hände voll zu tun. Und das tat ich dann auch.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Wenig später, denn die meisten Klienten wollten bloss ihren Patron grüssen und damit die ehrenvolle Tradition aufrecht erhalten, welche jedem Bürger auf den Strassen am morgen jeweils zeigte, wo einflussreiche Leute hausten - als ob man das nicht sowieso schon wusste - wenig später also, war die Reihe bereits an Furius Saturninus und Ursus leitete ihn ins Innere der Domus, wo er ihn ankündete:


    Furius Saturninus, nicht Klient.


    Ich sass auf dem extra dafür ins Atrium gestellten Stuhl und empfing dort die Klienten. Als der Name von Saturninus erklang, hob ich eine Augenbraue. Ich hatte nicht geahnt, dass es so schnell gehen würde, ehe der junge Mann mein Angebot annehmen würde.


    Guten Morgen, Furius Saturninus. Was führt dich zu meiner Salutatio?


    Die Begrüssung war freundlich im Tonfall, aber ganz "Geschäft", denn nichts anderes war die Salutatio.

  • Einen Moment lang gingen mir " do ut des" und "fides" durch den Kopf. Ich hatte Florus minor nicht zufällig gewählt, sondern weil ich ihn für den richtigen Mann hielt und er mir seine Hand und Hilfe angeboten hatte. Genauso geschäftsmäßig, nahezu feierlich sprach ich die Worte:

    " Guten Morgen Senator Annaeus Florus Minor. Ich, Furius Saturninus bin gekommen, um dich um dein Patronat zu bitten."


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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Die Antwort von Saturninus freute mich. Dann hatte er meine Worte und Zeichen also richtig verstanden und hatte sich entschieden, dass unsere gemeinsame Zeit im Palast ihm genug über meine Einstellung verraten hatte, um diese Verbindung einzugehen.


    Mit welchem Anliegen trittst du denn vor mich, um mein Patronat zu erbitten?


    Der Anfang einer solchen Verbindung war immer schwierig und daher durch Floskeln und klare Schritte geregelt, durch welche wir uns halt nun hindurcharbeiten mussten.


    Sim-Off:

    Das ist Spekulation, da ich dazu keine Quellen kenne. Es wäre aber sinnvoll, damit beide Seiten wissen, woran sie sich halten und orientieren können.

  • " Ich trete vor dich hin, wie es in Roma der Väter Sitte ist, um beneficia zu erhalten und in Treue officia * zu erweisen", erwiderte ich.

    Ich nahm diese Bitte sehr ernst. Klientelbeziehungen waren sogar erblich; falls ich also Kinder haben würde, würde auch mein einstiger Sohn an dieser Stelle stehen, um seinen Patron um Beistand zu bitten.



    Sim-Off:

    * hier Gunsterweisungen / Dienste

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Keine spezielle Bitte, keine grossen Wünsche, ganz so, wie ich Saturninus kennengelernt hatte.


    Du erbittest also mein Patronat, Furius Saturninus. Welche Ziele verfolgst du denn? Wohin soll dich dein Weg führen?


    Das war sehr wichtig, bevor ich meine Entscheidung treffen konnte. Ich musste ja wissen, worauf ich mich einliess.

  • Die Frage war selbstverständlich, da ich familiär oder durch länger zurückliegende Freundschaftsbande der Gens Annaea nicht verbunden war.

    Ich antwortete also klar und ohne Ausflüchte; ich wusste, dass das ambitioniert war, doch nur wer wagte, seinem Stern folgte, konnte Neuland erobern:
    "Ich diene an dem Platz, an den mich die fors fortuna gestellt hat: Als Primicerius ab Epistulis in der kaiserlichen Kanzlei. Mein Ziel ist es, eines Tages Procurator meiner Abteilung zu sein. Dazu benötige ich einen Fürsprecher aber nicht nur das, sondern ebenso wären mir dein Rat und deine Anleitung höchst willkommen. Im Austausch dafür hättest du meine Dankbarkeit und meine Unterstützung bei all deinen Belangen, Senator Florus minor."


    Bis auf meinen Cousin Cerretanus, der in Cappadocia diente, gab es schlicht keine männlichen Furier; und meine Brüder hatten das Unglück gehabt, allesamt zu Zeiten des Bürgerkrieges erwachsen geworden zu sein. Sie lebten nicht mehr, und wir konnten uns gegenseitig nicht unterstützten. Ich hatte sie kaum gekannt.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Dies war nun weder erstaunlich, noch aussergewöhnlich ambitioniert, obwohl ein Procurator ab epistulis eine Position der Stufe III darstellte und daher bereits langjährige Erfahrung in anderen Ämtern oder sogar die Absolvierung der militia equestris voraussetzte. Saturninus aber war noch jung, er hatte noch Zeit und musste nicht schon heute oder morgen in den Ritterstand erhoben werden, um gegen Ende seiner Laufbahn die gewünschte Position zu erreichen. Dennoch war es für mich wichtig zu wissen, welchen Zeithorizont er sich setzte.


    Das ist ein Ziel, welches mir erreichbar scheint, wenn der Zeithorizont dafür auch stimmt. Was hast du dir da vorgestellt? Du arbeitest jetzt wie lange schon in der Kanzlei, eine Amtszeit oder zwei?

  • Lurco war sehr zeitig am Morgen aufgebrochen, um so früh wie möglich bei der Domus Annaea vorstellig zu werden. Sein Wunsch war es, zu Lucius Annaeus Florus Minor vorgelassen zu werden. Lurco hatte großzügig geerbt. So wie er nicht gewusst hatte, wie er bei der Erbschaft vorzugehen hatte, so wusste Lurco nicht, welche Möglichkeiten sich ihm durch sein Erbe boten. Genau das wollte er herausfinden. Allerdings ging es Lurco nicht nur um Informationen, sondern um konkrete Hilfe. Kurzum er wünschte sich einen Patron. Er selbst hatte damit noch keine Erfahrung gemacht. Aber vor langer Zeit, als er selbst noch ein Kind gewesen war, hatten auch Männer seinen Vater aufgesucht.


    Am frühen Morgen hatte sich oft eine schweigende Menge vor ihrem Haus versammelt. Sie warteten darauf, dass sich die Tore des Hauses öffneten. Jene Männer waren gekommen um Hilfe, einen Gefallen, Rat oder sogar Arbeit zu erbitten. All dies musste sie nicht einmal selbst betreffen. Manche sprachen auch für Verwandte vor. Andere erhofften sich Fürsprache, ein gutes Wort, andere eine kleine Geldspende, manche sogar etwas zu essen und vieles mehr.


    All dies war jedoch keine reine Großzügigkeit oder eine Spende. Es war ein Pakt auf Gegenseitigkeit, dass wusste Lurco. Eine Hand wusch die andere. So sicherte man sich Macht, indem man eine Gruppe von Personen um sich sammelte, die einem einen Gefallen schuldig waren. So größer und durchgemischter die Gruppe war, je besser standen die Chancen bei einem eigenen Anliegen den richtigen Mann zur Hand zu haben. Mehr noch, man schuf sich eine Seilschaft, ein Netz aus Beziehungen.


    Heute stand Lurco selbst vor dem Hause eines Patrons, in der Hoffnung Einlass in genau jenes Netz Roms zu erhalten.

    Lurco wartete geduldig, bis jener Haussklave erschien, der die Besucher in Empfang nehmen würde.

  • ...

    Der Ianitor Ursus hatte die Aufgabe, die Klienten jeden Tag zu ordnen. Die Schar war noch immer überschaubar und die letzten Tage hatten gezeigt, dass die Zeit locker reichte um alle zu hören. Noch immer kamen auch neue Klienten hinzu, was der Tatsache geschuldet war, dass der Dominus auch erst kürzlich in den Senat berufen worden war und daher sein Umfeld, seine Wirkung, sich noch immer ausdehnte.


    Auch heute war wieder ein junger Mann dabei, den Ursus nicht kannte. Seine Abklärungen ergaben, dass der junge mann tatsächlich Klient werden wollte, also reihte er ihn hinter den bereits bekannten Klienten mit einem Anliegen und den bekannten ohne Anliegen an dritter Stelle ein.


    Nach einer gewissen Zeit, in welcher Ursus Mann für Mann eingelassen hatte, kam die Reihe auch an diesen neuen Mann.


    Deinen Namen bitte, damit ich dich ankünden kann.


    Ja, Ursus würde den Neuen bis ins Atrium begleiten und ankündigen, damit er keinen Unfug treiben konnte.

  • Dies war nun weder erstaunlich, noch aussergewöhnlich ambitioniert, obwohl ein Procurator ab epistulis eine Position der Stufe III darstellte und daher bereits langjährige Erfahrung in anderen Ämtern oder sogar die Absolvierung der militia equestris voraussetzte. Saturninus aber war noch jung, er hatte noch Zeit und musste nicht schon heute oder morgen in den Ritterstand erhoben werden, um gegen Ende seiner Laufbahn die gewünschte Position zu erreichen. Dennoch war es für mich wichtig zu wissen, welchen Zeithorizont er sich setzte.


    Das ist ein Ziel, welches mir erreichbar scheint, wenn der Zeithorizont dafür auch stimmt. Was hast du dir da vorgestellt? Du arbeitest jetzt wie lange schon in der Kanzlei, eine Amtszeit oder zwei?

    "Ich danke dir dafür, dass du das Ziel für erreichbar hälst, Senator Florus Minor.Seit Oktober bin ich der Primicerius ab epistulis", erwiderte ich: "Der angedachte Zeithorizont nun: Mein Vorgesetzter Titus Cornelius Lentulus führt bestimmt noch mindestens zehn Jahre seine Amtsgeschäfte. Wenn er in den wohlverdienten Ruhestand geht, wäre ich gerne sein Nachfolger."


    Lentulus war mit Leib und Seele Bürokrat; man nannte ihn korrekt, einige sagten auch pedantisch.

    Er war eher der Mann, den man vor lauter Pflichtbewusstsein auf der Bahre aus seinem Officium heraustragen würde, sollte es eines Tages so weit sein. Ich mochte ihn, da ich immer wusste, wo ich mit ihm dran war; seine penible Art führte nie zu bösen Überraschungen:


    "Ich hoffe, es klingt nicht missverständlich: Ich schätze den Praetor sehr, als meinen Vorgesetzten und als Amtsträger und hoffe, dass die Götter seine Gesundheit noch möglichst lange erhalten werden. Ich bin noch jung und habe viel zu lernen, und bei ihm kann ich etwas lernen. Ich möchte jedoch nur ungern eines Tages einen neuen jungen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt bekommen. Das ist so das Ziel in meinem Leben: In den Ritterstand erhoben zu werden und dem Kaiser und SPQR weiter in der Verwaltung zu dienen."


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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR


  • Dieses Ziel tönte in der Tat machbar. Es ging nicht darum irgend jemanden zu ersetzen, einen schnellen Aufstieg auf Kosten eines Anderen zu erreichen, nein, es ging um ehrlich verdiente Wertschätzung und das mochte ich.


    Dann sollst du meine Unterstützung dafür erhalten. Ich mochte schon immer Männer, die sich ihre Stellung lieber erarbeiten als durch einen schnellen Gefallen geschenkt zu erhalten. Ich nehme dein Gesuch hiermit an und heisse dich als Klient willkommen!


    Es war nun der Moment, in welchem ich wieder einmal aufstehen konnte. Ich erhob mich also und ging auf Saturninus zu, reichte ihm beide Hände und sprach: Willkommen. Ich werde mein Versprechung halten, so die Götter es wollen, und dich in deinem Vorhaben so gut es mir möglich ist unterstützen.


    Sim-Off:

    Ticket zur Eintragung ist bereits durch mich erstellt.

  • Die Gruppe der wartenden Männer war nicht allzu groß, aber das musste nichts heißen. Vielleicht war heute schlichtweg sein Glückstag. Endlich erschien der Sklave des Hauses und Lurco musste sich eingestehen, dass er ziemlich nervös wurde. Was sagte man, um einen Patron für sich zu gewinnen? Am besten sprach man schlicht die Wahrheit. Nur so konnte der Mann sich ein Bild von einem machen und einen auch vernünftig beraten. Und manchmal war man sogar damit gut beraten, wenn einem jemand eine freundliche Ablehnung erteilte. Immerhin musste der Patron von seinem Klienten auch einen Vorteil genießen. Wäre er für den Mann nutzlos, was sollte dieser dann Zeit, Mühe und möglicherweise sogar Geld in ihn investieren? Nein hier galt mit offenen Karten zu spielen. Sollte es zur Zusage kommen, würden Patron und Klient ein Vertrauensverhältnis eingehen.


    Der Sklave fragte nach seinem Namen und riss Lurco damit aus seinen Gedanken.


    "Manius Purgitius Lurco, Cohortes Urbanae, zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium", stellte sich Lurco vor und folgte dem Sklaven auf dem Fuße.

  • Ursus betrat das Atrium mit dem neuen Bittsteller im Gefolge. Manius Purgitius Lurco, nicht Klient. stellte er wie üblich ganz nüchtern und ohne Wertung fest.


    Wie üblich sass ich auf dem Stuhl und hatte mir heute noch nicht viele lästige Bitten und Wünsche anhören müssen. Das war erfreulich, denn es deutete darauf hin, dass meine Klienten ähnliche Werte vertraten wie ich und nicht darauf erpicht waren, mir einfach Geld aus der Nase zu ziehen. Dann war es scheinbar wieder an der Zeit für neue Bittsteller, denn Ursus kündigte mir einen Namen an, der nicht zu meinen Klienten gehörte und mich überraschte, auf Grund des Gentilnomens.


    Manius Purgitius Lurco, guten Morgen. Was führt dich zu meiner Salutatio?

  • Lurco betrat das Atrium, er kannte seinen Gastgeber vom Sehen her. Es war jener Mann, den er um die Abgabe seines Stiftes bitten musste bei Eintritt in die Castra. Dies mochte für manchen Besucher belustigend wirken, aber so mancher Alltagsgegenstand war schon zu einer furchtbaren Waffe missbraucht worden. Und mit einem Stift konnte man schwerste Verletzungen herbeiführen. Selbstverständlich nicht nur der eigentliche Besitzer. Es war durchaus möglich, dass der Stift von einem anderen an sich gebracht wurde und der Senator mit seinem eigenen Griffel schwerst verletzt worden wäre. Ebenso galt es die Kollegen zu schützen. Aber heute war er nicht hier, um über die dienstliche Sicherheit nachzudenken. Er stand hier, um diesen Mann darum zu bitten, sein Patron zu werden.


    "Salve werter Lucius Annaeus Florus Minor, ich grüße Dich. Vor einiger Zeit ist mein Verwandter Spurius Purgitius Macer verstorben und hat mir ein großes Erbe hinterlassen. Jenes Erbe möchte ich einsetzen, um meine Karriere zu fördern. Mein Wunsch ist es, den Ritterstand zu erreichen. Mein Ziel ist es, mich so im noch größeren Maße für die Cohortes einsetzen zu können. Mehr Macht, mehr Befugnisse, mehr Möglichkeiten. Damit sich mein Wunsch erfüllen kann, benötige ich jemanden der gewillt ist für mich vor dem Kaiser zu sprechen. Deshalb suche ich Dich heute auf, um Dich zu bitten mich als Deinen Klienten anzunehmen als mein Patron", antwortete Lurco freundlich wie ehrlich.

  • Irgendwo in meinem Kopf war eine Erinnerung an diesen Mann verborgen, welche sich langsam, seit der Nennung des Namens, ihren Weg nach vorne bahnte. Nun hatte sie den "Ausgang" erreicht und während er sprach kam sie ans Tageslicht. Der Soldat an der Castra Praetoria, welcher meinen Stilus einzog, als ich für den Kaiser dort eine Nachricht überbringen sollte. Eine lustige Sache war das gewesen, welche im Nachhinein für manches Lachen bei einer Cena gesorgt hatte. Nun gut, der Mann hatte ja bloss seine Arbeit getan, aber wenn man es im richtigen Ton erzählte, dann war es halt eben doch lustig. Und dass ebendieser nun um mein Patronat bat, zeugte davon, dass er dies nicht getan hatte um mich zu schikanieren.


    Ach ja, genau, der Verwandte des grossen Senators. Stimmt, wir hatten auch schon ein gemeinsames Erlebnis. lächelte ich.

    Der Ritterstand also. Ein hohes Ziel, doch als Purgitius vielleicht nicht ganz abwegig. Erzähle mir mehr. Du sagst, du möchtest dich in NOCH grösserem Mass für die CU einsetzen. Du dienst also bereits dort? Wie lange und in welcher Position?


    Es war wichtig möglichst viel über die Menschen zu erfahren, welche ich als Klient aufnehmen würde, sonst könnte ich sie nicht in gleichem Mass fördern.

  • Dieses Ziel tönte in der Tat machbar. Es ging nicht darum irgend jemanden zu ersetzen, einen schnellen Aufstieg auf Kosten eines Anderen zu erreichen, nein, es ging um ehrlich verdiente Wertschätzung und das mochte ich.


    Dann sollst du meine Unterstützung dafür erhalten. Ich mochte schon immer Männer, die sich ihre Stellung lieber erarbeiten als durch einen schnellen Gefallen geschenkt zu erhalten. Ich nehme dein Gesuch hiermit an und heisse dich als Klient willkommen!


    Es war nun der Moment, in welchem ich wieder einmal aufstehen konnte. Ich erhob mich also und ging auf Saturninus zu, reichte ihm beide Hände und sprach: Willkommen. Ich werde mein Versprechung halten, so die Götter es wollen, und dich in deinem Vorhaben so gut es mir möglich ist unterstützen.

    Ich nahm die Hände des Senators: "Ich danke dir. Mit dem Segen der Götter werde ich dir in fides verbunden sein."

    Damit war der offizielle Teil beendet, und ich trat zurück, um meinen Platz für andere Anwesenden frei zu machen und auch zu sehen, wer noch gekommen war.


    Sim-Off:

    Ich danke dir

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

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