~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!

  • "Du machst mir eine Menge Arbeit, Patrone."


    Dabei lächelte ich aber, woran man erkennen konnte, dass ich es nicht ganz ernst meinte.


    "Dafür werde ich dir viel Arbeit in der Basilica Ulpia machen. Quid pro Quo."


    Mein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen.


    "Allerdings mache ich jedem Praetor viel Arbeit. Es ist also nichts Persönliches."


    Nun lachte ich.

  • Wir lachten beide, bevor ich meinen Klienten für den heutigen Tag verabschiedete.

    Wir werden uns vermutlich sehr oft sehen in den nächsten Wochen. Lachen ist gesund. Hoffentlich schaffen wir das auch bei der Arbeit noch.

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Das schaffen wir ganz sicher."


    Ich verließ daraufhin die Salutatio. Es gab eine Menge Arbeit und ich wollte keine Zeit verlieren.

  • Bereits am nächsten Tag kam ich mit zwei Wachstafeln zur Salutatio. Die Tafeln enthielten einige Notizen meinerseits.

  • Natürlich wurde Iunius Tacitus auch bei seinem nächsten Besuch wieder vorgelassen.


    Salve iterum. Schon fertig mit der Arbeit? Oder gibt es heute etwas, was ich für dich tun kann?

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  • "Salve, Patrone. Ganz fertig bin ich noch nicht, aber ich habe den ersten Teil fertig. Wobei fertig nicht ganz richtig ist. Ich habe etwas zur Patria Potestas und Manus skizziert. So kannst du dir schon einmal meine Gedanken ansehen, damit wir hierüber diskutieren können. Natürlich ist die Ausarbeitung noch nicht so, wie ich sie für einen Kommentar verwenden würde, aber hinreichend für eine Diskussion."


    Ich reichte meinem Patron die beiden Wachstafeln.


    Zweifelsfrei ist jeder römische Bürger mit Conubium ausgestattet. Wenn dem so ist, so ist auch die Geschäftsfähigkeit voll gegeben. Denn es würde wenig Sinn ergeben, zwar so weitreichende Rechte wie die ius conubii zu gewähren, jedoch die ius commercii, welche doch unzweifelhaft zum Unterhalt der Familie notwendig ist, gleichzeitig zu verneinen.


    Welche Rechte gewährt dann die Patria Potestas?


    Primo: Ein Recht der alleinigen Verwaltung des Familienvermögens.


    Secundo: Das Recht, Personen unter seiner Manus zu manzipieren.


    Was bedeutet das?


    Ad primum: Das Familienvermögen wird durch den Pater Familias verwaltet. Er allein führt das Hausbuch und er allein kann Anteile am Familienvermögen veräußern. Es handelt sich sozusagen um eine Sicherungsposition. Geschäfte sind somit allgemein auch für Personen unter der Patria Potestas möglich, jedoch auf solche Geschäfte beschränkt, die für das Familienvermögen vorteilhaft sind. Auf jeden Fall wird bei einem nachteiligen Geschäft, welchem der Pater Familias nicht zugestimmt hat, kein Verlust von Familienvermögen folgen können. Vielmehr wird die Person unter Patria Potestas, welche ohne Zustimmung gehandelt hat, alleine die Verantwortung übernehmen müssen. Ein Recht, Geschäfte zu untersagen, entsteht hieraus also nicht. Vielmehr wird lediglich die Intercessio des Pater Familias mit dem durch ihn exklusiv vertretenen Familienvermögen ausgeschlossen, wenn er einem Geschäft nicht zugestimmt hat.

    Ad secundam: Das Manzipationsrecht liegt allein beim Pater Familias. Jedoch bedeutet das nicht, dass er römische Bürger unter seiner Manus in die Sklaverei verkaufen kann. Dies ist unmöglich, weil römische Bürger auf diese Art ihr Bürgerrecht verlieren würden. Das ist, schon im Sinne der Rekrutierung in den Staatsdienst, besonders in den Legionen, abzulehnen. Vielmehr kann lediglich die Manus manzipiert werden, ohne dass hierbei die Bürgerrechte der manzipierten Person beeinträchtigt werden können.


    Die Emanzipation erfolgt unmittelbar aus der Manzipation. Denn die Manzipation an einen Anderen ist zugleich die Emanzipation vom Pater Familias. Hierbei kann auch die Freiheit von Manus das Ergebnis sein, beispielsweise wenn ein Sohn dreimal manzipiert wird. Dies wird heutzutage häufig als Hilfskonstrukt verwendet, um eine Emanzpiation des Sohnes zu ermöglichen. Hier sollte nachgebessert werden und ein Emanzipationsrecht durch bezeugten Ausspruch des Pater Familias gewährt werden.


    Als weitere Nachbesserung sollte festgelegt werden, dass eine Tochter, die eine Ehe eingeht, sofort und unwiderruflich emanzipiert wird und bei Beendigung der Ehe nicht wieder in die Patria Potestas ihres Vaters zurückkehrt. Das sorgt auch dafür, dass auch ohne Manzipation der Vater seiner Tochter nicht wieder gegen ihren Willen aus der Ehe herauslösen kann.


    Auch sollte das Erbrecht angepasst werden. Momentan erben jene Agnaten, die bis zum Tod des Pater Familias unter dessen Patria Potestas waren. Man sollte hier zwingend modernisieren und allein auf die natürliche Verwandtschaft abstellen. Die Adoption sollte eine natürliche Verwandtschaft herstellen. Das bedeutet selbstverständlich auch, dass die verheiratete Tochter von zwei Seiten erben kann, nämlich einerseits vom Ehemann und andererseits vom eigenen Vater. Das so ererbte Vermögen sollte unbedingt der Ehefrau zugeschlagen werden, ähnlich der Dos.


    Selbstverständlich sollte eine Unterstellung unter die Manus bzw. Patria Potestas möglich sein, wenn eine Person das wünscht. Voraussetzung hierfür muss die natürlich Verwandtschaft oder die Ehe sein.

  • Dankend nahm ich die Tafeln an, ohne sie zu lesen. Dazu war an einer Salutatio kaum je genügend Zeit.


    Ich danke dir für deine Arbeit. Ich werde das zur gegebenen Zeit in Ruhe lesen und mir meine Gedanken dazu machen.


    Mehr konnte ich im Moment nicht sagen und daher schwieg ich wieder und wartete, ob mein lieber Klient noch weitere Dinge hatte.

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  • Mehr konnte ich nicht erwarten.


    "Lass es mich wissen, wenn du mit mir hierüber diskutieren möchtest. Ich werde in den nächsten Tagen auch meine Skizzen zur Ehe, bzw. zu den verschiedenen Arten der Ehe, fertigstellen und dir dann ebenfalls überreichen. Da ich täglich zur Salutatio erscheine, lässt sich das auch recht unkompliziert handhaben."


    Von meiner Seite war für heute nichts mehr hinzuzufügen, doch falls mein Patron noch etwas ansprechen wollte, konnte er das nun machen. Oder mich für heute entlassen.

  • Ich war froh, dass die Salutatio sich heute nicht sehr lange hinzog. Reibende Schmerzen im Hals und bei schnellen Bewegungen ein Schwindelgefühl liessen mich heute nicht ganz so begeistert dieser Pflicht nachkommen.


    Das ist gut. Dann sehen wir uns bald wieder und ich kann dir dann ja auch direkt sagen, wenn ich dazu gekommen bin, deine Gedanken zu bearbeiten.


    Sim-Off:

    Ist leider ausnahmsweise auch im RL so.

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  • "Ich danke dir für deine Zeit. Wir sehen uns morgen bei der Salutatio, Patrone."


    Ich lächelte höflich und verließ nach der Erwiderung des Abschiedsgrußes die Salutatio.


    Sim-Off:

    Gute Besserung!

  • Zur heutigen Salutatio hatte ich ein neues Werk mitgebracht. Eine Kopie hatte ich bereits in der Bibliotheca Annaea de Iurisprudentia hinterlegen lassen. Wie üblich, wurde ich recht schnell vorgelassen.


    "Guten Morgen, Patrone. Ich hoffe, dass es dir gut geht."


    Die Schriftrolle mit der Kopie meines neuesten Buches hielt ich dabei unauffällig in der linken Hand.

  • Wie üblich war auch Iunius Tacitus bei der täglichen Salutatio.


    Guten Morgen Iunius Tacitus. Danke der Nachfrage, es geht mir einigermassen gut. Ich hoffe, dasselbe trifft auch auf dich zu?

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  • "Ja, absolut. Ich hatte wieder einmal einen kreativen Moment und dachte mir, dass ich den römischen Bürgern ein kleines Buch stifte, in dem ich die Methodik der Gesetzesauslegung erkläre."


    Ich reichte meinem Patron die für ihn angefertigte Kopie, die allerdings eine persönliche Widmung enthielt ("Für meinen geschätzten Patron Lucius Annaeus Florus Minor. Es möge so verwendet werden, wie es am meisten Nutzen bringt.")


    "Damit auch du weißt, was ich geschrieben habe. Wenngleich ich bezweifle, dass du darin etwas Neues finden wirst."

  • Ich nahm die mir gereichte Rolle und wog sie in der Hand. Das war wohl ein längeres Werk.


    Es tut immer gut zu lesen, was andere Juristen meinen und wie sie die Auslegung der Gesetze sehen. Auch wenn es hier eigentlich keine Unterschiede geben sollte, so gibt es sie trotzdem immer wieder, was natürlich zu nicht unerheblichen Differenzen und Diskussionen führt.

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  • Ich lächelte.


    "Dann wird es dir sicher gefallen, denn ich habe den aktuellen Streit, ob Gesetze einzig nach dem Wortlaut oder weitestgehend nach dem Zweck ausgelegt werden sollten, aufgegriffen. Und ich glaube auch, für mich in Anspruch nehmen zu können, diesen Streit zu einer guten Synthese geführt zu haben. Letztlich ist es diese Synthese, die es mir auch ermöglichte, den Eheprozess zu gewinnen."

  • Dann bin ich gespannt zu sehen, was du da festgehalten hast und ob ich mit dir einer Meinung bin. Ich bin mit meiner Arbeit am neuen Ehegesetz übrigens langsam so weit, dass wir es uns ein erstes Mal ansehen könnten. Auch die Zustimmung des Kaisers, ein solches Gesetz dem Senat vorzulegen, habe ich bei der letzten Audienz eingeholt. Somit liegt es jetzt in meinen Händen, wann der Senat mit der Diskussion beginnen kann.

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  • "Abweichende Meinungen ergeben die interessantesten Diskussionen. Doch ist es manchmal auch recht angenehm, wenn die eigene Meinung bestätigt wird."


    Ich grinste kurz.


    "Auf das Gesetz bin ich bereits gespannt. Wenn es gut geschrieben ist, wird es uns Juristen die Arbeit deutlich erleichtern."

  • Die Sache mit dem "gut geschrieben" war es, was mir Sorge bereitete.


    Gut geschrieben ist genau das, was ich nicht sonderlich gut kann. Ich kann zwar klar und deutlich sein, doch ist dies nicht immer im Sinne des Gesetzgebers. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was unser Besprechung dann ergeben wird. Du kennst ja in der Zwischenzeit die Arbeitszeiten des Praetors und des Senats, so dass du sicherlich nicht mitten am Tag um einen Termin mit mir ersuchen würdest.

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  • "Nun, du kennst mich. Tagsüber kümmere ich mich um meine Mandanten oder stehe vor dem Praetor, abends und nachts studiere ich Gesetze und schreibe an Kommentaren und anderen Büchern. Das, was ich tagsüber mache, sichert mein Einkommen. Der Rest ist flexibel. Und weil ich zeitlich flexibler bin als du, stelle ich dir frei, an welchem Abend du das Gesetz mit mir besprechen möchtest. Oder an welchen Abenden, da ich von mehreren Iterationen ausgehe."


    Dass ich faktisch sehr wenig Privatleben hatte war inzwischen wahrscheinlich bekannt. Den Einladungen meiner Studienfreunde zur Cena war ich bislang noch nicht nachgekommen. Die tägliche Salutatio machte wohl den größeren Teil meines Privatlebens aus. Auch wenn ich hin und wieder einen Abend nutzte, einer Taverne mit gebildeten Besuchern einen Besuch abzustatten. Oder, wenn ich einmal tagsüber Zeit fand, in der Bibliotheca Annaea mit jungen Römern über die Feinheiten der Jurisprudenz zu diskutieren. Doch war das alles nichts, was in irgend einer Form zu einem festen Termin stattfand, sondern ergab sich spontan.

  • Gut, dann würde ich dir einen Boten schicken, wenn ich bereit bin. Ist das in Ordnung für dich?

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