~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!

  • "Realistischerweise ist es das Gesetz des römischen Volkes, welches durch den Rechtsbrauch dieses Gesetz begründet hat, oder nicht? Davon abgesehen musste es auch jemand schaffen, das Gesetz unverändert durch den Senat zu bringen. Mir scheint, dass das eine nicht zu unterschätzende Leistung ist."


    Sodann überreichte ich meinem Patron die Schriftrolle, die ich in der Hand trug.


    "Und damit meine Juristenkollegen das Gesetz auch richtig auslegen, war ich so frei, diesen Kommentar zu verfassen. Ich denke, dass ich damit in die Rechtsgeschichte eingehen werde als derjenige, der am schnellsten eine Kommentierung eines Gesetzes geschrieben hat."


    Ich lachte fröhlich, auch weil ich mir schon vorstellen konnte, dass einige Juristen sich ärgern würden, nun zwangsläufig auf meine Kommentierung eingehen mussten, wenn sie denn selbst einen Kommentar verfassen wollten.


    "Eine Kopie ist bereits auf dem Weg in die Bibliotheca Annaea. Eine weitere Kopie ist zusammen mit Kopien meiner anderen Bücher auf dem Weg zum Imperator Caesar Augustus. Das hat mich zwar die Nacht hindurch wach gehalten, aber das ist es mir wert gewesen. Und wenn du es jetzt noch einrichten könntest, dass eine Kopie in die Sammlung der Basilica Ulpia übernommen wird, wäre ich fast wunschlos glücklich."

  • Ich nahm die Rolle entgegen ohne sie zu öffnen und zu lesen. Es würde wohl kaum jemanden geben, der einen besseren Kommentar dazu verfassen konnte als derjenige Mensch, der das Gesetz grundsätzlich entworfen hatte.


    Ich danke dir von ganzem Herzen. Für das hier und für deine Arbeit am Gesetz selbst!

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ich winkte ab.


    "Es bedarf hierfür keines Dankes. Schon wegen meiner philosophischen Ausbildung hatte ich gar keine andere Wahl."


    Doch gab es da noch etwas...


    "Allerdings könntest du mir einen Gefallen tun. Bei meiner Audienz erwähnte der Augustus, dass Venus dafür bekannt sei, sich bemerkbar zu machen. Und dass mir mein Patron sicherlich mehr darüber erzählen könnte. Nun bin ich Rätseln sicher nicht abgeneigt, doch muss ich leider auch sagen, dass mir Minerva und Apollo sicher sehr viel näher stehen als Venus. Und da mir unser Augustus nun so ausdrücklich meinen Patron nahegelegt hatte..."


    Ich zog meine Schultern hoch.


    "Nunja, manchmal gehe ich auch gerne eine Abkürzung und löse nicht jedes Rätsel selbst."

  • Der seltsame Themenwechsel liess mich für einen kurzen Moment wortlos dasitzen, doch ich fing mich relativ schnell wieder.


    Ob Venus dafür bekannt ist, sich bemerkbar zu machen, mehr als die anderen Götter und Göttinnen, das kann ich dir nicht sagen, doch bin ich mir sicher, dass Venus sich bemerkbar macht. Worum geht dir denn bei dieser doch etwas komischen Frage für einen Rechtsgelehrten?

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Nun, im Gespräch mit dem Augustus erwähnte ich, dass mir aktuell eine Frau an meiner Seite fehle, wenngleich mir nach der Lex Iulia et Papia auch noch zwei Jahre Zeit bleiben, um eine Frau zu finden. Daraus resultierte die erwähnte etwas kryptische Bemerkung des Augustus. Eine gewisse Verpflichtung zum Heiraten existiert also und ich gedenke sie zu erfüllen."

  • Aha, daher wehte der Wind also.


    Gibt es denn schon eine Frau, die du ins Auge gefasst hast? Das hilft nämlich, wenn man da bereits eine Ahnung hat, wer einem denn gefallen könnte.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ja, da gab es eine Frau, die mich schon sehr interessierte... ich musste ein wenig lächeln, als ich an Fusca dachte.


    "Nun, kürzlich durfte ich eine Frau kennenlernen, die beinahe schon perfekt wäre. Gebildet, aus einer guten Familie, und sehr schön."


    Kurz musste ich meine Gedanken ordnen, wobei mein Lächeln verschwand.


    "Allerdings sollte ich auch realistisch bleiben. Ihr einer Bruder ist im Ordo Senatorius, der andere bei den Cohortes Praetoriae. Da habe ich schon berechtigte Zweifel, ob ihre Familie ihr Einverständnis zur Heirat mit einem einfachen Plebejer geben würde. Was auch einer der Gründe ist, weshalb ich noch niemanden gefragt habe. Und vielleicht ist es auch gar nicht der Weg, den die Götter für mich vorgesehen haben? Immerhin sagen einige Philosophen, dass man als Philosoph am meisten bewirken kann, wenn man sich frei von familiären Verpflichtungen ausschließlich der Mehrung des Wissens und der Gesellschaft widmen sollte. Minerva ist schließlich auch jungfräulich."


    Besprach ich eigentlich gerade etwas mit meinem Patron, was eigentlich nicht in seinen Aufgabenbereich fiel?


    "Verzeih mir bitte, wenn ich dich damit behellige. Leider habe ich am Museion gelernt, alles zu hinterfragen, gerade auch mich selbst. Normalerweise würde ich mich ja mit meinen Verwandten besprechen, aber mein Vater ist, wie du weißt, bereits verstorben, meine Mutter und Schwester sind in Germanien und mein Vetter hier in Rom ist jünger als ich. Die angeheiratete Verwandtschaft wiederum gehört zu den Geschwistern der Frau, die mir doch sehr gefällt. Zu sehr vielleicht."


    Das war schon alles ziemlich kompliziert. Konnte mein Leben nicht einfacher sein?

  • Dass wir solche Dinge während einer Salutatio besprachen, war ein deutliches Zeichen dafür, wie weit unsere Beziehung fortgeschritten war. Hier sass nicht ein mächtiger Patron mit seinem nichtigen Klienten zusammen, sondern hier sassen zwei gleichberechtigte Männer im besten Alter und diskutierten über (fast) alles.


    Nun, wenn deine angeheiratete Verwandtschaft bereits zu den Geschwistern derjenigen Frau gehört, welche dir gefällt, dann ist die Chance, dass deine familiäre Herkunft ein Grund für eine Ablehnung sein könnte ziemlich gering. Immerhin sind die Beziehungen zwischen euren Familien ja bereits vorhanden und da scheint auch niemand etwas dagegen zu haben. Ausserdem bist du ja nicht gerade ein Niemand, sondern vermutlich der bekannteste Jurist der Gegenwart, zumindest hier in Rom.


    Einen Moment lang überlegte ich, bevor ich dann weiter sprach.


    Naja, in Bezug auf Venus hast du dann ja mehrere Möglichkeiten. Du kannst sie um Beistand bitten, um die Frau zu erobern, auf welche du es abgesehen hast, oder du kannst sie direkt nach den Erfolgsaussichten befragen. Ausserdem könntest du sie auch ganz generell um Unterstützung bei der Frauensuche bitten.


    Worauf der Kaiser hingewiesen haben könnte, das liess ich im Moment bewusst noch offen.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • War ich wirklich so bekannt? Gut, es gab Anzeichen, die das nahelegten. Dennoch war ich skeptisch. Die Aussagen zu Venus ließen mich dann auch zunächst eine Augenbraue hochziehen.


    "Um Beistand bei der Eroberung bitten erscheint mir etwas zu plump und ich denke, das würde zumindest Apollo ähnlich sehen. Und Minerva würde ganz sicher mehr von mir erwarten. Mit beiden will ich es mir nicht verscherzen. Da wäre eine Befragung nach den Erfolgsaussichten sicher die bessere Wahl. Eine generelle Unterstützung wird wohl eher etwas sein, das ich erst bei nicht vorhandenen Erfolgsaussichten in Erwägung ziehen würde."


    Ja, ich war niemand, der die Geduld der Götter unnötig strapazieren wollte.

  • Dann würde ich dir auf jeden Fall die Venus Verticordia empfehlen und nach deinem Opfer solltest du dein Herz unbedingt weit geöffnet und Augen und Ohren auch für Kleinigkeiten empfänglich lassen. Wie unser Kaiser so trefflich sagte, kann ich bestätigen, dass Venus sich dort durchaus auch zeigt, respektive ihre Präsenz spürbar macht.


    Ein Zwinkern liess erkennen, dass ich durchaus noch mehr erzählen könnte, aber solch private Informationen nur ungern vor versammeltem Klientel preisgeben würde.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Ich danke dir für deinen Rat."


    Entschieden hatte ich mich aber noch nicht. Denn einen Vorteil hatte die Ungewissheit: Ihr fehlte die Endgültigkeit. Und letztlich wäre es auch nicht richtig, meine Energie einer Frau zu widmen, wo doch noch so viel unvollendete Werke ihrer Vollendung harrten. Warum suchte ich eigentlich Ausreden? Und war ich nicht gerade meinem Patron gegenüber sehr unhöflich, weil ich hier vor mich hin sinnierte?


    "Entschuldige, ich bin irgendwie nicht ganz fokussiert."

  • Oh, das macht nichts. Eigentlich passt es sogar ganz zu den göttlichen Erscheinungen. Diese nehmen wir auch eher wahr, wenn wir sonst irgendwie nicht von einer bestimmten Sache abgelenkt werden sondern unser Geist offen dafür ist. Meist handelt es sich um einen Windhauch, eine Taube, die sich plötzlich nur um dich kümmert, oder Ähnliches.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Ich glaube, dass gerade verschiedene Göttinnen versuchen, mich zu beeinflussen. Normalerweise hilft mir in so einer Situation Apollo, aber der ist scheinbar gerade woanders beschäftigt."


    Woanders... das war doch mal ein Stichwort. Woanders wollte ich heute nämlich auch noch hin.


    "Da fällt mir ein, dass ich heute noch bei Aemilius Secundus in der Münzprägeanstalt vorbeischauen wollte. Von dort aus kann ich ja später noch einen Ausflug zum Tempel der Venus Verticordia machen."


    Meine Gedanken sprangen mir gerade etwas zu schnell. Ich schloss kurz meine Augen, um mich zu konzentrieren. Einatmen... ausatmen... Geist über Körper. Als ich meine Augen wieder öffnete, erschien mir die Welt wieder logisch und geordnet.


    "Und jetzt nochmal von vorn. Ich werde Aemilius Secundus besuchen, weil ich ihn in seiner Eigenschaft als Vigintivir sprechen muss. Ich habe eine neue Aufgabe erhalten. Es sieht nämlich so aus, als wäre das Verfassen von Gesetzen meine neue Beschäftigung."

  • Es war offensichtlich, dass es meinem Klienten gerade nicht einfach fiel seine Gedanken zu ordnen.


    Gut, dann will ich dich in keiner Weise aufhalten. Ich wünsche dir gutes Gelingen und grüsse meinen anderen Klienten von mir.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Ich danke dir, Patrone, und wünsche dir einen erfolgreichen Tag."


    Nach diesen Worten machte ich mich auf den Weg, zuerst einmal ohne ein genaues Ziel.

  • Es waren einige Tage vergangen, und inzwischen hatte ich fast alle Angelegenheiten in Rom geregelt. So begab ich mich zur Salutatio, die sicher für eine ganze Weile meine letzte werden würde. Denn endlich war es so weit, dass ich meine Reise vorbereitete. Nachdem ich zu meinem Patron vorgelassen wurde, grüßte ich ihn mit einem Lächeln.


    "Guten Morgen, Patrone. Wie geht es dir?"

  • Guten Morgen, Iunius Tacitus, mir geht es gut, und dir?. grüsste ich meinen Klienten.


    Die Tage seit der Annahme meines Gesetzes waren wie im Flug vergangen und meine Amtszeit als Prätor neigte sich dem Ende zu.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Ich habe alle Verhandlungen abgeschlossen und keine neuen Fälle mehr angenommen. Meine anderen juristischen Tätigkeiten sind ebenfalls fast vollständig abgeschlossen und sollten in den nächsten Tagen ebenfalls erledigt sein. Nun muss ich nur noch meine Reisevorbereitungen abschließen und mich auf den Weg nach Germanien machen. Die Alpenpässe kann ich um diese Jahreszeit wahrscheinlich vergessen, aber ich hatte ohnehin vor, von Ostia nach Massilia zu reisen und dann über Nemausus zu reisen. Und wenn ich schon einmal da bin, möchte ich mir den dreistöckigen Aquädukt über den Vardo ansehen, von dem ich gelesen habe. Das soll eine recht eindrucksvolle Konstruktion sein und ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Von dort aus soll es weiter gehen nach Lugdunum, Divodurum und Augusta Treverorum und schließlich nach Mogontiacum."


    So einen Redeschwall musste mein Patron eher selten von mir ertragen. Meine Reisebegeisterung konnte man deutlich heraushören, womit ich mich sicher von meinen Zeitgenossen unterschied. Es war die unbändige Neugier, die mich seit meinem Studium am Museion erfasst hatte, die mich nun die vorhersehbaren Strapazen der Reise als vernachlässigbar einstufen ließ.

  • Es war offensichtlich, dass nun die richtige Zeit gekommen war für die Reise meines Klienten. Hatte er einige Monate zuvor noch unsicher gewirkt und nicht gewusst, ob er reisen sollte, so sprudelte er nun förmlich vor Begeisterung.


    Ich bin froh, dass die Götter dir den Weg gezeigt haben und du dich nun voll und ganz auf diese Reise fokussieren kannst. Im Winter ist es auch mit dem Schiff gefährlich. Die Räuberbanden werden hungern und entsprechend aggressiv sein. Reise also auf keinen Fall alleine und wenn möglich immer mit einer bewaffneten Gruppe!


    Ich sprach aus Erfahrung, nicht bloss wegen meiner Dienstzeit in Germania. Man hörte täglich von Personen, die nie an ihrem Ziel angekommen waren.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Das war ein wertvoller Tipp.


    "Ich danke dir für den Hinweis. Glücklicherweise bin ich ja ein wenig zu Geld gekommen, so dass ich mir zur Not auch eine bewaffnete Eskorte leisten kann. Außerdem habe ich bereits eine dicke Paenula gekauft, das sollte eine gute Investition sein. Übrigens werde ich auch Schreibmaterial mitnehmen, weil ich meine Bücher eher in Mogontiacum verfassen möchte als hier im Rom. Es lohnt sich, die Perspektive zu ändern, wenn man etwas Bedeutendes verfassen möchte. Was mich auch zu einer Frage bringt. Da der Caesar in Germanien weilt, denke ich über ein Tirocinium fori bei ihm nach. Ich erhoffe mir daraus, das Zusammenspiel zwischen militärischer und ziviler Verwaltung und zwischen Provinz und Imperium besser zu verstehen. Das wiederum sollte mein Buch über Staat und Gesetze positiv beeinflussen. Was hältst du davon?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!