Causa Templi Flavii

  • Die Sitzung das Senates begann wie stets mit den üblichen Formalien, ehedem das erste Thema des Tages wurde abgehandelt, welches an diesem hieß: Causa Templi Flavii. Flavius Gracchus vertrat in dieser Angelegenheit nicht nur seine Position im Senat, sondern ebenso das Collegium Pontificum.

    "Patres conscripti, es ist an der Zeit uns mit einer der gravierendsten Ungeheuerli'hkeiten zu befassen, welche in den zurückliegenden Jahren sich in Rom hat ereignet: die Schändung des Tempels der vergöttlichten Flavier auf dem Quirinal durch die gewalttätige, maliziöse Sekte der Christianer."
    Er pausierte kurz, um das aufkommende Gemurmel und Raunen zwischen den Rängen verklingen zu lassen. Dies war zweifelsohne eine Angelegenheit, welche nicht nur den Cultus tangierte, sondern ganz Rom gleichermaßen hatte erschüttert, kam ein Angriff auf die Götter Roms doch einem Angriff auf Rom selbst gleich.
    "Zwar konnten die Täter gefasst werden und werden derzeit noch in der Castra Praetoria vernommen ehedem sie der Gerichtsbarkeit überantwortet werden, doch die Schäden, welche sie anrichten konnten, sind immens. Nicht nur in materiellem Sinne im aedes selbst, sondern insbesondere an der pax deorum. Die niederträ'htigen Christianer drangen des späten Abends in das Tempelgebäude ein, bedrohten eine römische Bürgerin, schlugen ihre Sklavin nieder, beschädigten die Abbilder Vespasianus' und Titus' schwer - derart, dass eine Instandsetzung unmöglich ist -, und zer..störten weitere Opfergaben."
    Erneut Iieß Gracchus einige Augenblicke diese Worte nachhallen, nicht nur, um sich selbst wieder ein wenig zu kalmieren, echauffierte die Causa ihn doch stets auf ein Neues so er sich mit ihr befasste. Für einen jeden Senator war das Ausmaß der Ungeheuerlichkeit und die Gefahr, welche dies für den Frieden mit den Göttern - nicht nur mit den vergöttlichten Kaisern, sondern dem gesamten Pantheon - darstellte, damit indes zweifelsohne deutlich.

    "Der Tempel wurde entweiht, und nur Roms Pietas und der Milde der Göttlichen ist es zu verdanken, dass ihr Zorn noch nicht über uns gekommen ist! Doch ihre Geduld wird nicht ewig währen, das Equilibrium muss wiederhergestelIt werden ehedem die Dysbalance sich auf das Wohl und Gedeihen Roms auswirkt. Die römische Geri'htsbarkeit wird die Schuld der christianischen Malefikanten zweifelsohne an dem enormen Schaden be- und eine den Göttern wohlgefällige Strafe ermessen. Das Heim der vergöttlichen Flavier indes muss entsühnt werden! Das Collegium Pontificum empfiehlt dem Senat darob eine öffentliche Iustratio des Tempels, und im Anschluss die Weihung der erneuerten Abbilder Vespasianus' und Titus'."
    Dies beschloss jenen Part, welchen Gracchus im Auftrage der Pontifices übermittelte. Ehe er jedoch wieder Platz nahm, fügte er noch an:
    "So es dem Senat und dem Augustus genehm ist, wäre es der Familia Flavia Graccha eine große Ehre die Kosten für die Erneuerung der göttlichen Standbilder zu tragen."
    Darüberhinaus sah Gracchus dies als seine familiäre Pflicht, doch er wollte sich nicht öffentlich anmaßen, die Fürsorge der vergöttlichten Flavier einzig seiner Familie zuzusprechen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Die Meinung und Haltung des Claudiers lag auf der Hand, aber zum einen wusste er kaum, wo er thematisch beginnen konnte und zum anderen, welche Worte er benutzen sollte. Nichts so sehr das Thema der heutigen Sitzung als vielmehr die Zusammenhänge mit weiteren Taten, die einem Hochverrat gleichkamen, erschwerten das Gedankenkonzept, sodass er schließlich um das Wort bat, ohne sich auch nur im Geringsten sortiert zu haben.


    "Es steht für mich außer Frage, dass eine erneute Weihung des Tempels vorgenommen und damit beschlossen werden sollte. Öffentlich? Natürlich! Es wurden öffentliche Zeichen von dieser Christenbande gesetzt und alleine deswegen muss öffentlich entgegengewirkt werden. Ganz abgesehen davon, dass ich eine Besänftigung der Götter nur auf diesem Wege für möglich halte."


    Er versuchte, zielgerichtet vorzugehen, was ihm wegen der Komplexität nicht leicht fiel.

    "Die Christen treiben schon länger ihr Unwesen und offensichtlich haben die Hinrichtungen im Ergebnis der Ermittlungen zum Sklavenaufstand sie nicht genügend abgeschreckt. Alleine dieser Punkt ist es wert und macht es nötig, sich ausgiebig mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ich habe das im Blick und es steht recht weit oben auf meiner Prioritätenliste", versicherte er in seiner Funktion als Praefectus Urbi.

    "Der Tempel des vergöttlichten Claudius auf dem Mons Capitolium ist vor Jahren ebenfalls entweiht wurden und meines Wissens war er der erste Tempel. Ich habe damals die Schmiererei- und zum Glück gab es keine sonstigen Schäden - als Racheakt der Christen gegen mich persönlich verstanden, weil ich als konservativ gelte und zudem Christen habe hinrichten lassen. Ganz offensichtlich ist die Lage aber anders zu bewerten, wenn Tempel vergöttlichter Kaiser weiter und vor allem im stärkeren Maße entweiht und beschädigt werden."


    Er atmete einmal durch, dann fuhr er fort.

    "Obwohl ich weder Kosten noch Mühen gescheut habe, die Götter zu besänftigen, liegt natürlich auch bei mir ein Interesse daran vor, eine öffentliche Reinigung am Templum Claudii anzustreben, was ich hiermit in den Raum stelle."

    Die Gelegenheit einer Nachfrage wollte er sich nicht entgehen lassen, obwohl er in der Castra auch noch einmal Erkundigungen einholen würde.

    "Sind Ermittlungsergebnisse dahingehend bekannt, ob die Täter von damals gleichsam die jetzt Inhaftierten sind?" Vermutlich würde Senator Flavius das nicht wissen, aber möglich wäre es doch.

  • Als die Reihe der angesehenen Senatoren höherer Positionen durch war und jeder gesprochen hatte, der das wollte, blickten die Consuln auch zu uns in den hintersten Reihen. Offenbar war es ihnen hier wichtig, ein komplettes Stimmungsbild zu erhalten. Daher meldete ich mich zu Wort:


    Eine Behebung der Schäden und neue Lustratio des Tempels ist auf jeden Fall notwendig. In derartigen Fällen war es früher (historisch) der Fall, dass der Senat sich darum kümmerte und auch die Finanzierung intern regelte. Die Gens Annaea ist gerne bereit, ihren Teil an den Kosten zu tragen, falls dieser Weg eingeschlagen werden soll, da uns sehr daran gelegen ist das Gleichgewicht zu den Göttern zu halten.


    Damit setzte ich mich wieder. Es war nicht angebracht, wenn wir schon extra gefragt wurden, längere Reden zu halten und die Sachlage war in meinen Augen ebenfalls ausreichend klar.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Wenn Manius Maior im Senat sprach, war Manius Minor selbstredend präsent und lauschte. Gerade als amtierender Aedilis curulis hatte er derzeit die Ehre, auf der Bank der Magistrate in exponierter Lage seinen Platz zu nehmen, sodass die Unterstützung seines Vaters hier noch augenfälliger war zu demonstrieren als in seinem bisherigen Senatorenleben, wo er auf den hinteren Bänken der Pediarii hatte gesessen. Der heutige Casus indessen war von besonderer Bedeutung, nicht allein ob des simplen Umstandes, dass es keinem römischen Aristokraten mochte erquicken, wenn die Bilder seiner Ahnen wurden geschändet, sondern weil es ja eben jene Ahnen waren, deren Rache er fürchtete und deren Unterstützung gegenüber den Unsterblichen zu gewinnen den similären Sinn seines Lebens und Handelns repräsentierten.


    So saß er da und blickte gewichtig, nickte bisweilen und demonstrierte im Übrigen seine Abscheu für jenes grässliche Verbrechen. Hatte bisherig er die Christianer für eine harmlose Sekte erachtet, die durch ihre Verblendung bestenfalls sich für Projektionen des Hasses offerierte, so war er nun doch geneigt zu konzedieren, dass sie ein ernstliches Problem darstellten und womöglich in ihrer schieren Existenz eine Provokation für die angestammten römischen Götter darstellten.

  • Die Consuln hörten und spürten keinerlei Ablehnung in den Voten, welche noch folgten und schlossen daher das Thema mit einem Entscheid ab.


    Der Tempel muss neu geweiht werden, so das Votum der Patres. Es ergeht daher der Auftrag an den Cultus Deorum und den Pontifex, die dafür notwendigen öffentlichen Handlungen zu planen und ein passendes Datum dafür zu finden, sowie die notwendigen Schritte mit dem Pontifex Maximus zu koordinieren. Jegliche finanzielle Beteiligung der Flavii und auch anderer Gentes wird natürlich dankend entgegen genommen.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, das ist so in eurem Sinne, dann kann Gracchus simON in diese Richtung arbeiten und wir kriegen hoffentlich einen schönen Plot hin.

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