Manius Minor hatte lange seinen alten Mentor und ehemaligen Magistraten Claudius Menecrates nicht mehr persönlich gesprochen, was angesichts seines nunmehrigen Amtes umso deplorabler war, als sich damit letztlich die neuerliche Option zur engen Kooperation ergab, welche bereits während seiner Quaestur, die er sub Consule Claudio hatte absolviert, so reiche Früchte hatte getragen. Wenige seiner bisherigen ädilizischen Obliegenheiten hatten somit dem Flavius mehr Freude bereitet als das heutige Treffen, welches die Officia beider Amtsträger zur achten Stunde des heutigen Tages hatten vereinbart. Den Etiketten entsprechend erschien der Aedil zusammen mit einer Entourage an Apparitoren, die indessen im Foyer des Verwaltungsgebäudes warteten, während der Flavius selbst, aus Respekt angetan mit den Insignien seines Amtes, lediglich begleitet von seinem Tiro fori, seinem Accensus und seinem Leibsklaven Patrokolos in das Officium des Praefectus Urbi vordrang, um seinen geschätzten Freund heute ein wenig mehr auf Augenhöhe als in ihrer letzten amtlichen Relation zu sprechen.
"Claudius, ich grüße dich herzlich! Es freut mich außerordentlich, dass wir nun aufs Neue Seit' an Seit' stehen!"
, salutierte er den greisen Menecrates mit einem strahlenden Lächeln, als er das Officium betrat.
"Es ist viel zu lange her, seit wir uns sprachen! Ich glaube gar, dass ich noch gar nicht Gelegenheit hatte, dir von meinen Plänen für diese Amtszeit zu berichten und nun ist sie bereits weit fortgeschritten!"
Zu seinem Gastmahl nach der Wahl war Menecrates damals nicht erschienen und seit seinem Amtsantritt hatte er diverse Arbeitsessen anzuberaumen gehabt, die deplorablerweise jedoch den Claudius nicht hatten inkludiert und da dieser auch die Abordnung von Milites der Cohortes Urbanae hatte delegieren lassen, waren sie tatsächlich seither sich lediglich im Senat begegnet, wo sich kein Gespräch hatte ergeben.
Ich verzichte einmal auf die Formalia, da man nie weiß, wie viel Amtszeit mir noch gegeben ist