Baracke X - Eine bunt gemischte Truppe

  • Den Weg in die Baracke X fand ich ohne Probleme und auf den ersten Blick zeigte sich auch, dass es definitiv noch einige freie Plätze gab. Die Baracke war menschenleer, offenbar waren alle entweder im Dienst oder im Ausgang.


    Zu meinem Glück war einer davon auch ganz hinten in der Ecke. Dorthin trug ich alles, was ich im Magazin erhalten hatte. Ein Blick auf die anderen Plätze zeigte, dass es offensichtlich eine Ordnung gab, welche Ausrüstung wohin gehörte. Da mir niemand eine bestimmte Zeit genannt hatte, wann ich im Sacellum sein musste um meinen Eid zu leisten, liess ich mir Zeit und schaute mir bei den anderen Plätzen die Ordnung ab.


    Auf einer grossen Wachstafel, welche an der Tür aufgehängt worden war, stand auch geschrieben, wann die weisse und wann die schwarze Kleidung verlangt wurde. Sorgfältig legte ich jeden Artikel an den Ort, welchen ich mir von den anderen Plätzen abgeschaut hatte und verstaute meine jetzige, alte Kleidung in einer leeren Kiste, welche unter dem Bett für persönliche Gegenstände bereit stand. Dies war ich schon aus der Legio gewohnt. Dann zog ich die neue Kluft an. Der Miles im Magazin hatte ein gutes Auge, alles passte perfekt, nur der relativ neue Wollstoff juckte ein wenig auf der Haut. Das würde sich aber nach einigen Wäschen legen.


    Frisch eingekleidet blickte ich erneut auf den Zettel, damit ich den Weg ins Sacellum finden würde. Ich gab ungern den unwissenden Neuling ab, dafür war ich mit meinen vielen Dienstjahren und überlebten Schlachten einfach zu erfahren.

  • << RE: Das Magazin


    Stilo und Pansa kamen vollbepackt in die Barracke X. Was für ein Haufen Gerümpel. "Salvete", schnarrte Stilo. Pansa half ihm, alles zügig zu verstauen und zeigte ihm ein freies Bett. Oben. Na prima. Jedes Mal da hoch eiern. Umziehen wollte Stilo sich eigentlich noch nicht, erst nach den Thermen. Aber der Eid machte sich in der Prätorianer-Uniform einfach besser. War sicher korrekt so. Er hatte keinen Schimmer, in Cappadocia waren die Verhältnisse eher durcheinander gewesen. Zwischen völlig verlottert und blutig geprügelt hatte keine so rechte Struktur bestanden, bis der alte Bellatus das Ruder übernommen hatte. Ab dato war es aufwärts gegangen.


    Stilo wusch sich also an einer Waschschüssel, sehr zügig, dann kleidete er sich neu ein und machte sich auf den Weg ins Fahnenheiligtum.


    RE: CP & CU Schwören des Eides >>

  • Seit der Aufstockung der Prätorianer und der damit verbundenen Versetzung der Männer, welche sich hier in der Baracke X wiedergefunden hatten, war einige Zeit vergangen und die Truppe war zu einer verschworenen kleinen Gemeinschaft zusammengewachsen. Daher scheute sich Sempronius Sophus auch nicht, mit seinen Kameraden über den neuen Wahlkampf zu sprechen. Ein Prätor war immer ein Gespräch wert und es wurde heftig darüber diskutiert, ob man dem Kandidaten Lucius Annaeus Florus Minor oder seinem Gegenkandidaten vertrauen sollte. Für Prätorianer war das keine Kleinigkeit und es wurde zum Teil heftig gestritten und einige vertrauliche Details über die Kandidaten wurden ausgetauscht.


    Am Ende jedoch zeigte sich, dass die Mehrheit der Kameraden eher dem Annaeus trauten, einem Mann, der für seine Treue gegenüber dem Kaiser bekannt war und dem nicht alles einfach in den Mund gelegt worden war. Sein Vater war schon früh verstorben und hatte daher nicht ständig seine schützende Hand über seinen Sohn halten können. Zudem war Annaeus der Ältere ebenfalls für seine Treue und seine Dienste an Kaiser und Imperium bekannt gewesen und dafür auch im Ulpianum geehrt und verewigt worden.


    Das Fazit dieser Diskussionen war, dass die Mehrheit der Männer hier zusagten, den Annaeus im Wahlkampf zu unterstützen und ihre Familien und Freunde in diese Richtung zu beeinflussen.

  • Ein Soldat erschien in der Baracke X. "Salvete", grüßte er. "Optio Sisenna Seius Stilo hat sich zur Besprechung im Officium des Praefectus Praetorio einzufinden." Er wartete, ob der Optio gerade anwesend war, dann würde er ihn auf direktem Weg zum Officium führen. Er ging davon aus, dass Seius Stilo als Unteroffizier noch keine persönlichen Berührungspunkte mit ihrem Kommandeur gehabt hatte. Den Weg zum Officium fand man aber durchaus auch ohne Führung, wenn man sich in der Principia durchfragte.

  • Stilo stellte seine Schüssel ab, in der ein fetter Getreidebrei mit Gemüse und Fleischeinlage dampfte. Wenn er wiederkehrte, würde sein Abendessen erkaltet sein, doch das war in diesem Moment gleichgültig. Der Praefectus Praetorio persönlich wollte ihn sehen. Stilo vermutete, es ging um die Christenrazzia. Während er den Kameraden in die Principia begleitete, plauderten sie ein wenig, doch nichts von Gehalt, und Stilo fragte sich, ob es angemessen wäre, nervös zu werden. Ganz sicher war es das - Caius Heius Vibulanus würde ihn zerquetschen wie eine Fliege, sollte er Grund zur Beanstandung von Stilos Arbeitsweise gefunden haben.


    Officium des Praefectus Praetorio >>

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