Ausbildung des Caius Furius Merula

  • RE: Antreten der Cohortes Urbanae zur 1. Stunde


    Octavius stand da, klopfte sich mit dem Optiostab an sein rechtes Bein. Ein Lächeln musste er unterdrücken, während er die sich nähernden Triones betrachtete. Er wusste noch genau wie müde und zerschlagen, er an seinem ersten Morgen angetreten war. Ja und hungrig, wenn er sich recht erinnerte, war er auch noch gewesen.

    „Salve Tirones“, erscholl es über dem Exerzierplatz. Der Cornicularius war gespannt welche Antwort er jetzt erhalten würde.

  • Andere mussten Merula darauf hinweisen, dass sein Name auf einem Aushang stand. Zukünftig wusste er, wo er regelmößig nachlesen musste. Heute beeilte er sich, mit den anderen Schritt zu halten, denn natürlich hatte er gewartet und ist nicht alleine losgegangen. Die Müdigkeit hielt ihn gefangen, aber die Aufregung machte vieles wett. Sie gingen im Pulk und sahen schon von weitem, dass jemand auf dem Exerzierplatz stand.

    Bei dem Offizier, der sicherlich ihr Ausbilder war, angekommen, traten sie nebeneinander, weil ja jeder freie Sicht haben wollte. Ihre Schultern stießen aneinander und gaben Halt.

    "Salve!" Merula sprach laut, aber nicht mehr als dieses eine Wort. Auf dem Aushang stand nicht der Name von dem, der sie anforderte und mit Dienstgraden hatte er sich nie auseinandergesetzt. Er wusste nicht, wie und woran man die Offiziere unterschied.

  • „Nun an der Lautstärke müssen wir auch noch arbeiten.“ Kam als erstes von Octavius bevor er fortfuhr. "Ihr macht euer Tirocinium und das unter meiner Anleitung. Mein Name ist Cornicularius Faustus Octavius Frugi.

    Das ist das ist was ich euch als erstes mitgebe. In Zukunft sprecht ihr jeden, mit seinem Rang und seinem Gens Namen an. Also würde es bei mir sein Cornicularius Octavius Frugi. Und nun probieren wir das mit dem Gruß noch einmal. Ich sagte Salve Tirones

  • Noch lauter, das merkte sich Merula. Außerdem prägte er sich den Namen im Ganzen ein, obwohl er nur den Gensnamen aufsagen sollte. Er fand es besser, ihn sich ganz zu merken. Wer wusste schon, wofür das einmal gut sein würde. Octavius würde er sich gut merken können, aber ob das mit der Rangbezeichnung ebenso klappte, würde sich zeigen. Erst einmal sah er die anderen zu seiner Rechten und Linken an, damit sie alle gemeinsam einsetzten. Vorher holte er noch tief Luft. "Salve Cornicularius Octavius!"

  • „Na bitte, dass war doch nicht einmal so schlecht.“ Zufrieden schaute der Cornicularius Octavius Frugi von einem zum anderen, hob die linke Hand und schaute auf seine Tafel.

    „Nun solltet ihr euch auch vorstellen. Ich vermute untereinander habt ihr es schon gemacht, doch ich kann die Namen auf meiner Liste keinem zuordnen. Zuerst aber, *in aciem venite!“ erklang es laut.

    Ohne abzuwarten ob sein Befehl ausgeführt wurde las er die Namen vor und wartet auf die jeweilige Reaktion.


    Numerius Patulcius Scaurus,

    Iullus Epidius Aquilinus,

    Cossus Cloelius Marathus,

    Numerius Mettius Toxotius.

    Caius Furius Merula

    Nero Obsidius Albinus



    Sim-Off:

    * In Linie antreten!

  • Sie standen zwar schon in Linie, aber vermutlich nicht in einer geraden Linie. Merula wusste auch nicht, wonach er sich ausrichten sollte, ob anhand der Schultern oder den Füßen. Er rückte einfach ein winziges Stück nach vorn und hoffte, dies wäre richtig. Als die Vorstellung begann, überlegte er, wie er sich meldenm sollte. Arm heben, vortreten oder nur etwas sagen stand zur Auswahl. Aus Unsicherheit blieb er an Ort und Stelle stehen, rief aber gut vernehmlich: "Hier, Cornicularius Octavius." Ganz falsch konnte es nicht sein, aber trotzdem wartete er gespannt auf die Rückmeldung.

  • Aufmerksam betrachtete Octavius alle und schaute kurz zu Furius. „Wir sahen uns doch am Tor.“ Ein Furius also. Noch etwas zart, da ist Cere schon ein anderer. Doch mit Training wird der hier bestimmt noch etwas.

    „Das wäre also geklärt. Den Befehl *in aciem venite! * habt ihr auch ausgeführt, es gilt, die Zehenspitzen berühren akkurat eine Linie, somit steht ihr dann nebeneinander, sozusagen Schulter an Schulter. Auf dem Exerzierplatz gilt, das aber auch nur hier, der einfach halber zum schnellen reagieren meinerseits, werde ich euch nur mit dem Gensnamen ansprechen.“ Fragend schaute er in die Gesichter. Es schien er hatte sich verständlich ausgedrückt. „Nun möchte ich ein wenig eure Kraft testen, deshalb zuerst laufen ihr drei Runden um den äußeren Rand des Platzes. *ad sinistram! Nach der zweiten Runde ertönte noch ein **„accelerate!

    Heute war er aus Beobachtungsgründen nicht mit gelaufen in Zukunft sähe das bestimmt anders aus.


    Sim-Off:

    *Links um! **Beschleunigt!

  • Als der Corni Octavius ihn ansprach, ging Merula ein Licht auf. Sie hatten einander tatsächlich schon einmal gesehen, aber weil die Eerlebnisse am Tor auf Merula verwirrend wirkten, gerieten die Personen in Vergessenheit. "Ja, Cornicularius Octavius, das haben wir."

    Was für ein Zufall, dachte er bei sich und hielt es für ein gutes Zeichen der Götter. Alle anderen Abläufe in der Castra verwirrten Merula nicht, daher schien es doch richtig gewesen zu sein, hierher zu kommen und zu bleiben.

    Es folgte die erste Anforderung. Laufen gehörte zu Merulas Spezialgebieten, daher nahm er nicht einmal die Größe der Runden in Augenschein, sondern konzentrierte sich auf das nachfolgende Kommando. Er verwechselte zuweilen rechts und links. Eine dumme Schwäche, die ihn keinesfalls am ersten Tag in Verlegenheit bringen sollte. Den Bruchteil einer Sekunde wartete er ab, um zu sehen, wohin sich die anderen drehten, dann stand er zeitgleich mit ihnen gedreht und blickte seinem Vordermann auf den Rücken.

    Das Laufen bereitete ihm Freude, selbst dann noch, als das Tempo anzog.

  • Wider erwarten waren diese Probanten überraschend gut in Form. Es gab bei dem ersten Befehl, links um, kein wie so oft geschehen, übereinander stolpern, das Tempo in der letzten Runde konnten sie mühelos
    steigern. Da bin ich aber gespannt, ob sie so eine Elitegruppe bleiben? Fast schon misstrauisch beobachtete der Octavier sie. Kannten sie sich? Aber nein es war Zufall, das sie hier zusammenkamen. Dann haben sie heimlich irgendwo vorher geübt. Jetzt wirst du albern, schalt er sich selber.

    Um sich von dem Thema abzubringen brüllte er. „Probati state“

    Er holte Luft und dann kam: „Zehn Liegestützen und anschließend zehn Kniebeugen und los.“

    Wenn das erledigt ist, hört ihr einige der üblichen Gemeinheiten der Ausbilder, mal sehen wie euch das bekommt? Frugi hatte sich vor diesem Entschluss an den Ausspruch eines Optio erinnert. Du muss die erst auseinandernehmen und dann nach deinem Willen formen. Natürlich wollte er sie nicht nach seinem Willen formen sondern so, dass sie gut ausgebildete Soldaten des Imperiums wurden.

  • Stehenbleiben ging immer und jederzeit, selbst wenn das Laufen keine Probleme bereitete. Merula gehörte zu jenen Athleten, die für die leichten Disziplinen wie geschaffen waren. Solange keine Gewichte ins Spiel kamen, würde er überall gut mithalten können, denn er war jung, gesund und bewegungsfreudig.

    Liegestütze und Kniebeugen nach dem Laufen stellte eine kleine Herausforderung dar, denn der Atem ging beschleunigt. Sportlich zu sein, bedeutete nicht, man könne jede Übung im Ruhepuls absolvieren. Den Liegestützen folgten die Kniebeugen und als die letzte Beuge absolviert war, bliebe er stehen und sah sich um. Bei der Ausführung hatte er nicht auf Synchronität geachtet, aber er wusste auch nicht, ob das gefordert war. Sein Blick suchte den des Nachbarn. Beide sahen sich ratlos an, hoben die Brauen und zuckten mit der Scbhulter.

  • „in aciem venite!“ kam es von dem Cornicularius. Er sah wie sich bei seinen Probanten nun doch einige Anspannung zeigte. Es hatte aber sein müssen, er wollte ihre körperliche Verfassung kennen lernen. Kurz gönnte er ihnen ein Verschnaufen und begann.


    „Vorgestellt haben wir uns schon und nun gebe ich euch einiges mit, dass ihr zum Teil nicht nur für eure Ausbildung behalten solltet sondern über eure ganze Militärzeit, falls ihr sie überhaupt durchhaltet. Viele sind schon bei der Grundausbildung gescheitert. Denkt nicht weil ihr das eben so einigermaßen geschafft habt, wäre ich beeindruckt. Außerdem weiß ich nicht ob ihr mit irgend welchen Tricks bis zum Fahneneid

    gekommen seid, doch dies wird sich schon noch zeigen. Meine Augen werden ständig bei euch sein, selbst wenn ihr schlaft. Das ist einfach meine Aufgabe und die nehme ich ernst. Merkt nun auf.

    ° Gibt euch ein älterer oder ranghöherer Soldat einen Befehl führt ihr diesen aus. Egal wie der lautet, ihr habt zu gehorchen.

    °Wenn ihr einen Vorgesetzten trefft, dann salutiert ihr und grüßt! Grüßen funktioniert folgendermaßen, ihr
    schlagt euch mit der rechten Faust auf die Brust, streckt sie nach vorn und führt den Arm so schnell es geht zur Seite zurück. Dazu sagt ihr laut und deutlich 'Salve, Rang, Name!'. Den Rang werdet ihr sehr schnell erkennen, den Namen lasst ihr einfach weg, wenn ihr den Offizier nicht kennt!

    °Ihr werdet während der Ausbildungszeit keinen Ausgang bekommen, ihr sollt euch schließlich an das Soldatenleben gewöhnen. Ihr beleibt also innerhalb der Castra Praetoria. Ach und kleiner Tipp versucht erst gar nicht mit den Prätorianern anzubändeln. Die mögen keine Frischlinge und wie ihr wisst sind es die besten
    Soldaten der Welt.

    °Ihr seid Anfänger, also haltet die Augen offen und lernt, indem ihr euren Kameraden dabei zuschaut, wie sie ihre Sachen machen! Wenn euch was unklar ist, dann fragt! Vor einer Frage solltet ihr aber besser
    nochmal nachdenken, dumme Fragen kommen bei vielen nicht an.

    °Zum Schluss noch eine kleiner Rat in eurem Contubernium ist meist der jüngste für das Kochen zuständig, strengt euch an, sonst gibt es übelsten Ärger mit den Kameraden."

    Frugi machte einen Schritt nach vorne und stieß mit seinem Optiostab Epidius recht unsanft gegen seine Schulter.Haltung du bist doch kein Sack.

    Und nun trete ihr der Reihe nach vor grüßt ihr mich, Obsidius du beginnst.“

  • So in etwa hatte sich Merula das Militär vorgestellt. Es gab jede Menge Regeln zu beachten und anfangs wurden alle auf einmal eingetrimmt. Merula nahm sich vor, auf alle Rangzeichen zu achten und sich einzuprägen, zu wem sie gehörten. Den Namen wegzulassen, wenn man ihn nicht wusste, war eine willkommene Lösung, mit der selbst der Dümmste jeden Fettnapf umgehen konnte. Ausgang würde er nicht brauchen, weil er ahnte, tagtäglich müde zu sein. Einzig der Hinweis auf das Kochen machte Merula Sorge, denn Kochen konnte er nicht. Er wurde bislang immer bekocht.

    Die Namen seiner Kameraden lernte er bei dieser Gelegenheit auch, denn nicht alle wohnten in seiner Baracke. Obsidius machte vor, wie gegrüßt wurde. Merula fand die Ausführung gut, wusste aber nicht, ob sie dem Corni ausreichte. Irgendwann war die Reihe an ihm und Merula trat nach vorn, so steif er konnte. Er schlug die Faust auf die Brust und führte alles so aus, wie es vorher beschrieben wurde, bevor er im Brustton rief: "Salve, Cornicularius Octavius!"

    Er wusste nicht, ob er noch einmal Salve sagen sollte, obwohl er es zuvor schon einmal tat.

  • Irgendwie zog es Cerretanus an jenem Ort an dem er viel Zeit verbracht hatte. Nicht nur als Tiro und Miles sondern auch als Optio.

    Die " Verhandlung" war zu seinem Gunsten verlaufen doch wie sein weiterer Weg und speziell seine Karriere nun aussehen würde stand in den Sternen.

    Schon hörte er Kommandos vom Exerzierplatz herüberhallen. Seine Schritte beschleunigten sich aus Neugierde.

    Angekommen am Rand des Feldes sah er eine kleine Gruope von Männern die allen Anschein nach nun in der Ausbildung waren.

    Ohne sich bemerkbar zu machen setzte er sich und beobachtete still das Geschehen.


    Sim-Off:

    Falls es stört dass Cerretanus hier herum lungert einfach verscheuchen

  • Octavius war mit dem Ergebnis bisher zufrieden wollte es aber noch optimieren. *„movemini!“ Der Befehl sollte ihre Spannung ein wenig lösen, er wusste noch wie wie schwer es in seinen ersten Tagen war, sich nicht ständig auf seine Haltung zu konzentrieren und gleichzeitig alles andere aufzunehmen.

    Das sah gar nicht mal so schlecht aus, ist aber noch steigerungsfähig. Denkt daran stramme Haltung und… das erwähnte ich noch nicht, wenn ihr die Faust von der Brust nehmt öffnet ihr dabei den Daumen und
    den Zeigefinger und anschließend zum Körper seitlich zurückführen.“

    Gerade wollte er mit weiteren Anweisungen fortfahren, als er im Augenwinkel wahrnahm, dass sich jemand näherte, hinsetzte und zuhören wollte. Kurz glitt sein Blick rüber, es war Cerretanus mit einem leichten grinsen, zeigte Frugi ein erkennen an. Da hat wohl jemand Sehnsucht nach Erinnerungen, dachte er dabei.

    „Ich fasse noch einmal zusammen: Stramme Haltung bei einem Ranghöherem, keine Bewegung bis zu den Augäpfeln.

    Innerhalb der Einheit gilt, Gruß bei der ersten Begegnung am Tag.

    Allerdings grüßt ihr den Kaiser, fremde Präfekten, Consuln bei jeder Begegnung.

    In der Öffentlichkeit grüßt genauso die Angehörigen von fremder Militäreinheiten.

    Denkt nicht, dass ihr einen Anspruch auf einen Gegengruß habt.

    Etwas schwieriger wird ein Gruß beim Gehen. Den Schritt haltet ihr bei und
    grüßt kurz vor der Begegnung, so ungefähr zwei passus vor der Begegnung.

    Zum Schluss noch einmal, der Name kann muss aber nicht bei dem Gruß genannt werden. Wenn nur der Gensname oder der Gensname in Kombination mit dem Cognomen. Niemals aber und ich betone, das
    Cognomen separat und schon gar nicht den Vornamen."

    Nach einer kurzen Pause ging es weiter.

    "Und nun Numerius Patulcius Scaurus, Cossus Cloelius Marathus und Caius Furius Merula jeweils zwei Schritte vortreten. Auf mein Zeichen hin übt ihr gemeinsam den Gruß. Kommt state- stillgestanden von mir, habt ihr eure Übungseinheit für heute beendet und habt somit Gelegenheit die Castra noch besser kennen zu lernen. Ab Morgen gibt es keine Schonung mehr. Nun euer Gruß. LOS"


    Sim-Off:

    * Rührt euch!

  • Ach ja...das Grüssen. Appius grinste in sich hinein während er die Tirones betrachtete wie sie Hampelmänner vorführen.

    Kurz nickte er Frugi zu und zwinkerte dabei belustigt. Ob der Octavier es erkennen konnte war nicht so wichtig. Und wenn dann wprdw er es sicherlich richtig interpretieren. Als Motivation.


    Langsam musste er sich aber nun darum kümmern seinen Arsch zu einem der Tribunii zu bewegen oder eben gar zum Praef.Urbi. Kurz verfolgte er nich die Fortschritte der Auszubildenden um sich dann leise und unbemerkt vom Acker zu machen.

  • Merula bemerkte den Zuschauer aus dem Augenwinkel, traute sich aber erst nach dem Kommando, sich rühren zu dürfen, zu ihm zu sehen. Der Blick fiel kurz aus, weil er nichts von der Unterweisung des Cornis verpassen wollte. Insgeheim probierte er sich am Abspreizen der beiden geforderten Finger aus, verhaspelte sich aber prompt, und die Hand vor Augen zu halten, traute er sich nicht. Er würde abends in der Baracke den Gruß mehrmals trainieren.

    Es folgten jede Menge Hinweise, wann, wer, wie oft gegrüßt werden musste, wobei ihm einige Vorgaben einleuchteten, andere würde er sich einprägen müssen. Zu Merulas Glück wurde anschließend nur die Grußausübung kontrolliert und nicht die Merkfähigkeit zu den unzähligen anderen Hinweisen.

    Er straffte sich, als sein Name aufgerufen wurde und trat die geforderten zwei Schritte nach vorn. Weil er sich unmöglich umsehen wollte, vertraute er darauf, dass seine Kameraden synchron mit ihm grüßten, weil sonst ein Durcheinander drohte, was den Corni gewiss nicht erfreute.

    Merula holte Luft, aber dann fiel ihm ein, dass bestimmt nur die Ausübung vorgeführt werden sollte und nicht zusätzlich der verbale Gruß. Er atmete also wieder aus, dann schlug er mit der Faust auf die Brust und während er den Arm wieder senkte, versuchte er, die beiden Finger dorthin zu bewegen, wo sie erwünscht waren. Er sah scheu zum Corni, um dessen Reaktion abzuwarten.

    Auf den Feierabend freute er sich schon jetzt, denn er musste in Ruhe vieles überdenken, sich einprägen und ausprobieren.

  • Heute hatte sich der Cornicularius gleich, in Erwartung seiner Probanten, an den äußeren Rand des Exerzierplatzes positioniert. Er war gespannt ob sie pünktlich erschien, zumal er ihnen nicht ausdrücklich die die Zeit genannt hatte. Ob sie die Zeit mit ihm schon zum selbstverständlichen Tagesablauf zählten?

    Am Vortage hatte er sie nach dem Üben von einigen Grüßen, ohne Kommentar mit einem kurzen Vale bene entlassen. Er selber war jetzt voller Tatendrang und erwartete sie mit Ungeduld.

  • Die Nacht verlief nicht nach Wunsch, denn Merula fand schlecht in den Schlaf, wachte immer wieder auf und träumte zudem schlecht. In seinem Kopf schwirrten die Informationen des gestrigen Tages, sodass er nicht zum Abschalten kam. Unmittelbar vor dem Morgengrauen versank er in den Tiefschlaf und musste merfach gerüttelt werden, bevor er erwachte. Noch immer durcheinander, zog er sich an, ließ das Frühstück ausfallen und schloss sich den Kameraden an, die zum Exerzierplatz gingen. Zu seinem Erstaunen stand der Corni bereits da. Merula beschleunigte den Schritt, hielt an verabredeter Stelle an und richtete sich mit seinen Seitenmännern aus, dann grüßte er mitsamt Faust auf der Brust.

    "Salve, Cornicularius Octavius!"

  • „Salve Triones“ begrüßte er sie. „Sehr gut ihr habt euch schon in Linie aufgestellt. Nun dann *ad sinistram! oculos **ad prosam! Mit den Befehlen wollte er feststellen wie sicher sie in den Seitenunterscheiden war. Gleich ertönte, ***„ad dextram! oculos ad prosam!“ So hatte er es sich gedacht, er bemerkte bei zweien ein leichtes zögern, ganz so als ob sie sich ihre Sicherheit von den Kameraden holen wollten. „Und nun ****cursim! Eine Runde, Wenn ich los rufe, gibt es ein Wettrennen. LOS!

    Nicht schlecht, noch sind sie ausgeruht, mal schauen wie es am Ende des Tages aussieht, dachte er.

    "Nun dreißig Liegestützen, laut mit zählen. I II III IV V VI….. So und damit wir richtig locker und warm werden drehen wir noch drei Runden.“ Jetzt lief der Cornicularius mit ihnen. Ab und an half der Optiostab bei dem ein oder anderen nach, damit das Tempo beibehalten wurde. „Nun gibt es dazu noch Arbeit für euer Gehirn“, bgann er plötzlich. "Der göttliche Augustus hat die Cohortes Urbanae selber als Sicherheitseinheit aufgestellt, damit wir für Ruhe und Ordnung in Rom sorgen. Diese Aufgabe erfüllen wir bis heute. Ihr werdet euch in den nächsten 20 Jahren nicht mit Barbaren herumschlagen sondern mit betrunkenen Itakern oder einem ähnlich stinkenden Mob. Wenn ihr denkt das wäre einfach, dann hört euch doch die Zahlen einmal an. Wir sind ungefähr 2000 Mann und müssen gegen einen Pöbel von mindestens 20000 antreten. Das sind aber nur die allerschlimmsten. Also passt auf euch auf, auf eure Füße auf und wagt euch nicht zu tief in die Subura. Nur in starken Gruppen. Wenn ihr eure Dienstzeit mit einer Zermonie beenden wollt. Mettius, Füße hoch nicht einschlafen!Noch immer hielt Frugi das Tempo mit und redete weiter.

    "Wir sind genauso organisiert wie die Legionen da draußen: Wir sind vier Kohorten, übrigens nach den Cohortes Praetoria weitergezählt, á 500 Mann. Jede Cohors besteht aus sechs Centurien, geführt von je einem Centurio samt Stellvertreter. Ich werde versuchen, euch ein bisschen was über Feldschlachten beizubringen, aber primär ist für uns der Kampf Mann gegen Mann, wie er auf der Straße vorkommt, und das Zurückdrängen von Menschenmengen wichtig. In aciem venite! State!
    Mehr dazu erzähle ich euch beim nächsten mal und nun, bis auf Cloelius und Furius wegtreten. Wir treffen und in der Therme.“



    Sim-Off:

    *links um, ** Augen gerade aus, *** rechts um, **** im Laufschritt.

  • Gleich zu Beginn war Konzentration gefragt, denn mal schwenkten sie nach rechts und mal nach links. Unausgeschlafen, mit knurrendem Magen und der lästigen Rechts-Links-Schwäche fing dieser Tag nicht gut an. Gleich beim ersten Schwenk patzte Merula. Er fing sich zwar schnell und reihte sich wieder ein, aber er fürchtete, dass es aufgefallen war, auch wenn der Corni gerade nicht zu ihm sah. Der zweite Schwenk klappte hervorragend, aber nur weil er darauf spekulierte, dass sie nicht zweimal in die gleiche Richtung schwenken mussten. Er musste üben, wusste nur nicht, wie, aber zum Nachdenken kam er nicht, denn sie mussten um die Wette laufen. Merula besaß Ehrgeiz und da Laufen zu seinen größten Stärken zählte, wollte er unbedingt gewinnen. Seine Konkurrenz machte ihm das Vorhaben leicht.

    Es folgten Liegestütze. Im Allgemeinen kein Problem, aber heute strengten sie ihn an, weil er außer Puste war. An seiner Leistungsgrenze war er allerdings noch lange nicht, auch wenn er schneller atmete. In den nachfolgenden drei Runden regenerierte er sich, weil kein Wettlauf und kein Sprint verlang wurde. Das geforderte Tempo stellte kein Problem für ihn dar. Interessant fand er, dass der Corni mitlief. Merula beobachtete ihn, wenn auch heimlich. Spätestens als die Unterweisung begann, durfte er offensichtlich hinsehen.

    Merula rechnete mit. Auf jeden Urbaner kamen mindestens zehn Pöbeleinwohner. In Gedanken malte er sich aus, wie er diese Anzahl bewältigen sollte, aber er beruhigte sich selbst, denn wahrscheinlich standen nicht alle gleichzeitig vor ihm. Vielleicht kamen auch nicht alle mit gleich schlechter Laune auf ihn zu. Außerdem wäre er nie allein.


    Vier Kohorten, davon hatte Merula schon gehört. Wie sie sich zusammensetzten, erfuhr er beim Laufen. Die interessanten Themen trösteten ihn über den holperigen Beginn des Tages hinweg, wäre nur nicht die Erwähnung von Zweikämpfen gewesen. Der schmal gebaute Jüngling konnte bestenfalls Schnelligkeit in die Waagschale werfen, aber im Kräftemessen würde er unterliegen. Eine Menschenmenge zurückzudrängen, traute er sich ebenfalls kaum zu. Er seufzte während dem Laufen, dann hielten sie an.


    "Therme?" Merula fragte nach, denn er hatte sich bestimmt verhört. Er blickte zu Cloelius. "Wir?"

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