[Nekropole] Ein Haus nur für uns

  • Pollux stemmte die Hände in die Hüften, beugte sich nach hinten und blickte hinauf bis zum Dach. Wer konnte schon von sich behaupten, mit den eigenen Händen ein Haus gebaut zu haben, auch wenn es ein kleines war?!


    "Jetzt geht es voran", freute er sich, ohne dass er hätte erklären können, was dieses ominöse "es" denn wäre. "Nicht wahr, Castor?" Doch sein Zwillingsbruder antwortete nicht. Das tat er schon seit längerer Zeit nicht mehr, und so hatte Pollux einen sicheren Ort geschaffen, um das Brüderchen zu pflegen. Aufgeschreckt von dem Gedanken huschte er ins Innere, hinab zu der Schlafstatt.


    Er setzte sich dazu und strich Castor über die blasse, schweißnasse Schläfe. "Du hast zu viel getrunken", mahnte Pollux zärtlich. "Das hast du nun davon." Dann fing er an zu weinen, weil er wusste, dass kein normaler Rausch so lange dauerte. "Ich habe uns ein Haus gebaut", schniefte er. "Es ist nur für uns."

  • Es gab viele Orte, an denen die Zwillinge sich regelmäßig aufhielten. Einer war die Nekropole vor der Stadtmauer, wo ihre Mutter ruhte. Dahinter, weiter von der Straße entfernt, stand ein neues Grabmal. Die Toten machten Kyriakos keine Angst und die Trauernden ignorierte er. Ohne Scheu suchte er die Zwillinge in jenen Totenhäusern, von denen einige Anschluss an die Katakomben der Unterwelt hatten. Er kannte die Lieblingsunterkünfte der beiden, wo sie oft die Nächte verbrachten, wenn sie keinen Freier gefunden hatten. Auch in das neue Grabmal warf er einen Blick. »Castor? Pollux?«

  • "Kyri?!" War der Drückeberger zurückgekehrt, der sie im Stich gelassen hatte, allein mit einer ausgebrannten Ruine und sehr viel Elend! Eine Erklärung wollte Pollux nicht hören, weil Kyriakos sowieso log, er wollte Geld, damit er einen Medicus für seinen Bruder bezahlen konnte!


    So stieg der rothaarige Zwilling aus der Gruft. Gegen das Sonnenlicht kniff er die Augen zusammen, ein angewidertes "Igitt" von sich gebend, das reichlich lax dafür klang, dass er eben noch getrauert hatte. Noch immer war sein Gesicht verheult, doch er konnte damit aufhören, einfach so, und das tat er jetzt, um Kyriakos mit nur einem geöffneten Auge streng anzusehen. "Wir hätten dich hier dringend gebrauchen können! Castor ist krank, weil niemand sich um uns kümmerte und die Menschen herzlose Geizkragen sind. Sagtest du nicht, dass Velia dir einen Sack voll Gold vererbt hat?! Wir haben die Ruinen durchsucht, da ist kein Gold! Du hast uns belogen!" Auch Velias Grab war nicht vor den geldgierigen Fingern der Zwillinge sicher gewesen.


    Plötzlich umarmte Pollux den Heimgekehrten und kuschelte sich an ihn, wobei er ihm ein Küsschen unters Ohr gab. "Wir haben dich vermisst, weißt du das? Aber wie soll es nur weitergehen, wie nur?" Er schloss die Äuglein und stellte sich niedlich, doch das Alter raubte ihm langsam aber sicher trotz des ständigen Hungerns alles Knabenhafte. Das schwere Leben in der letzten Zeit hatte seine Haut rau werden lassen und seine nackten Füße in zwei abscheuliche Dinger verwandelt. Schlimmer war jedoch der Gesichtsausdruck des jungen Mannes, der hohle, seelenlose Blick eines Mörders, in dem schon seit zehn Jahren keinerlei Unschuld mehr lag.

  • Gleichmütig ließ Kyriakos das Zeugnis falscher Zuneigung über sich ergehen, ohne etwas zu fühlen. Weder war da Abscheu noch Verlockung, es glich vom Gefühl her für ihn einem Händedruck. Berührungen bedeuteten seit Jahren ihm nichts, waren ein Geschäft wie alles andere. Das Feuer der Leidenschaft, das Kyriakos seit Jahren nur als kalte Asche kannte, war einzig jenem satyrgewordenden Boten des Lichts zu schüren gelungen, der sich Serenus nannte. Sein Gespiele, der ihn daran erinnert hatte, wie es sich anfühlte, zu leben.


    O Serenus, edler Jäger ... wann und wo nur sollte ihr Tanz sich fortsetzen? Würde er das je?


    »Ich bringe dir Hoffnung, Pollux. Mein Gold wirst du nicht finden, doch magst du eigenen Wohlstand für dich und Castor erwirtschaften. Bist du bereit, so begleite mich, sieh es dir an. So dir die Arbeit genehm ist, wünsche ich nur die üblichen Anteile deines Lohnes zum Dank für die Vermittlung.«

  • Kyriakos ließ sich auch nach der langen Trennung nicht um den Finger wickeln, zumindest nicht von einem der Zwillinge, und das Versteck des Goldschatzes verriet er auch nicht. Aber er hatte Arbeit! Das stimmte Pollux, der trotz seines Geturtels sehr böse Gedanken hegte, weil Kyriakos nicht tat, was er wollte, wieder milde. Und so begleitete er Kyriakos, um sich vor Ort anzusehen, was er ihm anzubieten hatte.

  • Vom Lupanar Ganymed aus war es ein ziemliches Stück bis zur Nekropole, zu der Python den Weg vorgab. Evenor, der sich bei dem fast blinden Ex-Gladiator in den Arm eingehenkelt hatte und ihn führte, schaute sich um, ob der Wachmann des Vigintivir noch dabei war. In der anderen Hand trug er das Kästchen mit den Münzen.

  • Der Wachmann, mit dem Namen Titus, war hinter den beiden, das es nicht der Weg war den ihm der Hebräer aufgetragen hatte, ,war schnell klar, jedoch war er neugierig wohin die beiden wollten.

    Nun aber wurde es ihn zu bunt ,entweder wollte sie zu einen Komplitzen oder gar fliehen. So groß seine Neugier auch war, er hatte Order und den Hebräer verärgerte man besser nicht!
    Drohend faste er, an den am Gurt baumelnden Knüppel und donnerte los.

    "Halt stehen geblieben. Das ist nicht der Weg , Ihr meint, ihr könnt mich irreführen? Nichts da, ab Marsch zurück und her mit dem Kasten."

    Für Titus waren die beiden keine ernstzunehmende Gegner.

    Ebenso wie für seinen Chef Salvatius, war es für Titus und die andren Wachmänner,alle samt ehemalige Soldaten, schwer zu ertragen nur mit einen simplen Knüppel ausgerüstet sein zu dürfen, jeden von ihnen, wäre ihr Gladius lieber gewesen, nichtdestrotztrotz führten sie ihre Knüppel nun , als wäre es ein solches!

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  • Zeitiger als erhofft, aber später als befürchtet verstand der Wachmann, dass hier etwas im Busche war. Nun hieß es handeln. Python packte den Knüppel und hielt ihn mit aller Kraft fest. Gleichzeitig rannte Evenor samt dem Kästchen ins Innere eines Mausoleums, wo er in der Dunkelheit zu verschwinden schien.

  • Titus gatte seinen Knüppel gezog da griff der Python genannte dannach. allerdings hatte jener nicht mit Tutus Reaktion gerechnet , jener überlies dem fast Blinden Kbüppel und rannte demEvenor, genannten hinterher, jener war wichtiger da er die Münzen bei sich trug.

    Das jener sich ausgerechnet das Innere eines Mausoleums ausgesucht, wo recht Dunkel war, störte Titus nicht weiter, er gute Augen, welche ihm schon so manchen Vorteil verschafften.

    Damit jener Python, draussen ihn nicht hörte und jener Evenor, drinnen, sich in Sicherheit wähnte, schwieg Titus , während er vorwärts schlich. So weit ihm bekannt hatten diese Dinger keinen zweiten Ausgang , aber Nieschen. Ergo würde er den Ausreisser so oder so erwischen, fast freute sich Titus wieder Soldat spielen zu dürfen.

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  • Doch als Titus in das Mausoleum trat, das wie ein steinernes Haus schützend die Toten in sich barg, war da kein Evenor mehr. Es schien im Dämmerlich zunächst, als hätte er sich in Luft aufgelöst, doch beim Umrunden der Ruhestätte fand sich hinter dem Sarkophag eine offene Bodenfliese, die in vollständige Finsternis hinabführte.


    Draußen stand noch immer Python, der etwas hilflos den Knüppel in der Hand hielt und nicht wusste, was er nun tun sollte, als mit seinem schlechten Gehör in die für ihn zur Unkenntlichkeit verschwommene Welt hinaus zu lauschen. Seine Aufgabe war erledigt, Evenor war samt dem Kästchen in Sicherheit. Doch er selbst konnte seinem jüngeren Kumpanen nicht folgen.

  • Titus hatte hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt, wie gesagt er hatte gute augen. Schchlicher er sich vorwärts. Zwar sah er den Evenor nicht, aber das wusste ja jener nicht.

    also sprach er leich das Evenor ihn gerade so verstehen konnte.

    "Evenor, ich sehe Dich in Deinen Versteck. Aber noch mehr kann ich deine Angst richen. Komm hervor, übergib mir das Kästchen und alles wird gut.

    Muss ich aber weitervorrücken, so muss ich Dir für jeden Schritt, einen Knochen brechen. Sei schlau imd komm jetzt mit dem Kästchen zu mir."

    Titus war es letzlich völlig egal ob besagter Evenor hier unbeschadet aus der Sache herauskam, ihn interessierte nur das Kästchen. er würde alles tun um es zu bekommen.

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  • Sollte Titus tatsächlich in den Schacht hinabsteigen, würde er eine Offenbarung erleben: Seine Hände würden zu einer Seite ins Nichts tasten, schwarz und leer wie der Raum zwischen den Sternen. In der Ferne konnte er ein leises Kratzen und Schleifen hören, das sich von ihm entfernte. Er war auf einen Geheimgang der römischen Unterwelt gestoßen.

  • Titus hatte jetzt ein Problem, zwar sahen sein Augen jetzt mehr in der Dunkelheit,als sie sich daran gewöhnten, aber der Deliquent war weg.

    Wäre jetzt nicht weiter tragisch, aber mit ihm war das Kästchen verschwunden. Der Träger war völlig egal ,nicht jedoch Kästchen samt Inhalt!

    Titus hatte ein Schleifen und Kratzen vernommen dann, nicht mehr.

    Was würde er geben wenn er eine Fackel hätte, nicht üm besser zu sehen ,sondern sich zu orientieren in diesem verdammten Gemäuer.

    Wie Titus noch so grübelte, machte er einen Schritt vorwärts und begann zu fallen, auch jener hatte einen Geheimgang der römischen Unterwelt gefunden.

    Das ist das Ende , dachte Titus, ab in den Orcus. Schon schlug er auf und wohlige Dunkelheit umspielte Titus, Titus war tod.

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  • Der Aufschlag und die Nachfolgende Stille verhießen nichts Gutes. Entsetzt lauschte Python auf die Ruhe. Er kannte den Aufbau des Mausoleums und der anschließenden Katakomben und mutmaßte sehr richtig, was sich zugetragen haben musste. Was, wenn ihnen nun jemand den Tod des Mannes in die Sandalen schieben würde? Evenor floh durch das Labyrinth und der fast blinde Ex-Gladiator stand hilflos herum, den Knüppel noch in der Hand. Entsetzt warf er ihn weg. Mit den Füßen tastend, die Augen verrenkt und zu Schlitzen zusammgengekniffen, die Stirn extrem gerunzelt, versuchte er, seinen Weg zu identifizieren. Im Schneckentempo arbeitete er sich so in das Mausoleum vor, wo er nach einigem Suchen den Gehilfen des Münzmeisters fand. Python mühte sich nach Kräften, das Leben in den schlaffen Körper zurückzuholen, doch es überstieg seine Macht. Die Gewissheit des Todes griff wie eine kalte Klaue nach seinem Herz. So war das nicht geplant gewesen, Evenor hatte fliehen sollen, es war doch nicht gewollt, dass jemand starb! Wie groß sollten die Probleme für sie noch werden? Kurz war er versucht, den Toten in den Katakomben verschwinden zu lassen, doch er fand in sich nicht die nötige Skrupellosigkeit. Stattdessen barg er ihn und trug ihn sehr langsam zurück in Richtung Stadt, das Herz voller Sorge.

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    Einmal editiert, zuletzt von Pollux () aus folgendem Grund: Link ergänzt

  • Python


    Von der Castra aus war es ein weiter Weg. Aufgrund von Pythons Schneckentempo benötigten sie eine halbe Ewigkeit. "Hier wären wir", sagte er und wies auf das Mausoleum, aus dem er den Leichnahm gezogen hatte, damit die beiden Urbaner sich umschauen konnten. Wahrscheinlich lag irgendwo auch noch der Knüppel des Wachmanns im Grase, doch Python konnte ihn natürlich nicht sehen.

  • Ferox schaute sich um. Das Gräberfeld der Via Appia war bei den Urbaniciani bekannt dafür, dass sich in den Grabmälern, die oft wie kleine Häuser aufgebaut waren, oft Gesindel herumtrieb. Manchmal waren es auch nur arme Seelen, mit denen es die Götter nicht gut gemeint hatten, doch musste man auf der Hut sein. Er wartete mit aufmerksamem Blick auf die Anweisungen seines Optios.

  • " Miles Germanicus? Hast du den Zustand des Toten überprüft? Stimmen in etwa die Verletzungen mit der Aussage des Mannes überein?"


    Furius erkundigte sich deswegen weil er dieses im Vorfeld vergessen hatte zu tun. Und jede Untersuchung mit Todesfall schloß eine genaue Betrachtung des Toten mit ein. Schliesslich konnte man ungefähr sagen ob sich der Unfallhergangso zugetragen hatte wie geschildert.


    " Zündet Fackeln an. Wir werden und drinnen umsehen. und gebbt acht. Habe keine Lust einen von euch zurück zu tragen."


    " Wo ist die Schatulle mit dem Geld, Phyton? Kannst du mir das sagen?"

  • Python


    Der ehemalige Gladiator kannte die Antwort und kannte sie doch nicht: "Die Schatulle mit dem Geld ist bei Evenor. Er wird, wenn alles sicher ist, zu Kyriakos zurückkehren. Wo Evenor sich in diesem Augenblick verbirgt ..." Er hob langsam die mächtigen Schultern und ließ sie wieder fallen. Das Labyrinth unterhalb Roms war gigantisch, eine eigene Stadt unter der Stadt, mit ihren eigenen Gesetzen.

  • "Wir haben den Toten untersucht, Optio. Die Verletzungen könnten zu der Schilderung des Zeugen passen. Doch bevor wir den Unfallort nicht gesehen haben, können wir es nicht sicher sagen. Soll ich mal reingehen oder willst du das übernehmen?"


    Da entdeckte er auch den Knüppel, der im Grase am Straßenrand lag. Mit gerunzelter Stirn hob er ihn auf. Blut war daran nicht zu sehen. Die Wunde am Kopf des Toten hingengen war eine blutende Platzwunde gewesen.

  • Python


    Der ehemalige Gladiator kannte die Antwort und kannte sie doch nicht: "Die Schatulle mit dem Geld ist bei Evenor. Er wird, wenn alles sicher ist, zu Kyriakos zurückkehren. Wo Evenor sich in diesem Augenblick verbirgt ..." Er hob langsam die mächtigen Schultern und ließ sie wieder fallen. Das Labyrinth unterhalb Roms war gigantisch, eine eigene Stadt unter der Stadt, mit ihren eigenen Gesetzen.

    Eine unbefriedigende Antwort. Im Lupanar würde er mehr begriedigung finden....wenn er eins besuchen würde. Aber er doch nicht.....


    " Natürlich, Germanicus. Wir werden uns mal umsehen. Wi3vsollte man sonst Gewissheit erfahren? Ausser es hat jemand Räucherstäbchen und Knochen mit."


    " Germanicus voran. Python und ich folgen dir. Und sei so net, Miles, versuche nicht dich durch einen Fehltritt vom Dienst zu befreien." Furius schmunzelte, nahm eine der Fackeln entgegen und packte Python am Unterarm. " Immer schön neben mir, Python. Du wirst on etwa die Entfernung kennen bis zu der Grube. Hoffe ich jedenfall."

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