[Triclinium] Empfang von Aulus Iunius Tacitus & Sextus Iunius Stilo

  • "Für mich bitte irgendwas Gehaltvolles, Terpander, aber keine Puls - die esse ich jeden Tag - und auch kein Fleisch - darauf habe ich keinen Appetit. Ich habe ziemlichen Hunger. Und bitte nur Posca."

    Als Terpander sich umgedreht hatte, rollte er mit den Augen. Als ob er vergessen hätte, dass Scato kein Fleisch mehr aß. Wenn es nach ihm ginge, würden diese verwöhnten Mätzchen ein Ende haben. Der Wolf fraß das Lamm und der Fuchs die Maus. Jeder fraß jeden. Warum sollte der Mensch auf den Genuss von Fleisch verzichten? Er ging in die Küche und kam wenig später mit dicker Früchtepuls zurück, verfeinert mit Honig, gerösteten Mandeln und wertvollem Zimt.


    "Lass es dir schmecken", sagte Terpander und "vergaß" das "Herr". Scato sollte wissen, dass Terpander es ihm krumm nahm, wenn er ihn als einen senilen Tattergreis behandelte, besonders, wenn er ohnehin schon beleidigt war. "Braucht noch jemand was?"

  • Puls. Dabei hatte Scato gerade eben gesagt, dass er keine Puls wollte, weil er die jeden Tag in der Castra essen musste! Obendrein war sie auch noch besonders aufwändig zubereitet und mit teurem Zimt kredenzt, damit Scato ein schlechtes Gewissen bekäme, würde er es beanstanden. Terpander konnte wirklich eine Pest sein. Scato nahm widerwillig die Puls entgegen. "Danke. Sieht sehr gut aus."

  • Wie Terpander es erwartet hatte, nahm Scato das Essen an und bedankte sich auch noch. Das stimmte den Hellenen ein wenig versöhnlicher. Er überlegte, ob er Scato darauf ansprechen sollte, was er davon hielt, fortgeschickt zu werden wie ein Stück Gepäck, das man beim Cursus Publicus abgab, doch eigentlich war es ihm zu dumm, über seine Gefühle zu sprechen. Am Ende versuchte Scato noch, einen Nutzen daraus zu schlagen. Nein, es war besser, ihn wortlos zu strafen, um einen Lernprozess in Ganz zu setzen, dass man so nicht mit Terpander umging, wenn einem ein harmonisches Zusammenleben wichtig war.


    Da hier und da schon leergegessen war, räumte Terpander einiges von dem leeren Geschirr weg, um Platz auf dem Tisch zu schaffen. Falls jemand etwas dagegen hatte, würde derjenige sich schon melden. "Ich habe auch Blutsuppe im Angebot. Keine Variante für verwöhnte Gaumen, sondern nach Originalrezept. Möchte jemand?"

  • Blutsuppe hatte ich noch nie probiert, aber davon gelesen. Die Soldaten oder Vollbürger - gab es da einen Unterschied? - Spartas sollten das wohl essen. Das Wort 'Originalrezept' deutete darauf hin, dass Terpander wohl genau das meinte. Ich war zwar schon recht gut gesättigt, aber probieren konnte man ja. Und gerade die Bemerkung, dass es nichts für verwöhnte Gaumen war, machte es interessant. Ich mochte einfache Speisen, auch wenn ich einem ausgeklügelten Menü eines Spitzenkochs ebenfalls nicht abgeneigt war. Nur bevorzugte ich, die alltäglichen Speisen einfach zu halten. Und wenn es eine neue Speise zu entdecken gab, die dazu passte, war das durchaus verlockend.


    "Warum eigentlich nicht. Allerdings sollte die Schüssel nicht zu voll sein, immerhin hatte ich bereits Puls und ich denke, dass ich es nicht übertreiben sollte. Was aber nicht heißt, dass das in Zukunft auch so sein wird. Also sei gewarnt, du könntest mich auf die Idee bringen, öfter Blutsuppe haben zu wollen."


    Ich grinste kurz, um meine 'Drohung' ins rechte Licht zu rücken.

  • "Blutsuppe?" Matidias Gesichtsausdruck sagte vermutlich bereits alles. Das war nun wirklich nichts, was sich nach etwas anhörte, was irgendjemand essen sollte. Die Barbaren vielleicht, aber von denen unterschied man sich ja glücklicherweise. "Klingt ..." Widerlich, wollte sie sagen, beherrschte sich aber, als ihr Bruder etwas probieren wollte. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, als ob sie an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifelte. "Ich brauche nichts." Eigentlich hatte sie Hunger, aber der Appetit war verflogen in der Aufregung und sie aß ohnehin nie sonderlich viel.

  • Stilos Gesicht verzog sich etwas und die Vorstellung an die Suppe, ließ ihn schaudern. Anderseits überwog dennoch die Neugier, vor allem aber auch weil Tacitus diese probieren wollte und letztendlich er sich auch daran gewöhnen musste, Sachen zu essen, die nicht verace seiner Vorstellungen entsprachen. Wer wusste schon, was er die nächsten Jahre für ein Fraß aufgetischt bekam. Sicher Haferbrei und ab und an mal Fleisch. Und da bei der Armee wohl alles verwertet wurde, konnte er heute starten. "Ich möchte sie ebenfalls probieren. Nicht viel, gerade so um den Geschmack kennenzulernen." Er war sich in diesem Moment nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war, aber mehr als daran zu riechen und dann doch abzulehnen konnte nicht passieren. Als er in Matidias Gesicht schaute fühlte er sich so, als würde er sich selbst anschauen, den sein Gesichtsausdruck musste wohl ziemlich ihres gleichen.

  • Mit so viel Interesse hatte Terpander nicht gerechnet. Er verschwand noch einmal in der Küche und kam dann mit zwei kleinen Schüsseln wieder, die etwa das Füllvolumen von Trinkbechern besaßen. Dazu gab es je einen neuen Löffel. Er stellte Iunius Tacitus und Iunius Stilo ihre Portionen hin. Die Blutsuppe war dunkelrot, fast schwarz, und durch die Zugabe von Essig zähflüssig geronnen.


    "Blut und gekochtes Schweinefleisch. Sie ist mit nichts als Essig und Salz gewürzt." Schweinefleisch war nicht üblich, gehörte aber fest in dieses Rezept. "Als Nachspeise wird meist Schafs- oder Ziegenkäse, getrocknete Feigen und Oliven dargereicht. Manchmal gibt es auch Geflügel und Wild. Falls jemand noch Hunger hat, kann ich die Nachspeise dann auch noch bringen. Dazu trinkt man ähnlich wie in Rom verdünnten Wein, allerdings nur in moderaten Mengen." Zumindest in den alten Tagen. Heute sah es oft anders aus, als Lykurg sich das gedacht hatte.

  • Ich nahm die Schüssel und den Löffel und hörte Terpanders Erklärungen zu. Es klang sehr einfach. Außer, dass es ein Fleischgericht war. Und dann auch noch mit Schweinefleisch, aber was sollte es. Tatsächlich fand ich die Idee gar nicht schlecht. Zunächst probierte ich einen Löffel. Die Konsistenz war ungewohnt, ebenso wie der Geschmack. Und der Essig brachte eine Schärfe mit, die ich so nicht erwartet hatte. Vielleicht war etwas viel Essig drin? Aber insgesamt war das Essen durchaus genießbar und sicher kräftigend.


    "Ungewohnt, aber sicher effizient für die Ernährung. Ich mag sowas."


    Dann aß ich weiter, ohne noch etwas zu sagen, bis die Schüssel leer war. Nun war ich wirklich satt und wandte mich an Terpander.


    "Statt Wein nehme ich lieber Posca. Und keinen Nachtisch, mehr Essen passt wirklich nicht in mich hinein."

  • "Ein wenig Wein würde ich wohl nehmen." Das war sicher nicht sehr schlau auf den leeren Magen, aber das war ja nur Matidia selbst klar. Sie würde sich sicherlich beherrschen können.

  • Terpander war angetan von Tacitus' Interesse. "Effizient und gesund", ergänzte er. "Mein Herr hat das mal mithilfe der Säftelehre erklärt." Und Terpander hatte jedes Wort vergessen, da er damit nichts zu tun haben wollte. Es genügte, wenn Ärzte so etwas wussten.


    Er ging in Richtung Küche, um den gewünschten Wien zu holen. Da klopfte es unerwartet an der Porta.


    Statt Wein kehrte Terpander mit einem Gast zurück, der die Iunier dabei erblickte, wie sie gerade Blutsuppe wie die Spartiaten löffelten. "Ein Faustus Iunius Crassus", sagte Terpander und überließ den Römern alles weitere. Er trat aus dem Weg, nur um sich hinter dem Gast zu platzieren. Die Entfernung war gerade weit genug, um noch nicht als unhöflich zu gelten, und wäre im Notfall schnell überbrückt. Das schwarze Haar und die braunen Augen könnten tatsächlich auf eine Verwandtschaft hindeuten, doch Terpander akzeptierte keine Familienmitglieder, die ihm nicht von Vertrauten als solche vorgestellt wurden. Es schlich genug Gesindel herum.

  • Ich sah den neu hinzugekommenen Iunier an. Wo kam der denn her? Und diese Frage stellte ich mir nicht nur in dem Sinne, von wo er gerade herkam, sondern auch in dem Sinne, aus welchem Zweig unserer Familie er stammte. Der Name sagte mir jedenfalls nichts, obwohl ich zumindest versuchte, die Gens vollständig im Kopf zu behalten. So sagte ich erst einmal "Salve", um dann meine Blutsuppe leer zu löffeln.

  • Wenig begeistert schaute Matidia den Männern zu und fand es nicht wirklich in Ordnung, dass sie auf ihren Wein länger warten musste. Wie sollte ihr zartes Näschen diesen Geruch denn bitte sonst ertragen?

    Als der Sklave dann auch noch ohne Wein, sondern mit einer Nachricht zurückkehrte, verzog sie sichtlich den Mund. "Wer ist das nun wieder?", sie schaute die anderen Männer an, sie wussten sicher mehr, und es war ihr relativ egal, dass sie ziemlich unhöflich war. "Langsam wird es eng hier.", befand sie, nickte dem Neuankömmling dann aber zu. "Salve. Darf es vielleicht auch ein wenig Wein sein?", meinte sie mit deutlichem Seitenblick zu dem faulen Sklaven.

  • Scato war genau so überrumpelt wie der Rest, meinte aber, sich an einen Verwandten dieses Namens zu erinnern, der während eines Gesprächs gefallen war, schon vor langer Zeit. So wusste er nichts Genaues, doch meinte zu ahnen, dass es tatsächlich einen Faustus Iunius Crassus gab.


    So sagte er freundlich: "Salve! Na, dann setz oder leg dich zu uns. Du kommst pünktlich zum Essen, es sei denn, du möchtest dich, wie die liebe Iunia Matidia anbot, erstmal auf Wein beschränken. Ich bin übrigens Sisenna Iunius Scato."


    Falls der Mann ein Hochstapler wäre, was Scato jedoch nicht annahm, würde er das schnell herausfinden. Was Menschen betraf, so besaß Scato schon von Berufs wegen einen nicht geringen Scharfsinn.

  • Stilo nahm sie Schale mit der Blutsuppe in die Hand und richte erstmal daran. Sie roch süßlich, etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Terpander hatte gerade so viel reingemacht, dass es zum probieren reichte. Ein Stück Schweinefleisch lag in der Mitte, ebenfalls eine Nummer kleiner als bei Tacitus. Er setzte an und die süßlich, aber dennoch auch salzige und würzige Suppe verschwand. Er verzog sein Gesicht abermals. Diesen Versuch würde er nicht noch einmal wagen, da war er sich sicher.


    Als Terpander dann mit einem neuen Gast hinzu kam, ebenfalls ein Iunier, fragte sich Stilo, wie groß wohl die Familie hier im Norden sein mag. Die tauchten ja gefühlt von jeder Ecke auf. Diesmal war es jemand, der nur knapp älter war, als er selbst... Vielleicht konnte dann jemand finden, mit dem er dann bei Freigang gemeinsam die Stadt erkunden konnte...

  • Leicht zögernd folgt Crassus dem Mann durch die Porta ins Haus. Der Mann führte Crassus in einen Raum, in dem drei Männer und eine Frau an einem Tisch saßen. Der Duft, der von dem ausging was sie da aßen, war etwas merkwürdig.


    Alle blickten auf und sahen Crassus an. Der Duft, der in der Luft lag und die Blicke, die ihn betrachteten, reichten aus, dass ihm das Herz wieder schneller schlug. Sein Blut pochte richtig und er fühlte sich fast wie in einer Arena mit wilden Tieren, die jederzeit über ihn herfallen konnten.


    Doch nichts wäre der Realität ferner gewesen. Keiner der Menschen im Raum hatte auch nur etwas argwöhnisches in seinem Blick. Ganz im Gegenteil sogar. Alle begrüßten ihn höflich, man bot ihm Wein an.


    Einem Fremden wurde mitten am helllichten Tag Wein angeboten. Unter anderen Umständen hätte sich Crassus sofort an den Tisch gesetzt, der Tageszeit wenig Wichtigkeit beigemessen und dem Wein seinen verdienten Platz eingeräumt. Doch zum einen war Crassus zu nervös, um etwas anzunehmen , zum anderen wollte er genau diese Gewohnheiten hinter sich lassen.


    Als sich Scato dann vorstellte und ihm ebenfalls Essen und Wein anbot, lockerte sich die Anspannung etwas in ihm. Vielleicht hatte er sich im Vorfeld zu viele Gedanken gemacht? Er neigte ja dazu ein wenig zu verkopft zu sein. Er sollte nun auf keinen Fall unhöflich wirken.


    Langsam sortierte er sich nochmal und setzte dann zu etwas Höflichkeit an, indem er sagte:


    „Salve, vielen Dank für das Angebot. Ich setze mich gern zu euch, doch zu Essen brauche ich nichts. Nach der langen Reise brauche ich noch etwas Zeit, bevor mein Appetit zurückkehrt.“


    Er setzte sich auf den nächsten Stuhl, der frei war. Hoffentlich wirkte er nicht sonderbar. Wenn er die Situation als Außenstehender betrachtet hätte, so hätte er sich selbst für äußerst sonderbar gehalten. Ein Fremder, der aus dem Nichts auftaucht und sich dann einfach in die Mitte seiner Verwandten setzt, so als ob es das natürlichste der Welt wäre. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch jetzt wo er hier saß, kam in ihm tatsächlich ein warmes Gefühl auf.


    Nachdem sein Herz sich beruhigt hatte und sein Verstand wieder klarer wurde, versuchte er sich zu erklären und sagte:


    „Vergebt mir bitte mein überraschendes Erscheinen, doch meine Abreise war etwas - überhastet. Ich war so aufgeregt die Reise anzutreten, dass ich es versäumt habe mich schriftlich anzukündigen. Mein Vater Gaius Iunius Tiro hatte mich einst als kleinen Jungen hergebracht und diesen Ort wieder zu besuchen, hatte gewiss meine Aufregung nur noch weiter angetrieben.“


    Das war so zwar nur teilweise wahr, doch es musste für den Moment reichen. Würde Crassus die ganze Wahrheit preisgeben, könnten seine Verwandten das falsch verstehen und gar glauben er hätte Schwierigkeiten mit den Liktoren gehabt. Dies war natürlich nicht so, doch wie sollten sie nicht an seinem Charakter zweifeln, da sie ihm im Grunde noch nicht kannten. Sei es drum, er würde ihnen mit der Zeit die ganze Wahrheit erzählen und hoffen, dass ihnen bis dahin diese Halbwahrheit reichen würde.

  • Ich dachte nach. Gaius Iunius Tiro... da war was... weit entfernte Verwandtschaft, wenn ich mich nicht irrte. Die leere Schüssel stellte ich sorgsam neben mich, während ich mir den Mann genauer ansah. Vermutlich konnte es unangenehm sein, so von mir fixiert zu werden, doch interessierte mich das gerade nicht. Dem Gesicht nach konnte er durchaus ein Junier sein. Wenn ich nur die Verwandtschaft näher einordnen konnte... Außerdem versuchte ich, Anzeichen für eine Lüge zu erkennen, aber dem war nicht so. Er schien bezüglich seiner Herkunft die Wahrheit zu sagen, soweit ich meiner Menschenkenntnis vertrauen konnte. Zwar war dieses Vertrauen in letzter Zeit deutlich getrübt, doch schien Scato ihm ebenfalls zu glauben. Schließlich nickte ich Tiro zu.


    "Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Aulus Iunius Tacitus."

  • Als Stilo sah, wie alle den eben neu angekommenen durchmusterten, fragte er sich unwillkürlich, ob es überhaupt möglich war, als Bettler vorzuspielen, einer noblen Familie anzugehören.

    Er grinste leicht vor sich hin und stellte sich vor, einfach mal irgendwo zu Tisch zu gehen und zu behaupten, der Sohn von irgendjemanden zu sein. Wer könnte das schon prüfen? Zumindest nicht so schnell.


    Als Crassus dann Platz nahm und sich vorstellte, wartete Stilo bis Tacitus mit seiner Vorstellung fertig war, um kurz darauf anzuschließen.


    "Und ich bin Sextus Iunius Stilo. Du sagtest, du bist gerade von einer Reise angekommen? Von Wo? Tacitus und ich sind auch erst vor ein paar Stunden hier angekommen. Wir kamen aus Rom!" sagte er stolz und grinste in die Runde.

  • Terpander tat so, als hätte er nicht gehört, dass der neue Iunier die Bewirtung ablehnte. Terpander schenkte ihm Wein und Wasser in einer milden Mischung ein und während die Iunier sich unterhielten, brachte Terpander ihm eine Probierschüssel mit Blutsuppe. Es war nur ein Klecks mit einem Fleischstückchen in der Mitte, besonders ansprechend arrangiert. Er stellte es dem Iunier hin. Von der Sache her war Terpander egal, ob er die Portion testen würde oder nicht - er wollte wissen, wie der Mann charakterlich war.

  • Leute, die Wein ablehnten wären Matidia suspekt gewesen, aber dass er die Blutsuppe nicht wollte, wunderte sie ganz und gar nicht. Selbst wenn diese die Rettung vor dem sicheren Hungertod wäre, welchen sich eine Frau wie sie natürlich nur sehr abstrakt vorstellen konnte, hätte sie das Zeug nicht angerührt! Sollten die Männer aber ihr Männerding machen, das war mehr etwas für sie.

    Der Neuankömmling erklärte kurz seine Ankunft, und es war ihr letztlich einerlei, es gab für sie kein Szenario, in dem sich jemand aus einem anderen Grund als der tatsächlichen Verwandtschaft als Iunier ausgeben sollte. Sowas machte man doch einfach nicht, zumindest in Rom kannte man sich schließlich auch. Hier, auf dem Land, mochte es natürlich anders sein, dennoch nickte sie und lächelte höflich. "Iunia Matidia." Sie musterte ihn durchaus unverhohlen und positionierte sich ihrerseits recht vorteilhaft. Er mochte ein Verwandter sein, aber für gewöhnlich wollte Matidia einfach immer ein gutes Bild abgeben, und zweimal hintereinander passierte eine Ausnahme nicht!

  • „Vergebt mir bitte mein überraschendes Erscheinen, doch meine Abreise war etwas - überhastet. Ich war so aufgeregt die Reise anzutreten, dass ich es versäumt habe mich schriftlich anzukündigen. Mein Vater Gaius Iunius Tiro hatte mich einst als kleinen Jungen hergebracht und diesen Ort wieder zu besuchen, hatte gewiss meine Aufregung nur noch weiter angetrieben.“

    Nachdem Crassus seine Beweggründe zumindest angedeutet hatte, fragte Stilo, woher er ursprünglich käme. Auch für Scato war die Antwort interessant. Bevor sein Vetter antworten konnte, schob er nach der Selbstvorstellung von Tacitus und Matidia noch hinterher: "Dürfen wir also annehmen, dass du uns eine Weile mit deiner Anwesenheit beglücken wirst?"


    Terpander konnte es nicht lassen, ihrem Verwandten etwas von seiner Blutsuppe zu kredenzen, obwohl Crassus mitgeteilt hatte, keinen Appetit zu haben. Langsam häuften sich die "Versehen". Was ihn selbst betraf, so verstand Scato, dass Terpander beleidigt war, aber war er vielleicht nach der langen Reise generell etwas erschöpft und überarbeitet? Scato machte sich ein wenig Sorgen um seinen älter werdenden Griechischlehrer.

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