• Magnus reagierte verärgert, nicht über Amythis, sondern über Aulus. Wütend schnauze er jenen an.


    "Geh selbst zu Deiner Türe und schau selbst nach. Wage es nie wider mich zu unterbrechen."


    Freundlicher sprach er zu Amythis.


    "Lass uns unsre Körper waschen und anziehen, es ward schön mit Dir, Danke."

  • Sanft oder nicht, Amytis ertrug es schweigend und innerlich abwesend. Der Mann nahm sich, was er wollte und war damit letztlich offensichtlich zufrieden. Dass er sie danach noch im Arm hielt, mochte ihm freundlich erscheinen, doch obwohl Amytis es als Unterschied zu der üblichen Behandlung wahrnahm, fühlte sie sich, wie so oft, einzig elend. Dennoch starrte sie ohne sonderlich viel Regung nur geradeaus, bis die Worte ihres Herrn eine willkommene Ausrede war, sich von dem Mann zu lösen und rasch ihre Tunika überzustreifen.
    "Ja, Herr.", sagte sie, seine Rüge ignorierend, da sie ja kaum eine Wahl gehabt hatte, und neben Einkauf und dem Öffnen der Porta auch noch hier alle Hände voll zu tun hatte. Womöglich brauchte ihr Herr mehr als einen Sklaven?
    Amytis nickte dem Gast zu und entschwand gen Porta.

  • Nun nachdem er sich gewaschen und angekleidet hatte kehrte er zu Aulus zurück. Seine Wut war , wie so oft , so schnell wie sie kam auch wieder verschwunden, vielmehr war es nun Misstrauen , was an ihm nagte. Ergo fragte er Aulus ganz direkt.


    "Erwartest du noch jemanden? Wenn ja wenn?"

  • Ich erwarte niemanden, aber um es dir klar zu sagen. Amytis ist mein Eigentum, und ich alleine bestimme über sie. Du solltest dankbar sein, dass ich sie dir überlassen hatte!", sagte Aulus verärgert.

  • Dankbar? Ich bin ein Aemilius, uns schuldet man Dank und nicht wir andren, verstanden! wenn es mit in den Kram passt nehme ich Amythis einfach mit.

    Jedoch im Moment wär das nicht der Fall. Aber Du solltest Deine Worte besser abwägen, noch bin ich bereit ,sie Dir durchgehen zu lassen, aus rein praktischen Gründen.


    Magnus sprach sehr kühl, fast schon hochnäsig.

  • Amytis kehrte zurück. "Ein Sklave namens Sporus ist vor der Tür. Er sagt, er sucht seinen Herrn und kennt euch, weshalb er hier unterkommen möchte." Es klang verrückt, aber war die Wahrheit.

  • Lachte ob der Meldung lauthals los.


    "Sklaven ,die sich ihren Herrn selbst suchen? Ojeh, ich sehe jetzt schon Horden von bettelnden Sklavenhändlern durch die Straßen ziehen, nachdem die Märkte schlossen, weil die Sklaven sich die Herren selbst suchten."

  • Sporus wurde in den Raum gezerrt, wobei ihm der Brief, den Scato ihm mitgegeben hatte, zu Boden fiel. Sporus war verzweifelt und hatte panische Angst, konnte sich aber nicht wehren. Zumal er wie gelähmt war. Ebenso war er nicht imstande, irgendein Laut von sich zu geben.

  • Amytis wartete schweigend und mit zu Boden gesenktem Blick. Weder hatte sie Lust, sich mit dem anderen Mann zu unterhalten, noch wollte sie ihren Herrn verärgern und einfach gehen, während er fort war. Natürlich tat ihr der andere Sklave jetzt schon leid, doch sie hätte ihn kaum wegschicken können, ohne das Misstrauen von Pinus zu erregen.
    Also wartete sie, bis der Hausherr wieder da war, bis sie fragte:
    "Soll ich mich dann um den Einkauf kümmern, Herr?" Dazu war sie, dank ihrer weiteren Pflichten, bisher nicht gekommen.

  • Aulus nahm den Brief und las ihn sich durch

    An den Unhold, der diesem Sklaven Übles will:


    Es handelt sich bei Sporus um das geschätzte Eigentum einer ehrbaren römischen Gens. Wer ihm Übles tut, soll den Arm des Gesetzes in aller Härte zu spüren bekommen. Lass diesen Sklaven seines Wegs ziehn, ziehe auch du deines Weges, und erfreue dich deines schändlichen Lebens noch etwas länger.


    Weder Diebstahl noch Erpressung werden sich für dich auszahlen.


    Gezeichnet


    Sisenna Iunius Scato


    Scato, dachte sich Aulus. Dieser Quacksalber. Aulus kannte Scato vom Namen her. Er wusste, dass dieser sehr viel Einfluss, auch hier in Rom hatte. "Wie heißt dein jetziger Herr, Sporus, antworte!" Aulus war sauer. ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass Sporus in diesen hohen Kreisen bekannt war. Aulus drehte sich zu Amytis. Er winkte sie weg, eine Geste, die ihr vermitteln sollte, ihren Einkauf zu erledigen.

  • "Ich bin das Eigentum von Sisenna Seius Stilo, ein Centurio, Herr", antwortete Sporus heulend und verstört. Immer noch wurde er von den beiden Sklaven festgehalten.

  • Stilo, verdammt, dachte sich Aulus. Er sah nun ein, dass er mit Sporus nicht mehr so umgehen konnte, wie er es einst getan hatte. Es machte ihn wütend, ließ sich aber nichts anmerken.

    "Zeig mir deine Narben, Sklave", sagte er in einem ruhigen Ton.

  • Sporus zog sich heulend aus. Er ahnte was nun kommen würde. Aber er sollte sich, wider Erwartens, täuschen,

  • Aulus schaute sich die Narben genau an, die an der Stelle waren, wo einst das Gemächt des Sklaven war. "Sie sind gut verheilt, Scato versteht sein Handwerk", sagte er fast schon erstaunt. "Du kannst hier einige Zeit bleiben, und wirst Amytis zur Hand gehen. du wirst ihr gehorchen, egal, was sie verlangt. Du stehst unter ihr, verstanden?! Du kennst dich ja hier noch aus. Du kannst in der kleinen Kammer schlafen, und als Dank meiner Großzügigkeit, wirst du dich mir freiwillig zur Verfügung stellen.... Ich habe übrigens noch ein Geschenk für dich, welches ich dir demnächst geben werde...Geh jetzt!", sagte er noch, und fing an laut und hämisch zu lachen.

  • Magnus zog die Brauen hoch, er hatte gedacht das Pinus den Sklaven an Ort und Stelle verdrosch. Das jener auch kastriert ward verwunderte ihn.

    Es ging ihn ja eigentlich nichts an und der Sklave war ihm auch egal, aber er hatte keine Lust jetzt eine Prügelorgie zu erleben, war dann aber doch überrascht, als man den Sklaven gegen liess.

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