[Aula | Hallae] Die Eingangshalle

  • Die Tür flog auf, rotes und gelbes Herbstlaub wehte herein, der Wind heulte in den Gängen, und ein dunkler Schatten erschien auf den steinernen Fliesen, die das teure Mosaik einrahmten.
    Der Schatten wurde langsam kleiner, als eine durch das hereinscheinende Licht nicht genau zu erkennende Person die Eingangshalle betrat. Die Spannung ob des unangekündigten Besuchs stieg an, bis der Mann... erst einmal herzhaft nieste.


    "HAAAAAA-AH-HA-HAAAAAAAA-HAAAAAAAAAAAAAAAAAA....... TSCHIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!!!", schallte es ohrenbetäubend durch die Halle, und der Mann krümmte sich als er dem kraftvollen Bestreben seines Zwerchfells nachgab. Ein schneller Griff in die Seite und ein hastig herbeigeholtes Taschentusch später trompetete es in nicht geringerer Lautstärke durch das Anwesen.
    "Bin da, wer noch?", ächzte Lando mit müder Miene als er ein paar weitere Schritte in die Halle stolperte, seinen Mantel von den Schultern riss und ihn ohne hinzusehen an einem nicht vorhandenen Haken in der Luft rechts neben ihn hängte. Der Mantel klatschte unbeachtet auf den Boden, und Lando stand erst einmal einige Sekunden unschlüssig in der Halle, und betrachtete das Mosaik unter seinen Füßen. Das sah sehr nachdenklich aus, doch in Wirklichkeit hatte Lando keinen Sinn für das worauf er stand. Er wartete auf den nächsten Juckreiz in der Nase... doch er kam nicht, vorerst.


    Er war gerade drauf und dran die Halle Richtung Atrium und wärmendem Kaminzimmer zu verlassen, als ihm auffiel dass er nicht alleine war. Da war Ragin. Und ein junges Mädchen.
    Landos rechte Augenbraue wanderte kritisch nach oben, und er wusste nicht ob er die beiden jetzt alleine lassen sollte (annehmend, dass der Junge sich was zum Schäkern aufgetan hatte, und die Frau unabsichtlich ins Haus seiner Familie geholt hatte), oder eben ein paar Worte wechseln sollte (annehmend, dass der Junge sich was zum Schäkern aufgetan hatte, und die Frau absichtlich ins Haus seiner Familie geholt hatte).


    Er entschied sich für zweiteres und schlurfte mit leuchtend roter Nase auf die beiden zu, und grüßte die beiden mit einem verschnupften "Abnd.". Würde Landos Hirn nicht gerade eine erbitterte Abwehrschlacht gegen einen Haufen zu dieser Zeit noch nicht bekannter Grippebazillen schlagen, so wäre ihm vielleicht aufgefallen dass ihm das Milchgesicht des Mädchens irgendwie bekannt vorkam. Da es nun aber anders war, war sie für ihn erst einmal irgendeine Unbekannte, und Lando war zu allererst einmal froh dass Ragin sich nicht mit irgendeiner Tochter eines römischen Bürgers eingelassen hatte.


    "Lando.", stellte er sich selbst vor, unterließ es aber den Gepflogenheiten ihrer Völker die Hand zu reichen. Frauen ließ man einfach so lange unberührt bis man genau wusste was man mit dieser Berührung bezwecken wollte.
    "Ragin, Abrechnung...", versuchte Lando sich an einem konstruktiven Satz, bemerkte aber schnell dass irgendwas falsch lief. Also versuchte er es noch einmal, "Also, hast du die Rechnung über das Werkzeug schon aufgesetzt? Die Abrechnung über den Schneider von Phelan ist schon ganz gut. Allerdings waren da zwei Rechenfehler drin. Kein Problem wenn es um eine interne Sache geht, aber sobald eine deiner Rechnungen raus geht, muss das stimmen. Ich gehe davon aus dass du sie nicht noch einmal gelesen hast... gewöhn es dir einfach an. Je genauer du dein eigenes Werk prüfst, desto weniger werden Fremde haben dir und deinem Wort zu misstrauen. Eh... nochwas... eigentlich... hab's wieder vergessen. Egal. Viel Spaß noch.", er nickte dem Mädchen noch einmal zu, und wandte sich ab, wurde jedoch von einem neuen Nieser fast aus den Stiefeln gefegt.


    "Meine Fresse... was ist denn los? Ragin, ich werd alt.", fluchte er laut hervor, sich darüber ärgernd dieses Jahr sehr viel anfälliger für Krankheiten zu sein als er es eigentlich von sich selbst kannte, "Hat Marga schon was zu Abend gemacht?"


    Die Tatsache dass es ihn tierisch ärgerte dass Ragin seine Liebschaft einfach so ins Haus gebracht hatte, rückte deutlich in den Hintergrund. Er würde den Jungen dafür später zur Rede stellen, kein Grund ihm jetzt die Tour zu versauen... vorrangig hatte Lando erst einmal Hunger, auf was heißes.

  • Ragin war so von Sontje gefesselt gewesen, dass er Lando erst bemerkt hatte als er schon neben ihnen stand. Irgendwie schaute er ganz komisch...und sprach ihn dann auf seinen Rechenfehler an: "Halt Lando, warte! Ich muss dir zwei Sachen sagen. Erstens: Entschuldige den Fehler, es wird nicht wieder vorkommen. Die Rechnung für das Werkzeug ist aber schon aufgesetzt. Allerdings werde ich sie jetzt lieber nochmal durchgehen, damit dasselbe nicht nochmal passiert." Und dabei hatte er sich so angestrengt. Na ja, er war halt immernoch ein ein Anfänger bei sowas, auch wenn er sich bemühte.
    "Und zweitens: Das hier ist Sontje. Sie sagt sie ist Phelans Schwester. Hast du einen Brief von Phelan bekommen?"

  • Also würde der Mann sich doch noch freuen. Auch wenn er ihr noch ziemlich unbekannt war, dafür kennte ihn ihr Bruder und das war doch schon mal was. Gedrückt und langweilig, keine lustige Arbeit. Sontje runzelte die Stirn. "Tut mir leid.. ich weiss nicht, ob ich euch da weiterhelfen kann mit dem Leben ins Haus bringen. Ich bin zu Besuch hier und weiss noch nicht einmal wie es weitergehen soll. Phelan hat bestimmt, das sich hier wohnen und auf ihn warten soll." teilte sie ihm leise mit. Ein Lächeln überzog ihr Gesicht. "Lateinunterricht?! Das wäre toll!! Aber echt! Schön, dass du schon als Scriba arbeitest. Ich weiss noch nicht was ich werden will. Achnein... bitte geht den Kaufmännekens nicht weiter nach, um Ärger zu machen. Ich bin ziemlich froh von Magna nach Mogontiacum heil angekommen zu sein. Die Gruppe war der vorletzte Reisezug, glaube ich." Ihr Lächeln verbreitete sich zu einem Strahlen. "Aber klar würde ich ausreiten. Jetzt sofort lieber nicht.. etwas später sehr gerne!"


    Plötzlich waren ihre Stimmen nicht mehr die einzigen in dieser Eingangshalle, denn eine dritte gesellte sich mit unhörbaren Niesgeräuschen und Wortfetzen zu Ihnen. Schüchtern lächelte Sontje Lando an und hörte seinen kritisierenden Bericht über eine Rechnung mit an. Ragin stellte sie zudem mit ihrem Namen vor. Sorgsam strich sie die bereits hervorgeholten Rolle glatt, traute sich im Moment noch nicht diese überhaupt vorzuzeigen. "Heilsa, Lando. Ich glaube nicht, dass du alt wirst! Vielleicht solltest du bei nasskaltem Wetter dein Hemd in die Hose stecken. Dann in die Küche gehen und eure Köchin Marga nach einem Dampfbad für Triefnasen fragen und anschliessend eine heisse Brühe essen." schlug sie schmunzelnd dem jungen Mann vor.

  • "Hähwas?", schniefte Lando, dem das etwas obskur vorkam, dass wenige Tage nachdem sie Gero nach Walhall geschickt hatten seine Schwester hier vor der Tür stand, "Brief? Schwester? Häh?"


    Jetzt erst wandte er sich der jungen Dame zu, die ihm gleich noch mütterlich ein paar Ratschläge gab: "Wenn du mich zu Marga schickst, kannst du mir gleich den Tod geben. Ich wusste garnicht dass Phelan eine Schwester hat...", und vor allem wieso sie sich jetzt erst der Familie zeigte. Landos Misstrauen in alles was zwei Beine und keine Federn hatte kam wieder hervor, die Frau konnte schließlich irgendeine Hochstaplerin sein. Lando tat betont verschnupft als er seine kleine Falle legte: "Was treibt die Tochter Ingolfs zu uns?"

  • "Ich bin mir sicher, dass du dich nicht verhört hast, Lando." erwiderte sie mit energischerem Klang in ihrer Stimme. Sontje rollte das Ende des Briefes auf und zeigte Phelans Unterschrift. vor. "Phelan ist mein Bruder und daran gibt es nichts zu rütteln.!"


    Ein weiteres Schulterzucken und ihre Mimik zeigte sichtliche Irritatation. "Wieso den Tod? Du hast uns beide vorhin gefragt, ob Marga etwas zu essen gekocht hat?! Kocht die häusliche Köchin denn so schlecht?" Sie sah Ragin an und erhob sich vom Platz, stellte sich auf ihre Füße und ergriff die Ränder des Umhangs, der sie einhüllte. "Tochter des Ingolf? Sag bloß, du kennst die Nachbarstochter und meine Freundin persönlich?? Mein Vater hiess Gunnar, meine Mutter Ferun." Wenn man denn schon einen Bruder hatte, so konnte man von diesem auch etwas abgucken und lernen. Sontje richtete sich auf, um nicht so klein zu wirken, versuchte ihren Familienstolz zu zeigen. Eine widerspenstige blonde Locke kringelte sich seitlich am Gesicht, wippte hin und her.

  • Sim-Off:

    Das war schon besser... den richtigen Button hast du schon erwischt, nur nicht das richtige Posting... dieser Button muss es sein. --^ Der ist in jedem Posting. Und bei dem Posting, auf das du dich beziehen willst, drückst du den! :D


    Zitat

    Original von Duccia Vera
    "Ich bin mir sicher, dass du dich nicht verhört hast, Lando." erwiderte sie mit energischerem Klang in ihrer Stimme. Sontje rollte das Ende des Briefes auf und zeigte Phelans Unterschrift. vor. "Phelan ist mein Bruder und daran gibt es nichts zu rütteln.!"


    Ein weiteres Schulterzucken und ihre Mimik zeigte sichtliche Irritatation. "Wieso den Tod? Du hast uns beide vorhin gefragt, ob Marga etwas zu essen gekocht hat?! Kocht die häusliche Köchin denn so schlecht?" Sie sah Ragin an und erhob sich vom Platz, stellte sich auf ihre Füße und ergriff die Ränder des Umhangs, der sie einhüllte. "Tochter des Ingolf? Sag bloß, du kennst die Nachbarstochter und meine Freundin persönlich?? Mein Vater hiess Gunnar, meine Mutter Ferun." Wenn man denn schon einen Bruder hatte, so konnte man von diesem auch etwas abgucken und lernen. Sontje richtete sich auf, um nicht so klein zu wirken, versuchte ihren Familienstolz zu zeigen. Eine widerspenstige blonde Locke kringelte sich seitlich am Gesicht, wippte hin und her.


    Schniefend nahm Lando den Brief entgegen, doch bevor er diesen las winkte er Ragin mit einer kurzen Handbewegung (:D) fort, ihm einen Becher mit Margas Hühnersuppe zu bringen. Mittlerweile müsste selbst der Junge wissen dass Lando's Lebenserwartung beim Betreten der Küche um konkrete 97% sank.


    Als der Junge unterwegs war überflog Lando den Brief, und seine Stirn legte sich kraus. Noch krauser. Am krausesten.
    Was bei Loki sollte das werden? Wut stieg in ihm auf, die Tatsache dass Phelan über die Familie sprach als würde er nicht einmal richtig dazugehören sorgte in ihm für nicht wenig Misstrauen. Da gab es einige Fragen zu klären...


    Lando schaute das Mädchen mit schrägem Blick an, das sich jetzt so offen vor ihm postierte, und verzog ein verächtliches Lächeln.
    "Sollte dein Bruder die Rückkehr nach Mogontiacum schaffen, hoffe für ihn dass er ein paar gute Antworten parat hat. Du bist im Heim deiner Familie herzlich willkommen, Albin wird sich um dich kümmern. ALBIN!!!"


    Mit diesen Worten nahm Lando dem zurückkehrenden Ragin den dampfenden Becher aus der Hand, und verdampfte ebenso ins Innere der Casa...

  • Natürlich hatte Ragin zwei Becher mit heißer Brühe geholt und sich dabei sogar etwas die Finger verbrannt. Loki hatte offenbar einen Brief gelesen und anschließend begrüßte er Sontje in der Familie. Ragin reichte ihr den anderen Becher mit der Brühe. "Hier, ich dachte du wirst sicher etwas Hunger haben. Aber pass auf, sie ist noch ganz schön heiß." Er pustete über seine Hand. "Ich wollte nicht sofort ausreiten. Das können wir dann später machen. Und du weist wirklich noch nicht, ob du hierbleiben sollst oder nicht?" Ragin wunderte sich, dass Phelan seine Schwester offenbar so rumkommandierte. Nun würde sich das wohl ändern, schließlich hatte Phelan in der Gens selbst nicht soviel zu sagen...soweit Ragin das beurteilen konnte. "Warum Phelan dich wohl verschwiegen hat?"

  • "BEI THEIWAZ! MAN KANN MEINEN NAMEN AUCH NICHT SCHREIEN!", schallte es aus Richtung der Küche, als Albin seinen gebrüllten Namen vernahm. Er watschelte ziellos durch das Atrium, fand aber niemanden der ihn hätte rufen können. Dann vernahm er mit seinen Ohren ein Gespräch aus Richtung der Eingangshalle, und begab sich daraufhin auf diese Spur. In der Halle angekommen erblickte er Ragin, dem er die Hammelbeine langziehen würde, hätte er auf diese Art und Weise nach ihm verlangt, und das junge Mädchen von eben.


    Im Gegensatz zu Lando war Albin nicht so lachs und nachgiebig in der Einhaltung von Moral und Anstand, und begab sich daraufhin mit tadelnd erhobenen Finger vor den jungen Duccius: "Ragin, Junge! Du weißt genau was für Regeln es in diesem Haus gibt! Und eine besagt: keine Frauen, solange sie nicht anversprochen sind! In der Stadt kannst du machen was du willst, solange dich niemand sieht. Aber im Haus deiner Familie! Oh, wenn Leif das wüsste..." :D

  • Ragin verschlug es erstmal die Sprache, dann lief er ganz rot an. Irgendwie schienen ihn hier einige für einen wahren Herzensbrecher zu halten, zumal Sontje ja schon ein paar Jahre älter war als er. Wie es in dem Alter halt so war, schwärmte er natürlich für hübsche Mädchen, vor allem wenn sie ein wenig älter waren. So fühlte er sich halb beschämt und halb ertappt, obwohl da natürlich gar nichts dran war.


    "Aber Albin...ich...ich hab...doch gar nicht. Das ist doch überhaupt gar nicht...du hast doch gesehen wie sie...Es ist nicht das was du denkst!"


    Ragin war zu verdutzt um sinnvoll zu antworten und so schaute er hilfesuchend zu Sontje und dann fixierte er zielsicher seine Füße. Seine Ohren und sein Kopf glühten, wenn sie nicht sogar schon brannten.

  • Der Brief war nicht mehr in ihren Händen sondern in denen von Lando, der ihn auch sogleich ganz durchlas. Sie wurde so langsam sauer auf den Mann und erwiderte."Wozu erst auf meinen Bruder warten damit du ihn fragen kannst?!? In seinem Brief steht doch alles was du wissen musst." Sontje sah zu, dass sie die Rolle wiederbekam, bevor sie noch von irgendeinem Tropfen Suppe erwischt werden konnte oder Lando plötzlich wieder mit Niesen anfangen konnte. Zum Glück dachte Lando daran den Rückzug anzutreten... und sie wurde eingeweiht, dass der schrullige Albin sich um sie kümmern wurde. Na, das kam jetzt noch besser.


    Mit einem gezwungenen Lächeln nahm sie den Becher mit der Brühe von Ragin an, setzte sich wieder auf die Kissen. "Danke. Mhm.. ich würde wirklich gerne noch ausreiten. Mit Phelan war es wirklich so abgesprochen, dass wir uns hier wieder treffen werden. Zu Hause habe ich sehnsüchtig auf seine Antwort gewartet und bin auch sofort auf diese Reise gegangen." Sie stutzte über Ragins Frage. "Warum sollte er mich verschweigen? Er wird sicher seine Gründe haben."


    Sontje schlug beshcämt die Augen nieder und probierte von der Brühe. Es war unschwer die Rückkehr von Albin zu ignorieren, der Ragin eine Predigt hielt. Der junge Mann war schwer getroffen und suchte mit stummen Blicken ihre Hilfe. "Aber Albin... wie kannst du Ragin so eine Geschichte vorwerfen?! Ich bin die Schwester von Phelan und gerade erst angekommen. Ragin war so freundlich mich reinzulassen und wir kamen ganz informell ins Gespräch. Stell dir vor, ich bin deine Schwester und erwische dich mit einem anderen Mädel... äh Weib."

  • "Ach, so ist das...", stutzte der alte Mann und besah sich das Mädchen als würde er es zum ersten Mal richtig sehen. Erst jetzt fiel ihm auf dass ihm ihr Gesicht bekannt vorkam, sehr bekannt.
    "Du hast die Augen deiner Mutter, Kleines.", lächelte der alte Mann versöhnlich, wieder an die alten Zeiten erinnert war ihm gleich viel besser zumute. "Was treibt die Tochter der kleinen Ferun zu uns ins römische Reich? Ich habe das von deinem Vater gehört, Hel sei mit ihm. Habe nie wirklich verstanden warum er sich entschlossen hat zu bleiben, wo so viele von uns gefallen sind. Aber anscheinend konnte er sich lange genug durchschlagen um dich zu einer stattlichen jungen Frau werden zu lassen, Sontje.", wahre Freude sprach aus Albins Augen, der sich wirklich darüber amüsierte weibliche Verstärkung in diesem Männerhaushalt zu bekommen (:P).

  • Gemächliches Stapfen drang von der Treppe her an die Ohren der drei Germanen in der Eingangshalle, als ein weiterer Hausbewohner langsam aus der ersten Etage heruntergeschlurft kam. Er blieb auf der untersten Stufe stehen, lugte vorsichtig um die Ecke in den breiten Flur hinein und murmelte vor sich hin.
    "Vermaledeites Pack. Kann man in diesem Haus denn nichtmal mehr in Ruhe seine Arbeiten erledigen? Wie soll ich denn...höh?"
    Er schaute verdutzt zu Ragin, der mit einer ansehnlichen jungen Frau bei Albin stand und sich gerade offenbar...in den Boden schämte?
    Grinsend kam Witjon näher und lehnte sich einige Schritte hinter Albin an die Wand, um die Szene aus der nähe zu betrachten. Dabei nippte er an dem mittlerweile nur noch lauwarmen Met, das er sich in sein Zimmer mitgenommen hatte, wo er bis vor wenigen Minuten noch ungestört einen Bericht über die Lagerbestände der Curia anzufertigen versucht hatte.
    Er wollte den armen Ragin nicht noch weiter in Verlegenheit bringen, deshalb hielt er sich zunächst zurück und beschränkte sich auf ein freches breites Grinsen.



    Edit: Wortfehler

  • Puh zum Glück war diese peinliche Situation nun überstanden. Peinlicher war wohl nur die Sache mit Sveijas Unterwäsche gewesen...
    Da Ragin seitlich stand, bemerkte er Witjon gar nicht.


    "Sollen wir dir jetzt mal die Casa zeigen? Albin macht sicher gleich ein Zimmer für dich zurecht, oder Albin?"


    Bei ihm war es zumindest so gewesen. Allerdings wurde ihm und Ratbald mehr Misstrauen entgegengebracht, als sie damals hier ankamen. Allerdings verstand er das: Gegenüber hübschen Frauen war man meistens etwas weniger misstrauisch, als bei zwei zerlumpten Wegelagerern wie sie es gewesen waren.

  • Da guckte Witjon nun aber noch verdutzter, als er das bereits getan hatte. Ein Zimmer einrichten? War die Dame dem Jungen etwa versprochen? Nein, das konnte gar nicht sein. Also blieb nur noch...
    "Entschuldige, bist du etwa vom Stamme Wolfriks?"
    Witjon trat neben Albin und musterte sein Gegenüber.
    "Ich bin Witjon. Willkommen in der Casa Duccia."
    Ein Schunzeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er ihre Antwort abwartete.



    Edit: Gravierender Wortfehler

  • Mit einem versöhnlichen Nicken nahm sie Albins Trauerbekenntnis entgegen und beschloß dem schrulligen Mann noch eine Chance zu geben. "Danke.. ich bin sicher Hel passt gut auf Vater auf." Offenbar musste sie jedem Hausbewohner lang und breit erklären wer sie war und warum sie hier war. "Ich erklärs dir später, Albin."


    Der nächste Hausbewohner gesellte sich dazu... Sontje holte tief Luft und merkte sich für die nächste häusliche Ankunft ein Schild zu malen. 'Ich heiße Sontje und bin neu hier. Fragt mich Löcher in den Bauch bis ich ein Käse bin.' "Ganz genau.. ein Zimmer für mich wäre klasse. Olaf hat mein gesamtes Gepäck aufgeladen bekommen und ich weiß nicht, was der Stallbursche damit gemacht hat." Dass Pepino kein Stallbursche war, konnte sie nicht wissen... egal. "Wenn du Albin es herrichten würdest, würde ich mich freuen. Ich schlafe sicher alleine.. hm? Oder kann ich Phelans Zimmer haben?"


    Sie wandfte sich an Wijton. "Ja, bin ich.. ich bin Phelans Schwester. Er hat wirklich überhaupt keinem von mir erzählt und ich wusste nicht, dass ihr so schlimm ahnungslos seid, sonst hätte ich Euch allen sicherlich geschrieben. Danke fürs Willkommen heißen... dürfte ich mich zurückziehen?" Erneut stand sie auf, sah Ragin fragend an, ob er mitkommen würde. Er war der erste den sie hier getroffen hatte und sie wusste irgendwie, dass sie ihm vertrauen konnte. "Kommst du mit rauf?" fragte sie ihn freundlich.

  • Ähm, wie bitte was?! Ragin traute seinen Ohren nicht! Sie wollte ihn mit auf ihr Zimmer nehmen? Alleine? Vor lauter Gedanken vergaß er einen Moment zu atmen, und sog dann anschließend ruckartig die Luft ein.


    Er schaute zu Albin und Witjon, dann zu Sontje.
    "Ja natürlich, wenn du nicht alleine sein möchtest. Dann kann ich dich gleich einweihen wie hier alles so abläuft und kann dir dann ein wenig über Mogontiacum und die Familie erzählen."


    Er konnte sich schon genau vorstellen, wie Witjon gleich grinsen würde, wenn sie außer Sichtweite waren. Na warte, wenn er einen doofen Spruch reißen würde, wusste er schon wie er das kontern konnte.

  • Dass Witjon dazu kam, hatte Albin ja irgendwie schon erwartet, doch dass er im Gewimmel des Gesprächs dann gleich abgewürgt wurde, passte dem alten Mann so garnicht in den Kram.
    Kaum war ein neues junges Wicht im Haus, gab es Furore. Albin verzog eine ärgerliche Miene und warf Ragin und Witjon einen durchdringenden Blick zu, bevor er Sontje leicht zulächelte: "Solltest du auf ein gemeinsames Zimmer mit deinem Bruder bestehen, lässt sich das sicherlich einrichten.", im Gegensatz zu Witjon und Ragin hatte er absolut kein Problem damit wenn Familienmitglieder zusammen auf einem Fleck schliefen, schließlich war es noch keine 20 Sommer her da hatten ALLE miteinander auf engstem Raum in den Katen ihrer Heimat geschlafen. Die kleinen, aber privaten Einzelzimmer in der Casa waren eins der wenigen Zugeständnisse an die römische Lebensart, und trafen keinesfalls auf Albins Zustimmung. Die Sache mit Clara, die Albin nicht mitbekommen hatte (er hätte sie kurzerhand den Göttern geopfert um sie der Familie wegen Milde zu stimmen), hatte nur allzu deutlich gezeigt wohin zuviel Privatsphäre führen konnte.
    Allerdings dachte Albin nicht im geringsten daran das Zimmer persönlich herrichten zu lassen, sollte sie sich für ein eigenes entscheiden. Dafür war Lanthilda da, er hatte ja noch genug andere Aufgaben. Durch die beiden Todesfälle gab es ja wieder Platz in der Casa..

  • "Ganz genau.. ich möchte noch nicht alleine sein und Geschichten zum zuhören sowie für immer und ewig merken vermisse ich sehr." erwiderte Sontje ganz offen vor Ragin und alle anderen. Sollten ruhig alle Männer mitbekommen, dass sie in ihrem Zwillingsbruder in nichts nachstand und nachstehen wollte... außer Eila war wohl keine weitere Frau im Haus. Sie nickte Albin zu. "Ich denke, ich schaue einfach was für Zimmer ihr habt und entscheide mich dann ganz spontan. Du kriegst sicher rasch mit, welches Zimmer zukünftig des meinige sein wird. In dem Brief von Phelan steht, dass er in genau 14 Nächten heimkommen wird. Er wird sich mit Sicherheit an dieser Voraussage halten..." Sontje trank die inzwischen lauwarme Brühe im Becher aus, wandte sich allen übrigen Männern zu. "Meine Herren, ihr entschuldigt, darf ich bitte durch?! Wir sehen uns heute noch garantiert wieder... am besten zum abendlichen gesellschaftlichen Beisammensein." Den Umhang ihres Bruders schützend zusammenhaltend zwängte sie sich durch den um sie stehenden männlichen Halbkreis, wartete noch auf Ragin und liess sich von ihm aus der Eingangshalle führen.

  • Sie strich noch einmal das recht neue, germanische Kleid zurecht, ehe sie an die Haustür trat. Würde man sie in diesem Haus wieder aufnehmen, nachdem sie so lange fort gewesen war? Sicherlich hatte man gedacht, sie sei fortgelaufen. Und dass sie mittlerweile von Hel geholt worden war.
    Langsam hob sie die Hand und klopfte dann zaghaft an...

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